Ay Yinnah tulamidya
(von den tulamidischen Zaubersprüchen)
Die Magie ist im Land der ersten Sonne eng mit
der Kultur und Tradition verwoben und sie unterscheidet sich in vielem von der
güldenländischen Zauberei. Im Folgenden wurden die vor allem bei den Tulamiden bekannten
Zauberformeln in der Form niedergelegt, wie sie an den Akademien der Emirate und Sultanate
gelehrt wird.
Es sollte aber nicht vergessen werden, dass man sich auch an vielen dieser Akademien der
güldenländischen, oder besser gesagt bosperanischen, Zauberweise verschrieben hat, und
dass Sprüche, welche dieser Richtung angerechnet werden können, auch in ihrer
ursprünglichen Bosperano-Reimform an die Scolaren weitergegeben werden.Dem Werk
vorangehen soll ein Abschnitt über die Sprechweise und Aussprache der Yinnah tulamidya.
Trotz großer regionaler Unterschiede bei den Dialekten des Tulamidya hat sich bei den
Zauberformeln doch meist eine einheitliche Aussprache durchgesetzt, welche sich aus dem
Urtulamidya ableitet und daher auch für Tulamiden von einem Hauch des Mystischen und
Rätselhaften umweht wird. Doch kann die Grundstruktur der Formeln als sehr einfach und
profan bezeichnet werden. Stets ist die der tulamidischen Sprache eigene Melodik und
Ausdrucksstärke im Vordergrund, was durch den Umstand betont wird, dass tulamidische
Zauberer beim wirken ihrer Zauber eine Art Sprechgesang praktizieren. Manchmal ist neben
einer sehr kurzen und prägnanten Formel auch eine lange und ausführliche Form des
Zaubers bekannt, welche allerdings vielerorts in Vergessenheit geraten sind und nur bei
besonderen Gelegenheiten, wie umfassenden Ritualen und Beschwörungen, Anwendung finden.
Hier einige Richtlinien bei der Aussprache des Tulamidya allgemein, wobei zu beachten
ist, dass jeder Stamm und jedes Emirat seinen eigenen Dialekt hat:
h ist nach Vokalen und am Wortanfang immer
hörbar und wird tief aus dem Rachen gesprochen
ch wird ebenfalls in der Kehle gesprochen
z ist ein stimmhaftes s, wie im garethischen
"Sonne", aber noch mehr gesummt
sh ist sch, ebenfalls stimmhaft
dj ist dsch, aber stimmhafter (auch viel im
Dialekt der Maraskaner enthalten)
gh und kh
wird weich ausgesprochen und leicht gehaucht
mh und dh
ist ein m bzw. d das leicht nachgehaucht wird
c ist wie ein k
y ist ein i aber mit leichtem Hang zum j
q ein k mit Hang zum g (weiter vorne gesprochen),
im Wort Waqqif wird aus dem qq ein kw
Doppelvokale (zu den Vokalen zählt auch j und y) werden immer getrennt
gesprochen.
Ganz im Gegensatz zu den kurzen Sprüchen stehen die kalligraphisch sehr
komplizierten Niederschriften von Zauberformeln. Dies ist eine Kunst, der nahezu jeder
tulamidische Magier viel Zeit und Hingabe widmet, die jedoch nur wenige Meister in
Perfektion beherrschen, und die für fast alle tulamidischen Magier ein unverzichtbarer
Bestandteil der magischen Tradition ist.
Einige Begriffe aus dem tulamidischen magiohermetischen Vokabular:
Magier |
|
maga (m und f) |
Magie |
|
magia |
Magierstab |
|
Dschad alMaga |
Akademie |
|
Mahad, Medresa |
Magierakademie |
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Mahad alMagar |
fliegender Teppich |
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Sidjäddah ay Hawa |
Zauber(spruch) |
|
Yinnah (von Yinäh = Gesang) |
Die Rechte Hand |
|
Aljamin |
Die Linke Hand |
|
Aljasar |
Artefakt |
|
fawähkeh almagir
(wörtl.: Frucht der Magie) |
Dämon |
|
Ifriit |
Die Yinnah tulamidya:
APPLICATUS
Chädjib iladasah ay YinnahARCANOVI
Zallir fa'wähkeh al'magir
Dschad wa chähtim almaga
AURIS NASUS
Nachira ushuhn, dinehn, munchra
Mä-fahim alTulachim
CALDOFRIGO
Fih Djalihd, fih Charr!
DESINTEGRATUS
Zadh Maksurah!
DELICIOSO
Il-akl kähn mumtäz
DESTRUCTIBO
Maksur kuhn issir
Fawähkeh al'magir
IMPERAVI
Akuhn alSheik-ak
Tikuhn az-näwshik
MEMORABIA FALSIFIR
Chet alTulachim nachir
MUTABILI
Chett onchar yr nudjum sabhar
Shariit alZhallach Shimar!
OCULUS ASTRALIS
AlUshuhn magir
Fahimi alshafir
PENTAGRAMMA
Nudjum chasmar
Ifriit säfarit SCHLEIER DER UNWISSENHEIT
Qimäsh almä-Dallish
SCHWARZ UND ROT
Aswad aw Achmar
Fih Chatar!
UNBERÜHRT VON SATINAV
Nähm alwaqt
Hädih aw mäht
VOGELZWITSCHERN
Shefteli akuhn maa musiqa
WEIHRAUCH, ROSE
Bharaht aw Azila
Hawa alChubb
WIDERWILLE UNGEMACH
Shäihir dschiddan bidochna
Mä-bitukuhn alYeshinna
Die Hexalogie der Elementaren Geschoße:
Luft |
|
Zadh Hawa!
(hawa = leichter Wind, Luft
element.) |
Eis |
|
Zadh Djalihd!
(djalihd = Eis, Eis
element.) |
Feuer |
|
Zadh Charr!
(charr = Hitze, Feuer
element.) |
Wasser |
|
Zadh Majj!
(majj = Wasser, Wasser
element.) |
Erz |
|
Zadh Ramlih!
(ramlih = (Wüsten-)Sand,
Erz element.) |
Humus |
|
Zadh Zumuh!
(zumuh = Sumu, Humus
element.) |
von: Markus Penz Erschienen in Opus no. 19 am 23.5.1999. |