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Nuntius Magicus - Der Magische Bote |
Zu Kadenz 26. Woche des 2. Jahres Schon mehr als eine Woche lang hatte sich die versammelte Fürstenschar einen jeden Tag von neuem vor dem heiligen Altar versammelt, um in Einzelgesprächen die Eignung Saruls als Hochkönig der Menschen Terras zu diskutieren, um dem Weine zuzusprechen und den Weisen Olkfried Yngrasons zu lauschen, handelnd von fernen Piratenschätzen und der Schönheit des Nordens.
Der große rote Drache, ehrfurchtgebietend und erhaben, drohnte etwas abseits und ein jeder der versammelten war Bedacht darauf, Abstand zu ihm zu halten. Als seine Worte, unausgesprochen zwar, aber klar und unüberhörbar in den Geist aller eindrangen, da wurden vielen erst klar, welch Bedeutung sie für die Zukunft Terras hatten, welch Platz in den Geschichtsbüchern ihnen vorbehalten war.
Mehr denn einmal hatte es so ausgesehen, als hätte jemand endlich den Mut vorzutreten, sich vor allen versammelten zu Artikulieren, doch ein jedes Mal wieder schwand der Mut dahin, als ihn der Blick Selopheles, des Gesandten der Fratres Moriendi zu Terrenor traf, stechend und ausdruckslos zugleich.
Dann jedoch, eines Tages als es schon dämmerte, kam ein berittener Bote nach Kadenz und am folgenden Morgen, als das Ritual der Prozession zum Altar wieder einmal vorbei war, trat ein Herold vor, wieder gekleidet in den Farben längst vergangener Glorie des Imperiums und ein Gong wurde geschlagen, die Aufmerksamkeit aller auf ihn zu richten.
Er verlas:
"Höret die Worte der hochheiligen Kirche des Solaris, dahingeschlachtet bis auf wenige von den Paktierern des Untergangs!
Beinahe für immer zum Schweigen wären wir verdammt gewesen. Beinahe wäre des Totenreiches Plan aufgegangen und die Welt wäre für immer im Unwissen darüber gehalten worden durch den Schergen Moroth!
Wisset, ihr Gläubigen Menschen: Täglich finden zu Terrenor blutige Rituale statt, tausende werden dahingeschlachtet um in die willenlosen untoten Legionen Saruls ihren Platz einzunehmen. Ketzerische Zeichen schmücken die bluttriefenden Altäre und wahre Gläubige finden dortens keine Sekunde der Ruhe vor der Verfolgung durch den Schatten, der Hauptstadt der Welt befallen hat. Mein Onkel höchstselbst war der Inquisitor der Kirche des Solaris zu Terrenor, lange Jahre ist es her und Zeiten der Glorie waren es damals, die Terrenor erlebte. Niemals hätte er geduldet, was heute dort geschieht und aufgestanden ist er sicherlich dagegen. Doch lange Jahre ohne Nachricht sind vergangen, bis vor wenigen Tagen ich endlich, endlich von ihm hörte. Zu Nachtgau wandeln Skelette im unheiligen Unleben und eines gar soll tragen meines geliebten Onkels heilig Siegelring am Finger und Reste seiner Priestergewandung hängen von den fleischlosen Knochen. Sehet den Frevel! Sehet welch Übel den Thron des Hochkönigs befallen!
Handelt, Ihr Menschen, die Ihr Euch dem zu Widersetzen habt, wollt Ihr nicht Untergehen! Wählt einen der Euren Euch anzuführen dem Willen der Götter zu folgen!
Pater Filucius Antonius
Abt des Klosters von Chergaka
Inquisitor der Heiligen Kirche des Solaris"
Der Herold rollte das Pergament wieder zusammen und trat vom Altar zurück.
Rittermark Hervanal
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