Terra Magica Spielerverein der Freunde des Gepflegten Rollenspiels
Hintergrund : Mythologische Vorgeschichte II

Seid gegrüßt, junger Hierophant! Setzt Euch zu mir, nehmt etwas vom Wein, den ich Euch eingeschenkt habe. Ich sehe schon in Euren ungeduldigen Augen, dass Ihr viele Fragen habt. Doch Ihr müsst Euch etwas gedulden junger Herr.
Sagt nichts – ich kann mir bereits denken welches die Frage oder besser die Ungewissheit ist, die Euch Kopfzerbrechen bereitet. Ihr habt über das nachgedacht, was ich Euch vor kurzem erzählte nicht wahr? Über die Legenden der Vergangenheit dieser Welt und den Grund Eures Erwachens, Eurer Bestimmung...
Ihr findet gewisse Dinge seltsam, nicht stimmig oder widersprüchlich, ich weiß. Ihr fragt Euch was genau es gewesen sein könnte, das Vala veranlasste sich aufzubäumen und Feuer auf die Welt regnen zu lassen um Nemrogs Splitter zu vernichten und somit Euer Erwachen, Eure Geburt erst zu ermöglichen. Aber dies liegt daran dass aus der Zeit über die ich Euch erzählte beinahe keine Überlieferungen vorhanden sind.
Doch will ich Euch, da Ihr wissbegierig seid ein wenig meiner so bescheidenen Weisheit mitteilen und so vielleicht ein wenig Licht ins Dunkel bringen. Ich denke es ist an der Zeit dass wir über das goldene Zeitalter sprechen, über Imperia und über den Kataklysmus.
In der Zeit bevor Ihr geboren wurdet, als die Völker Terras noch jung waren, waren es die Menschen, die als erstes Volk begannen sich zusammenzuschließen und ein mächtiges Königreich zu gründen, im Wissen, dass nur in einer gemeinsamen Ordnung eine große Zukunft erreicht werden kann. Die Menschen nannten das Reich, das sie gründeten Imperia. Es war das größte einheitlich regierte Reich, das diese Welt wohl jemals gesehen hatte. In den alten Überlieferungen steht geschrieben, dass es eine solche Ausdehnung hatte, dass kaum ein Mensch jemals von einem Ende bis zum anderen gereist war. Die Hauptstadt Imperias war Terrenor. Terrenor war die Perle des Reiches, ein Zentrum der Herrschaft, des Wohlstandes und des Friedens. Regiert wurde Imperia vom Hochkönig der Menschen, der in einem goldenen Caesarenpalast in Mitten der Stadt thronte. Das Zeitalter Imperias wird in allen noch erhaltenen alten Schriften als das goldene Zeitalter der Menschheit bezeichnet. Von den anderen Völkern ist aus dieser Zeit wenig bekannt. Sie waren eher zurückgezogen teils mit sich selbst beschäftigt, teils in den Kampf gegen Drachen oder andere sie bedrohende Wesen verstrickt, teils schlichtweg zu chaotisch und unorganisiert um Wissenschaft oder Schrift zu besitzen, die sie hätten hinterlassen können.
Ihr fragt Euch nun was geschehen ist, das dieses wundersam goldene Zeitalter zu Fall brachte. Nun, es ist schwierig dies zu beantworten, um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass es aus unerfindlichen Gründen zum Krieg kam. Manche Gelehrte sagen es war ein Krieg der Menschen, ein Krieg um Macht und Herrschaft, andere aber meinen es war etwas Größeres, etwas Dunkleres. Ein Krieg, der nicht nur in Imperia sondern auf ganz Terra geführt wurde, ein Krieg nicht nur der Lebenden sondern auch anderer Wesen und Mächte. Ein Krieg, dessen Ausgang nicht nur das Schicksal eines Reiches sondern aller lebenden Völker bestimmen sollte. Wir nennen diese Zeit der Zerstörung, aus der so gut wie nichts überliefert ist und vieles der alten Weisheiten zerstört wurde heute schlichtweg den Kataklysmus. Das einzige, das wir mit Sicherheit sagen können, ist, dass dieser Krieg mit dem Sternenfall der Vala endete. Ein Aufbäumen der Göttlichen, das mit feurigem Regen nicht nur den Krieg beendete sondern auch eine neue Ordnung begründen sollte: Die Ordnung der Hierophanten, der neuen Wächter über Terra.
Ihr seht also, welch große Last auf Euch liegt, junger Herrscher. An Euch liegt es, eine neue Ordnung zu erschaffen, ein goldenes Zeitalter für alle Völker wieder herzustellen auf dass unter Eurem Szepter ewiger Friede herrsche.

(Daniel, 2003)

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