Von den Anfängen der aventurischen Zauberkunst
Am Beispiel des Vergleichs FULMINICTUS und
ZORN DER ELEMENTE
Ein Traktat von Madajan Nandusstolz
Als - manche würden vielleicht sagen - fanatischer Verfechter der Lehre von den Sieben Elementen war mir stets ein Dorn im Auge,
dass der druidische Zauber ZORN DER ELEMENTE und der elfische
FULMINICTUS DONNERKEIL so unterschiedlich geartet sind. Also studierte ich Aventuriens Historie. Als güldenländische Beschwörer, ob jetzt Thorwaler oder Mittelländer oder Tulamiden, Aventurien entdeckten, trafen sie irgendwann auf Elfen, mit denen sie einen Austausch an magischem Wissen vornahmen. Man darf annehmen,
dass etwa zu der Zeit Menschen und Elfen gemeinsam sowohl FULMINICTUS
als auch ZORN DER ELEMENTE
entwickelt haben, wohl als gemeinsame Formel.
Dass der ZORN DER ELEMENTE so lange als verschollen galt, liegt wohl daran,
dass die damaligen Zauberer wohl ähnlich den Druiden waren, die als halb intuitive, halb wissenschaftliche Zauberer wohl die Urform des Zaubernden darstellen und vom Wesen her den Elfen sehr ähnlich sind. Sie verehren ebenfalls die Natur und scheuen Kontakt mit Außenstehenden. Später mögen sich daraus die geheimnistuerischen Hexen und die forschenden, streng wissenschaftlichen Magi und Magae entwickelt haben. Diesen beiden "neuen" Gruppen wurde wohl nichts davon mitgeteilt, während die Elfen und Druiden an der Formel arbeiteten. Als dann die Elfen einen schnellen, einfachen Zauber (was nur mit dem Siebtem Element die Komplexität heraus filterte) hatten und die Druiden einen weitreichenden Zauber mit materieller Komponente (was bei dem immateriellen Siebtem Element wohl nicht möglich war), verbreiteten sich bei den einzelnen beiden Gruppen wohl die neuen Varianten schnell, da sie viel besser die Bedürfnisse der einzelnen Gruppen
stillten. Die Druiden wollten wohl keinen Zauber, bei dem man dicht ans Opfer
muss und so kaum jemanden verscheuchen konnte (was mit dem Siebtem Elemente sowieso nicht so erschreckend wird, wie wenn man von einem Flammeninferno verzehrt wird), die Elfen keinen Zauber, der lange Vorbereitung brauchte und damit wohl einen klaren Mordgedanken erforderte (was bei dem Siebten Element wohl nützliche Vorteile brachte: Man brauchte nicht mehr so viel Magische Energien zu benutzen und das Opfer lernt die Macht des Zaubernden zu fürchten, da man wohl mehr erschreckt, wenn das Gegenüber unverständliche Worte ruft und man dann unerklärliche Schmerzen verspürt, als wenn man mit einem Dornbusch beworfen wird) und beide wollten wohl, wenn auch auf unterschiedliche Art, ihr Leben schonen. Die aggressiveren Druiden wollten Distanz und die sanftmütigen Elfen eine schnelle Antwort auf eine unvorhergesehenen Angriff. Druiden wollen grundsätzlich niemanden in "ihrem" Wald (obwohl er eigentlich dem örtlichen Landesherrn gehört), die Elfen hingegen schätzen wohl auch hin und wieder Handel mit den "unvorhersehbar handelnden" Menschen.
Hier die Unterschiede mit Begründungen zusammengefasst:
Ad primo: Die Differenzen im Namen sind unerheblich. Da menschliche Zauberer nur in den seltensten Fällen elfisch beherrschen, haben sie natürlich einen anderen Namen.
"FULMINICTUS DONNERKEIL" erinnert noch immer stark an das elfische
"fial minniza dao'ka". Der Untertitel wurde wohl nur hinzugefügt, um Gildenmagier mehr Vertrautheit zu geben.
Ad secundo: Die Differenzen in der Technik sind ebenso leicht zu erklären. Der Ausruf, bzw. Nicht- Ausruf des Namens liegt ebenso in den Unterschieden der Magiebegabten. Druiden benutzen nur äußerst selten eine linguale Komponente, während Elfen wie Magier ihre Magie offen zeigen. Statt dessen wurde wohl eine materielle Komponente eingebaut. Vielleicht hat dies eine ähnliche Wirkung, was aber noch erforscht werden
müsste. Die Bewegungen der Arme sind unerheblich. Ein ruckartiger Fingerzeig auf das Opfer ist in beiden Fällen gegeben.
