Die Dämonischen
Zwänge des Menschen
verfasst von
Melcher Dante von Angbar,
Doctores der Noionitischen Künste
veröffentlicht im Travia des Jahres 1023 nach den Fall des Vieltürmigen Bosparan
Wenn wir dieser Tage unseren Blick nach Osten wenden und das Leid und die Frevel sehen, die in der besetzten und zu rettenden Heimat des tobrischen Volkes geschehen, so kann sich uns nur eine Frage aufdrängen: Was
befähigt ein vernunftbegabte Wesen dazu, voller Verachtung gegenüber der Schöpfung und seinem kostbarstem Gut, sogar mit Freude und Inbrunst, seine Seele in den gierigen Schlund der Niederhöllen zu
schleudern? Wie kann es gar der Religion einer Kirche folgen, die ein
Wahnsinniger geschaffen hat? Wieso schändet es seinen Körper in den niederträchtigen Gewaltorgien einer dekadenten Gemeinschaft und empfindet dabei
Lust?
Diese Fragen lassen nur einen Schluss zu: Der Mensch ist im Innersten seines Wesens verdorben und von
einem dämonischem Zwang getrieben.
Diese Thesis mag auf den ersten Blick gewagt erscheinen, wahrscheinlich gar frevlerisch. Erstes stimmt,
zweites mitnichten. Doch bevor man über uns ein Urteil fällt, das der Sache nicht gerecht wird, wollen wir uns erklären.
Ausgang sind die oben gestellten Fragen. Schlechte Menschen hat es immer
gegeben, doch gerade in den letzten Jahren seit Beginn der borbaradianischen Invasion werden wir gezwungen, das Böse, das uns umgibt, auch wirklich wahrzunehmen. Wir befinden uns in einer Zeit, in der wir nicht mehr wegsehen können. Das dämonische Gift hat Form angenommen und ist präsenter als je zuvor in der Geschichte. Und leisten wir uns doch manches Mal den Luxus, uns der Illusion hinzugeben, dass die Schwarzen Lande auf einem anderen Kontinent liegen und unendlich weit weg von unserer Heimat – die lauernde Angst, dass es
unser Umfeld ebenso treffen mag wie die Länder im Osten, ist damit nicht abzuwehren.
Doch es scheint wirklich erst einen alle Gesetze brechenden Halbgott gebraucht zu haben, um uns vor
Augen zu führen, wie präsent das Böse wirklich ist. Wie oft haben wir finstere Schwarzmagier für Erfindungen der Märchenerzähler oder für ferne Schrecken abgetan. Aber nun
müssen wir erkennen, dass Nachbarn, engste Vertraute, ja wir selber nicht gänzlich gegen die Versuchungen der Siebtsphärigen gefeit sind.
Und erst als ganze Reiche entstehen, in denen die Widersacher der Götter in blutigen und perversen Ritualen gehuldigt werden, in denen die Namen der Zwölfe verboten sind und in denen ein gefallener Alveraniar oberste Staatsgottheit ist – erst jetzt erkennen wir und versuchen verzweifelt diese unwirkliche Unverständlichkeit zu
begreifen.
Dämonenverehrung ist keine Krankheit einzelner, sondern etwas, dessen Ursache in dem Wesen eines jeden einzelnen von uns verwurzelt ist.
"Wie kann dies sein?", mögen jetzt Rufe erklingen. Die Götter haben uns geschaffen und Sumus Atem erfüllt
unseren Leib. Man sollte annehmen, dass diese Umstände eine feste Mauer um unser Sein errichten, die kein Flüstern dämonischer Versuchungen
durchlässt.
Es gibt aber eine Fuge in der dichten Mauer, eine Hintertür, zu der die Erzdämonen einen Schlüssel besitzen, der ihnen überreicht wurde von dem größten aller Frevler.
