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Nuntius Magicus - Der Magische Bote |
Die Reliquie 10. Woche des 2. Jahres Der letzte der Flüchtlinge war gefaßt worden. Er hätte die Grenze im Norden zu Ordesk beinahe passiert.
Er war geötet worden, wie seine Soldaten ihm eifrig berichteten.
Die anderen waren gefangen genommen worden - oben in den Totenzacken, gefunden bei Winganer Spähern... mußten die sich auch überall einmischen! Hätten es die kleinen Kundschafter aus Wingan besser gewußt, wären sie nun in Sicherheit in Flursgau; doch das Schicksal hatte es gewollt, daß sie in die Zacken und damit in ihr Verderben gerannt waren.
So erwartete nun Moroth, der Stählerne, die Gefangenen in seiner Halle aus Stein. Und sie waren gekommen; geschunden und blutig mit zerfetzten Kleidern, wie es nicht anders zu erwarten war. Es wartete bereits der Hohepriester, den seine Mannen schon in Klammfels gestellt hatten - ein alter, behäbiger Mann, der trotz der langen Folter an ihm noch eine gewisse Würde und Unangreifbarkeit erkennen ließ.
Doch d a s würde sich noch ändern.
Zu den geflüchteten Ordensbrüdern des Solaris warf man noch deren Reliquie vor den Thron Moroths und die eisernen Schlüssel zum Schrein der heiligen Sonne in Drasûl selbst. Nun hatte Moroth gewonnen. Alles lichte und helle ward im Reiche seines Göttervaters nun ausgelöscht, der letzte helle Funken würde nun von ihm, Moroth, ausgetreten werden...
"NUUUHHN, PRIESTER DES SOLARIS, DEN MAN DEREISNT VALA NANNTE: IHR SEID IN MEINER HAND, DENN ICH BIN DER SOHN EURES GOTTES ÄRGSTEN GEGENSPIELERS, NARMA! UND DIES SEI EUER UNTERGANG." Damit krümmte der Hühne auf seinem Throne sitzend die auf den Lehnen ruhenden und mit den Handflächen nach oben liegenden Klauen, um sie langsam zur Faust zu ballen.
Alle Priester und Novizen, ein jämmerlich anzusehender Haufen in Lumpen gekleideter Narren krümmten sich nun, von schwarzen Schlieren der Macht umzogen. Je weiter die Hand zur Faust wurde, umso stärkere Schmerzen verspürten seine Widersacher.
Mit einem Ruck schloß Moroth die Pranken und Todesschreie, in Pein und gespucktem Blut ertränkt, schallten durch die düstere Halle. Allein der Hohepriester blieb stehen, zwar wankend, doch schien ihm der Schmerz nichts anzuhaben.
Da sprang der Stählerne empört und voll des Zornes auf, nahm den mächtigen Streitkolben, den er "Mord" getauft hatte, und zertrümmerte damit den einst Höchsten des Solarisordens mit einem Schlage...
Das Blut troff von seiner Waffe, als er sich wieder setzte; er mußte Ruhe bewahren. die Begegnung mit der Eismeerjungfer lag ihm noch in den Knochen - er sah sie, als sei es noch vor Auganblicken gewesen, wie... - er unterbrach diesen Gedanken harsch und bat seinen Vater um hären Schemrz - ein Wunsch, den er jäh erfüllt bekam.
So nahm er, wieder bei Sinnen, die Reliquie des Solaris auf - zum vierten Male war er seit seiner Berufung aufgestanden, bemerkte er - und schlug die Lappen zurück, mit der sie umhüllt war. Es pulsierte unangenehm durch seinen Arm, doc hignorierte der Halbgott das Drängen, die Waffe weit von sich zu schleudern. Nun lag ein mächtigens Schwert in seiner unheiligen Hand, das die Kraft Vala´s in sich trug.
... doch das würde nicht mehr lange so sein:
Moroth nahm das Schert beim Heft, egal, wie sehr es ihm wiederstrebte, strich damit die Leiber am Boden entlang und bohre die Klinge in den ein oder anderen; zuletzt beschmierte er sie mit dem Blut und Hirn des toten Hohepriesters. Dann aber ließ er die Kraft Aeons walten und durchströhmte die Klinge mit Gewalt, nötigte sie, schändete sie mit seinem Geist - und überwand schließlich die Barriere und brach den Willen der Reliquie... schwarze Kraft floß nun durch sie und so würde es für immer sein - geschändet und erneuert.
Er würde sie zum Knoten der kalten Kraft bringen und sie anreichern mit der rohen Energie... sie taufen im Blute seiner toten Feinde.
... es war nun SEINE Reliquie, und er würde sie seinem treuesten Ritter geben (denn er hatte im gleichen Zuge auch den Adel auf seine Seite gebracht): "LASST SIR MORTIMER ZU MIR HOLEN! ICH WILL IHN UNVERZÜGLICH SPRECHEN" ... und hernach würde er diesen den Haupttempel des Solaris entweihen und die heilige Rüstung bergen lassen - und mit dieser gleich verfahren wie mit dem Schwert. So würde Sir Mortimer alsbald zu hohen Ehren aufsteigen und ihm zu guten Diensten sein, darüber war er sich gewiß.
Reich der dunklen Sonne
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