Aus dem Tagebuch des
Firolan Brandstetter
2. Teil
(den
1. Teil einsehen)
Wir bitten den geneigten Leser um Entschuldigung für
den Ausfall der Fortsetzung in der letzten Ausgabe und hoffen mit
diesem Ausdruck ihr Wohlwollen zurück gewonnen zu haben:
21. Rahja 31 Hal
Wir haben die Überquerung der Trollzacken (befinden uns gerade am Fuß)
recht glimpflich geschafft und sind ohne größere Vorkommnisse über den
Pass – nur die Umkehr des Expeditionsteilnehmers Elwin Treublatt aufgrund
eines umgeknickten Knöchels beim Aufstieg schmerzt ein bisschen; habe mich
recht gut mit ihm verstanden; ich hoffe er und seine Begleitung sind
wieder gut in Rommilys; ich hoffe ich treffe ihn mal wieder; ansonsten ist
nur noch der Verlust eines Lastenponys zu beklagen; keine besonderen
Vorkommnisse – eigentlich schade: hätte gerne einen dieser Barbaren
gesehen; der Zwerg (Thorum, Sohn des Thorim) ist immer noch lästig – ich
hoffe er hält sich von mir fern; meine kleinen Übungen haben nicht nur bei
mir gefruchtet: jeder von uns hat sich vorbereitet; Marbon wird seit dem
Abstieg immer energischer (wer will es ihm verdenken) – ich hoffe ich kann
bald mit ihm allein reden!
23. Rahja 31 Hal
Wir haben die Trollzacken hinter uns gelassen und sind bereits ein gutes
Stück in den Schwarzen Landen; ein jeder ist vorsichtig, allerdings ist
bis jetzt nichts geschehen – praiosseidank; wir sind zuerst in Richtung
Beilunk gewandert und dann scharf in Richtung Warunk abgebogen; wir gehen
meist vormittags und nachmittags und nur durch Wälder; hier in
Ostdarpatien scheint mir das Land längst nicht so verödet wie immer
beschrieben; trotzdem bestätigt mir hier jeder, dass wir im Reich des
schwarzen Drachen sind; ich hoffe wir finden bald den Beweis unserer
Expedition, denn spätestens übermorgen müssen wir wieder umkehren; Brendan
lässt sich nicht entlocken, wie er uns seinen Beweis zeigen will.
Nachtrag
Sind heute in einen kleinen Hinterhalt geraten: Während der Nacht haben
uns drei Skelette angegriffen – ein schauriger Anblick; dank unserer
zahlenmäßigen Überlegenheit gelang es uns schnell diese Kreaturen zu
zerschmettern. Ich frage mich allerdings, wie groß der Einfluss dieses
Drachens ist: beim Aufheben eines Schädels versuchte dieser nach mir zu
greifen! Dengötternseidank zertrat ein Söldling diese untote Kreatur.
24. Rahja 31 Hal
Heute muss der Beweis kommen oder alles war umsonst! Laut Auskunft
befindet sich die alte Reichsstraße ein paar Meilen nördlich von uns.
Marbon lässt uns seit vormittag lagern und ist mit zwei Spähern aus dem
Lager verschwunden. Wir sind alle wachsam und leicht nervös! Er sagte wir
sollen uns für heute Nachmittag bereiten halt – ich bin bereits
gespannt...
abends
Es ist etwas schief gegangen – Wir sind auf der Flucht! Am Nachmittag
geleitete Marbon und die zwei Späher uns zu der Nähe eines Boronangers.
Von einem kleinen Wäldchen auf einer Anhöhe konnten wir das kleine Areal
überblicken. Zu Beginn der Nacht erschien ein großer hagerer Mann in
schwarzer Kleidung und fast weißem Schädel auf dem Boronanger. Er schien
etwas Großes vorzubereiten und entzündete Fackeln und Kerzen; plötzlich
fing er mit einem seltsamen Singsang an; wir waren alle gespannt und es
herrschte ein Totenstille; dann ein Rauschen wie von mächtigen
Schwingen – die anderen hörten es ebenfalls! Doch wie waren wir verblendet
und wähnten uns am Ziel unserer Expedition, stattdessen waren sie auf
einmal unter uns. Mehrere dutzende Skelette und teilweise konnte man noch
ihre königlichen Wappen oder ihr zerfaulendes Fleisch sehen; sie waren
unerbittlich – wie eine weiße überschwappende Welle!