Die Kirchen und ihr wichtigstes Werk, die Annalen des Götteralters, lehren uns folgendes:
"Als die Schöpfung vollendet war, hielten die Götter in Alveran Rat und sprachen:
'Wir wollen einen von unserer Art erschaffen, und er soll Menschen heißen.' Darauf stiegen sie hinab und kamen im Tempel des Lebens im Herz der Dritten Sphäre zusammen. Schwer stieg der Atem
SUMUs empor, und manche Kreatur wartete auf ihre Entstehung. Doch um den Menschen zu machen, brauchte es mehr als schiere Lebenskraft.
HESinde sammelte die sechs Elemente und fügte sie im Ebenmaß zusammen, zum reinsten aller Stoffe, dem Stein der Weisen, und er war groß wie ein
Monolith."
Ein jeder der Zwölfe trat daraufhin vor und sprach, wie des Menschen Wesen aus seiner Sicht sein sollte. Doch ob der Gegensätzlichkeit der Vorstellungen zersprang der Stein der Weisen in Myriaden von Splittern. Und ein jedes Wesen,
das von einem dieser Splitter berührt wurde, lernte die Kultur.
Dies erscheint uns - mit Verlaub - eine eher vereinfachte Darstellung der wahren Begebenheiten zu sein. Denn könnte unser begrenzter Geist die Schöpfung begreifen? Wohl kaum. Dennoch stellt diese Legende einen
wichtigen Umstand dar, auf den wir uns im Folgenden berufen möchten.
Wir halten es für unbestreitbar, dass während der Schöpfung der sterblichen Rassen, zu denen wir nun mal auch zu zählen sind, ein jeder Gott einen Funken seiner selbst dem Wesen der Sterblichen beifügte. Was darauf entstanden ist, ist in seiner Gesamtheit so unterschiedlich wie die Götter untereinander. Dies schafft eine
unnennbare Vielfalt und schafft Völker der Individuen, die einander nicht gleichen. Denn danach, welche Funken am hellsten glimmen, entwickelt sich der Mensch.
Dass diese innere Widersprüchlichkeit aber nicht nur individuelle Kreativität schafft, sondern aufgrund der
Gegensätzlichkeit auch der Ursprung seelischer Leiden sein kann, sei an dieser Stelle nur der Vollständigkeit halber erwähnt, zumal dieser Umstand
unserem gelehrten Collegae
bewusst ist.
Worauf wir hinaus möchten, ist eine viel entscheidendere Sache, auf die sich die gesamte These stützen wird. Mythologisch ist die Schöpfung der sterblichen Rassen zwischen dem Mysterium von Kha und dem Sturz des Namenlosen zu setzen. Das wird zwar in dem oben aufgeführtem Werk anders dargestellt, zumal dort explizit die Zwölfgöttern als Beteiligte an der Schöpfung aufgeführt werden, allerdings scheint mir jene Darstellung dem Gesamtbild
zuwiderzulaufen.
Der ohne Namen hat sich - so die Geschichtsschreibung - von den Sterblichen verehren lassen. Daraus folgern wir, dass sein Sturz, seine Rache und seine Bannung nach der Schöpfung geschehen sind. Damit ist er
- und dies ist der wichtigste Umstand - während der Schöpfung ein freier Gott gewesen.
Was spricht nun dagegen, dass der Namenlose von seinem Recht Gebrauch gemacht hat und während der Schöpfung auch seinen göttlichen Funken in das Wesen der Sterblichen hat einfließen lassen? Nichts, denn so ist es geschehen, auch wenn diese Erkenntnis einen jeden rechten Glauben Schreckliches befürchten
lässt.
Denn dies ist das Wesen der Funken: Sie sind Verbindungen zwischen des Gottes und unserem Sein. Durch sie werden wir von dem Geist der Gottheit inspiriert. Sie machen uns empfänglich für die göttlichen Gaben.
