ACADEMIA LIMBOLOGICA publicat
Opus veritatis scientiæque
seit Praios 29 Hal


Leserpost aus Brabak

Es erreichte und ein schwarzer Brief aus Brabak, welcher mit einem in rotes Wachs eingeprägtem Dämonenzeichen versiegelt war. Trotz der offensichtlichen Brisanz des Inhaltes, wollen wir unserer Leserschaft keine eingelangte Leserpost vorenthalten. Diese Postille will damit aber in keinster Weise irgendwelche eigenen Standpunkte kundtun. Wir behalten uns vor, jeden Protest an den Autor weiterzuleiten.

Sei Er gegrüßt, Publicatius!

Wir verfaßten ein Traktat, welches Wir gerne der magischen Öffentlichkeit zukommen lassen möchten. Doch leset selbst. Eine Disputatio ist erwünscht,
man wirke die Thesis oasekeft@geocities.com

Also Tractat:

Dexter C. O. von Bahrenstein
Der Neue Weg zur Freiheit
erschienen zu Brabak, im Blakharaz 29 Hal

Wir Dexter C. O. von Bahrenstein, der größte Borbaradianer aller Zeiten, nehmen Uns die Freiheit, die Unwissenden welche immer noch am Boden vor dem Antlitz des Lichtgötzen kriechen, zu unterweisen in der neuen Lehre
des ewigen BORbarad, welcher lebte, lebt und ewig leben wird.

Ad primum et ad filnalis: Wir alle wissen, daß es nur ein Spiel ist welches die Götter mit uns treiben, ein Spiel das nur einen Sieger kennt, wenn es richtig gespielt wird: Den Menschen. Die Götter sind auf die armseligen Menschlein angewiesen, und wenn wir ihnen unsere Unterstützung entziehen, werden sei vergehen wie einst die Echsengötzen, denn als die schwache Rasse zurückging, schwanden auch ihre Jünger und die Götzen, welche bis dahin wohl recht mächtig wahren, wurden unter dem Strom der Zeit zermahlen. Genauso wird es auch den erbärmlichen Götzen gehen, welche die 12e geheißen. Denn solange sie die Menschen im Würgegriff halten, können letztere nicht die Freiheit erlangen, derer die würdig sind.

Doch Menschen, es gibt Hoffnung! BORbarad gibt euch die Freiheit wieder,
er hat die Götter unterworfen, sie machtlos gemacht wider SEIne Horden. Mögt ihr auch die eine oder Andere Schlacht gewinnen, die Geschichte kennt den Sieger, und sie ist unabänderbar. Doch nun zur Freiheit zurück: Nur wer sich von den Göttern löst, ist unabhängig, unabhängig von den fixen
Gedanken, welche die Götter in ihrer ewigen Boshaftigkeit in die Hirne ihrer Anbeter setzen, um sie ins verderben zu treiben! Wie viele Menschen sind schon im Kampf gegen SEIne Horden gefallen? Ist dieses Opfer sinnvoll? Nein! Hättet ihr euch sofort IHM unterworfen, so wäre auch all dieses erspart geblieben, törichte Unwissende! ER hätte euch die Freiheit gegeben, frei und ungebunden von jeglichen Götzen, die euch vernichten wollen euer Dasein zu fristen, doch es waren eure 12e, die zum Selbstzweck euch in den Tot schicken, denn es ist ihnen eine Freude, euch sterben und bluten zu sehen! Begreift ihr? Es ist ein Jahrhunderte alter Falschglaube, in den ihr euch verrannt habt, denn nur BORbarad bringt die Wahrheit, nur ER kann euch befreien.

Gepriesen sei die Freiheit! Ewig herrsche BORbarad!

Also spricht Dexter Coroniel Ortheus von Bahrenstein
Exficius Magistere Bethanium
Spektabilität der Schule des vollendeten Wissens zu Brabak
Der größte Borbaradianer aller Zeiten
Autor von "Wider die Inquisition - Die Lügen des Lichtes"
Entwickler der ANIMUS BLASPHEMIE
Leugner der 12e
Ergebener BORbarads
Mitglied im "Rat der Weisen"
gegeben zu Brabak.

Erschienen in Opus no. 1 am 16.1.1999.



Magietheoretische Grundlagen zur Zauberwirkung - Matrixtheorie

Dieses Essay beruht auf den neuste Forschungsergebnissen der Academia Limbologica. Ich hoffe dass durch seine Publikation weitere Anregungen zu diesem Thema bei uns eingehen, da die Forschungen bei weitem noch nicht gänzlich abgeschlossen sind.

Zuallererst bedarf es einer Definition einiger Begriffe, die dem erfahrenen Magicus zwar sicher nicht mehr unbekannt sind, nichtsdestotrotz aber aus unserer Sicht erläutert werden müssen.