Ich weiß nicht, ob ich das überlebe und habe deshalb in diesem
Foliant mein Testament eingetragen und einem Söldner aufgetragen
dies als mein Andenken zu meiner Frau zu bringen.
26. R.
irren durch die Wälder, sind zu zweit: Lena Falkenschlag, die Magierin, ist
bei mir, werden noch immer von ihnen gehetzt, habe die Gruppe verloren,
hoffe sie finden uns nicht, schlagen uns in Richtung Trollzacken durch;
die NL Tage kommen näher
28. Rahja 31 Hal
Sie haben uns. Wir konnten nicht mehr. Heute haben sie Soldaten mit dem
Drachenemblem aufgegabelt. Sie haben uns befragt und gequält. Schließlich
zwingen sie uns ein Loch im Boden auszuheben. Ich sitze nun am Boden
dieses Loches – angebunden – Sie haben mich gezwungen, dass ich alles wie
bisher aufschreiben sollte – als Einladung für den Endlosen Heerwurm, falls
noch mehr kommen sollten, sagen sie – ihr Götter straft diese Perfiden und
geleitet meine arme verblendete Seele ins Reich Borons – Lena beginnt
unter Tränen und Aufsicht der Soldaten das Loch wieder zuzuschaufeln – ich
werde sterben – wer immer dieses Buch findet, dem soll dies Mahnung sein –
ich lie...
An dieser Stelle bricht das Buch ab und es ist vermehrt
Erde auf diesen Seiten zu finden. Der Söldneranführer konnte uns die
letzten Details aufklären: Magistra Falkenschlag blieb in Gefangenschaft.
Drei Nächte später erhob sich Firolan Brandstetter als Untoter – mit
seinem Buch unter dem Arm. Die Soldaten wollten ihn die Magierin töten
lassen, da gelang es den verbliebenen Expeditionsteilnehmer mit einem
letzten beherzten Zuschlagen die Magierin zu befreien. Ihnen gelang wie
bereits berichtet die Flucht!
Das Schicksal von Marbon Brendan ist ungewiss, somit sehe ich auch seine
Expertise als gescheitert an, möge seine Seele und die aller anderen in
einem Paradiese ruhen.
Argelia von Kuslik
Geweihte der Göttin
von: Nicolas Krenmayr Erschienen in Opus no. 140 am 27.1.2002 als Reaktion oder Fortsetzung zu Aus dem Tagebuch des Firolan Brandstetter.
Wenn Zaubern nicht
mehr hilft...
Eine Abhandlung über das Gebet und seine
Wirkung als Einführung der Wochengebete
27. Teil
PRAios und HESinde
zum Gruße!
Auf Abenteuer-Reise soll es öfter wohl der Fall sein, dass auch ein Magi
oder eine Magae angezweifelt wird oder sogar des Lügens beschuldigt.
Ebenfalls kann es im Gegenteil vorkommen, dass man als Zeuge oder
Sachverständiger eine wichtige Aussage zu tätigen hat, wo kein Zweifel
entstehen darf. Ebenso gibt es im Leben immer wieder Situationen, in denen
man nicht nur verspricht, sondern gelobt eine Aufgabe, Queste oder Buße zu
bestehen. Zu allen diesen Fällen gibt es eine Liturgie, die von allen
Kirchen anerkannt und gelehrt wird: Der Eidsegen. Die Worte dieses Eides
kann aber auch ein Laie selbstverständlich verwenden, um vor den Göttern
und den Menschen seine Aufrichtigkeit und rechte Absicht zu bekunden, und
wenn auch nicht von einer Kirche abgesegnet, also erst zu einer Liturgie
gemacht, sollte solch ein Eid vieles gelten und ein Eidbruch wird trotzdem
vor den Göttern kein Wohlgefallen finden, namentlich vor PRAios,
den man ja als Zeugen und Richter anruft!
Heilige Herrin HESinde* und
heiliger Herre PRAios!
