Die 99
Gesetze
offenbart im Jahre 233 v.H. in Keft
34 - 66
Um die Kultur und vor allem den wohl
für viele seltsamen Glauben der Novadis zu erläutern, wurden schon in der letzten
Ausgabe die ersten 33 Gesetzen, nach denen jeder Rastullahgläubige zu leben versucht,
veröffentlicht. Die Reihe wird nun mit den nächsten 33 fortgesetzt.
- Der Gottgefällige gibt diese Eingebungen an seine Brüder und Kampfgefährten weiter,
auf dass auch sie Sein Wort vernehmen.
- Der Gottgefällige prüft jeden Gedanken auf den Einfluss alles Schändlichen.
- Der Gottgefällige befleißigt sich der Sanftmut an allen neun Tagen in allen
Gottesnamen im Jahreslauf.
- Der Gottgefällige behandelt sein Pferd, seine Frauen und seine Töchter gut, so sie ihm
treu und ergeben sind.
- Der Gottgefällige ehrt und liebt seine Sippe und seine Kampfgefährten.
- Der Gottgefällige läßt seine Freunde und Kampfgefährten nie im Stich, auf dass er
sich auch ihrer Hilfe in der Not versichern kann.
- Der Gottgefällige steht seinen Kampfgefährten und seiner Sippe auch dann treu zur
Seite, wenn sein Leben gefährdet ist.
- Der Gottgefällige hemmt niemals seinen Zorn, wenn seine Ehre verletzt, gekränkt oder
gar in Frage gestellt wurde.
- Der Gottgefällige gibt seinem Zorn freie Bahn, wenn die Ehre eines Freundes, seines
Vaters, seines Sohnes, seines Pferdes oder seiner Frau oder Tochter, abgeschnitten,
gekränkt oder in Frage gestellt wurde.
- Der Gottgefällige ist seiner Sippe und seinen Kampfgefährten im Kampf um deren Ehre
dienlich, denn es ihre Ehre ist auch die seine.
- Der Gottgefällige zügelt seinen Zorn, wenn die gerechte Rache geübt worden ist.
- Der Gottgefällige zügelt seinen Zorn, wenn der Rat der Älteren seine Ehre als
wiederhergestellt ansieht.
- Der Gottgefällige zügelt seinen Zorn, wenn sein Feind zu ihm tritt und um die gerechte
Strafe auf sich zu nehmen.
- Der Gottgefällige legt Zeugnis ab vor den Älteren, dass seine Ehre nach deren
Einschränkung wiederhergestellt wurde und ist sich bewusst, dass erst dann auch vor Ihm
seine Ehre vollkommen ist.
- Der Gottgefällige wird für Ihn auch seinen wertvollsten Besitz opfern, so dies nötig
ist.
- Der Gottgefällige wird nie seinen Glauben oder seine Ehre opfern.
- Der Gottgefällige trachtet stets danach, Seinen Ruhm zu mehren.
- Der Gottgefällige trachtet stets danach, Seine Macht auszudehnen.
- Der Gottgefällige trachtet stets danach, in allem Seine Herrlichkeit zu erkennen.
- Der Gottgefällige trachtet stets danach, auch andere Seine Herrlichkeit erkennen zu
lassen.
- Der Gottgefällige trachtet stets danach, dass Sein Ruhm und Seine Herrlichkeit nicht
eingeschränkt oder in Frage gestellt werden.
- Der Gottgefällige trachtet stets danach, dass Seine Gesetze nicht in Vergessenheit
geraten oder in ihrem Sinn verändert werden.
- Der Gottgefällige läßt die Ungläubigen im Kampf Seine Macht und Seine Kraft
erkennen.
- Der Gottgefällige läßt ab vom Ungläubigen, so dieser Seine Herrlichkeit und Kraft in
vollem Ausmaß erkannt haben.
- Der Gottgefällige bekämpft jeden umso erbitterter, der vom rechten Glauben abgekommen
ist.
- Der Gottgefällige ist stets auf der Hut vor Verrätern, Heuchlern und Häretikern.
- Der Gottgefällige prüft den Glauben eines jeden Fremden, bevor er diesen in seine
Mitte aufnimmt.
