Reden an die
Gläubigen und Ungläubigen
von Praiodan Greif
Nachtrag zum letzten Brief: Beachtenswert
ist auch, dass im Krieg der Giganten, also der Kinder Los und der Kinder Sumus, die zu der
Zeit noch nicht Herrscher Alverans waren, diese von HESinde durch
Zauberei am Sturm der Zitadelle Alveran gehindert wurden und erst mit dem Einzug der fünf
Giganten nach Alveran sie ihre Herrschaft über die Elemente an die Elementarherren
abgaben.
Wider der lästerlichen Magiertheorie:
Immer wieder stieß ich auf unverständliches Gebrabbel einer Magiertheorie, die da
behauptet, dass Göttliche Macht durch Masse und Intensität des Glaubens der Menschen
bestimmt wird. Ich möchte dies hier nicht nur aufs Tiefste verdammen, sondern auch, wie
es zum wissenschaftlichen Arbeiten gehört, Gegenbeweise liefern.
Als das Rattenkind auf Dere herabstieg und sich anbeten ließ von den Rieslingen, die
da noch zahlreich waren, und diese ihm einen Kultplatz bauten, wo sie ihn leibhaftig
verehrten, lebten der Menschen wenige auf Deren, das erste Volk PRAios
war noch nicht erwählt und die alten Völkern lebten jenseits von Ordnung und Wissen in
Felsspalten und Sümpfen in Angst vor den Trollen, Echsen und Drachen.
Also muss nach der Magiertheorie dies die Zeit der höchsten Macht des Namenlosen gewesen
sein, da die Anbetung des Namenlosen fast schrankenlos war, sowie der Zeitpunkt der
totalen Ohnmacht der 12e. Seltsamerweise zerstörten die 12e das Fundament des Namenlosen
in einer beispiellosen Schlacht und damit fast alle seiner Anhänger, es wurden ihre
Festen und Bauten, ihre Kultplätze und Priester, all dies wurde zerstört von den 12en in
ihrer unbarmherzigen Gerechtigkeit, wider den Freveln und Kultisten. Wie ist dies aber zu
erklären, wo doch die gesamte durch Glauben entstehende Kraft vom Namenlosen genutzt
werden konnte und nichts dergleichen von den 12en. Hier verweise ich wieder auf den
vorhergehenden Brief, wo ich auf das Nayrakis hinwies und zu bedenken gebe, dass dieser
der Quell der Veränderung ist und Quell der Macht der Götter, die Kinder Los sind, und
so ist wahrscheinlich die Macht des Namenlosen an diesem Quell ebenfalls anteilig und muss
immer den 12en in einer Schlacht unterliegen, da er seine Macht niemals durch
intensivierten Glauben verstärken kann, wie es gerne finstere Kultisten sehen würden.
Woher kommen die Dämonen: Eine wichtige
theologische und wahrscheinlich auch magietheoretische Frage ist:
Woher kommen die Dämonen eigentlich? Und: Gibt es den Dämonensultan und wessen
Gegenpart ist er?
Nun zuerst einmal muss ich meine Bedenken äußern sich dieser Thematik öffentlich zu
widmen, aber nachdem meine schriftstellerische Tätigkeit leider schon bekannt gemacht
wurde und dies eine Postille für intellektuelle Geister ist, hoffe ich, das dies
verstandesgemäß behandelt wird.
Im Entwicklungsprozess von Los und Sumu bis zu uns gibt es keine Schriften, die den
Ursprung der Dämonen erklären, geschweige denn stützen oder andeuten würden. Tatsachen
sind lediglich, dass Los am Anfang alleine war und Sumu sah; dies ist der Ursprung und es
war nicht mehr vorhanden; und aus deren Kampf entstand unsere heutige Welt und heute gibt
es Dämonen und daimonide Lebensformen.
Erster Eklärungsansatz:
Alles, was geschaffen wird in der positiven Matrize unseres Seins, erzeugt ein negatives
Sein, ein Gegen-Sein dementsprechend, was gestützt wird durch die genaue Karikierung der
Götter durch die jeweiligen erzdämonischen Wesenheiten sowie der Existenz von
Gegenelementen zu allen sechse Elementen, die von den Erzdämonen auch beherrscht werden.
Zweiter Erklärungsansatz:
Wären die Dämonen schon zur Zeit Los' und Sumus ähnlich stark gewesen, wie sie es
derzeit sind, hätte wahrscheinlich die Entwicklung niemals so relativ friedlich verlaufen
können.
Aus diesen Theorien kann man also den Schluss ziehen (oder muss man viel eher), dass der
Dämonensultan ins Reich der Legenden zu verabschieden ist, jedenfalls in der Machtfülle,
wie er gepredigt wird, und in der Position; schlussendlich bleibt noch eine
Negativemanation offen, die durchaus von einem sogenannten Namenlosen Dämon eingenommen
werden müsste und das wäre die Negativ-Negativ-Emanation des Namenlosen, der ja leider
auch ein Kind des Los ist und so einer Anti-Existenz im Brodem bedarf.
Weiteres folgt...
von: Tobias Milbrett Erschienen in Opus no. 88 am 24.12.2000 als Reaktion oder Fortsetzung zu Reden an die Gläubigen und Ungläubigen, 1. Teil.
Zu diesem Artikel erschien folgende Reaktion oder Fortsetzung: Reden an die Gläubigen und Ungläubigen, 3. Teil. |