Wem der Gedanke nun ungeheuerlich scheint, dass unser Sein in einer Verbindung mit dem Namenlosen steht, der mag noch folgendes weiter bedenken: Der Namenlose ist der größte Frevler der Geschichte gewesen, sein Hass war und ist gewaltig und jede Vorstellung übersteigend. Er hat sich freiwillig gegen die Schöpfung
gewandt, als er ein Bündnis schloss mit dem Dämonensultan. Und um den nach der Vernichtung allen Seins
trachtenden Heerscharen seines dämonischen Verbündeten den Weg zu ebnen, schlug er letztendlich gar eine Bresche in den schützenden Sternenwall – eine Tat, von der sich die Welt bis heute nicht erholt hat. Zwar wurde er in
jene Leere zwischen den Sternen gekettet, aber seitdem steht den Dämonen der Weg in unsere Welt frei.
Doch können wir sagen, ob das Bündnis nicht noch viel mehr beinhaltete? Der Namenlose öffnete den Dämonen nicht nur ein Tor in unsere Welt, sondern auch in unseren Geist. Denn wie jeder Gott besitzt er Zugang zu dem Wesen der Sterblichen und jenen Zugang zeigte er auch den Kreaturen der Niederhöllen.
Das Bündnis ist schon seit Urzeiten gebrochen. Doch wie die Sternenleere schlagen die Schandtaten jener Zeit bis heute hohe Wellen. So wie der Namenlose seinen Funken nutzt, um die Menschen vom rechten Glauben zu bringen, so nutzen ihn die Dämonen, um uns mit ihren Einflüsterungen zu verderben.
Und eines dürfen wir nicht außer Acht lassen: Auch wenn es ein erschreckender und jede Hoffnung
zermalmender Gedanke ist, so ist es unleugbar, dass der Namenlose der mächtigste unter den Göttern ist.
Wer diesen Gedanken folgen kann, der begreift das gesamte, erschütternde Ausmaß unserer Lage. Der Funke des Namenlosen leuchtet hell und nur die Gesamtheit der anderen Funken kann ihn bändigen. Wenn diese Funken der Zwölfe aber nicht gefestigt werden durch einen starken Glauben, dann werden sie verglimmen gegenüber
dem einen.
Und mit dem einen kommen auch jene anderen jenseits des Sternenwalls in unser Wesen und vergiften es. Langsam, aber unaufhaltsam ist ihr
Einfluss, der uns mit unerbittlicher Sicherheit in die Verdammnis reißt.
Darin finden wir die Antwort auf die eingangs gestellten Fragen. Dämonische und namenlose Zwänge treiben ständig unser Wesen an. Wenn ihr Wirken erfolgreich ist, dann wenden wir uns ab von aller Ordnung und folgen einem Wahnsinnigen, der die dämonischen Irrhalken auf seine Staatsflagge zeichnet.
Es gibt nur zwei Möglichkeiten, den Zwängen zu entgehen: Eine zwölfgöttliche Erziehung und eine fundierte Bildung.
Die Gründe sind offensichtlich. Eine Erziehung im Sinne der Zwölfgötter fördert die Funken eben jener. Nur so ist die Grundlage im späteren Leben gegeben, einen Widerstand gegen die dämonischen Zwänge aufzubauen. Zudem lehren uns die Unterweisungen der zwölfgöttlichen Kirchen, die Zwänge, die uns die Erzdämonen
einflüstern, gefällig zu sublimieren. Wenn die Herrin der Schwarzfaulen Lust in uns unzulässige Triebe regt, dann können wir sie mit Hilfe Rahjas umwandeln. Aus brutalem Nehmen wird eine berauschende, gegenseitige
Erfahrung. Praios Gesetze helfen uns, einen Schuldigen gerecht zu bestrafen, ohne in rachsüchtigem Zorn womöglich einen Unschuldigen zu lynchen.
Wenn wie im Moghulat Oron offen der Dekadenz gehuldigt wird, dann lässt sich die Ursache darin finden, dass jene Menschen keine entsprechende Erziehung genossen haben, die ihnen geholfen hätte, den finstren Einflüsterungen zu widerstehen.
Die zweite Säule zur Rettung unserer Seele ist die Bildung. Sie greift dort auf, wo die Erziehung endet. Sie dient dazu, das, was in der kirchlichen Unterweisung begonnen wurde, zu festigen.
