Terra Magica Spielerverein der Freunde des Gepflegten Rollenspiels
Nuntius Magicus - Der Magische Bote

Und leise flüsterte der Nordwind...
1. Woche des 2. Jahres

„Dreizehn Jahr nun zählst Du Gilga. Vor einem Jahre ward es da sich Dir deine Macht offenbarte, junges Götterkind!
Macht trägst du in dir Kind, Macht wie sie nur wenige haben, und selbst hierin bist du Mächtiger als manch andrer.
Doch was zu tun mit alle dem was sich Dir offenbart? Du suchst und suchst, doch findest keine Antwort, Rat sei dir von vielerlei Wesen gegeben. Wesen die um Dinge wissen, die Du nicht verstehst. Obgleich der uralte Drache Oerklar, wenngleich dir lieb geworden, obgleich der Stählerne Titan, gefestigt in den Grundzügen seines Wesens, grausam und hart zu Dir, obgleich Eiferer im Namen der Einigkeit, sie alle vermögen Dir nicht Antwort zu geben auf das was Du suchst. Umso viel weniger ich, denn ich bin Teil Deines Ganzen, der Nordwind und vermag Dir alleine zu raten, auf Dein Herz zu hören.“
Und der Gedanke verstummt, das Wispern des Nordwindes nahm ein Ende und die Jungfer war nunmehr wieder allein in all dem Eis, dem Schnee, dem ewigen Frieden den diese Gestade boten. Doch ganz verstummte er nicht, der Wind trug nun eine andre Stimme heran, und der Himmel klarte auf über der machtvollen Jungfer als sie das tiefe herzliche Gelächter vernahm. Die Eiseskälte ward von ihrem Gesichte gewichen und ein strahlendes Lachen machte dem Platz, noch hübscher schien nun ihr kindhaftes makelloses Gesicht. Wild stoben die nachtschwarzen lichtleeren Haare hinfort als sie hinwegtobte über die Felder aus kristallinem Schnee und mit weit ausgebreiteten Armen ihm in die Arme lief, was sie beide die göttliche Jungfer und den hünenhaften Skalden in den Schnee fallen ließ. Lachend hob er das zierliche Geschöpf hoch, lachend und glücklich, dass er Tränen vergoss ob all der Glückseligkeit nun endlich zurückgekommen zu sein in die heimischen Gestade.
Kein Wort verlor sich von ihrer Lippe, denn zu unbekannt war ihr dies Gefühl in den letzten Monden geworden, dass sie nun fast zu bersten drohte.
Der Skalde hingegen, seine roten Zöpfe zurückwerfend beugte das Knie vor seiner kindlichen Göttin und sprach: „Oh unsterblich Geschöpf, Abbild des ewiglich Reinen, wie ein Kristall sanft widerspiegelnd die Schönheit des Nordens, bin ich glücklich zu Dir zurückgekehrt zu sein in die Gestade der Heimat, deren Inbegriff doch Du selbst darstellst. An diesem Tage jährt sich die Saga, als ich Dich gefunden von den Weiten des Lyrnmeeres herantreibend auf einer Scholle aus Eis, und nun bin ich wiedergekehrt und bringe Dir jugendlichem Wesen zur Antwort, was dort draußen geschieht in der Welt jenseits der stürmischen Fjorde…“
Und sie lauschte dem Gesang des Menschen, welchem sie all ihre Liebe schenkte und plötzlich waren all ihre Sorgen verflogen, alle Frage beantwortet.
Sie wusste nun welchen Sinn sie hatte und würde alles tun um ihre Lieben zu schützen. Der Nordmannen Walküre zu sein und sie zu schützen und zu bergen vor denen die da Böses planten gegen ihre Lieben. Sie liebte all jene um sich so sehr, dass ein jeder der starb eine große Wunde stieß. Doch sie war so vieles, und darunter verbarg sich auch eine Nordfrau, eine Walküre und sie fürchtete sich nun nicht weiter, denn in ihr würden all jene Verstorbenen weiterleben, denn ewiglich währte ihr Leben.
So währte ihr unendlich Leben nun ein Jahr länger und gewillt auf ewig zu leben und zu schützen das Volk des Nordens lebte sie das nächste…

„Im ewigen Eis ist der Wille erwacht,
vor Unbill, vor Leid und vor Siech,
zu hüten und schützen bei Tag und bei Nacht,
das Volke der Skalden auf ewiglich.“

…und der Nordwind trägt hinfort die Saga des Skalden in fremde Gestade…und die Schöne Jungfer ward erstarkt.


Hüter des Gleichgewichts


 (c) 2003-2004 Markus Penz