ACADEMIA LIMBOLOGICA publicat
Opus veritatis scientiæque
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Das Uralte Echsenreich
Teil 2

In zwei Teilen präsentiert sich diese fabulöse Abhandlung über das großteils in Vergessenheit geratene Reich der Echsen. Der erste Teil behandelte den Aufstieg, die Völker, die geographischen Details und die Kultur des Echsenreiches. Teil zwei wird uns in dieser Ausgabe des Opus ihre Götter und Kulte, ihre Magie, die Gesellschaftsstrukturen und den Untergang des Großreiches nahe bringen.

Götter und Kulte

Viele Götter kannten die Echsen, aber ein festes Pantheon gab es nie. Wohl aber einen gewissen Grundsatz, zu dem meistens verschiedene Naturgottheiten, je nach Umwelt, hinzugefügt wurden. Zu diesem festen Grundsatz gehörte zur Zeit Pyrdacors immer P'Pyr, der Herrscher über die Elemente. Wie jeder Saurologe weiß wird Pyrdacor die Herrschaft über vier Elemente (Erz, Feuer, Humus und Wasser [nicht sicher]) zugestanden, somit lässt sich in die Gestalt P'Pyrs Pyrdacor setzen, was dadurch bekräftigt wird, dass nach seinem Fall die Anbetung P'Pyrs rapide abnahm. Weiterhin kannten die Echsenwesen auch andere Götter, die mit den Zwölfen gleichzusetzen sind. So gibt es Zssah, in der ein Kundiger Tsa sieht, wie auch H'Szint, die wandelbare Göttin, deren Beiname auf Asfaloth, der wahre Name aber auf Hesinde schließen lässt. Weiterhin kannten die Echsen V'sarr, der Herr über den Tod. Ihn in das Zwölfgötterpantheon hineinzudeuten wurde nur durch die Güldenlandforscher möglich, die von Visar, dem güldenländischen Boron berichteten. Zudem kennt man die Sterbenden Götter Ssad'Navv und Ssad'Huarr, wahrscheinlich Satinav und Saturia. Aber auch der Fehlglaube hat sich in das Echsenpantheon eingeschlichen: so ist die echsische Hauptgottheit H'ranga oder Charyb'Yzz, hinter der klar Charyptoroth steht. Weiterhin gibt es insektoide Götzen, wie Srf Srf oder die Symbolisierung von Naturgewalten, wie der schlingerartige Kr'Thon'Chh oder die Flugechse Chr'Ssir'Ssr. Welche genauere Bedeutung die Gottheit Kha hatte ist (mir) unbekannt. Über den Priesterstand unter den Echsen gibt es kaum Auskünfte und Gerüchte, die besagen, dass die Leviatanim und die Ssrkhrsechim Priester und ihre Zauber Götterwunder wären, verweise ich in das Reich der Fabeln. 

Die Magie

Die Magie der Echsen stützte sich vor allem auf die echsische Magierrassen, die Ssrkhrsechim und die Leviatanim. Die Geburtsrate dieser zwei Echsenrassen ist wahrscheinlich so eingeschränkt, wie die der Elfen, wenn nicht noch mehr. Aber alle Angehörigen dieser Rassen waren mit großer magischer Begabung gesegnet. Von Magiern aus den anderen Echsenvölkern ist nichts bekannt. Die Ssrkhrsechim waren die Urheber der Kristallomantie, einer Wissenschaft, die heutzutage mehr und mehr in Vergessenheit gerät. Weiterhin verstanden sie sich auf Beschwörungen aller Art. Man berichtet, dass sie oft wahre Meister in der Humus-Beschwörung wären, so zum Beispiel Pflanzen nach ihrem Willen formen können. Das mutet sehr elfisch an, doch wurde diese Gabe auch anderweitig als zum Errichten von Bauten benützt. So heißt es, dass sie die Macht besäßen Schlingpflanzen schlangenähnlich zu bewegen, lebende Rüstungen und Waffen erschaffen können und vieles mehr. Zudem werden den Ssrkhrsechim hohe chimärische Künste zugeschrieben.
Dies zeigt eine Verbundenheit zu Asfaloth, denn auch sich bewegende Schlingpflanzen müssen nicht unbedingt durch Elementarbeschwörungen entstehen, wie man es im Dschungel Schwarz-Maraskans nur allzu leicht erleben kann. Zudem sollen die schlangenleibigen Echsenmagier in der Lage gewesen sein, Ungeziefer ähnlich des SPINNE, EGEL und des KRÖTE, NATTER zu rufen, dieses Wissen wird auch den Leviatanim zugeschrieben.
Die magischen Kenntnisse der Leviatanim beschränken sich größtenteils auf diverse Kampfzauber, wie auch kleinere Beschwörungen. Äußerst wenig ist uns über die Leviatanim bekannt, da bis jetzt kaum ein Mensch eine Begegnung mit einem Leviatan überlebte...

Gesellschaftsstrukturen

Wenig lässt sich über solche Strukturen sagen, da wenig bekannt ist. Nie hat man von Baronen, Fürsten oder anderen Lehnsmännern der Echsen gehört. Pyrdacor war der einzige Herrscher, wie es schien. Ob es verschiedene Kriegerränge, ja überhaupt feste Armeen gab ist genauso unbekannt. Vermutlich füllten die Leviatanim den Marschallsrang aus. Wie schon zuvor beschrieben, stellten die Marus die meisten Krieger und die Achaz waren das Volk, das beherrscht wurde. Unter dem Volk standen nur die, meist menschlichen, Sklaven. Wahrscheinlich wurden auch Kriegsgefangene zu Sklaven gemacht, also Zwerge und Wesen anderer Rassen gegen die die Echsen Krieg führten. Gerüchte besagen, dass Pyrdacor ein Bündnis oder zumindest einen lockeren Zusammenschluss mit dem Unterwasserreich Wahjad hatte. Dieses Gerücht lässt sich weder be- noch widerlegen.

Der Untergang

Der Untergang des Echsenreiches war schon mit Pyrdacors Fall und der Rettung Zze Thas besiegelt. Mit den Dschungeln von Zze Tha war dem Reich das Herz herausgerissen worden. Ohne einen starken Herrscher zerfiel das Reich in unzählige Kleinstaaten, die gegeneinander Krieg führten. Dann traten auch die ersten Tulamiden ins Licht der Ereignisse. Zu spät bemerkten die Echsen die von ihnen ausgehende Gefahr. Nach der Errichtung von Bastrabuns Bann war das Echsenreich, wenn man es denn noch so nennen wollte, keine ernstzunehmende militärische Macht mehr. Nur Schauergeschichten von alten Tagen und gelegentliche Überfälle hielten den Mythos aufrecht. Doch auch diesem Mythos wurde mit den Vorstößen der Diamanten Sultane den Szinto hinab und später der Besiedlung Maraskans ein Ende bereitet. Nun ist das Echsenreich nicht mehr als trockene Historie, vergrabene Ruinen und verbliebene Geheimnisse.
Nur die Skrechu kämpft nach wie vor im Dschungel Schwarz-Maraskans um die Wiederauferstehung des toten Reiches.
Aber nichts und niemand kann ein solches Reich wiederaufleben lassen, denn das Zeitalter der Echsen hat geendet und das Zeitalter der Menschen begonnen.

Rassul al-Scheik

Erschienen in Opus no. 43 am 28.11.1999.
Zu diesem Artikel erschien folgende Reaktion oder Fortsetzung: Das Uralte Echsenreich - Nachtrag.


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