Bildung muss uns nicht nur lernen, wie man liest, schreibt und rechnet. Dies
verblasst in unseren heutigen Zeiten schon fast zur Nebensächlichkeit. Bildung muss uns lehren, zu unterscheiden. Nicht immer sind die Umtriebe der Dämonen offensichtlich. Diese müssen wir aber erkennen können, um sie zu packen und mitsamt ihrer
fauligen Wurzel herauszureißen, auf dass sie nicht weiter die Welt mit ihren Lügen vergiften!
Bildung muss uns befähigen, in größeren Maßstäben zu denken. Wenn wir nur das Offensichtliche sehen und nicht die Strukturen begreifen, die sich dahinter verbergen, dann werden wir blind einem jeden Führer folgen, auch wenn er uns am Ende von den Klippen stürzt. Aber wir sind keine Lemminge, sondern die Götter haben uns einen freien Willen gegeben.
Diesen zu nutzen hilft, den dämonischen Zwängen entgegenzuwirken. Denn das ist, was uns die Kirche die Phex im Prinzip lehrt: Eine individuelle Autonomie in einem zwölfgöttergefälligem Rahmen zu schaffen. Wohl bemerkt, wir sprechen hier nicht von einer von den Kirchen
losgelösten,
völligen Unabhängigkeit, denn dies würde wie oben genannt, zur gleichsamen Schwächung auch der zwölfgöttlichen Funken führen. Zudem hieß es, die Macht der Zwölfe leugnen, und dies bringt uns wiederum in die Gefahr dämonischer Zwänge, von denen wir uns eigentlich zu lösen gedachten.
Jetzt mögen manche an dieser Stelle Zweifel an unserer These zum Ausdruck bringen. Das am meisten gehörte sogenannte Gegenbeispiel ist das
der gefallenen Geweihten, von denen wir in den letzten Jahren leider allzu oft vernehmen
mussten. Schließlich haben diese Geweihten wie kaum jemand anderes eine sehr intensive
zwölfgöttliche Unterweisung erhalten und gleichsam bewegen sie sich auf einem hohen Bildungsstandard.
Wir möchten nun aufführen, warum dies keineswegs unsere These stürzt, sondern sie auch noch untermauert. Wie erwähnt, sprechen wir von Bildung nicht im Sinne einer funktionalen Unterweisung. Es geht nicht darum, möglichst viele Sprachen sprechen zu können, ein kreativer Bastler zu sein oder viel aus fernen Ländern zu
wissen. Wir sprechen von einem formalen Bildungsverständnis, das dem Gebildeten vor allem lehrt, abstrakt zu denken. Nicht nur einen weiten Horizont besitzen, sondern die Strukturen innerhalb dieses Horizontes auch
zu begreifen.
Als Beispiel möchten wir Gareth verwenden. Wenn man sich innerhalb der Straßen bewegt, dann gibt es nur diese eine Straße. Man sieht hier und dort mal eine Abzweigung, aber dies war es auch. Das ist, was sogar ein ungebildeter Bauer begreift. Aber auch viele angeblich gebildete Menschen bewegen sich auf
diesem Niveau.
Blickt man nun auf eine Stadtkarte von Gareth, dann erkennt man plötzlich, dass diese eine Straße nur Teil
eines gewaltigen Geflechtes ist. Ein kleiner Ausschnitt eines großen Gesamtwerkes, das in seiner Gesamtheit un-endlich komplizierter ist als ein Spinnennetz. Und Gareth ist nur ein vereinfachtes Beispiel für die Wirklichkeit.
Das erste, das einen gefallenen Geweihten auszeichnet, ist, dass er nicht diese abstrakten Konstrukte erfassen kann. Er ist zwar in funktionaler Sicht gebildet, sieht sich selbst aber hilflos in dem Netz gesellschaftlicher und überderischer Verwicklungen (vor allem im zweiten ist er stark involviert) – ein Ausbruch daraus ist für ihn in seiner überforderten Situation der einzige Ausweg und dies ist, worauf die Dämonischen warten. Diese
Gelegenheit - oft zusammen mit der zweiten, noch folgenden und meist auch daraus resultierenden
- ergreifen die Frevler der Schöpfung und wenden den Geweihten als Mittel der Zwölfe zur Wahrung der Ordnung gegen eben
diese.
