ACADEMIA LIMBOLOGICA publicat
Opus veritatis scientiæque
seit Praios 29 Hal


Bangen um die Thesis des Materialia Reversum

Als ich vor ungefähr einer Woche meiner Kollega, Meisterin Sheddja, zusagte ihr beim Suchen der fehlenden Dokumente des im letzten Opus erwähnten Zaubers (Materialia Reversum - Innendrin sei Aussenrum) zu helfen, da wusste ich noch nicht mit welchen Strapazen dies verbunden ist.
An jenem Vormittag erteilte ich zwei Scolaren gerade Unterricht, als mich Meisterin Sheddja um meine Mithilfe bat. Da ich die zwei Neulinge sowieso in den Gebrauch und die Ordnung der Bibliothek einführen wollte, kam ich dieser Bitte natürlich gerne nach - denn ein Scolar hat sich um die Reinhaltung und Aufrechterhaltung der Ordnung der Bibliothek zu kümmern. (Ich will in diesem Zusammenhang auf die in der 2. Ausgabe des Opus erwähnten Zwölf Verhaltensgrundsätze der Scolaren an der Academia verweisen.)
So saßen Meisterin Sheddja und ich also in einem Studierkämmerchen mit Blick auf die Bibliothek beisammen und diskutierten eifrigst über unsere Vermutungen in Bezug auf die Thesis des Zaubers, welche ja irgendwo in der Bibliothek zu finden sein musste, während sich die zwei Scolaren einen Überblick über den Bestand der Bibliothek verschafften.
Es waren bereits einige Stunden vergangen, in denen die zwei Scolaren noch nicht fündig geworden waren, da betrat ein kurz vor dem Abschluss stehender Studioso die Bibliothek, setzte sich an einen Tisch und begann an seiner Abschrift des Hilffreychen Leytfaden des Wandernden Adepten weiterzuarbeiten (denn es ist Brauch, dass sich einjeder Adept seine eigene Ausgabe derjenigen Bücher kopiert, welche er mit auf den Weg bekommt). Meisterin Sheddja und ich sahen auf, der Studioso grüßte mit einem Kopfnicken und begann seine Arbeit. Ich war gerade dabei mit meinen Ausführungen fortzufahren, als mein Blick nochmals den Studioso streifte. Und bei Hesinde, was musste ich da sehen:
Er benutzte ein auf der Rückseite leeres Pergament als Lesezeichen. Sofort machte ich Meisterin Sheddja darauf aufmerksam, die aufstand, wohl um den Adepten zur eindringlichen Belehrung in das Kämmerchen zu holen. Meisterin Sheddja war gerade am Tisch angekommen und fasste den Adepten am Arm, als dieser durch ihre Berührung aufschreckte und aus Versehen das Tintenfässchen umwarf - wie sollte er Meisterin Sheddja auch kommen hören? Sogleich sprang er auf, nahm das Pergamentstück und wollte damit den Tintenfleck aufwischen.
Als er da das Pergamentstück hochhielt, erkannte ich mit Schreck das auf der Vorderseite des Pergaments Geschriebene: "Materiala Reversum" stand da in verzierten Lettern. Ich reagierte so schnell ich konnte, sprang auf und rief ihnen zu. Natürlich hatten mich die beiden nicht gehört - wie sollten sie auch - und so eilte ich zum Tisch, wild gestikulierend. Doch beide hatten mir jetzt den Rücken zugedreht und so kam ich nur noch rechtzeitig um das Schlimmste zu verhindern.
Ich riss das Pergament vom Tisch und damit aus dem Tintenfleck und wollte gerade zu einigen mahnenden Worten ansetzen, als mir in den Sinn kam, dass der Studioso meine Ermahnungen nicht verstehen würde.
Nachdem wir gemeinsam die Bibliothek verlassen hatten, konnte uns der völlig verblüffte Studioso den Aufbewahrungsort der restlichen Pergamentstücke nennen. Das in Tinte getauchte Stück wird zur Zeit noch von Meister Achmed ibn Mhukkadin al Ghunar mittels einer besonderen Methode bearbeitet, inwieweit man die Thesis des Zaubers aber noch abzuleiten vermag, wage ich zur Zeit nicht zu sagen.

