Terra Magica Spielerverein der Freunde des Gepflegten Rollenspiels
Nuntius Magicus - Der Magische Bote

Der Weltenwall zerbricht.
43. Woche des 1. Jahres

Gewaltig und unüberwindbar ragt der Weltenwall über dem einsamen Orkpäher auf, der am Fuße einer Steilwand entlang in Ushul Tashk nach Norden wandert. Nur wenige Orks leben in diesem unwegsamen Gelände, wo jeder Weg über Sturzbäche und Schluchten führt, man im Schneegestöber manchen Pass überschreiten muss und im Tal nur Staub und Steine zu finden sind. So haben auch nur wenige bisher versucht, den Weltenwall zu überschreiten, und je weiter man nach Westen kommt, desto höher werden die Gipfel und ewiges Eis türmt sich zwischen ihnen auf. Dennoch gibt es Sagen von Orkclans die dort im Gebirge verborgen in versteckten Tälern leben sollen. Abgeschottet von den Kriegen zwischen Orks und Menschen können sie ungestört ihren dunklen Göttern huldigen und die Blutopfer in Fehden mit den anderen Gebirgsclans darbringen. Doch noch nie hat dieser Orkspäher so einen Shargoth-Ork - wie man sie nennt - gesehen.

Plötzlich ist von irgendwo weit weg ein Krachen und Rumpeln zu hören, ein Steinschlag wohl. Doch im nächsten Moment beginnt auch der Boden unter dem Orkspäher zu zittern und Steine kullern den Hang herab. So schnell es geht, läuft der Späher Richtung Talboden, weg von der Gefahr der Steilwand neben sich, von der sich im nächstren Moment schon große Brocken lösen und donnernd ins Tal stürzen. Die ganze Welt scheint in sich einzustürzen, als der Ork am Rand eines Baches keuchend zusammenbricht. Dort wo er eben noch gestanden hatte war eine breite Kluft entstanden, der Stein zerborsten und Geröll türmte sich am Fuß der Wand auf. Noch immer lief eine Welle von Erschütterungen über das Land, ließ weiter vorn eine riesige Steinsäule wie einen Baum umknicken und das Tal versperren, ganze Berge wurden verschoben oder zerfielen zu Staub. An diesem Tag verdunkelte sich die Sonne, das Atmen wurde schwer und das Wasser der Bäche färbte sich Grau und Braun.

Am nächsten Tag, als der Staub sich gelegt hatte und die ersten Strahlen der Sonne den Weltenwall beschienen, kam sich der Späher an einen anderen Ort versetzt vor. Dort wo gestern noch eine unüberwindbare Steinwand gewesen war klaffte ein riesiges Loch, ein neus Tal, aus dem auch schon ein munterer Bach floß und sich in einem Wasserfall in dieses Tal ergoss. Weiter südlich gab es noch einen breiteren Zugang zu diesem seltsamen Tal, das bisher fast unzugänglich war und vorsichtig machte sich der Späher auf die Reise dorthin...

Die Wildnis


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