Matrix. Als Matrix bezeichnen wir ein Netz oder Gitter aus Kraftlinien, das einen Raumbereich durchzieht. Diese Definition ist bewusst sehr allgemein gehalten, da eine weitere Unterteilung von Matrices folgt:
Ad primum: Eine Matrix naturalis (nat.) existiert seit Madas Frevel in unserer Welt. Sie sind üblicherweise sehr weitläufig, dafür aber schwach und unsymmetrisch, was sie als Trägermedium für Sprüche (dazu später) fast ungeeignet macht. Verstärkte Matrices nat. findet man im Limbus, sowie an
verschiedenen Orten, wo mehrere große Kraftlinien zusammentreffen.
Ad secundum: Eine Matrix artificialis (art.) wird von einem Magicus zum Zwecke der Zauberwirkung konstruiert und ist deshalb stets auf den Zauber
angepasst. Sie sind im Normalfall räumlich klein, dafür gut strukturiert und ermöglichen ein leichtes Einbinden der Spruchwirkung. Das Konstruieren einer solchen Matrix scheint intuitiv möglich zu sein, weshalb auch noch nicht erforscht werden konnte, wie genau dies geschieht.
Ad tertium: Die Matrix arcana (arc.) ist vom Ursprung her mit der Matrix nat. vergleichbar, jedoch scheint ihre Struktur mehr einer Matrix art. zu entsprechen. Sie treten im Zusammenhang mit entsprechenden Körpern, welche allgemein als magisch aktiv bezeichnet werden, auf. Als Beispiel darf ich die diversen magischen Metalle sowie viele edle Steine nennen, welche sich auch seit jeher bei der Artefaktherstellung bewährt haben. Aber auch der menschliche Geist scheint diesem Typ anzugehören.

Nun zum Zwecke einer Matrix: Mag es dem unerfahrenen Magicus so erscheinen, als könne er Zauberwirkungen einfach in die Welt setzen, so weiss der erfahrene, dass dazu stets ein Medium erforderlich ist. In der Gildenmagie und auch in allen anderen intensiv erforschten Bereichen der Magie ist dies eine Matrix art., vom Zaubernden selbst erschaffen. Um die Kraftfäden zu erzeugen und in der Welt zu verankern bedarf es grosser magischer Kraft, welche vom menschlichen Geist, selbst eine Matrix arc. (oder nat., je nach persönlicher Ansicht) abgezweigt werden muss - dieses Phänomen ist wohlbekannt. Diese Matrix arc./nat. hat die Fähigkeit sich mit den Matrix nat., die uns umgeben zu verbinden und sich so zu 'regenerieren', wie das auch von hochmagischen Körpern wie e.g. Karfunkelsteinen bekannt ist. Eine Matrix (art.) kann auch als Tor oder Kanal für eine Invokatio oder Conjuratio dienen, und so die Macht der Elemente herbeirufen oder gar ein Tor zu anderen Sphären schaffen.

Wem es allerdings möglich wäre die Matrices nat. als Medium für die Spruchwirkung zu benutzen, dann könnte ein Magicus Zauber wirken ohne dass sein Geist dafür Energie freisetzen muesste, die sonst zum Aufbau einer
Matrix art. nötig wäre. Dies ist uns aber noch nie gelungen, was an der grossen Unstrukuriertheit und offensichtlichen Schwäche der Matrices nat. liegen dürfte.

Wie gesagt sind unsere Forschungen noch nicht abgeschlossen. Wir konzentrieren und darauf, verschiendene Zauber mittels dieser Theorie zu analysieren und so zugleich tieferen Einblick in ihre Mysterien zu gewinnen und andererseits diese Theorie auf den Prüfstand zu stellen.

In Hochachtung,
Meisterin Sheddja von der Academia Limbologica

von: Markus Penz
Erschienen in Opus no. 1 am 16.1.1999.



Besinnt euch, collegi et collegae, wieder auf das Wesentliche!

"In letzter Zeit erreichen uns immer häufiger Nachrichten über geschätzte Kollegen, (...)" die "sich in den pelzverbrämten und bestickten Gewändern von Kaufleuten, in bunten Geckenhosen (...) einherbewegen.
Ist solches Verhalten ohnehin schon schandbar, da es doch dem Ansehen des Einzelnen wie auch dem unserer gesamten Profession Schaden zufügt, indem es uns Schimpf und Spott aussetzt, so wagen es jene Verblendeten auch noch, diese Freiheit der Kleidungswahl als
neurohalistisch zu bezeichnen und so das Ansehen unseres hochgeachteten Meisters in den Schmutz zu ziehen."