Segnet diesen Schwur mit Eurem Geiste!
Die Worte, die nun gesprochen werden,
sollen heilig sein, wie auch ihr Sinn und ihre Bedeutung!
Sie werden aus freien Stücken geschworen,
ohne Dunkelsinn oder Tücke im Geist,
und Euch als Hütern anempfohlen!
Wer jedoch diesen Schwur tut,
um seine Bedeutung zu verzerren,
wer den anderen gegen seinen Willen zwingt
oder wer den heiligen Eid schließlich bricht,
der sei Eurem strengen Gericht und Eurer Strafe anempfohlen!
Gebentsanleitung:
Nach diesem Gebet folgt der eigentliche Schwur-Inhalt der ebenso in klaren
und unmissverständlichen Worten gesprochen werden soll. Wenn diesen Eid
ein Geweihter spricht oder abnimmt, wird normalerweise einen Tropfen Blut
in eine Schale gegeben, dies ist aber bei einem Eid ohne Geweihten nicht
nötig. Die erste Göttliche Anrede (*) kann natürlich von Mensch zu Mensch
verschieden sein, wird aber bei einer Magierin wohl diese Form haben!
Ebenso ist es üblich die „ich-Form“ zu verwenden, wenn man den Eid selbst
leistet.
Trotzdem sollte man diesem Eid seine wichtige Bedeutung zumessen und ihn
nur in
wirklich notwendigen Situationen schwören, um nicht durch banales und
lästerliches Schwören an sich die Götter zu verärgern!
Argelia von Kuslik, Geweihte der Göttin
von: Christoph Huber Erschienen in Opus no. 140 am 27.1.2002 als Reaktion oder Fortsetzung zu Wenn Zaubern nicht mehr hilft... (26. Teil).
Zu diesem Artikel erschien folgende Reaktion oder Fortsetzung: Wenn Zaubern nicht mehr hilft... (28. Teil).
Reaktion zum Artikel „Verschwörung
gegen die Limbo- und Sphärologie aufgedeckt?“
Reaktion zu Opus no. 139 -
den Artikel einsehen...
Werter adeptus maior Zachariad!
So sehr ich eurem Artikel auch glauben schenken mag,
ebenso sehr verwundern mich dennoch eure Anschuldigungen. Ich hoffe euch
nicht falsch verstanden zu haben, doch wie ich glaube beschuldigt ihr
unter anderem das Institut der Arkanen Analysen zu Kuslik diesen
Verschwörern Beistand zu gewährleisten, wenn nicht gar zu helfen!
Trotz aller meiner guten Sinne und meinem offenen Ohr für eure Sache kann
und will ich diesem Aspekt nicht glauben schenken. Die Academia ist schon
seit langem dafür berühmt, alte Formeln wieder zu entdecken und gänzlich
neue Formeln zu konstruieren. Würde das Institut durch das Löschen der
Fomula aus dem Gedächtnis und das Streichen aus dem Lehrplan nicht viel
zu sehr an Ansehen, Ruhm und Respekt verlieren?
Nun, der Academia in Punin will ich nicht feindlich gegenüber treten,
dennoch traue ich ihnen zu, diesen Schritt gegen HESindes lehren ducrhaus
zu wagen, doch niemals das Institut in Kuslik, Kuslik, der
hesindegefälligsten Stadt selbst!
Zugegeben, meine Kenntnisse in der Sphärologie sind eher begrenzt und ich
weiß nur sehr obligatorisch und von früheren Studien von der
Gefährlichkeit dieses Gebiets, dennoch glaube ich, dass wenn überhaupt
diese Gruppierung oder diese Person mittels Zauberei oder ähnlichem
Werkzeug dem Institut eine falsche Realität vorgegaukelt oder jenes
erpresst hat, ihr selbst wisst bestimmt, was HESindes Werk alles
bewerkstelligen mag!