Ad tertio: Zauberdauer und Reichweite hängen wohl zusammen. Der ZORN DER
ELEMENTE ist als Beschwörung gedacht und soll außerdem wohl Eindringlinge aus weiter Ferne in die Flucht schlagen. Also würde es nicht verwundern, wenn für eine erhöhte Reichweite auf Schnelligkeit verzichtet wurde.
Beim Elfenzauber FULMINICTUS wurde hingegen wohl auf Reichweite verzichtet, um schnelle Ausführung zu ermöglichen. Denn da Elfen sehr selten kämpfen, stellt der
FULMINICTUS eine Art letzten Ausweg dar, der sich ohne lange Vorbereitung oder Konzentration sprechen
lässt. Ein Vergleich dieser beiden Zauber ergab: Sowohl Zauberdauer als auch Reichweite sind ungefähr im Verhältnis 1 zu 3 zu notieren. Daher kann man annehmen,
dass die Zauberdauer beider Zauber ursprünglich 4 Sekunden und die Reichweite 12 Schritt betrug.
Ad quarto: Die nötige innere Einstellung bzw. körperliche Voraussetzung. Beim
FULMINICTUS ist Übung in Sachen Magie erforderlich, man
muss Intelligenz als eine der wichtigsten Eigenschaften besitzen. Weiterhin ist Gewandtheit erforderlich, da man unsichtbare Geschosse wohl nur äußerst schwer dirigieren kann. Muskelstärke ist auch unabdingbar, da jeglicher Kampfzauber wohl an den Kräften zehrt. Beim
ZORN DER ELEMENTE sind Mut und Charisma erforderlich, um die nötige Verwandlung zu bewirken. Die Muskelstärke als Voraussetzung ist ebenso vorhanden, wie beim
FULMINICTUS. Man kann also am Äußeren begründen, warum die Differenzen in den Voraussetzungen vorhanden sind.
Dass der FULMINICTUS keine Verwandlung bewirkt, ist an der fehlenden materiellen Komponente erkennbar. Vielleicht liegt es auch einfach daran,
dass bei beiden Zaubern der Zauberer etwas von dem Element besitzen und opfern
muss. Astrale Energien besitzt jeder Magiebegabte und geopfert werden sie bei jedem Zauber. Der Grund für den gleichen Aufwand an den selbigen wäre dann wohl als weiterer Auslöser für die erhöhte Reichweite begründet.
In diesem Sinne:
HESinde mit Euch
Madajan Nandusstolz
Erschienen in Opus no. 123 am 30.9.2001.
Reisebericht des Gorgonius von Selem
Vor vielen Wochen machte ich, Gorgonius von Selem, Meistermagier aus dem Süden, Vorsteher des Lilistischen Bundes, mich auf
den Weg in die s.g. Schwarzen Lande um dort einige Theorien zu überprüfen. Wohl war ich mir
der Gefahren dieser Reise
bewusst, doch von 6 erfahrenen Mietlingen bedeckt und auf meine arkanen Kräfte vertrauend fühlte ich mich sicher genug.
Die Schiffspassage war, wie ich es erwartet hatte, recht unbequem und in Perricum war es
mir als Anhänger der Schwarzen Gilde geboten mich sehr bedeckt zu halten. Dort wurde ich auch einige Tage aufgehalten,
denn die Informationen, die ich für meinen weitere Reise benötigte,
mussten mit äußerster Vorsicht zusammengetragen werden. Als alle Vorbereitungen abgeschlossen waren, gingen wir an Bord eines kleinen Handelsschiffes, welches
in südliche Richtung weiterfahren wollte. Mir gelang es ohne Schwierigkeiten mit Hilfe meiner Begleiter das Schiff an mich zu bringen und es Richtung Beilunk zu steuern.
An einem Fluss östlich der Stadt legten wir an Land an und zu meiner
Freunde gelangten wir bald an den Weg, welcher die Beilunker Berge mit den Innenland
verbindet. Stolz darauf, dass mein Studium der Karten so fruchtbar gewesen war, machte ich mich auf meinen Weg nach Warunk um dort das wahre Wesen des Schwarzen Drachen zu ergründen. Als geneigter Leser wird
Euch schon jetzt der Wahn in meinem Handeln auffallen. Ich jedoch war von
akademischen Erfolgen geblendet gewesen und hielt mich für übermächtig.