Wie also bereits Meistermagus und Wissensbewahrer Sirdon Kosmaar des
Instituts zu Punin im Jahre 1010 BF aufzeigte, so verfällt der einstmals gute Ruf der Magier zusehends mehr und mehr.
Doch nicht nur in puncto Gewandung zeigt sich ein deutlicher und nicht übersehbarer Verfall der Sitten. Nein, auch in der Ausbildung der magi et magae an unseren Akademien sind gravierende Mängel beobachtbar. Es scheint mir klüger, dies zwar aus eigenen Erfahrungen zu berichten, dabei aber auf die Nennung der jeweiligen Akademien zu verzichten. (Anm. d. Autors)

Es wird immer mehr darauf geachtet, dass die adepti et adeptae eine Vielzahl an Thesen und Formeln beherrschen, - auch will ich nicht bestreiten, dass sie dieser Sprüche wahrlich Herr sind - doch auf die Ausführung der korrekten Gesten und auf das Rezipieren der Formel wird nur noch selten geachtet.
Bestes Beispiel hierfür scheint mir doch der Verfall einer alten, ehrwürdigen Tradition zu sein. Noch vor wenigen Jahren wurde jedem adeptus und jeder adepta der Hilffreyche Leytfaden des Wandernden Adepten mitgegeben, ein Brevier, das auf vorzüglichste Art und Weise und äußerst Hesinde-gefällig obendrein erklärt, wie sich ein magus, eine maga außerhalb der Akademiemauern zu verhalten hat.
Im folgenden möchte ich aus eben jenem Büchlein zitieren:

I* AM ANFANG stehe stets und immer die moralische Selbstprüfung des Zauberkundigen. Nur aus ihr folge der Entschluß, in das Walten der Welt magisch bewegend einzugreifen.

Welcher magus oder welche maga überdenkt denn wahrhaftig den Sinn und
Zweck seines/ihres Zaubers, unter besonderer Bezugnahme der Zauberwirkung auf die Welt? Und wenn dies geschieht, so wahrhaftig nicht unter moralischen Aspekten, doch vielmehr unter der Frage, ob es sich auch
lohnt, den Zauber anzuwenden, ob sich dabei für den Anwender irgendeine Art von Nutzen ergibt oder auch unter Berücksichtigung seiner noch vorhandene Kraftreserven.
Das Zaubern um des Zauberns Willen ist uns verloren gegangen, das Zaubern für die Forschung und das Zaubern als magica adiuvanda - als Unterstützung.

II* ALS NÄCHSTES besinne sich der Zauberkundige auf die magische Formel oder Handlung, in welchselbige die Zauberwirkung eingebunden ist.

Nun, hat denn schon jemand versucht sich länger als nötig auf den Zauber zu konzentrieren, die Formel ein weiteres Mal im Geiste durchzugehen? Üblicherweise geschieht dies doch in der Mindestzeit. Es wäre interessant, dazu ein Forschungsprojekt zu starten - ergibt sich eine doppelte Zauberwirkung aus doppelter Konzentration(sdauer)? Wird die Wirkung verdoppelt?

III* HIERNACH SPRECHE der Zaubernde die Formel aus, ohne Scheu und so laut und vernehmlich, dass sie von jedermann zu verstehen sei.

"Ohne Scheu" spreche der Zaubernde die Formel! Diese durchaus sinnvolle
Einfügung soll das Selbstbewusstsein des Zaubernden stärken, er/sie soll sich - ähnlich wie durch die Gewandung - als magus/maga ausweisen und dies mit dem nötigen Stolz.
Dies verhindert schon allein zwei Missstände:
primo wird die Anwendung hinterlistiger Zauberei vermieden
secundo wird die Anwendung trügerischer Hexerei unterbunden, da solche Art der Magie oft gar kein Rezitieren benötigt.

Natürlich findet dieses vorzügliche Werk noch seine Fortsetzung, doch ich möchte jeden magus und jede maga zur weiteren Lektüre anregen.
Mir bleibt nur noch der Aufruf an alle hochgeschätzten collegi et collegae an den Magierakademien: Besinnt euch wieder auf das Wesentliche!

Großmeister Erilarion Androstaal, Ergründer der Sphären, Theoretiker über
die Ordnung der Welt

Als Anhang diesem Werk beigefügt habe ich noch eine Stelle aus dem CODEX ALBYRICUS, die einem jeden magus und einer jeden maga wohlbekannt sein sollte:
"Als Magier und Magierinnen im Sinne dieser Definition gelten all jene, welche die arkanen Kräfte an einem der unter 2.4 genannten Institute geschult und geübt, gleichfalls unter Supervision demonstriert und somit ihre Kenntnis bewiesen haben.
Zum Zeichen ihrer Rechte und Pflichten sollen sie die Siegel ihrer Akademie in ihrer Hand tragen und an ihrer Kleidung als von arkaner Profession kenntlich sein.
An Hand und Hals, Leben, Leib, Freiheit und Besitz gerichtet werden sollen sie nicht nach des Greifen Recht und nicht nach der Fürsten Recht, sondern nach der Gilden Recht, wie allfolgend beschrieben..."

von: Philipp Schumacher
Erschienen in Opus no. 1 am 16.1.1999.


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