Abgesehen von diesem Aspekt hoffe ich, dass euer Bestreben
dieses magotheoretische Gebiet aufrecht zu erhalten gelingen möge und bei
HESinde, wenn ihr Hilfe braucht, solange es um unrechtes Schaffen und der
Zerstörung HESindes Wissen geht, will ich euch helfen! Zu gerne würde ich
euch auf eurer Academia besuchen, kann euch aber höchstens Gegenteiliges
anbieten, da mich meine Studien zumindest contra längerer Reisen hier
festhalten. Wenn ihr aber eure Mauern für ein gutes Gespräch verlassen
wollt, so kommt doch nach Kuslik und fragt an der Academia Contra Magica
nach mir, falls nötig leiste ich euch Wegschutz gegen aufdringliche Magii,
die euch in die Finger bekommen wollen.
Auf eure Antwort und euren eventuellen Besuch freut sich
Thalian Xandros Merion, Adeptus Magica ad Academia Contra
Magica in Cusliciensis
von: Philipp Radi Erschienen in Opus no. 140 am 27.1.2002 als Reaktion oder Fortsetzung zu Verschwörung gegen die Limbo- und Sphärologie aufgedeckt?.
Reaktion zum Artikel „Verschwörung
gegen die Limbo- und Sphärologie aufgedeckt?“
Reaktion zu Opus no. 139 -
den Artikel einsehen...
Werter Adeptus maior Zachariad,
die von Euch angesprochene Problematik ist auch mir
bekannt, die geschilderten Hintergründe sind, falls sie denn der Wahrheit
entsprechen, wirklich schier unglaublich. Auch unsere Akademie, die
Magiergilde auf Garania, und dort vor allem meine Fakultät, beschäftigt sich
ebenfalls schwerpunktartig mit der Sphärologie. Seit den Puniner
Verordnungen sind gewaltige Lücken im Lehrplan entstanden. Für die
Unterrichtung des „Auge des Limbus“ im Rahmen eines theoretischen
Exorcismen-Seminars
hat unsere Spektabiltät, Garan Domatil, mir eine Ausnahmegenehmigung
erteilt, welche aber selbstverständlich nicht von den Puninern abgesegnet wurde.
Unsere
Spektabilität argumentiert gegen die Puniner mit der Feststellung, dass die
Verordnungen auf Garania keine Gültigkeit haben, da wir nicht Mitglied
einer der drei Gilden sind. Weitere Reibereien mit Punin sind bei
dieser Sachlage abzusehen. Schon in der Vergangenheit hat es eine
deutliche Abkühlung des Verhältnisses zwischen uns und Punin gegeben. Werter Adeptus, im Namen des gesamten Collegiums der Akademia Garania
spreche ich hiermit unsere Unterstützung beim weiteren Wiederstand gegen
Punin aus. Es ist unser aller Pflicht, dieses wichtige und auch
hesindegefällige Wissen über die Sphärologica nicht in Vergessenheit
geraten zu lassen. Ich stimme zu, dass Sphärenreisen nicht mehr so
gefahrlos abzuwickeln sind wie noch vor einigen Jahren, wenn es auch
damals schon ein gewagtes Unterfangen war. Die stark erhöhte dämonische
Präsenz im nahen Limbus ist doch aber vor allem auf die Umtriebe der
Heptarchen zurückzuführen! Ein „unkalkulierbares Risiko“ im Cantion
„Planastrale“ ist völliger Humbug. Die Beweggründe der Puniner sind mir
schleierhaft, warum setzt man sich nicht lieber vehementer für einen
verantwortungsbewußteren Umgang mit der Invocatio ein? Im Kampf gegen die
Heptarchen ist jedenfalls die Restriktionierung der Sphärologica ein
deutlicher Rückschritt. Ich mag gar nicht daran denken, vielleicht ziehen
auch hier wieder Borbaradianer die Strippen, welche die früher sonst so
geschätzte Puniner Akademie inzwischen unterwandert haben.
Hochachtungsvoll,
E´Quadar
Vizekanzler für Angelegenheiten der Akademieverwaltung, Akademia Garania
Magister magnus Dekan Faculitas Dämonologica, Akademia Garania
Magister extraordinarius antiqua lingua, Halle des Quecksilbers zu Festum
Träger des silbernen Gildenpentagrammes
von: Philipp Radi Erschienen in Opus no. 140 am 27.1.2002 als Reaktion oder Fortsetzung zu Verschwörung gegen die Limbo- und Sphärologie aufgedeckt?. |