Terra Magica Spielerverein der Freunde des Gepflegten Rollenspiels
Nuntius Magicus - Der Magische Bote

Kleine Wunder
40. Woche des 2. Jahres

"Zu Hilfe, Hilfe" ist laut zu vernehmen. Man sieht einen Wanderer - fremdlich anzuschauen und bestimmt kein einfacher Bauer des Imperiums, welcher von einem Rudel Wölfe umringt ist und bereits aus einer Wunde blutet. "Hört mich den niemand?". Der Inder hatte sich bis in die tiefen Wald des Imperiums vorgetraut und war auf seiner Reise von einem Wolfsrudel überrascht worden, dass bisher immer friedlich gewesen war.
"Gaanz ruhig." Neben dem Wanderer tauchen dutzende Bauern auf, bewaffnet mit Flegeln, Mistgabeln und ähnlichen Waffen. Während sie die Wölfe in Schach halten, bringen 2 Frauen schnell den Wanderer in Sicherheit und kümmern sich sogleich um seine Wunden. Später taucht vor dem Wanderer ein Mann in kurzer Tunika auf, der in seiner Hand einen Bogen hält. "Über ein Jahr waren die Wölfe friedlich, doch dieser Leitwolf, ... " er deutet auf einen großen grauen, der mindestens 10 cm größer als jeder lebende Wolf sein muss ... "er ist unberechenbar geworden. Es ist wohl das Alter das ihn verrückt werden hat lassen.
Doch das soll nicht mehr Euer Problem sein, Ihr seid nun in Sicherheit. Es soll nicht heißen, ein Caesar würde sich nicht um seine Gäste kümmern wollen."

Unterdessen ist die Situation angespannt. Es wird zum Kampf kommen und das Rudel seinem verwirrten Leitwolf überall hin folgen. Dies ist den Pedes wohl bewusst, die schon seid ettlichen Monaten in dem tiefen Wald stationiert sind. Während die Bauern standhalten und die Angst einiger deutlich zu wittern ist, spannen die Toxoten ihre Bögen und sind bereit den tödlichen Regen auf diese niedergehen zu lassen.
Doch kurz bevor es zum Kampf kommt, tritt eine der Bäuerinnen aus dem Kreis. Fest umklammert hält sie die Mistgabel und die übrigen Pedes weichen etwas zur Seite. Etwas seltsames geht von dieser Frau aus; ein leicht güldner Schein umgibt sie, doch vielleicht ist es auch nur das Licht das im alten Wald - einst von Elben und Feen bewohnt - schon immer anders ausgesehn hat. Aber unter den dutzenden abergläubigen Menschen geht ein Raunen. "Es ist sie ... Lymneria ... es muss sie sein. Sie ist hier um uns zu retten ... damit wir heute abend auch unsere Frauen und Kinder wieder sehen können" Wagemutig geht die junge Frau auf den Wolf zu. Sie schaut dem alten Rudelführer fest entschlossen in die Augen. Der Kampf der Geister dauert mehrere Sekunden an, bis sich endlich die beiden in einen wilden Kampf stürzen aus dem nur einer wieder hervorgehen kann. Aus göttlicher Kraft wird selbst die schlichte Mistgabel zur todbringenden Waffe, deren Zacken sich tief in das Fleisch des innerlich schon gebrochenen Wolfes boren. Aufheulend will der Alte doch noch nicht aufgeben, schnappt wild um sich. Doch nur die Luft entweicht zwischen seinen geifernden Zähnen. Unmenschliche Kraft ist es dann, welche den Wolf wegschleudert, und mehrere Meter weiter weg hart auf den Boden aufschlagen lässt. Die nicht unschön anzuschauene Bäuerin macht einen großen Satz hinterher. Wieder und wieder bohrt sich der Dreizack in den Leib des sterbenden Wolfes.
Blutüberströmt doch unverletzt taucht sie kurze Zeit später wieder unter den restlichen sechs Wölfen auf. Und mit engelsgleicher Stimme spricht die blutverschmierte Frau: "Ihr nun, seid MEIN. Euer Leitwolf wollte Euch in den Untergang schicken - doch war es bisher nicht mehr als nur sein eigener. Nun erkennt mich als Eure neue Wölfin, oder wollt Ihr alsgleich wie der alte Graue enden? Und nun, labt Euch. Niemandem soll es schlecht ergehen, der auf meine Stimme hört!" Die sanfte Stimme hatte einen schon etwas älteren Hirsch angelockt. Genug Fleisch an sich, um das ganze Rudel für lange Zeit zu sättigen. Blitzschnell flog der Bäuerin Waffe durch die Luft und brachte den Hirsch zu fall. Alles weitere lag nun in der Hand des Rudels."
Kurze Zeit später brach die junge Bäuerin zusammen. An all dies würde sie sich später nicht mehr erinneren können, wenn sie am Abend bei Ihrem Mann und Ihren Kinder auf dem Hof essen würde und morgen würde sie wieder ihren gewöhnlichen Dienste nachkommen. Stehts wohlbehütet und eifersüchtig beäugt, von der einen Göttin, die über das Imperium Lucinor herrscht.

Imperium Lymneriae


 (c) 2003-2004 Markus Penz