So machten wir uns auf und kamen auch gut voran. Fast war ich ein wenig enttäuscht zu dieser Zeit,
denn was ich sah, war ein Land, welches ein großes Maß an Normalität aufwies.
Händler zogen die Straßen entlang. Wirtshäuser luden zum verweilen ein und der Sonnenschein wechselte den Regen ab. Wohl entging mir nicht die allgemeine Traurigkeit der Bevölkerung und die sichtbare Düsternis, die über allen Dingen lag. Doch vielleicht liegt es an meiner Heimatstadt Selem,
dass mir dieser Landstrich zu dieser Zeit noch überaus gemäßigt erschien.
Wie Ihr Euch wohl schon denken könnt, bin ich den Anblick des Todes, ja auch des Wandelnden Todes gewohnt, doch war es das erste Hämmern an den Grundfesten meiner Selbstherrlichkeit, als des Nachts eine Horde Knochenmänner über uns kam. Wenn ich mir heute vor Augen führe, wie ich sorglos den Befehl gab ein Zeltlager aufzuschlagen um die Reisezeit möglichst kurz zu halten, befällt mich ein beinah geistloses Kichern.
Fünf meiner Männer fanden den Tod und auch ich trug eine Verletzung von einer schartigen Waffe davon. Ein halbes Banner bleiche Krieger
kam ohne Grund einfach so aus dem Unterholz heraus. Obwohl der eine, welcher den Angriff überlebt hatte, mich mit Drohungen und Bitten zur Umkehr bewegen wollte, blieb ich stur und aufgrund eines Höllenpeins konnte ich ihn auch zur weiteren Mitarbeit
"überreden".
Mit der Zeit marterte dieses trostlose Land immer mehr meine Nerven. Ich, der zu den Erzdämonen gebetet hatte wie zu den 12en, ließ mich beeindrucken von den Leichen, welche ans Rad gebunden in unschöner Regelmäßigkeit die Wege säumten. Der Geruch von
verfaultem Fleisch stieg mir in die Nase und kein Duftstoff konnte ihn mehr vertreiben. Sogar in meinen Träumen roch ich totes Fleisch und hörte Krähenschreie. Zum ersten
Mal in meinem Leben machte ich mir unwissenschaftliche Gedanken darüber, was
"Niederhölle" bedeutet.
Mein Letzter Söldner war mir schon lange weggelaufen. Fluchte ich damals über seine Feigheit, wundere ich mich heute,
dass er mich nicht bei nächster Gelegenheit erschlug.
Ich war noch einen halben Tagesmarsch von Warunk entfernt, nicht mehr genau wissend, was ich dort wollte, als ich mich in
einer halb verfallenen Kapelle zur
Ruhe setzte. Ihr 12, es muss das erste mal seit Jahren gewesen sein, dass ich ein Haus der Götter
betrat. Während ich dunkel grübelnd dahindämmerte, stand auf einmal ein kleines Mädchen in der Tür. In einem Anflug kindischer Gefühlsduselei wollte ich das Mädchen umarmen, wohl um mir selbst etwas Trost zu verschaffen.
Dann sah ich dem Mädchen in die Augen und auf einmal brach der Schrecken dieses Landes in vollem Umfang über mich herein. Dieses Mädchen hatte Gewalttaten gesehen, wie sie kein Mensch je verkraften könnte. Hoffnungslosigkeit, wie sie bei einem sterbenden Greis nicht mehr zu ertragen gewesen
wäre, umgab sie und war bei diesem Kind um so unerträglicher.
Ich begann, wohl zum ersten Mal in meinen Leben, hemmungslos zu weinen.
Nicht der untote Drache, nicht Dämonen aus der Niederhölle, nein die Augen eines kleinen Mädchens ließen mich die wahre
Tiefe und Tragweite der Tragödie erkennen, welche Borbarads Rückkehr hervorgerufen hatte.
Zwei Wochen früher hätte ich das ganze wohl noch als "bemerkenswerte
Konstellation" bezeichnet.
Kurz und gut flüchtete ich wie von Dämonen gehetzt immer Richtung Beilunk.
