Getreulicher Bericht über allerlei Schwarzmagie
Aus den Tagebüchern von Anackire von Steinfels
12. EFFerd im Jahre 3 seiner kaiserlichen Hoheit Hal
...
"Auf Einladung von Ihro Wohlgeboren verbrachte ich den Abend dann in
vergnüglicher Gesellschaft am Tisch des Burgherrn. Schon zu Beginn des
Empfangs wunderte ich mich über die gar seltsame Gestalt in ihrem bunten
Gewand, die sich auf der gegenüberliegenden Seite der Tafel während des
ganzen Abends vorzüglich zu amüsieren schien. Der junge Herr schien wohl
den besten Teil von dreißig Götterläufen auf Dere gewandelt zu sein,
hatte sich dem zum Trotze aber ein kindliches Gemüt bewahrt und
kokettierte schamlos mit Fräulein Herwena, der Tochter des Hausherrn, die
sich das auch gerne gefallen zu lassen schien.
Hatte ich zunächst gedacht, Ihro Wohlgeboren halte sich einen Narren, so
klärte mich Junker Harder vom Kehrstein über die wahre Identität des
illustren Gastes auf: "Stipen Spichbrecht" sei das, "und ein seltsamer
Tunichtgut dazu, der auf seltsame Art und Weise vor kurzer Zeit das
Interesse von Ihro Wohlgeboren geweckt hatte und seit gut zehn Tagen auf
der Burg als Gast im Westturm untergekommen sei".
Nicht lange blieb das Treiben des farbigen Gesellen dem Ritter Urkas
verborgen, dem, wie ich bereits vernommen hatte, die Hand von Fräulein
Herwena versprochen war. Verständlicherweise fand der Herr Ritter keinen
Gefallen an dieser beschämenden Vorstellung. Mehrmals, so schien es,
forderte er Fräulein Herwena auf, die Sittlichkeit zu wahren und keine
weitere Konversation mit dem frechen Gast zu machen. Fräulein Herwena
allerdings war nicht vom Turteln und Kichern abzubringen, was mir gar
seltsam erschien, war sie doch sonst ein sittsames Töchterchen. Und auch
Ihro Wohlgeboren schien keinen Anstoß am Treiben des Alveranvogels zu
nehmen und hieß ihn nicht, sich gebührlicher zu verhalten. Ritter Urkas
wurde zunehmend griesgrämiger, zumal sich auch andere Gäste über das
Benehmen des Herrn Spichbrechts und des Fräuleins Herwena zu wundern
schienen.
Nach dem Mahl spielte ein Bardenquartett zum Tanze auf und die Stimmung
wurde ausgelassener. Auch Fräulein Herwena schien dem Roten ein wenig
zugesprochen zu haben, wie sonst wäre zu erklären, dass sie sich auf ein
Tänzchen mit Herrn Spichbrecht einließ und keinen Anstoß an einigen
wenig sittsamen Berührungen des Herrn nahm. Ritter Urkas verfolgte das
Treiben zunehmend missliebiger und als sich die Gelegenheit bot, nahm er
sich den frechen Kerl gehörig vor, wie es schien. Zwar konnte ich nicht
verstehen, was Ritter Urkas dem Herrn Spichbrecht zu Gehöhr brachte, doch
seine Mimik ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass er dem Herrn
Spichbrecht deutlich zu verstehen gab, was er von solch Gebaren hält. Zum
ersten Mal an diesem Abend verschwand das Lachen aus dem Gesicht des Herrn
Spichbrecht und wich einem zornigen Funkeln, das er dem Ritter Urkas
hinterher sandte, als dieser zur Tanzfläche schritt um Fräulein Herwena
ins Gebet zu nehmen. Tatsächlich schien das kurze Gespräch, das die beiden
miteinander darauf hin führten, einen Sinneswandel in der jungen Frau zu
bewirken, tanzte sie doch danach ausgelassen mit ihrem Zukünftigen zu
einem fröhlichen Ständchen, das die Kapelle zu Gehöhr brachte.
Herr Spichbrecht hingegen war gar missmutig, besonders als sich die Gäste
zu einem Kreis formierten und mit lautem Klatschen der gelungenen
Tanzvorstellung des Pärchens applaudierten.
Genau zu dieser Zeit, und ich war wohl die Einzige, die den Herrn
Spichbrecht beobachtete, huschte ein schelmisches Lächeln über die Lippen
des Gesellen und sein Blick schien sich für eine kurze Zeit zu verklären,
bis er sich an den Bauch fasste und ein gar befremdliches Geräusch von
sich gab, als ob er Wasser aus einem Krug auf den Boden plätschern lassen
würde.
Kurze Zeit später wurde mein Blick von erstaunten Rufen und dem Kichern
nicht weniger der Gäste zum Tanzpaar gelenkt. Den Ritter Urkas gewahr ich
in einer wohl misslichen Lage: Er hielt sich die Hände im Schritt und um
ihn herum hatte sich eine kleine Pfütze gebildet. Der dunkle Schatten, der
sich unübersehbar auf seiner seidenen grünen Wamshose gebildet hatte,
verriet mir unmissverständlich, welches Missgeschick dem Herrn Ritter
passiert war. Das Gesicht purpur vor Scham, drängte er sich durch die
Umstehenden und machte sich gehetzt über die Nordflucht davon, einen
kleinen Tümpel und eine Spur schimmernder Tröpfchen hinter sich lassend.
Mit welch üblem Fluch hatte sich Spichbrecht wohl am Herrn Ritter Urkas
gerächt?"
Magica Moventia
Ob vom Saufen, Trinken, Zechen
S'ist als ob die Dämme brechen
Überlieferte Schelmenzauberei
Technik:
Der Schelm drückt mit beiden Händen in Blasenhöhe auf seinen Bauch,
konzentriert sich auf die
Formel und sein Opfer, und imitiert ein plätscherndes Geräusch.
Zauberdauer: 4 Sekunden
Probe: MU/IN/KK
Wirkungsweise: Das Opfer entleert sich, bzw. seine Blase sich selber, augenblicklich und unaufhaltsam. Da nützt
dem Opfer kein Winden, Zurückhalten oder Abklemmen, es nässt sich ganz erbärmlich.
Bevorzugter Ort für Anwendungen dieses Zaubers sind offizielle Empfänge und Bälle.
Kosten: 6 ASP
Reichweite: 7 Schritt; der Schelm muss sein Opfer sehen können
Wirkungsdauer: Bis sich die gesamte Blase des Opfers entleert hat (2 Sekunden bei einem durstigen Novadi in der
Khom, eine volle Minute und mehr bei einem betrunkenen Thorwaler).
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Elementare Zuordnung: keine Erschienen in Opus no. 156 am 2.6.2002. |