Von den Anfängen der aventurischen Zauberkunst
Am Beispiel des Vergleichs FULMINICTUS und
ZORN DER ELEMENTE
Ein Traktat von Madajan Nandusstolz
Als - manche würden vielleicht sagen - fanatischer Verfechter der Lehre von den Sieben Elementen war mir stets ein Dorn im Auge,
dass der druidische Zauber ZORN DER ELEMENTE und der elfische
FULMINICTUS DONNERKEIL so unterschiedlich geartet sind. Also studierte ich Aventuriens Historie. Als güldenländische Beschwörer, ob jetzt Thorwaler oder Mittelländer oder Tulamiden, Aventurien entdeckten, trafen sie irgendwann auf Elfen, mit denen sie einen Austausch an magischem Wissen vornahmen. Man darf annehmen,
dass etwa zu der Zeit Menschen und Elfen gemeinsam sowohl FULMINICTUS
als auch ZORN DER ELEMENTE
entwickelt haben, wohl als gemeinsame Formel.
Dass der ZORN DER ELEMENTE so lange als verschollen galt, liegt wohl daran,
dass die damaligen Zauberer wohl ähnlich den Druiden waren, die als halb intuitive, halb wissenschaftliche Zauberer wohl die Urform des Zaubernden darstellen und vom Wesen her den Elfen sehr ähnlich sind. Sie verehren ebenfalls die Natur und scheuen Kontakt mit Außenstehenden. Später mögen sich daraus die geheimnistuerischen Hexen und die forschenden, streng wissenschaftlichen Magi und Magae entwickelt haben. Diesen beiden "neuen" Gruppen wurde wohl nichts davon mitgeteilt, während die Elfen und Druiden an der Formel arbeiteten. Als dann die Elfen einen schnellen, einfachen Zauber (was nur mit dem Siebtem Element die Komplexität heraus filterte) hatten und die Druiden einen weitreichenden Zauber mit materieller Komponente (was bei dem immateriellen Siebtem Element wohl nicht möglich war), verbreiteten sich bei den einzelnen beiden Gruppen wohl die neuen Varianten schnell, da sie viel besser die Bedürfnisse der einzelnen Gruppen
stillten. Die Druiden wollten wohl keinen Zauber, bei dem man dicht ans Opfer
muss und so kaum jemanden verscheuchen konnte (was mit dem Siebtem Elemente sowieso nicht so erschreckend wird, wie wenn man von einem Flammeninferno verzehrt wird), die Elfen keinen Zauber, der lange Vorbereitung brauchte und damit wohl einen klaren Mordgedanken erforderte (was bei dem Siebten Element wohl nützliche Vorteile brachte: Man brauchte nicht mehr so viel Magische Energien zu benutzen und das Opfer lernt die Macht des Zaubernden zu fürchten, da man wohl mehr erschreckt, wenn das Gegenüber unverständliche Worte ruft und man dann unerklärliche Schmerzen verspürt, als wenn man mit einem Dornbusch beworfen wird) und beide wollten wohl, wenn auch auf unterschiedliche Art, ihr Leben schonen. Die aggressiveren Druiden wollten Distanz und die sanftmütigen Elfen eine schnelle Antwort auf eine unvorhergesehenen Angriff. Druiden wollen grundsätzlich niemanden in "ihrem" Wald (obwohl er eigentlich dem örtlichen Landesherrn gehört), die Elfen hingegen schätzen wohl auch hin und wieder Handel mit den "unvorhersehbar handelnden" Menschen.
Hier die Unterschiede mit Begründungen zusammengefasst:
Ad primo: Die Differenzen im Namen sind unerheblich. Da menschliche Zauberer nur in den seltensten Fällen elfisch beherrschen, haben sie natürlich einen anderen Namen.
"FULMINICTUS DONNERKEIL" erinnert noch immer stark an das elfische
"fial minniza dao'ka". Der Untertitel wurde wohl nur hinzugefügt, um Gildenmagier mehr Vertrautheit zu geben.
Ad secundo: Die Differenzen in der Technik sind ebenso leicht zu erklären. Der Ausruf, bzw. Nicht- Ausruf des Namens liegt ebenso in den Unterschieden der Magiebegabten. Druiden benutzen nur äußerst selten eine linguale Komponente, während Elfen wie Magier ihre Magie offen zeigen. Statt dessen wurde wohl eine materielle Komponente eingebaut. Vielleicht hat dies eine ähnliche Wirkung, was aber noch erforscht werden
müsste. Die Bewegungen der Arme sind unerheblich. Ein ruckartiger Fingerzeig auf das Opfer ist in beiden Fällen gegeben.
Ad tertio: Zauberdauer und Reichweite hängen wohl zusammen. Der ZORN DER
ELEMENTE ist als Beschwörung gedacht und soll außerdem wohl Eindringlinge aus weiter Ferne in die Flucht schlagen. Also würde es nicht verwundern, wenn für eine erhöhte Reichweite auf Schnelligkeit verzichtet wurde.
Beim Elfenzauber FULMINICTUS wurde hingegen wohl auf Reichweite verzichtet, um schnelle Ausführung zu ermöglichen. Denn da Elfen sehr selten kämpfen, stellt der
FULMINICTUS eine Art letzten Ausweg dar, der sich ohne lange Vorbereitung oder Konzentration sprechen
lässt. Ein Vergleich dieser beiden Zauber ergab: Sowohl Zauberdauer als auch Reichweite sind ungefähr im Verhältnis 1 zu 3 zu notieren. Daher kann man annehmen,
dass die Zauberdauer beider Zauber ursprünglich 4 Sekunden und die Reichweite 12 Schritt betrug.
Ad quarto: Die nötige innere Einstellung bzw. körperliche Voraussetzung. Beim
FULMINICTUS ist Übung in Sachen Magie erforderlich, man
muss Intelligenz als eine der wichtigsten Eigenschaften besitzen. Weiterhin ist Gewandtheit erforderlich, da man unsichtbare Geschosse wohl nur äußerst schwer dirigieren kann. Muskelstärke ist auch unabdingbar, da jeglicher Kampfzauber wohl an den Kräften zehrt. Beim
ZORN DER ELEMENTE sind Mut und Charisma erforderlich, um die nötige Verwandlung zu bewirken. Die Muskelstärke als Voraussetzung ist ebenso vorhanden, wie beim
FULMINICTUS. Man kann also am Äußeren begründen, warum die Differenzen in den Voraussetzungen vorhanden sind.
Dass der FULMINICTUS keine Verwandlung bewirkt, ist an der fehlenden materiellen Komponente erkennbar. Vielleicht liegt es auch einfach daran,
dass bei beiden Zaubern der Zauberer etwas von dem Element besitzen und opfern
muss. Astrale Energien besitzt jeder Magiebegabte und geopfert werden sie bei jedem Zauber. Der Grund für den gleichen Aufwand an den selbigen wäre dann wohl als weiterer Auslöser für die erhöhte Reichweite begründet.
In diesem Sinne:
HESinde mit Euch
Madajan Nandusstolz
Erschienen in Opus no. 123 am 30.9.2001. |