Dass man mich dort möglicherweise ohne viel Federlesen hinrichten würde, war mir zu diesem Zeitpunkt gleichgültig.
Durch die Hilfe manches guten Menschen und wohl auch der Protektion der 12 gelang es mir
schlussendlich mich mit dem Mädchen bis nach Selem durchzuschlagen... Ich habe dem Mädchen den Namen Tsaja gegeben. Mögen die 12e sie, mich und euch alle
beschützen.
Wie war ich verblendet mit meinem Atheismus und meinem dümmlichen Stolz auf die Wissenschaft. Mögen die Götter uns
beschützen und, ich wage kaum es auszusprechen, mir Gnade erweisen und mich
vor den Niederhöllen bewahren, denn ihre Vorhöfe erschienen mir zweifellos schrecklich genug.
Hoch Leben die 12e und ihre Kinder und verdammt seien alle, die gegen sie handeln.
Verdammt sei Rhazzazor, der elende Büttel der Thargunitoth und alle seine
widerlichen Diener.
Gorgonius von Selem
Erschienen in Opus no. 123 am 30.9.2001.
Zu diesem Artikel erschien folgende Reaktion oder Fortsetzung: Reactio ad Reisebericht des Gorgonius von Selem.
Wenn Zaubern nicht mehr
hilft...
Eine Abhandlung über das Gebet und seine
Wirkung als Einführung der Wochengebete
14. Teil
HESinde und PERaine zum Gruße!
PERaine ist wohl eine der wichtigsten Göttinnen für das
"einfache Volk" Aventuriens; doch auch für uns sollte die Gütige Anlass zu Gebet und Danksagung sein. Sie ist es, der wir danken, für Brot und Apfel, für Weinrebe und Hopfenfrucht. Sie heilt die Kranken und die Siechenden, sie bewahrt den Körper, das Gefäß der Seele und des Geistes. Man sieht daran sehr gut, dass
PERaine in vielen Aspekten unseres Lebens eine wichtige Rolle darstellt. So mannigfaltig und verschieden kann man auch zu Ihr beten. Das erste Gebet ist ein volkstümliches, sehr einfaches Gebet an die Göttin des Ackerbaus – zu einem der höchsten Feiertage der
PERaine – zum Saatfest am 1. PERaine.
PERaine, gebende Göttin
Dank für das Brot, das wir essen dürfen,
Dank für den Trunk, an dem wir uns laben!
Dank für die Frucht des Feldes und des Ackers,
für die Früchte der Bäume und Sträucher,
für das Gedeihen der Tiere
und die Gesundheit unserer Familien!
Lass auch dieses Jahr die Saat fruchtbare Erde finden,
damit sie wachse und gedeihe!
Bewahre sie vor Krankheit, Käfern und Unwettern,
vor Hexenflüchen und den Auswüchsen des Rattenkindes,
sodass wir leben können und Dich preisen,
solange Du uns mit deinen gütigen Händen beschirmst!
Gebetsanleitung:
So einfach und naiv dieses Gebet auch klingt, es beinhaltet den Dank an die Göttin für Dinge, die uns selbstverständlich erscheinen, es aber nicht sind. Den Zwölfen sei Dank, dass wir genug zu essen und zu trinken haben – aber wir sollten uns mit diesem Gebet wieder bewusst werden, wie gesegnet wir von
PERaine sind und wer sich die Mühe macht hinter den einfachen Worten das ganze Ausmaß zu erkennen, wird verstehen, warum ich gerade diese Verse ausgewählt habe.
Argelia von Kuslik, Geweihte der Göttin
von: Christoph Huber Erschienen in Opus no. 123 am 30.9.2001 als Reaktion oder Fortsetzung zu Wenn Zaubern nicht mehr hilft... (13.Teil).
Zu diesem Artikel erschien folgende Reaktion oder Fortsetzung: Wenn Zaubern nicht mehr hilft... (15. Teil).
Reactio ad Madajan Nandusstolz
Reaktion zu Opus no. 122 - den
Artikel einsehen...
