Reaktion auf den Artikel »Die Elemente«
(59. Ausgabe des Opus)
Sehr verehrter Collegus,
Zunächst einmal sei gesagt, dass ich von Eurem Artikel insgesamt sehr positiv beeindruckt war. Ich beschäftige
mich ebenfalls intensiv mit dieser Materie und so möchte ich zwei Ergänzungen zu Eurem Bericht anfügen:
Ad primo:
Obgleich die Zuordnung des FULMINICTUS zur Hexalogie der elementaren
Geschosse, welcher auch der IGNIFAXIUS angehört durchaus im Bereich des Möglichen liegt, gibt es
noch eine weitere plausible Theorie:
Durch einen glücklichen Zufall (der Herrin HESinde sei es gedankt)
gelang es mir auf einen Druiden zu treffen, just als er von Strauchdieben in arge Bedrängnis gebracht wurde. Dabei
wurde ich Zeuge einer beeindruckenden Formula. Sie zeigte eine gewisse Ähnlichkeit zum
IGNIFAXIUS, war aber bei weitem beeindruckender anzusehen. Da es dem besagten D. trotz dieses Cantus
nicht gelang, die Schurken zu überwältigen, beschloss ich, ihm nach Kräften beizustehen. Trotz meiner
eher bescheiden zu nennenden Kenntnisse der Magica Combattiva gelang es uns zusammen, das Blatt zu
wenden und die Taugenichtse in die Flucht zu schlagen. Da er sich ob meines Beistandes sehr dankbar
zeigte, nutzte ich die Gunst der Stunde, um mehr über diese Formula zu erfahren. Da ich selbiger nun sowieso
schon gewahr geworden war, zeigte er sich recht gesprächsbereit, wiewohl er mir nichts über die Thesis
verraten wollte.
Jedoch konnte ich seinen Worten entnehmen, dass dieser ominöse Cantus, welcher bei den Druidi
"Zorn der Elemente" gerufen wird, eine deutliche Ähnlichkeit zum bekannten
FULMINICTUS zeigt. Zum einen scheint nämlich die Wirkung zufallsmäßig und vom Anwender
unbeeinflussbar zu schwanken, zum anderen wirkt sich jedoch die Erfahrung des selbigen nicht unerheblich auf das Ergebnis
aus. Auch der absolut verursachte Schaden scheint sich analog zum F. zu verhalten. Er teilte mir außerdem
mit, dass jeder Sumudiener in der Lage sei, selbige Formula in einer, dem ihm eigenen Element affinen, Art zu
sprechen. Trotzdem sei es möglich, auch ein anderes Element als das affine E. zu wählen, wenngleich dies mit
deutlichen Schwierigkeiten verbunden sei. Daraus schließe ich, das es sich hierbei um eine Hexalogie handelt,
bei welcher der FULMINICTUS die dem 7. Element zugehörige Formula darstellen könnte. Allerdings konnte ich
beobachten, dass zum Einsatz eine materielle Komponente (in diesem Fall ein Stück glimmendes Holz) nötig
zu sein schien, was mir dann auch bestätigt wurde. Da beim F. im Vergleich zum Z.d.E. jedoch auf ca. zwei Drittel der Reichweite zugunsten der
um den gleichen Faktor kürzeren Zauberdauer verzichtet wurde, scheint es, als wäre die materielle
Komponente bei der Modifikation und Extraktion des FULMINICTUS aus der
Kernformula ebenfalls, ob der schnelleren und unproblematischeren Verwendbarkeit, eliminiert worden.
Wann und von wem dies durchgeführt worden sein mag, entzieht sich meiner Kenntnis, allerdings
muss es wohl bereits vor Urzeiten geschehen sein, vor allem, da der F. zum Canon der Elbensprüche gezählt
wird.
In Conclusio scheint mir, dass sich der F. eher dieser Kernformula zuordnen lässt, da eine m.E. größere
Ähnlichkeit besteht als zu der hypothetischen Kernformula, der auch der Ignifaxius (welcher ja auch, gerade
von meisterlichen Anwendern, wesentlich besser dosierbar ist) zugerechnet werden kann. Zumindest stellt der
ZORN DER ELEMENTE eine alternative Hypothese dar.
Ad secundo:
Der Zugehörigkeit des MUTABILI zu einem hypothetischen 8. Element
muss ich jedoch entschieden widersprechen. Diese Formel stellt eine Conjuratio der Macht einer
erzdämonischen Wesenheit dar, welche Asfaloth genannt wird und als niederhöllischer Widerpart der göttlichen
TSA betrachtet wird. Als solcher weist der M. definitiv keine
elementare, sondern allenfalls eine anti-elementare Affinität auf. Obwohl der genannten Erzdämonin prinzipiell alle pervertierten Elemente zur
Verfügung stehen zu scheinen, ist dieser verabscheuenswürdige Cantus anscheinend nur auf Humus (d.h. Tiere und
Pflanzen) anzuwenden. Wir haben es also hier mit einem dämonisch-pervertierten Effekt des Humuselementes
(welches ja, wie Ihr bereits sagtet, auch die Lebenskraft beinhaltet - oder umgekehrt) zu tun. Ich weigere mich jedoch,
dieses Produkt finsterster Schwarzmagie noch dem Humus zuzuordnen, vielmehr wird selbiger gewaltsam in
sein niederhöllisches Gegenstück (welches ich als Anti-Humus bezeichnen würde) transformiert. Der
MUTABILI entspricht demzufolge in gewisser Weise dem Haselbusch und Ginsterkraut der Elfen, wenngleich er über ein
größeres Anwendungsspektrum verfügt.
Soweit also meine Anmerkungen zu dem Artikel. Ich hoffe, ich konnte Euch
bei Euren Forschungen behilflich sein.
Mit collegialen Grüßen,
Yantur Grabensalb Erschienen in Opus no. 60 am 26.3.2000 als Reaktion oder Fortsetzung zu Die Elemente. |