- Der Gottgefällige urteilt nach dem Glauben eines Fremden und läßt sich nicht vom
Äußeren verwirren.
- Der Gottgefällige meidet die Frauen und wechselt mit ihnen weder Worte noch Blicke -
sofern sie nicht in den Ehebund mit ihm getreten sind.
- Der Gottgefällige meidet die Ungläubigen und wechselt mit ihnen weder Worte noch
Blicke.
- Der Gottgefällige meidet die ungläubigen Frauen; sie seien ihm ein besonderer Greuel.
- Der Gottgefällige meidet die Prediger der falschen Götzen und läßt sich nicht von
ihren falschen Zungen verführen.
- Der Gottgefällige wandert mit äußerster Vorsicht durch das Land der Ungläubigen und
versichert sich stets Seiner Obhut.
von: Markus Penz Erschienen in Opus no. 8 am 7.3.1999 als Reaktion oder Fortsetzung zu Die 99 Gesetze.
Zu diesem Artikel erschien folgende Reaktion oder Fortsetzung: Die 99 Gesetze (3).
Delegation
aus Olport eingetroffen!
Endlich erreicht uns die erschöpfte
Delegation von der Halle des Windes, und was sie über den
rätselhaften Feenhut zu berichten haben ist wahrlich interessant...
Gerade gestern erreichte uns eine Gruppe Magier aus der Halle des
Windes zu Olport, welche unter der Leitung des ehrenweten Magus Karven Jurgasson zu einer
Reise in den Süden aufgebrochen war. Die fünf Magi et Magae hatten zu vorderst die
erklärte Absicht, ihr Wissen in den altehrwürdigen Hallen unsere Akademie zu bereichern.
Doch zwei weitere Gründe gab es, die Delegation aus Olport in unsere Akademie zu bitten:
Zum einen sind die Magier aus Olport bekannt für ihre Beherrschung der Lüfte und des
Windes und derselbigen elementaren Manifestationen, mit deren Hilfe wir versuchen wollen,
den gesamten Bibliotheksbestand in den großen Vorlesesaal umzusiedeln. Zum anderen
erhoffte ich mir Informationen über den in der letzten Ausgabe des Opus erwähnten
Feenhut. Und tatsächlich konnte ich von Magus Karven Jurgasson einiges Interessantes
über diese seltsame Pflanze in Erfahrung bringen:
Der Feenhut ist ein Winzling unter den Hutpilzen. Er wird nur selten
größer als einen Finger. Sein Hut ist spitz und am Rand leicht nach innen gewölbt. Die
Außenseite des Hutes ist von tiefem Violett, die Unterseite und der Stiel sind wesentlich
heller, die Lamellen sind fast rosa. Nun muss selbst der geübte Pflanzenkundler aber
achtsam sein, denn allzu leicht nur verwechselt man den Feenhut mit der Feenkappe.
Der Feenhut jedoch wächst stets einzeln und nur an dunklen, kühlen und feuchten Orten.
Er ist - so schließe ich aus einigen Berichten und so teilte mir auch Magus Karven
Jurgasson mit - nur im nördlichen Aventurien, zumindest aber nördlich von Thorwal, aber
auch in Teilen des Bornlandes, zu finden.
Aus dem Feenhut läßt sich angeblich ein
Mittel gewinnen, das auf viele Elixiere und Tinkturen eine potenzierende Wirkung hat. Auch
wenn ich mir weder die Subsistenz noch das Zustandekommen der Wirkung dieses Mittels
vorstellen kann, so muss ich wohl den Berichten des Olporter Magus Glauben schenken, hat
er solchiges doch schon mit eigenen Augen gesehen. Allerdings wurde ich auch vor der
Anwendung des Feenhuts gewarnt, denn obwohl keine direkt nachweisbare magische Energie in
der Pflanze steckt, so ist doch "nichts aus den Feenlanden [...] bar Zauberei, so
auch diese Dinge nicht", wie uns schon im 'Druidenkraut und
Hexenwurz' gesagt wird. Und es soll bereits des öfteren vorgekommen sein, dass ein
vortreffliches Mittelchen durch Hinzugabe dieses Pilzes zu einer Tinktur mit abscheulicher
Wirkung wurde.