Großmeister Erilarion Androstaal

von: Philipp Schumacher & Markus Penz
Erschienen in Opus no. 3 am 31.1.1999 als Reaktion oder Fortsetzung zu MATERIALIA REVERSUM.
Zu diesem Artikel erschien folgende Reaktion oder Fortsetzung: SILENTIUM.



Verhaltenscodex für Magi et Magae
  • Ein Magus gibt keine Geheimnisse der Akademie preis, außer im Dienste der Akademie oder des Reiches.
  • Ein Magus hält sich an die geschriebenen Gesetze und moralisch-ethischen Grundsätze des Landes, in dem er sich gerade aufhält, sofern sie nicht denen der Akademie oder des Reiches widersprechen.
  • Ein Magus kommt für all seine Ausgaben selbst auf. Er stiehlt nicht, bittet nicht um Almosen oder leiht sich Geld - auch nicht bei Freunden - selbst in höchster Not.
  • Sofern der Magus einen festen Wohnsitz hat, hat er seine arkane Kunst dem Lehensherren zu melden und diesem zur Verfügung zu stellen, sofern dies nicht dem Wohl der Akademie oder des Reiches entgegen steht. Der Dienst gegenüber dem Lehensherren hat für diesen kostenfrei zu erfolgen und muß von Kontinuität und Qualität geprägt sein.
  • Sofern der Magus einen festen Wohnsitz hat, muss zumindest eine seiner Räumlichkeiten der Forschung und dem Studium vorbehalten sein und sollte dabei in seinen Ausmaßen ein Viertel der gesamten Wohnfläche nicht unterschreiten. Einem reisenden Studioso, Adepten oder Magus - auch anderer Fakultäten als der eigenen - ist stets Obdach und Fürsorge zu bieten.
  • Ein Magus hat seiner Akademie regelmäßig über seine Reisen und Studien Bericht zu erstatten und soll so die Gesamtheit des arkanen Wissens durch eigene Studien fördern. Des weiteren hat er sein Wissen niederzuschreiben und für die Nachwelt zu erhalten.
  • Ein Magus soll einen begabten Eleven suchen und der Akademie zuführen, er soll einen unzweifelhaften und Zwölfgötter-gefälligen Lebenswandel führen, er soll seine arkanen Kräfte niemals zum eigenen Vorteil, zum Zwecke der persönlichen Bereicherung, im Zorn oder aus Rache, zum Zwecke der Zurschaustellung oder wider das Leben selbst einsetzen.

aus den Convet-Regulatorien für Magi et Magae,
Anhänge zum
Codex Albyricus Retonniensis.

von: Philipp Schumacher & Markus Penz
Erschienen in Opus no. 3 am 31.1.1999 als Reaktion oder Fortsetzung zu Die zwölf Verhaltensgrundsätze der Scolaren an der Academia.



Limbu-Do

Das Limbu-Do ist eine Kampfsportart, die hauptsächlich auf Konzentration beruht. Durch intensive Konzentration und Meditation ist der Magiebegabte in der Lage, wahrhaft Unglaubliches zu vollbringen - doch wehe dem, der durch äußere Einflüsse aus seiner Konzentration gerissen wird.
Der einzige derzeit bekannte Ort, an dem diese Kampfsportart gelehrt wird, ist die Academia Limbologica. Es ist allerdings nicht auszuschließen, daß auch einige elfische Kriegstänzer einen ähnlichen Kampfsport beherrschen, den sie von Hesindes Kraft unterstützt ausführen.
Da sich die Eleven bereits im ersten Studienabschnitt sehr stark mit Meditation befassen, bekommen sie bereits dort die Grundlagen des Limbu-Do vermittelt, allerdings gelingt es nur den wenigsten, diesen Zusammenhang zwischen Meditation und Kampf bereits so früh zu verstehen.
Limbu-Do ist Zhayad und bedeutet "der Weg des astralen Kampfes".
Die Kampfsportart wirkt auf den Zuschauer ziemlich plump und hat wenig mit den spektakulären Sprungtritten und Rückwärtssalti der Waldmenschen zu tun. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Woher soll denn schon ein Magus die Zeit nehmen, auch noch beweglich wie ein Wiesel zu werden?
Der Vorteil liegt in der Effektivität des Kampfsportes: Die Schläge und Paraden sind einfach auszuführen, die Schwierigkeit liegt darin, bei Streßsituationen (Kampf) einen kühlen Kopf zu bewahren und die Kraft richtig fließen zu lassen.

