Opus veritatis scientiaeque

Der Schwarze Limbus    

 

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Responsum et correctura:
Responsio de errore filiae et filii satuariae

Von Magister Magnus Isandrian Magnisfexus Desgrandan
Halle der Metamorphosen und Transmutationen, wie sie Unserer Herrin HESinde und den Meistern der Elemente wohlgefällig sind, gestiftet zu Kuslik von Seiner weisen Magnifizenz Rohal I, vormals Academica Magica Mutanda Forumque Metamorphoses Cusliciensis - Akademie der verändernden Magie und Halle der Metamorphosen zu Kuslik

Die allweise Herrin HESinde zum Gruße!

In diesem Artikel möchte ich meine persönliche Meinung zu dem oben genannten Elaborat im Opus äußern.
Mit der im diesem Artikel angesprochenen Gruppe von Zauberkundigen habe ich mich im Rahmen meiner Vorlesungen und Seminare zur Magothetik ebenfalls beschäftigt. Aus eigener Erfahrung, die einer langjährigen Freundschaft zu einer der Töchter Satuarias entspringt, glaube ich hierzu einige Dinge anmerken zu müssen.
Seine Spekt. Gorn Of Dagon bemerkte ja gleich zu Beginn seines Elaborats, dass er den filiae et filii satuariae sehr negativ gegenübersteht. Deswegen wage ich es auch zu behaupten, dass seine Untersuchungen nicht vollends objektiv seien können.
Schon die Behauptung im Besitz zweier "Versuchsobjekte" zu seien, spricht eine eindeutige Sprache. Seine Spekt. sieht ganz offensichtlich die Hexen nicht als Menschen an, sondern als beliebige Versuchsobjekte, denen jedes Recht auf Freiheit, Individualität und Gerechtigkeit abgesprochen werden kann. Das zeigt ja letztendlich ganz deutlich mit welcher menschenverachtender Einstellung seine Spekt. an die Erforschung der Hexen und Hexer herangetreten ist.
Dieses Vorgehen entspricht in keiner Weise den hesindianischen Prinzipien, die ich seit meinem Beitritt zu der altehrwürdigen Halle der Metamorphosen zu Kuslik, als heilig und unantastbar erachte!

Nun zu den einzelnen Punkten:

ad primo:
Seine Spekt. sieht in den Zirkeln der Hexen keine Vereinigung sondern einen
Kult.
Diese Unterscheidung ist in gewisser Weise völlig überflüssig. Es spielt gar keine Rolle ob die filiae et filii satuariae sich als Zirkel oder als Kult bezeichnen, denn entscheidend ist nicht, wie eine wie auch immer geartete Vereinigung von Zauberkundigen sich nennen mag, sondern ganz allein, was sie beabsichtigt! Das Ziel der Hexenzirkel ist schlicht und ergreifend das kommunizieren von Wissen!

ad secundo:
Völliger Humbug und dient allein dazu den Kult oder auch die Zirkel der
Hexen in Verruf zu bringen!
Ein an den Haaren herbeigezogenes Argument um die unmenschliche Jagd auf die Hexer und Hexen zu rechtfertigen!
Ein wahrlich fadenscheiniges Vorgehen!

ad tertio:
Richtig. Die Flüche sind ohne Ausnahme dazu geeignet einer anderen Person
Schaden zuzufügen. Richtig!
Aber: Wollen wir wirklich eine Gruppe von Zauberkundigen deswegen verdammen, weil sie über arkanen Thesen verfügt, die anderen schaden?
Wenn ja, dann sollten wir uns aber selbst fragen, was wir denn tun? Besitzen nicht die Gildenmagier die größte Sammlung an destruktiver arkaner Thesis von ALLEN Zauberkundigen?? Ist es nicht die Zunft der Gildenmagier, die zum Beispiel "harmlose" Kampfzauber der Elfen in wesentlich mächtigere, destruktivere, vernichtendere und zerstörerische cantae magae transformierten?

Soviel also dazu.
Aber das Repertoire der Hexen besteht ja in keiner Weise nur aus den Flüchen! Ganz im Gegenteil! Das Volk der Hexen kennt durchaus eine Reihe anderer mächtiger Sprüche, die dem Wohle anderer dienen!

Zu den Charaktereigenschaften:
Wie gut Eure Spektabilität, dass es unter uns Gildenmagiern keine mit falschen Stolz gibt! Ich habe auch noch nie von jähzornigen, reizbaren oder unberechenbaren Magiern gehört! Wie gut, dass wir alle ein Musterbeispiel für gelebte hesindianische Prinzipien sind!
Hah! Einfach lächerlich! Das Vorgehen, von zwei Mitglieder des Hexenvolkes auf das gesamte zu schließen ist absolut unwissenschaftlich, statistisch gesehen völliger Unsinn, ich neige sogar zu dem Wort "Schwachsinn", und obendrein völlig gegen die Prinzipien der umsichtigen und allwissenden Herrin HESinde.