Werte Collega Nandusstolz,
Nun, am Anfang eurer Stellungnahme konnte ich euch durchaus folgen. Allerdings
muss ich mich doch sehr fragen, wer ihr euch anmaßt zu sein, dass ihr gleich einer ganzen Religion ihre Existenzberechtigung nehmt, indem ihr in ein paar Zeilen die wahrscheinlich jahrelangen Forschungen von Collegus Keideran zu widerlegen versucht. Jedoch habt ihr euch bereits in den ersten Zeilen eurer
Stellungnahme selbst widersprochen. Laut eurer Aussage meint jeder, dass er das richtige glaubt. Nun, wer sagt denn, das ihr von dieser Masse ausgeschlossen seid. Auch ihr vertretet lediglich eure Meinung zur Sache, stempelt aber andere, der euren entegegengesetzte Meinungen offenbar als Humbug, gar als Idiotie ab. Dies spricht nicht gerade für euch, denn wie jeder weiß, ist gerade die Magische Wissenschaft abhängig vom Dialog und Disput der einzelnen Fachgebiete. Würde jeder ständig auf seiner Meinung beharren, bräuchten wir keine Akademien mehr, da die Schüler nichts mehr lernen wollten.
Im übrigen verurteilt ihr die religiöse Begründung des Traktats. Nun, lest euch doch bitte noch mal eure Stellungnahme durch. Dort findet ihr einen Satz der in etwa so lautet: „Symmetrie kennt nur der große Gleichmacher Boron ...“ Ist das nicht auch eine religiöse Stellungnahme, und somit, laut eurer eigenen Aussage, keine Untermauerung eurer These?
Zur Thematik:
Dass Aventurien an seinen Kanten nicht (mehr?) gleichmäßig ist, wissen wir alle, aber wer sagt denn bitte, das dies auch auf Dere, als Gesamtbild gesehen, zutrifft. Niemand besitzt eine Karte , an der man diese These wider- oder belegen könnte.
Eine weitere Symmetrie: sowohl von den Göttern als auch den Drachen ist einer
verstoßen worden: Pyrdacor und der Namenlose. Symmetrie bedeutet in erster Linie
"Gleichmäßigkeit", und nicht die Teilbarkeit durch zwei. Die Schlussfolgerung, dass bei der Zerstörung der einen Zitadelle auch die andere zerfällt, ist durchaus logisch. Und zwar sowohl aus magietheoretischen, als auch aus religiösen Gründen.
Dass der Geist die Sphären nicht durchströmt, sondern von den Göttern in jedes Lebewesen einzeln verteilt wurde, ist durchaus annehmbar.
Auch die Theorie, dass die Hochelben die Nachfahren der Magiedschinne waren, ist gar nicht mal
so abwegig. Die Elfen sind nämlich keine Magier, nein sie sind selber magisch. Man kann ganz klar zwischen elfischer und menschlicher Magie unterscheiden: die elfische ist eine
intuitive, eine unbewusste Kraft, man denke nur an die Elfenlieder, während die Menschen, wobei die Druiden und Hexen eine gesonderte Stellung einnehmen, eine gelehrte und gelernte Kraft nutzen.
Was das Element des Geistes angeht, so müssen wir uns im klaren
sein:
Eine elementare Invokation im klassischen Sinne kann nicht existieren, weil der Geist an sich kein körperlich greifbares Element ist. Und eine solche ist auch gar nicht nötig, da der Geist bereits in jedem Wesen existiert, und zwar als ein Teil dieses Wesens.
Wer will, kann allerdings die Zauber der Magica Contraria als eine Art von Invocatio ansehen.
Denn:
Die Beeinflussung eines Elementes erfolgt immer unter Zuhilfenahme seines Widerparts,
oder seltener, durch ein neutrales Element. Feuer wird durch Wasser gelöscht, Feuer lässt Wasser zu Luft werden...
... und die Magie beeinflusst den Geist.
Nicht nur die Antimagie ist hier anzusiedeln. Auch die Elementarmagie und die Magica Clarobservantia haben diese Regel zur Grundlage.
Daraus folgt: Es gibt eine Zitadelle des Geistes. Nein, eigentlich gibt es
Hunderte, Tausende, Abertausende. Genauer gesagt: In jedem von uns steckt eine Kleine Zitadelle, oder zumindest einer ihrer Splitter.
Hochachtungsvoll,
Acerton vom Donnerberg ODL
Magister Magnus et dekan temporas de Facultas Invocatio ad Academia Garaniae
Magister saurologia ad Mherwed
von: Christoph Huber Erschienen in Opus no. 123 am 30.9.2001 als Reaktion oder Fortsetzung zu Zu dem "Traktat zu den Acht Elementen und zur Wiedergeborenen Magie".
