Wenn
Zaubern nicht mehr hilft...
Eine
Abhandlung über das Gebet und seine Wirkung als
Einführung der Wochengebete
In den letzten Jahren konnte man wieder verstärkt
die Meinung in Magierkreisen hören, dass alle Probleme und jede Situation
in irgendeiner Weise magisch mit Hilfe der Astralenergie bewältigt werden
können und so ein Magier höheren Standes mit der entsprechenden
Erfahrung und astralen Macht allein auf sich Vertrauen muss, was
includiert, dass er eigentlich nie einer Hilfe – welcher Art auch immer
– bedarf.
Diese Tendenz lässt mich mit Sorge auf all jene blicken, die wohl die
scientia zu ihrer religio gemacht haben. Mir steht es fern – bei der
alles wissenden Hesinde –
die scientia gering zu achten oder nicht ihre Bedeutung und Wichtigkeit zu
erkennen, doch muss trotzdem gesagt werden, dass alles, was wir auf Dere
machen, unter den Blicken der Götter und ihrer Heiligen geschieht, und
ein Vorhaben nur mit ihrem Wohlwollen gelingen kann.
So sollte es für jeden Magus und jede Maga nicht eine Schande, sondern
Ehre und große Hilfe sein, in schier aussichtslosen Situationen – und
die gibt es auch für Magier (was alle weitgereisten Magi wissen
und nur die Stubenhocker verleugnen) – auf die Götter zu vertrauen und
durch ein Gebet ihren Beistand zu erbitten!
Was wäre das für eine traurige Welt, wenn man nicht mehr auf die Götter
hoffen könnte?
Doch ist mir auch klar, dass vielen Collegae der Bezug zum Gebet fehlt und
auch die Technik. Deshalb habe ich in spiritueller Beratung der Redaktion
des Opus beschlossen jede Woche ein passendes Gebet zum Wochenheiligen
bzw. zu einem der ZWÖLF Geschwister zu veröffentlichen,
sodass auch ein in diesen Dingen unbewandter Magier die Chance hat, mit
der Zeit einen Gebetsschatz sich anzueignen und so seine Spiritualität zu
entdecken und fördern.
Dazu werde ich hin und wieder auch erklärende Worte zur Gebetstechnik und
Bedeutung der einzelnen Gebete hinzufügen.
Bei persönlichen geistlichen Fragen stehe ich gerne jedem geneigten Leser
und jeder Leserin zur Verfügung, ob brieflich oder durch einen Besuch
eurerseits.
Hochwürden Argelia von Kuslik, Praetora
academiae limbologicae, Geweihte der Göttin
Das erste Gebet muss der Herrin HESinde
gelten, damit sie mir die Weisheit gebe alles richtig niederzuschreiben
und euch es richtig aufzunehmen.
Gebetsanleitung:
Dieses
Gebet sollte, wenn möglich, auswendig gelernt werden, sodass es ganz in
den Geist übergeht. Es sollte in einer Meditations- oder Gebetshaltung
halblaut gesprochen werden mit häufiger Wiederholung. Um leichter die
Worte des Gebets fließen zu lassen, ist es eine Hilfe den Oberkörper
dazu rhythmisch zu bewegen.
Litanei
zur Göttin des Verstehens
Oh
HESINDE!
Gib mir die Geduld zu lernen,
Gib mir die Kraft zu erkennen,
Gib mir
die Liebe zu suchen,
Gib mir die Hoffnung zu finden,
Gib mir den Willen zu vollenden,
Gib mir den Mut zu hinterfragen,
Gib mir die Einsicht zu fehlen,
Gib mir den Geist zu verstehen!
Oh
Göttin, du Allwissende,
du, die du selbst die Weisheit bist,
du, die du selbst das Wissen bist,
du, die du selbst die Erkenntnis bist,
du, die du selbst die Einsicht bist,
du, die du selbst das Verstehen bist,
du, die du selbst der Beweis bist –
für alles was wir schaffen und erforschen
durch deine gütige Hilfe
in deinem geheiligten Namen.
von: Christoph Huber Erschienen in Opus no. 111 am 10.6.2001.
Zu diesem Artikel erschien folgende Reaktion oder Fortsetzung: Wenn Zaubern nicht mehr hilft... (2. Teil). |