Das Haidamal,
der tulamidische Schattenkampf oder Schattentanz
Wie der
Gottgefällige Geist und Körper stärkt durch Gebet und Kampf, Rastullah zum Wohlgefallen
und sich selbst zum Frommen, gemäß der Forderung des 77. Gesetztes, wo es heißt:
"Der Gottgefällige stärkt Geist und Körper durch Gebet und Kampf."
Gedenkschrift von Sarhidi el
Sardanap
im Jahre 67 nach dem Erscheinen des Einen
"... und so dient dies nicht lediglich der Stählung des Körpers, sondern
durchaus auch der des Geistes und der Gottverbundenheit. Gerade daher wird vom
gottesfürchtigen Krieger erwartet, daß er ihn [den Schattenkampf] so oft wie möglich
ausführe, mindestens aber einmal während eines Gottesnamens, außer er befindet sich im
Kriege, um das Reich der Rechtgläubigen zu vergrößern. In diesem Falle bereite er sich
auf den Krieg vor, indem er an allen Tagen eines Gottesnamens, außer am achten, den
Schattenkampf übe."
"... bekommt der Rechtgläubige durch ihn sowohl Einblick in die rechte Führung
der Waffe, so er einen Kunchomer oder gar einen doppelten überhaupt zu führen vermag,
als auch das wahre Wissen über religiöse oder moralische Zweifel."
"... und soll der erfahrene Kämpfer nun auch an jedem neunten Tag der 27
erlaubten Griffe beim Ringkampf gedenken, welche er in seine Übungen zur Ertüchtigung
einbauen möge, auf daß ihm niemals..."
"Die achtzehn diamantenen Regeln:
- Der Krieger ziehe sich zurück von allen Menschen und suche einen Platz auf, wo er
einsam ist und nicht gesehen werden kann, wenn er den Schattenkampf übt.
- Der Krieger verlasse sein Zelt und übe den Schattenkampf im Freien, und zwar vor
Aufgang der Sonne oder nachdem sie untergegangen ist.
- Der Krieger wende den Kopf zur Seite und gehe seiner Wege, wenn er einen anderen sieht,
der den Schattenkampf übt.
- Der Krieger mißbrauche den Schattenkampf niemals zur Einschüchterung anderer, seien es
auch Feinde des Einen und Wahren.
- Der Krieger halte am achten Tage die rastullahgegebene Ruhe, indem er auf die Ausübung
des Schattenkampfes verzichte.
- Der Krieger verfolge gnadenlos jeden, der ihn in der Ausübung des Schattenkampfes
gesehen oder gestört hat und er stelle ihn zur Rede.
- Der Krieger entledige sich, bis auf den Schurz, aller Gewänder, die den Körper
beengen, wenn er den Schattenkampf übt.
- Der Krieger reinige seinen Körper mit Wasser, bevor er sich anschickt den Schattenkampf
zu üben; dann übe er so lange, bis das Wasser getrocknet und er wieder in Schweiß
geraten ist. Danach reinige er seinen Körper abermals.
- Der Krieger befreie sein Herz von Zorn und Grimm, wenn er sich anschickt, den
Schattenkampf zu üben, und sein Geist soll frei sein von schweifenden Gedanken.
- Der Krieger weihe niemals eine Frau, gläubig oder ungläubig, in die Geheimnisse des
Schattenkampfes ein, noch gebe er dieses Schriftstück in die Hände einer solchen.
- Der Krieger verfolge und vernichte jenen, der ihm oder einem anderen beim Schattenkampf
zugesehen und versucht hat das Geheimnis weiterzuerzählen oder den Schattenkampf selbst
gar nachzuahmen.
- Der Krieger betreibe den Schattenkampf niemals zur Ergötzung anderer, oder um mit
seiner Geschicklichkeit zu prunken. Dies ist eine Sünde.
- Der Krieger lasse jedoch jenen Rechtgläubigen am Leben, der aus freiem Entschluß
heraus das Geheimnis des Schattenkampfes weitergibt an einen Unwürdigen. Den Ungläubigen
möge er töten, den Verräter aber verfolge er im Verborgenen und säume seinen Weg mit
einer Blutspur seiner Sippe, damit dieser wisse, daß er von nun an alleine sein wird. Der
Krieger suche die 9 nächsten Sippenmitglieder auf und berichte ihnen das Vergehen. So sie
nicht zu einer Bußtat bereit sind, schicke er sie in den ewigen Sand.
- Der Krieger verwende auf keinen Fall das getrocknete Fleisch des Cheriacha Kaktus, noch
das sonst irgendeines anderen Rauschmittels, um seinem Körper die größere Kraft und
Wendigkeit zu geben.
- Der Krieger übe den Schattenkampf auch nicht vor den Augen eines Tieres, außer eines
Löwen, da dies das heilige Tier der vierten Frau des Einen ist.
- Der Krieger gebe das Wissen um den Schattenkampf an die nächste Generation weiter, um
das Wichtigste nicht zu verlieren, und er beginne mit der Schulung der Kinder vom ersten
Tag der Kindheit an.
- Der Krieger beginne den Schattenkampf nur mit der vom Blut der Gegner gesäuberten
Waffe, welche, außer in Fällen der kriegerischen Betätigung zur Vergrößerung des
Reiches der Rechtgläubigen, ein Khunchomer oder doppelter Khunchomer sein muß.
- Der Krieger, der die 99 heiligen Gesetze bedenkt und sich an die 18 diamantenen Regeln
hält, den belohnt Rastullah mit einem klaren Geist und einem geschmeidigen Körper."
Meister Achmed ibn Mhukkadin al Ghunar
von: Philipp Schumacher Erschienen in Opus no. 21 am 6.6.1999. |