Meditation:
Ist der Magier in der Lage, sich hinreichend lange auf einen waffenlosen Kampf vorzubereiten, so fällt es ihm wesentlich leichter, sich während des Kampfes zu konzentrieren.
Erfahrungswerte zeigen, daß kluge und vor allem intuitiv begabte Magier diese Technik am besten beherrschen.

Parade:
Der Magier ist in der Lage, durch schiere Konzentration seine Kraft an den Punkt fließen zu lassen, an dem er sonst verletzt würde. Einmal sah ich einen Krieger, der mit dem Zweihänder auf einen Limbu-Do-Kämpfer einschlug: Der Magier rührte sich nicht vom Fleck und machte keine Anstalten zur Gegenwehr. Als der Zweihänder gegen den Kopf des Limbu-Do-Kämpfer traf, gab es einen lauten Knall - der Zweihänder war zerbrochen!
Der Krieger sah zuerst ungläubig auf seinen Zweihänder und lief schließlich laut schreiend davon, der Magier jedoch blieb noch kurz stehen pries laut Hesinde und brach kurz darauf ohnmächtig zusammen.

Attacke:
Der Magier schlägt mit der geballten Faust auf die lebenswichtigen Zentren des Gegners: Ziel ist, den Gegner mit einem Schlag zu Boden zu strecken. Wiederum ist die Idee, daß der Magier durch Konzentration die Energien des Körpers und die des Geistes auf den Berührungspunkt zwischen Faust und Gegner zu lenken.
Der Gegner kann natürlich versuchen zu parieren oder auszuweichen. Falls dem Magier zu Beginn des Kampfes eine solche Attacke mißlingt, wird der Gegner bei jeder Attacke nur mehr ausweichen, da er sicher gesehen hat, welche Kraft hinter dem Schlag steckte. Es ist im Allgemeinen also besser, solchen Schlägen auszuweichen anstatt eine Parade zu versuchen, auch wenn es natürlich jedem Alrik Basiliskentöter erlaubt sein soll, sein Bestes zu versuchen.

Wichtig ist allerdings: Jedem Adepten der Akademia Limbologica ist klar, das sich die Anwendung dieser Kampfsportart immer auf das Gleichgewicht der Welt bezieht. Es ist also durchaus möglich, daß ein Adept sich mit einer Parade vor einer tödlichen Attacke eines Dämons schützt, aber völlig undenkbar, daß er auf diese Weise aus einem Gefängnis ausbricht. (Was ja bei genügend langer Konzentration durchaus im Bereich des Möglichen liegt.)

Achtung: Da bei solchen Manövern z.T. große Mengen an Kraft freigesetzt werden, können sich auch bei deren Gelingen Nebeneffekte auftreten, erwünschte wie unerwünschte...

7. Hesinde, Trainingseinheit 7, Meditation und Kampfsportarten, Meister Barius:

Heute unterlief einem meiner Schüler ein schwerwiegender Fehler:
Er versuchte unerlaubterweise mitten im Training einen Schlag gegen ein drei Finger breites Trainingsbrett.
Ohne die richtige Art der Meditation zu kennen oder auch nur einen Funken Ahnung zu haben, was er überhaupt tat, zerschlug er das Brett - und rannte anschließend aus der Halle - mit einer steinernen Hand!
Es kostete mich fast meine gesamte Kraft, sie wieder zu entsteinern. Der Scolar hat nun eine Woche Zeit, um in sich zu gehen - wenn er es schafft und wieder bei Kräften ist, werden wir entscheiden, ob er noch würdig ist unter uns zu weilen.
Ein Vorteil ist allerdings, daß sich die Disziplin der anderen Scolaren seit dem Vorfall bedeutend verbessert hat, und das nicht nur in meinen Fächern..

Meister Barius.

von: Werner Trenkwalder
Erschienen in Opus no. 3 am 31.1.1999.


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