Terra Magica Spielerverein der Freunde des Gepflegten Rollenspiels
Nuntius Magicus - Der Magische Bote

Finde das Herz der Berge (Teil II)
22. Woche des 2. Jahres

"...und härte das Eisen in Drachenblut."
Dies waren die letzten Worte der uralten Prophezeiung, die es noch zu erfüllen galt, bevor der zweite Teil sich offenbaren konnte.
Und nun, vor wenigen Tagen nur, war es endlich soweit gewesen. Garim, Sohn des Gerolam, seines Zeichens Feuerpriester, hatte sich vor wenigen Wochen in Norgward eingefunden, in seinem Gepäck das siebenfach gefältelte Machwerk der besten Zwergenschmiede des Domron Rogmarok. Es hatte nicht lange gedauert, bis er die Stelle gefunden hatte, an der zuletzt die zwei Drachen über die tapferen Zwerge hergefallen waren. Der Boden war in einem Umkreis von mehreren hundert Schritt vollkommen verkohlt und rußschwarz. Die wenigen Zwerge, die bei diesem aussichtslosen Kampf ihr Leben ließen, waren Auserwählte, die nur für diesen einen Zweck gestorben waren: Das Blut eines Drachen zu vergießen, und sei es auch noch so wenig, und dieses zu bewahren.

Diese Eliteeinheit zwergischer Axtschwinger, genannt die "Neun Äxte", waren schon einmal gemeinsam mit dem Ehrwürdigen Väterchen, Bergkönig Atogrosch Eisenbart darselbst, gegen Farkis gezogen, welcher sich allerdings feige in die Wolken schraubte und verschwand.
Nun jedoch, da das ehrwürdige Väterchen nicht da war, schienen die "Neun Äxte" leichte Beute, und die Drachen griffen an, nicht wissend, dass sie eine Schachfigur in einem Spiel waren, dessen Tragweite nicht einmal für den ALTEN FEIND erkennbar war.
Thorim, Sohn des Thorax war es schließlich, der, nachdem er etwas von dem Blute des eben getroffenen Nebeldrachen aufgefangen hatte, dieses mit seinem eigenen Körper vor den Flammen schützte und selbst im Flammentod sich noch sanft über das Gefäß fallen ließ, auf dass es nicht zerbreche und sein kostbarer Inhalt verschüttet werde.

Im Gedenken an die tapferen Krieger ergriff Garim, Sohn des Gerolam das mit Runen übersäte Gefäß vor ihm, in dem das Drachenblut noch immer brodelte. Dann begann er siebenmal den alten, überlieferten Schmiedevers zu sprechen und goss dabei langsam das Blut über die Klinge...

Domron Rogmarok


 (c) 2003-2004 Markus Penz