Zur Methodik der Wissensgewinnung:
Es ist ja bezeichnend, dass seine Spekt. nicht das Gespräch, die Disputio oder die Diskussion, wie sie unserer Herrin HESinde gefällig ist, suchte, sondern, möge HESinde ihm verzeihen, gleich die possibilitas der magica clarobservantia bemühte.
Dieses lehne ich entschieden ab und möchte hierzu gleich anmerken, dass ich solches Verhalten als unmenschlich, als Frevel an dem anderen, als Lästerung der Götter betrachte!

Zu den Conventen:
In der Tat feiern die Hexen ein wildes rauschendes Fest. Es mag ja sein, dass es sich in Euren Augen, um ein wilde Orgie handelt. Dem will ich hier auch gar nicht widersprechen! Aber mir ist bisher noch nicht bekannt gewesen, dass es dort zu erzwungenem Verkehr kommt.
Wäre denn dem so, dann wäre es ein entschiedener Frevel an den Gaben RAHjas. Da muss ich Euch in der Tat recht geben. Aber auch hier sollten wir die Augen ein wenig öffnen und uns umschauen. In wie vielen Familien, was glaubt ihr, nimmt sich der Mann seine Frau auch gegen den Willen?
Vielleicht solltet ihr Menschen des öfteren mal vor der eigenen Haustüre kehren, als den Dorn im Auge der anderen zu suchen, obwohl im eigenen ein wahrer Balken steckt!
Richtig, die Hexen huldigen Levthan. Damit ist in der Tat der Mannwidder gemeint. Es ist richtig, dass es den besagten Levthanstern gibt und der auch die genannte astrologische Bedeutung hat. Aber, vielleicht sollte man nach dem Ursprung dieses Namens und der damit verknüpften Eigenschaften fragen? Hat dort jemand vielleicht diesen Stern nach Levthan benannt und die klischeehaften Vorurteile gegenüber dem Volk der Hexen diesem zugesprochen? Möglich, nicht wahr? Das Volk der Elfen verbindet zum Beispiel keine ähnlichen Ideen mit diesem Stern am nächtlichen Himmel!

Richtig, Hexen sind keine Rasse. Es sind Menschen. Und Menschen behandelt man wie Menschen! Vergesst das bitte nicht Eure Spektabilität, denn ansonsten wird HESinde über Euch richten! Und das Wohlgefallen des gerechten Herrn PRAios werdet Ihr sicherlich auch nicht erhalten!

Das beste aber kommt ja wie so oft zum Schluss! Nicht nur dass ihr die Hexen auf eine Ebene mit den Orks oder den Goblins bringt, nein... Ihr verdächtigt sie auch der Kollaboration mit dem der keinen Namen hat. Das ist ja nun völliger Unsinn. Wie auch das meiste zuvor, bedauerlicherweise.

Den Hexen liegt es, meiner Meinung nach, völlig fern Verderben, Leid und Schmerz über die Menschen zu bringen.
Auch wenn ich das Gefühl habe, dass ich hier in dieser Postille damit etwas gegen den Strom schwimme, möchte ich auch mal auf die guten Seiten der Hexen verweisen!
In wie vielen kleinen Orten, Dörfern und entlegenen Flecken leisten die Hexen nicht unschätzbar wertvolle Dienste als Heiler!? Wie oft helfen die Hexen nicht bereitwillig ohne Bezahlung, ohne Entlohung? Ja, das wird nicht gern gesagt! Ist es doch einfacher die Hexen als willkommenen Sündenbock zu behalten! Eine Missernte, ein Überschwemmung oder was auch immer, es sind die Hexen gewesen! Das macht alles einfacher... ist es nicht so?
Ich will hier keine Hohelied auf die Hexen singen, aber ich möchte an dieser Stelle mal ganz deutlich sagen, dass ich glaube, dass die Hexen keinen Deut schlechter oder besser sind als die anderen Menschen dieses Landes! Sie haben Schwächen, Stärken und Fehler! Sicherlich, aber sie haben auch ihre guten Seiten, wenn sie an den Orten, in die sich die Heilmagier mangels Lukrativität selten verirren, eben jene Aufgabe als Heiler wahrnehmen, oftmals sogar ohne jede Entlohnung!

Selbstverständlich stehe ich zur weiteren Diskussion zur Verfügung. Entweder hier in dieser Postille, oder aber auch direkt vor Ort. Jeder der über dieses ein wenige mehr erfahren möchte und sich rechter hesindianischer Forschungen befleißen möchte, ist herzliche eingeladen die Halle der Metamorphosen zu Kuslik zu besuchen.

Mit freundlichen Grüßen
Magister Magnus Isandrian Magnifexus Desgrandan

Erschienen in Opus no. 35 am 26.9.1999 als Reaktion oder Fortsetzung zu Responsio de errore filiae et filii satuariae.
Zu diesem Artikel erschienen folgende Reaktionen oder Fortsetzungen: Correctura parata: Responsio de errore filiae et filii satuariae, Tractatus ad Collegi Magister Magnus Isandrian Magnisfexus Desgrandan et Spectabilitas Gorn Of Dagon.

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