Das zweite, das einen gefallenen Geweihten auszeichnet, ist der verlorene Glauben. Durch
ein bestimmtes
Ereignis verliert der Mensch seinen Glauben an die Götter und an die von ihnen geschaffene Welt. Dies kann auch bei noch so gründlicher Erziehung passieren. Es ist oft ein Resultat der oben aufgeführten mangelnden Bildung, dass der Mensch
- in diesem Falle der Geweihte - mangels eines vorhandenen Schuldigen
- oder aber aufgrund der Unfähigkeit, die eigene Schuld einzugestehen - die Götter als Verursacher sieht. Auch hier greifen die
Erzdämonen auf und die Folgen sind fatal.
Damit wird deutlich, dass ein gefallener Geweihter keineswegs gegen unsere These spricht, sondern die
Wichtigkeit einer neuen Bildung noch unterstützt!
Der Funke des Namenlosen ist machtvoll und er strahlt hell. Nur wenn die Gesamtheit der anderen Funken
sowie der Glaube und der Wille zur Selbstverwirklichung des Menschen innerhalb des gegebenen Rahmens
gestärkt werden, kann dem Dreizehnten die Stirn geboten werden. Das Fundament dazu muss in der Erziehung
gelegt und mittels eines neuen Bildungsverständnisses gestärkt werden.
Das ist es, wofür wir einstehen.
Melcher Dante von Angbar wurde 987 BF in der Nähe von Angbar in einfachen
Verhältnissen geboren. Er ging in Angbar in Lehre und absolvierte dort auch seinen Abschluss als Doctor der noionitischen Künste. Nach langen Jahren auf Reisen trat er 1020 BF als Akoluth den Noioniten bei und arbeitete bis zum Jahr 1023 BF in dem
Kloster in Perricum. Danach eröffnete er eine Praxis in Gareth. Vor kurzem, im Boron des Jahres 1024 BF hat er
allerdings Gareth wieder verlassen und ist an die nordtobrische Front gezogen.
von: Michael Masberg Erschienen in Opus no. 122 am 24.9.2001.
Zu diesem Artikel erschien folgende Reaktion oder Fortsetzung: Contrathese zu "Die Dämonischen Zwänge des Menschen".
Lebenskraft und Sikaryan, Zauberkraft und
Nayrakis
Über die Nahrung der Vampire
Ein Traktat von Madajan Nandusstolz
Ich hörte allerlei Unfug in den jüngsten Tagen, den ich jetzt richtig stellen möchte. Es wurden häufig solche Bemerkungen wie
"Lebenskraft, auch Sikaryan genannt" oder "Nayakris, das ist die Zaubermacht" getan. Doch ich sage Euch: Das ist falsch!
Einige Hexen und Druiden haben jüngst ein finsteres, boronverfluchtes Wesen gesehen: Einen Vampir. Sie konnten ihn mit silbernen Ketten, geweihten Waffen und mächtigen Zaubern
gefangen nehmen. Sofort schickte ich einen Boten an den hiesigen Borontempel, ob es wohl recht sei, Studien an
dem Subjekt durchzuführen, um Anti-Vampirzauber zu entwickeln, was uns bis jetzt nicht gelungen war. Wir stellten fest,
dass sich das Wesen nicht von Blut allein ernähren konnte, denn als wir dem Subjekt
freiwillig gemachte Blutspenden (mittels Aderlass) gaben, als es anfing zu verfallen, leckte es zwar das Blut auf, doch kam nicht wieder zu Kräften. Mittels intensiver Forschungen ist es uns gelungen, folgendes herauszufinden: Vampire ernähren sich nicht von unserer Lebenskraft,
welche in unserem Blut ist und auch bei frevlerischer Blutmagie verbraucht
wird, sondern von der Essenz des Lebens schlechthin: Dem Sikaryan, welches im Ewigen Eis von Glorana auch aus Sumus Leib
gezogen wird. Nach dem Angriff eines Vampirs regeneriert sich zwar die Lebenskraft, nicht aber das Sikaryan. Ist die Lebenskraft aufgebraucht, so ist man tot, ist aber das Sikaryan allein aufgebraucht, so erhebt man sich als Vampir oder ähnliches. Daraus
lässt sich folgern: Wohl sind auch Zauberkraft und Nayrakis unterschiedlich, wenn auch
unfassbar und wohl Nahrung der Elfenvampire oder auch Feylamias. Wobei auffällig ist: Fey bedeutet auf elfisch: Elf und Lamia ist wohl allen ein Begriff: Vampire, die nicht dem Namenlosen dienen, sondern der Vielgeschlechtlichen Versucherin. Also ernähren sie sich vielleicht ebenfalls vom
Nayrakis - ein Gedanke, der noch harrt, bis wir einen solchen Lamia gefangen haben.