Der suchende Kräuterkundige mag den Feenhut nur am Tag und bei genügend PRAioslicht zu
finden imstande sein, da der Pilz ob seiner geringen Größe leicht zu übersehen ist.
Den reifen Pilz mag man bloß in der Zeit von TRAvia bis BORon sammeln und ihn auch gleich
danach zu einer Tinktur verarbeiten, da er nach spätestens fünfzehn Stunden seine
Wirkung verliert.
Zur Verarbeitung konnte mir Magus Karven Jurgasson nur wenig sagen, denn selbst im Norden
Thorwals muss man wohl oder übel eine Tochter Satuarias aufsuchen, so man einen
gefundenen Pilz verarbeiten will. Nun gut, dies soll mich nicht allzu sehr stören, denn
wozu habe ich denn ein ganzes Jahr meines Studiums dem der Pflanzen gewidmet. Es wäre ja
gelacht, könnte ich die Verarbeitung vom Pilz zur Tinktur nicht spätestens in der
nächsten Ausgabe angeben.
Grossmeister Erilarion Androstaal von: Philipp Schumacher Erschienen in Opus no. 8 am 7.3.1999 als Reaktion oder Fortsetzung zu Vom Feenhut.
ACADEMIA LIMBOLOGICA publicat
GRUNDLAGEN DER SPHÄRENREISE
Ein Standardwerk zur Sphärologie
Wir freuen uns, nun endlich die "Grundlagen der
Sphärenreise" in neuer Auflage präsentieren zu können.
Diese Neuauflage des altehrwürdigen, 3oo seitigen Folios umfasst neben dem
grundsätzlichen Wissen, dem ein jeder Sphärologe bedarf, auch die neuesten Erkenntnisse
aus Forschung und Lehre an der Academia Limbologica. Und es erfüllt mich mit Stolz, dass
es uns möglich war, den 3oo Seiten aus der Feder des unbekannten, vorbosparanischen
Autors weitere 2oo Seiten hinzuzufügen. Sie beinhalten die Ergebnisse dreier
Forschungsreisen in den Limbus, welche allesamt von den Magistri der Academia
durchgeführt wurden.
Wer das alte Werk kennt, der wird wissen, wie wenig illustriert das Werk ist und wie wenig
Wissen man aus den Illustrationen gewinnen kann. Auch in diesem Punkte ist uns eine
Verbesserung gelungen. Durch die überragenden Zeichen- und Malkünste unserer
hochgeschätzten Meisterin Sheddja erhielt die Neuauflage nun nicht weniger als 3o
ansichtliche Illustrationen.
Natürlich war es uns nicht möglich, neue Erkenntnisse aus der Praxis zur sechsten
Sphäre hinzuzufügen, da wir nicht - wie der Autor des Originals - in der Lage waren,
eine Reise in die selbige Sphäre zu unternehmen, was sich, so hoffen wir, in ferner Zeit
ändern wird. Neben den Illustrationen wurde auch eine Reihe neuer
Wesenheiten (und die Möglichkeiten ihrer Vernichtung) hinzugefügt, welche einem bei
einer Reise durch die Sphären mit verschieden großer Wahrscheinlichkeit begegnen
können.
Die Neuauflage der "Grundlagen der Sphärenreise", von welcher
inzwischen immerhin 2o Exemplare existieren, kann an der Academia Limbologica bei meiner
Wenigkeit, Grossmeister Erilarion Androstaal, sowie an der Universität zu Methumis zum
Preis von 12o Dukaten erworben werden. Der Großteil des Werkes ist in Bosparano verfasst,
die Formeln des OCULUS ASTRALIS und des PLANASTRALE
ANDERSWELT sind in Zhayad dargelegt.
Mit Hilfe dieses fürtrefflichen Werkes kann einjeder Sphärologe sein Wissen über
die Sphären und den Limbus bereichern. Desweiteren wird es jedem Magus leichter fallen
sich im Limbus zu orientieren, allerdings benötigt man schon einiges an arkanem Wissen
und gut zehn Monde intensives Studium, um die ganze Komplexität des Werkes zu begreifen.
Grossmeister Erilarion Androstaal von: Philipp Schumacher Erschienen in Opus no. 8 am 7.3.1999. |