Bannbaladin?
Hilfe ist gut, doch noch besser ist zu wissen, von wem diese kommt! -
A.S., Streuner aus dem Süden
Lasst mich euch von meinen Reisen berichten. Es war ein kalter Firunstag,
mein Glauben unerschütterlich doch noch den Hort jenes Drachen zu finden,
der einst meinen Vater gefressen hatte. Ich musste ihm nahe sein, ich roch
schon den Schwefel, den Gestank den dieses Wesen verbreitete, und sah es
schon vor meinen Augen sterben. Nun, vielleicht war ich einfach zu
unvorsichtig? So begab ich mich weiter auf die Höhen dieses Berges und es
wurde merklich wärmer, fast wie an einem sonnigen Praiostag. Das elende
Wesen musste schon schlafen, schließlich war es schon Mitternacht um. Ja,
nun war ich mir sicher, bei PRAios,
ich würde dieses Wesen auf jene grausame Weise töten, wie es einst meinen
Vater tötete! Ich bemerkte, dass der Pflanzenwuchs hier oben etwas
zunahm. Das Tier musste wohl schon etwas länger hier seinen Hort angelegt
haben. Ich konnte den schmalen Pfad hinunterblicken, und sah diesen tiefen
Abgrund. Ich hoffte nur, nicht auszurutschen... Ich konnte schon den Gipfel
des Berges sehen, kurz vor ihm lag eine große Höhle, vermutlich jener
gesuchter Drachenhort, mir zum Greifen nahe. Ein paar Schritt noch, und ich
hatte diese dunkle, stinkende Höhle erreicht. In ihr saß jener Drache,
jedoch nicht schlafend, wie ich zuerst erwartet hatte. Es war um
Mitternacht, bei PRAios, diese Wesen
mussten doch auch schlafen! Er starrte mich aus seinen glühenden Augen an.
Er wusste, warum ich gekommen war. Der sonst so geschwätzige Drache sagte nur einen Satz: "Ich
habe viele tapfere Krieger kommen sehen, unter ihnen viele Freunde, doch
niemals einen Krieger, der seinen Feind zur Hilfe nahm." Zu dieser
Zeit verstand ich nicht. - Ich legte meinen Pfeil an, doch fand keine
Gelegenheit mehr zu zielen. Er stieß mir seine Pranken mit der Wucht von zehn
Ochsen in den Bauch, so dass ich blutend gegen die Wand flog. Womit er nicht
gerechnet hatte war der junger Kämpfer in meiner Begleitung, so erfahren und
mutig und überdies auch so still, dass der Drache ihn nicht bemerkte. Dieser
stieß ihm seinen Andergaster in den großen, schuppigen Rücken. Der Drache
schrie vor Schmerz und fing an Feuer zu spucken. Ich wurde schwer verwundet und
verlor die Besinnung. Als ich erwachte, merkrte ich, dass PERaine
gütig zu mir gewesen war. Außer ein paar kleineren Wunden und Brandmalen war
mir nichts wiederfahren. Mein Freund rief mir zu, dass diese Schätze nun nicht
mehr dem Drachen gehörten, und man sich davon eine gute Ausrüstung kaufen könne!
Ich wandte mich ab, um den toten Drachen zu sehen. Tatsächlich, ein glatter Durchstoß
durch sein kaltes Herz! Ich nahm hinter mir ein flüchtiges Gelächter wahr und
hörte nur noch, wie mein Begeleiter rief, dass dies nun alles ihm gehöre.
Doch dies nahm ich schon gar nicht mehr wahr. Es war bereits zu spät. Nun
erkannte ich, dass nicht wirklich der Drache mein Feind war. Aber es war zu spät
für meine Erkenntnis...
Überlieferung von Gabriel Schattenherz, Paladin der Zwölf. Erschienen in Opus no. 50 am 16.1.2000. |