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Nuntius Magicus - Der Magische Bote |
Seemannsgarn I 31. Woche des 2. Jahres 'Und wieder mag ich Euch eine Geschichte erzählen, eine Geschichte von einem grämigen Mann, dessen Schiff Grôl hieß, da er ständig nur fluchte. Oh jammert nicht ob des ausbleibenden Endes einer andren Geschichte... denn oft mag das Ende der Geschichte die Saga verderben. SO seid geduldig, wie auch bei dieser, welche ich Euch nun darbringen werde:
'„Und was Nun?“, brüllte eine Stimme, die in der Weite der Orklandsteppe und in nächst der Stille des riesigen Binnensees ohrenbetäubend laut war.
„Oh wäre in Unsren vom Blitze verkohlten Hohlköpfen doch noch ein Funken Verstand…Ohja er war dort, bis wir ihn uns hinweg gesoffen haben.“
Neunundvierzig andere Clankrieger verstummten während ihr Hetmann, Bjôrn der Grämige, wieder einmal seiner Wut freien Lauf ließ. Er ward der Kapitän und Anführer jener Fünfzig Wahnsinniger, die mancher bloß für arme Seelen hielt, denn mitten über Terra trugen sie ein Boot, dorthin wo nirgends ein Ozean zu sehen gewesen wäre. Mitten durchs Orkland, einer alten mystischen Wegbeschreibung folgend.
„Ein Glück nur, dass Uns auf dem Wege hierher keine Orks angefallen haben. WIR SIND HIER MITTEN IM ORKLAND!!! Wir können froh sein wenn wir die heimischen Hallen jemals wieder sehen!“
Dies ward wie ein Schlag ins Gesicht jedes einzelnen, zwar ward es Ihnen bewusst, doch so ausgesprochen hätte es keiner von Ihnen.
Und Bjôrn tobte weiter:
„Was hat Uns Narren eigentlich dazu gebracht hierher zu laufen?“
Einer der jüngeren setzt an um Ihm Antwort zu geben, da fährt ihm der Kapitän ins Wort.
„Halt Dein Schandmaul Sven, ich bin doch nicht blöd. Ich weiß ein Schwur ist ein Schwur und hat eingehalten zu werden! Niemals leichtfertig sollte man einen Eid leisten und selbst wenn er im Suff gegeben ist, da hat er eingehalten zu werden. Die Götter kümmert es nicht, wie Du es sagst. DASS du es sagst hat für sie Bedeutung.“
Dann trat er heran an die Weiten des Sees, der einen für Ihn Unaussprechlichen Namen trug. Er ward ein wahrhaftiger Wikinger. Hatte bereits das Nordmeer besegelt und war sogar ein Kamerad Yslanders.
Doch dieser See war anders. Kein Windhauch blies darüber. Keine Welle störte die Oberfläche. Er war spiegelglatt, nichts darauf zu erblicken. So weit das Auge reichte. Ward dies alleine schon seltsam, so ward das weitere noch viel mehr. Denn schwarz wie die Nacht ward der See, schien das Licht zu schlucken das auf Ihn fiel. Am Ufer bereits ward die Schwärze so dicht, das er einen halb darin liegenden Kiesel nicht betrachten konnte.
Keiner von Ihnen wagte die Ruhe des Gewässers zu stören. Und doch waren sie dazu verpflichtet. Die Grôl, das Boot welches sie vom Lyrnmeere bis hierhin mitten ins Orkenland getragen hatten, lag am Ufer.
Wenngleich diese Nordmannen mutig und verwegen waren was den Kampf anging, so waren sie auch abergläubisch wie kleine Kinder was Dinge anging die sie sich nicht erklären konnten.
Und der See ward eine solche Sache.
„Ach vermaledeit. In Gilgas Namen habe ich geschworen diesen See zu befahren und nun seid Ihr alle ängstlich wie die Hasen! Ich verfluche Euch bei allen Seeteufeln, das wohl!“
Und zu der Angst in den Augen von Bjôrns Männern gesellte sich Zorn.
„Wir haben einen Schwur geleistet, das Boot hierher zu bringen und darauf das Geheimnis zu ergründen. Wohlan in Gilgas Namen, die Götter mit den Tapferen.“
Und die Stille die nunmehr von seinen Mannen ausging ward erdrückender als die des Sees.
„Ja wir schworen, dass das Boot auf diesem Wasser schwimmen soll. Doch alleine einen braucht es um zwei Paddel zu schwingen…“
„MEUTEREI ist das, ihr feiges Pack!“
Und tatsächlich glimmte eine solche in den Augen der Männer.
„Unsre Treue musst du dir erst wieder erkaufen Bjôrn, den gesamten Weg hatten wir dein Zweifeln und Nörgeln ertragen müssen, das uns mehr als Hitze und Orken plagte. Fahre hinaus. Wenn du wiederkehrst werden wir wieder Deine Mannen sein. Gilga mit Dir!“, so sprach der Älteste.
Starr ward der Blick Bjôrns des Grämigen nach vorne gerichtet, als er alleine das Boot in den See schob und das erste Mal seit Jahrtausenden, so schien es, Wellen die Oberfläche des Sees störten. „Gilga mit den Tapfren“, so lautete der Abschied.
Angst hatte er, denn das Geheimnis und wäre es ein Ungeheuer wäre nun erweckt. Doch alleine ward er nicht, denn Gilgas Auge wachte über Ihn.
Doch seit seinem Schwinden ist nunmehr erneut ein Mond dahingegangen, während die Clanskrieger im Orkenlande verweilen.
Ein Mond bangen Wartens, welches noch länger dauern mag. '
So erzählte es Olkfried Yngrason, der Skalde der Jungfer
Hüter des Gleichgewichts
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