Zu diesem Artikel erschien folgende Reaktion oder Fortsetzung: Reactio ad Acerton vom Donnerberg.
Contrathese zu "Die Dämonischen Zwänge des Menschen"
Reaktion zu Opus no. 122 - den
Artikel einsehen...
Verfasst von Madajan Nandusstolz
Was?! Ich bin zutiefst schockiert und entrüstet von dem Bericht Melcher Dante von Angbars. Daher sind folgende Worte in erster Linie an selbigen und natürlich auch an alle Leser
gerichtet:
Zunächst möchte ich folgendes festhalten: Ihr sagtet, der Mensch bestehe aus dreizehn Teilen, von denen einer dem Namenlosen ist, da dieser bei der Schaffung des Lebens dabei war und
dass dieser Teil mächtiger als die anderen sei. Doch ich frage: Ist der Namenlose denn mächtiger als
HESinde? Nein. Es heißt ja auch, die Zwölfe nahmen ihm seinen Namen und damit auch seine Macht. Weiterhin: Wieso sollte dieser Teil denn Böse sein? Der Namenlose war einer der Zwölfe und verstoßen, als er dem Bösen verfiel. Also schufen die Götter entweder vorher oder nachher das Leben. Wenn vorher, dann ist in ihnen, was der Namenlose vor seinem Fall repräsentierte. (Da er von seinen Anhängern als der "Güldene" bezeichnet wird, mag er wohl Herrschaft, Erhabenheit und Gold repräsentiert haben, was sich später in Machtgier, Eitelkeit und Schwarz-Rot, Schwarz oder Gold gewandelt hat). Wenn nachher, dann war er gar nicht zugegen, als das Leben geschaffen wurde. Vielmehr nutzen die finsteren Archodämonen die Gaben der Götter aus, um sie zu pervertieren. Wenn zum Beispiel ein Mann in rahjagefälligem Feuer entbrennt (metaphorisch gemeint), sie ihn aber nicht erhört, kann es sein,
dass er der unheiligen Gegenspielerin RAHjas verfällt. Umgekehrt ist es natürlich auch möglich,
dass RAHja die Triebe, die Belkelel missbraucht hat, wieder ins Reine umkehrt, aber Tugendhaftigkeit fällt nicht leicht. Das ist der Grund, warum viele freiwillig den Archodämonen dienen.
Ich denke aber nicht, dass die Dämonen wirklich uns schaden wollen. Vielmehr versuchen sie, die (sphaerologisch gesehen) ihnen am nächsten stehenden Wesen zu imitieren. In der Sechsten gibt es nichts und in der Fünften gibt es die Götter. Es gab wohl eine Art
dämonische Urmasse, die wohl ähnlich den Formenwandlern war und über dem Sein stand, insofern, als
dass sie sich weder an Masse, noch an Zeit, noch an Physik halten muss. So versuchte sie, Ebenbilder der Götter zu schaffen, sie zu imitieren, ihnen gleichzukommen. Doch aufgrund der fehlenden
Eigenschaften hat sie kein "Verständnis" für Realität, so
dass nur grobe Zerrbilder entstanden, die sich "so ähnlich" verhielten wie die Götter. Auch das Leben, die Elemente und die Paradiese versuchte
sie nachzubilden und erlangte ebenfalls nur grobe Zerrbilder. Das erklärt auch, warum die Archodämonen langsam intelligenter werden; die Masse lernt. Diese Urmasse kann nicht verstehen, was Gut und Böse
ist. Und wenn sie verstanden hat, dann ist es längst zu spät: Dann hat sie bereits alles zerstört. Sie ist nicht böse, sonder nur... anders. Aber der Namenlose ließ sie auf uns los und nun ist es nicht mehr rückgängig zu machen. Wir können sie (oder besser: ihre Manifestationen) nicht wieder einsperren. Also gilt es, sie auszulöschen, um die Welt zu retten. Allerdings ist sie ja an Masse nicht gebunden und demzufolge nicht auslöschbar. Wir müssen wenigstens versuchen, die Heptarchen zu stürzen, das dämonische Gezücht zurück in die Siebte schleudern und den Limbus zu reinigen.
HESinde mit Euch
Madajan Nandusstolz
von: Christoph Huber Erschienen in Opus no. 123 am 30.9.2001 als Reaktion oder Fortsetzung zu Die Dämonischen Zwänge des Menschen. |