von: Michael Masberg Erschienen in Opus no. 122 am 24.9.2001.
Wenn Zaubern nicht mehr
hilft...
Eine Abhandlung über das Gebet und seine
Wirkung als Einführung der Wochengebete
13. Teil
HESinde und PHEx zum Gruße!
PHEx hilft bekanntlich auch Menschen, die nach dem Recht des
PRAios eher Verbrecher als Gläubige sind. Nicht umsonst nennt man ihn den Gott der Diebe. Ob dies nun mit der eigenen Vorstellung von Moral und Ordnung übereinstimmt oder nicht, so kann auch eine Maga bzw. ein Magus einmal in die Situation eines Streuners geraten. So möchte ich heute ein typisches Streunergebet vorstellen
- für die einen vielleicht wirklich hilfreich, für die anderen vielleicht nur zur Information:
Du, großer Sternendieb!
Bin wohl nur ein kleiner Dieb,
so scheu ich doch die Straf, den Hieb!
Mir soll gelingen meine Tat,
sodass der Büttel mich nicht hat!
Hilf mir aus dieser heiklen Sache,
und ich Dich dann zum Partner mache!
Gebetsanleitung:
Dieses Gebet wird nur schnell und leise gesprochen oder vielleicht nur gedacht. Man bittet den Gott um Beistand und verspricht
ihm vom
"Erlös" einen Teil zu opfern. Interessanterweise ist dieses Gebet auch bei Händlern allerorts bekannt und
beliebt.
Argelia von Kuslik, Geweihte der Göttin
von: Christoph Huber Erschienen in Opus no. 122 am 24.9.2001 als Reaktion oder Fortsetzung zu Wenn Zaubern nicht mehr hilft... (12.Teil).
Zu diesem Artikel erschien folgende Reaktion oder Fortsetzung: Wenn Zaubern nicht mehr hilft... (14. Teil).
Zu dem "Traktat zu den Acht Elementen und zur Wiedergeborenen Magie"
Reaktion zu Opus no. 121 - den
Artikel einsehen...
