Terra Magica Spielerverein der Freunde des Gepflegten Rollenspiels
Nuntius Magicus - Der Magische Bote

So geschehen in Gerodia..
12. Woche des 2. Jahres

Skelette so weit das Auge nur reicht, tragen den Geruch des Todes nach Miris, der Hauptstadt Gerodias, die unweit dieses Heerlagers Terrenors gar selbst angstvoll seiner Stunde wartet. Knochen die ständig knirschend aneinander reiben wiederhohlen sich Tausende mal in jedem Moment

Inmitten dieses Lagers sitzt Karyganon der Schwarze alleine in seinem Zelt über einer Karte Gerodias. Mit Geduld die nur der Ewigkeit zu eigen scheint er über die Marschzeiten seiner Armee nachzugrübeln. Plötzlich blickt er hoch, etwas scheint an diesem Ort zu sein. Eine vertraut erscheinende Kälte und Entschlossenheit ergreift langsam besitz von seinen Sinnen und ein leichtes Gefühl des Unbehagens, doch schärft er mit vielgeübter Präzision seinen Verstand. Er ist nicht alleine in seinem Zelt. Ein Wind wo keiner sein dürfte, ein leichtes Schimmern in der Luft...

Langsam dreht sich Karyganon um, seine untoten Augen mustern das Zeltinnere und suchen zuerst nach einem stofflichen Gegner, während seine Hand schon nach seinem blitzenden Langschwert gegriffen hat. Schemenhaft erkennt er eine Gestalt gehüllt in edelsten hellen Gewändern mit stählernen Augen, die tief in ihn zu blicken scheinen. Ein leichtes Schmunzeln ziert das narbenübersäte Gesicht eines wohl alten Kriegsveteranen. Hoch richtet sich der aristokratische Heerführer auf und blickt voll Verachtung und ohne Furcht auf den Geist.. „Wer seid ihr und was ist euer Begehr?“ . Seiner Hand liegt nun ruhig auf den Knauf seines Waffe. Er weiß das er damit nichts gegen den Schemen anrichten kann. „Einst nur ein Mensch war ich, verdammt zur Unvergänglichkeit wie Ihr. So werden sich die Heerführer Terrenors und der vereinten sterblichen Reiche treffen. Auf eine Weise die niemals vorgesehen war.“ Ein grelles Licht umspielt immer stärker anwachsend die Gestalt und scheint immer wieder nach dem mächtigen Nekromanten zu greifen. Immer näher kommt der Schemen und in den unbeweglichen Masken des Heerführers spiegelt sich kurz so etwas wie Angst, doch solch sterbliche Gefühlsregungen schüttelt er schnell ab. „Der feind schickt selbst einen Untoten als Unterhändler? Wie überaus interessant. Du unterschätzt die Macht Terrenors über den Tod, Geist von Jemul.“ „Ihr unterschätzt die Entschlossenheit, die Einem zu eigen, der vielmals das Leid in all seiner grausamen Pracht erduldete und schon einmal bereit war sich selbst zu geben.“ Die Haut des Schemenhaften scheint aufzubrechen und Blut, das niemals Blut sein kann, tropft nun über das schmerzverzehrte Gesicht. „Wir schätzen solche Entschlossenheit. Tritt über zur Seite Terrenors und dein Tod wird nicht umsonst gewesen sein. Nichts kann den Tod überstehen und so wird auch nichts Terrenor überstehen können. Doch solltest du nicht hier und jetzt der Macht des Thrones zu Terrenors beugen, so weiche hinfort!“ Zornig geworden blickt der Heerführer auf den Geist, die Augen im schwachen Licht voll Hass lodernd. Grosse Magie scheint dem Heerführer eigen zu sein..

„Niemals werde ich weichen. Niemals werde ich zögern wo es zu handeln gilt. Ihalmakats Macht. Macht die niemals gedacht für mich sei mir gegeben um zu vereinen was unvereinbar ist!“ Die sonst so geduldig erscheinende Gestalt bricht mit einer Geschwindigkeit, die nur einem Geist zu eigen sein kann, auf Karyganon herab. „Erschaffen von solchen wie Ihr. Geschmiedet durch hass und Vernichtung:. Sei ich die manifestierte Trauer all jener die leiteten durch Terrenor. Sei ich die blinde Entschlossenheit all Jener, die überlebten. Um Euch die Augen zu öffnen für etwas, dass immer bestehen wird solange Terrenor besteht!“ „Ich Demakan sei der Überbringer!“ verklingt die Stimme. Überrumpelt kann der Kriegsheer gerade noch die Arme hochreißen, dann ist der Geist über ihn, auf ihm, in ihm?! Eine Stille die Ungewissheit in sich trägt kehrt ein. Würde das Schicksal erneut auf die Probe gestellt werden?

Es entbrennt ein Kampf der Psychen dieser beiden mächtigen Wesen. Demakan spürt wie er niedergedrückt wird und spirituell stranguliert. Er ist diesem Wesen unterlagen, das die geistige und fleischliche Macht besitzt und jenseits des Todes steht. Nur sein Hierophant hat die Macht etwas dagegen zu unternehmen und fast flehend streckt Demakan seine geistigen Finger aus nach der Quelle der weisen Macht die in seiner Heimat ruht. Nach Momente die träge verklingen wie tausendjähriges Pein öffnen sich die Schleusen der Macht jenseits von hier in Maharka Jemul. Das weiße Mana strömt in den geisterhaften Körper Demakans. In seine ganze Essenz. Sein Körper erstrahlt in heiligem, reinigenden Licht. So hell wie der Tag. Grauenhaftes Entsetzen breitet sich auf dem Gesicht des Heerführers aus, er wirft sich zurück...

In einer gewaltigen Explosion, welche das ganze Heerlager Terrenors in gleißendes Licht tauchte, wird das Zelt zerrissen, die ganze Schwärze der Nacht vertrieben. Bis nach Miris durchdringt das Licht Knochen um Knochen die untoten Heerscharen. Desorientiert und unorganisiert wandeln die Untoten in dieser Nacht, die zum Tage wurde, umher. Der Heerführer selbst, wenn auch äußerlich unverletzt, bliebt regungslos am Boden liegen. An Demakan zeichnen sich nun ebenfalls die Spuren dieser gewaltigen Macht ab. Seine Essenz wurde mit dem Licht Ihalmakats in alle Richtungen davongetragen. Es würde seine Zeit dauern bis Demakan sich wieder manifestieren kann.

Über ganz Geordia vernahm man mit der Welle des Lichts die unverkennbar mutspendend helle Stimme Ihalmakts, dem Propheten. „Die Hoffnung stirbt nie, solange Opfer gebracht werden, wenn es ihrer Bedarf. Semila wird von nun an führen“

Erneut kehrte eine Still ein, diesmal sanft und beruhigend. Allerorts erwachte in dieser Nacht, dass Leben in Geordia. Dieser Tag brachte den Frieden kurz bevor die Schalcht um Miris beginnen würde.


Maharka Jemul


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