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Nuntius Magicus - Der Magische Bote |
Vor der Feste Rashum... 49. Woche des 1. Jahres Eine finstere und mondlose Nacht ist hereingebrochen. Gerade außerhalb der Reichweite der wingan'schen Bogenschützen hat sich eine düstere, blutrünstige Meute versammelt, welche von Trajan Eufingol, dem ersten Totengeist und Herrscher über die Ashadar, liebevoll als seine Leibgarde bezeichnet wird. Durchzogen von dichten Nebelfetzen zieht sich der Heerwurm von einer Seite der Szenerie zur anderen. Es mag zwar bei weitem nicht das zahlenmäßig stärkste Heer sein, doch gemessen an der Schlagkraft mit Sicherheit eines der effektivsten.
Etwas abseits vom Haupttross sind einige abtrünnige Menschen dabei aus mitgebrachtem Material eine riesige Konstruktion zu erbauen, die bald als katapultähnliche Kriegsmaschine zu erkennen ist... der Vorbote des Untergangs der Feste.
Als die Nerven der Mannen, welche die Mauern der Feste Rashum bevölkern, schon bis zum Zerreißen gespannt sind, beginnt, eine fast drei Schritt große Gestalt, die in schwarze, zerfetzte Tücher gehüllt ist, auf die Mauern der Festung zuzuschreiten... Zumindest sieht es so aus, bis sie vollkommen von den Nebelschwaden befreit ist. Denn Beine, mit denen sie schreiten könnte, besitzt diese Kreatur nicht und die Tücher sehen nun auch eher wie manifestierte Schatten aus. Nun hebt die Gestalt den Blick, zwei Augenhöhlen aus denen ein alptraumhaftes Glimmen dringt, fixiert die nun zitternden Menschen auf den Zinnen der Feste.
Ein krankes, zutiefst unmenschliches Geräusch hallt über die offene Ebene zwischen der Gestalt und der Burgmauer wärend sich zwei weitere Gestalten aus dem Heerlager lösen und geschmeidig zu dem Ashadar aufschließen. Nun, Sekunden nachdem dieses alpdrückende Geräusch verhallt ist, werden die Menschen von der Erkenntnis getroffen, dass wer oder was auch immer da vor ihnen steht, gerade gelacht hat. Ein abgrundtief böses Lachen, bar jeglichen Mitgefühls.
Die beiden Neuankömmlinge, nun als jung anmutende Shirashal zu erkennen, sinken links und rechts von Trajan Eufingol auf ein Knie zu Boden. Der Ashadar breitet seine konturlosen Arme aus, spreizt seine klauenartigen Finger und legt sie sanft auf die Häupter der beiden kräftigen Krieger.
Eufingol beginnt zu sprechen - die beiden knieenden Shadar krümmen sich vor Schmerzen - mit leiser, durchdringender Stimme verströmt er seine gifttriefenden Worte... und jeder der in sieht, kann ihn verstehen, als stünde er direkt hinter ihm. Ein eisiger Hauch durchzuckt die Reihen der Menschen und sie können nicht anders als dieses Wesen, diese Manifestation aus einem Alptraum anzustarren. Und sie vernehmen die Worte: "Seid gegrüßt ihr Totgeweihten... wir haben Kunde von eurem Herrn, Ivo von Wingan. Urpsrünglich hatten wir den Auftrag hier tatenlos durchzumarschieren und euch am Leben zu lassen. Doch dank einiger unverschämter Forderungen seitens eures Lehensherrn, haben wir uns nun anders entschieden. Nun hört meine Worte, auf dass sie hinausgetragen werden in die Weiten des Äthers. Wir haben schon viel zu lange tatenlos zugesehen, wie euer werter Herzog unsere Provinz mit offenen Armen angenommen hat, um sich wie eine Made im Speck davon zu nähren. Wir hatten eine Vereinbarung, in der von einer Gegenleistung die Rede war. Sobald es möglich sei, so hieß es, sollten wir sie erhalten. Doch bereits über ein halbes Jahr ist vergangen, seit dies geschah und wir haben noch nichts erhalten. Es sei ihm einfach nicht möglich zum jetzigen Zeitpunkt sagt euer Herr. Uns ist es nicht möglich so etwas zu dulden sagen wir. Vertrag hin oder her. Ihr appelliertet an unsere Ehre Herzog Ivo, doch was seit über zwei Jahrtausenden tot ist, hat keine Ehre. Wir ernähren uns vom Leid und Hass unserer Opfer. Nennt uns einen Lügner, doch wir kennen nicht die Bedeutung des Wortes 'Reuhe'. Unser schlechtes Gewissen und unser Mitgefühl ward vor mehr als 2000 Jahren mit unserem sterblichen Körper begraben und ist zusammen mit diesem verwest. Wir sehen euch nicht länger zu, wie ihr euch in unserer Provinz suhlt, ohne euch befriedigend um das zu kümmern, was uns gebührt. So seht dies als eine Erinnerung. Wir werden Rashum für euch verwalten, so lange, bis ihr tatsächlich etwas zu bieten habt, was als Gegenleistung annehmbar ist."
Eine allumfassende Stille legt sich über das Schlachtfeld. Die beiden Shirashal sinken zu Boden, ihre Körper nur mehr leere Hüllen, verzehrt von der Magie des Untoten. Die schattenhafte Gestalt gleitet wieder zurück, ohne sich dabei jedoch von der Feste abzuwenden. Bei seinen Leuten angekommen streckt Eufingol seine beiden Hände aus. Rechts erhält er ein mächtiges Schwert, dessen Klinge jegliches Licht in ihrer Umgebung verschluckt und links einen Helm, den er sich sofort aufsetzt. Die mordlustige Fratze eines Dämonen, die mit hoher Kunstfertigkeit aus dem Metall gefertigt wurde zusammen mit den glimmenden Augen des Ashadar, vermitteln das pure Entsetzen.
Ein weiteres Mal wird die Nacht von diesem grauenerregenden Lachen zerrissen. Dann deutet Eufingol mit der Spitze seiner Klinge auf das Katapult, welches inzwischen schon geladen wurde. Im selben Moment schnellt der meterlange Hebel nach vorne und entlässt seine tödliche Fracht in die mondlose Nacht. Die Schlacht um Rashum hat begonnen...
Fyr Ashmor
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