Wieder Iri-Maat: Bubenstück gegen horaskaiserliches Expeditionskorps
Korrespondenz aus dem Káhet Ni Kemi
es berichtet Doctor Enrico Radan Barmin
Es war nur eine Frage der Zeit, bis die horasfeindliche Gruppierung Iri-Maat im Kemi-Reich wieder von sich hören lassen
sollte. Nun ist es geschehen: Wenige Tage ist
es her, da brach von Khefu aus ein Nachschubstrupp für die horaskaiserlichen Truppen,
die im Gebiet von Mer'imen stationiert sind, auf.
Wie die Kommandantur Südmeer mitteilen ließ, handelte es sich dabei hauptsächlich
um Güter des täglichen Bedarfs, Proviant, Heimatpost und eben auch der alle zwei
Monde ausgezahlte Sold. Eben jener war es, der bei dem Eintreffen des Trosses bei
den Bosparanern fehlte. Allerdings nicht die gepanzerte Kassette, in der der Lohn der
Kämpen in blinkenden Münzen aufbewahrt wurde.
Nein, vielmehr schien sie in eben dem Zustande, in dem sie beim Beginn der Reise
war. Das einzige, was die verdutzten Horasier beim Öffnen vorfanden, war ein kleines
Pergamentstück, versehen mit einer Glyphe - der Glyphe der Iri-Maat, darunter, in
fehlerfreiem Bosparano ein höhnisches "Herzlichen Dank!"
Großes Unverständnis und Rätselraten beginnt nun um die neuerliche Tat der
Organisation. Wie konnten sie sich unbemerkt Zugang zur Soldkasse verschaffen,
diese öffnen, den Inhalt entwenden und anschließend wieder unversehen schließen?
Der horaskaiserliche Botschafter zu Khefu, Seine Excellence Adilron ay
Oikaldiki, zeigte sich in einer offiziellen Stellungsnahme überrascht und gleichzeitig natürlich
auch getroffen von der dreißten Tat, forderte schnelle Aufklärung und energische
Maßnahmen gegen das wilde Treiben. Das KKAB hielt sich wie immer bedeckt, doch
ließ man dort durchblicken, dass mit der Verhaftung eines Schankwirts in Andju eine
heiße Spur aufgetan wurde.
Wieder einmal mehr kam es also zu einem Übergriff der Iri-Maat und diesmal war er
erfolgreicher als das letzte Mal. Diesmal waren es die Goldmünzen der Horasier, die
sie an sich rafften, doch ist es nicht eine Frage der Zeit, bis sie in ihren Aktionen
skrupelloser werden und diese sich zu blutigen Anschlägen wandeln?
Erschienen in Opus no. 106 am 29.4.2001. |