Sehr geehrter Collegus Ismèth ibn Amed,
Ich möchte auf eine winzige Kleinigkeit hinweisen, die allerdings euer
gesamtes Traktat zum Einstürzen bringen könnte. Die Begründung durch Rur und Gror will ich einmal nicht als Beweis sehen, da sie auf Religion beruht, und jeder behauptet bekanntlich, an das Richtige zu glauben. Auf den ersten Blick kann man hier nichts beweisen, was eure Hypothese stützt, da sich eure Begründungen nur darauf begründen, was eure Religion sagt und
dass jedes Element außer der Kraft einen Widerpart hat, aber auch nichts, was dagegen spricht und auf die Existenz der
Resistentia Magicae, doch dazu später. Aber es lässt sich auch nichts
Gegenteiliges finden. Wenn ich behaupte, dann müsste es noch einen weiteren Cantus geben, ähnlich dem
FULMINICTUS, dann lässt sich sagen: "Warum denn? Er kann doch verschollen
sein", wenn ich sage: "Warum gibt es dann niemanden, der mentale Energien
formt?", dann lässt sich sagen: "Warum sollte es keinen geben? Schaut euch um, jedes Lebewesen hat einen Geist und sei er noch so klein." Doch das ist der springende Punkt: Seit Madas Frevel sind die Astralen Energien im Fluss und durchdringen sämtliche Sphären. Dann müsste ja
ebenso lange der Geist die Sphären durchdringen und wollt ihr ernsthaft behaupten, den Wesen vor Madas Frevel wären Körper ohne Seele gewesen? Man kann davon ausgehen,
dass Mada zur Echsenzeit gelebt hat. Wieso sollten also alle Echsen, Drachen, ja sogar Giganten und Göttern keine Seele gehabt haben? Nun gut, die Götter hatten ja auch schon vorher laut allgemeiner Meinung Zugriff auf die Kraft, warum dann nicht auf den Geist? Doch wenn es Sterbliche waren, dann mussten auch sie Zugriff auf dieses Achte Element haben. Nun lässt sich sagen:
"Gut, dann haben die Götter es eben an sie verteilt." Ich jedoch behaupte:
Wenn die Sterblichen den Geist hatten, wenn er noch im Sinne eines Elements gebunden war, und sie ihn immer noch in der gleichen Form haben, dann müsste ja die Bindung
immer noch fortbestehen und es demnach eine Zitadelle des Geistes geben. Da allerdings durch eine elementare Transition der Geist nicht zu erreichen ist, gibt es keine Zitadelle des Geistes also auch keine Bindung also auch kein solches Element. Es hat niemals ein solches gegeben. Weiterhin erkläre ich die maraskanische
Zahlenmystik für falsch. 2x2x2 passt zwar gut ins Weltbild der Maraskaner, ist aber nicht zwangsläufig richtig. Was der Schöpfergott (natürlich Los, aber im Grunde ist es egal) geschaffen hat,
muss für uns Sterbliche nicht so einfach zu begreifen sein, wie gewisse Möchtegern-Forscher es gern hätten. Nur weil die Zwölf Götter sich durch zwei teilen lassen
wie auch die sechs hohen und sechs alten Drachen und die Hexa-Elemente Feuer, Wasser, Luft, Erz, Eis und
Humus muss es nicht heißen, dass alles so aufgebaut ist. Man vergleiche: Die Götter sind zwölf plus einer, der aufgrund seiner Bosheit
verstoßen wurde, die Alten und Hohen Drachen sind elf plus einer, der aufgrund seiner Bosheit verstoßen wurde (Pyr Drakon), also einer weniger. Also: drei Paare der Elemente plus ein einzelnes. Die Welt ist extrem
assymetrisch und nur auf den ersten Blick ausgewogen. Der Rur und Gror Glaube mag ja ganz nett sein, ist aber doch recht idiotisch. Habt ihr schon einmal einen Blick auf eine Landkarte geworfen? Ist Aventurien
symmetrisch? Sind die Gebirge symmetrisch verteilt? Ist irgendein See symmetrisch? Ja, ist irgendeine Person genau
symmetrisch? Werft mal einen Blick in den Spiegel... Ausgewogenheit kennt nur einer... der Große Gleichmacher Boron, der jeden holen lässt und jeden exakt dann, wenn seine Zeit gekommen ist. Wenn ihr das nächste Mal einen Artikel verfasst, begebt euch lieber in seine Arme und schlaft eine Nacht darüber. Genau das werde ich jetzt auch tun. Gute Nacht.
Hochachtungsvoll,
Madjan Nandusstolz
von: Christoph Huber Erschienen in Opus no. 122 am 24.9.2001 als Reaktion oder Fortsetzung zu Traktat zu den Acht Elementen und zur Wiedergeborenen Magie.
Zu diesem Artikel erschienen folgende Reaktionen oder Fortsetzungen: Reactio ad Madajan Nandusstolz, Antworten des Autors von "Traktat zu den Acht Elementen...". |