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Nuntius Magicus - Der Magische Bote |
Die Wahlen 43. Woche des 2. Jahres Erneut erhebt sich Lord Kaligaard, nachdem sich der Trubel gelegt und die Abgeordneten sich beruhigt haben und damit wieder der Logik zugänglich sind.
"Meine Herren!", so hebt er an, "Mein Meister widmet Euch diesen Brief, der mich soeben auf mystischen Wegen erreichte:", er entrollt eine Schriftrolle und räuspert sich.
"Ehrenwerte Abgeordnete des Fürstenrates und auch werte Gäste sowie Beobachter!
Dies ist die Stunde der Besorgnis. Dies sind die Tage der Entscheidung; jedoch nicht, ob nun Terrenor angegriffen werden soll, oder nicht, sondern, wer Kaiser sein soll unter den Reichen der Menschen.
Zu Terrenor, das noch immer mit Mythen und Legenden umspielt scheint, so wie das jüngste Gerücht eines Massakers in Terrenor selbst.
Zu Ersten wissen wir nicht welche Folgen, und ob überhaupt Folgen zu erwarten sind.
Zum Zweiten scheinen sich der Großteil der tausend Menschen laut Berichten für eine höhere Sache geopfert zu haben - was auch Ihr vorschlagt, meine Herrn des Bündnisses der Einsicht! Eine Aufopferung für eine höhere Sache.
Zum Dritten muss zunächst geklärt werden, was es mit diesem Drachen Asha’Zar auf sich hat, bevor man sich blindlings ins Verderben stürtzt.
So seien die Drachen hier in Erbelpfalz aufgefordert und gebeten, darüber ihre Version der Dinge zu erzählen.
Was aber Inquisitor Filucius Antonius von der Kirche des Solaris und seine Anschuldigungen anbetrifft, so sei noch angemerkt, dass der jetzige Abt des Klosters zu Nachtgau persönlich die Untersuchung an den Untoten vorgenommen hat und auch meine Weitsicht und mein Können keinerlei Priestergewänder oder Siegelringe sei es auf matereieller oder irgendeiner anderen Ebene an ihnen zu entdecken vermochte.
Demnach seien die Quellen des Abtes nicht glaubwürdig und ausdrücklich zu vernachlässigen. Sollte noch einmal nur über diese Aufklärung der Tasachen lediglich hinweggesehen werden, anstatt der Wahrheit ins Auge zu blicken, haben wir einen ernsthaften Disput über Wahrheit und Lüge sowie der Zuverlässigkeit von Kundschafterei zwischen zwei Kirchen; denn die Kirche des Solaris ist nicht die einzige anzuerkennende Kirche auf Terra!
Zu den Nebelreichen: Wer Krieg vom Zaune bricht, der sei dafür moralisch zu verurteilen! Dies gilt für Euch Herzog Ivo von Wingan...! Trotzdem ich Eure sonstigen Denkbeiträge schätze, Eure Überstürtzheit belädt mich mit Sorge.
Und sicherlich nicht nur mich, lasst Euch das gesagt sein.
Indem Ihr die Anweisungen eines Reiches auf dessen eigenen Boden ignoriert und aufgrund der Folgen blindlings einen Krieg ausruft, macht Ihr Euch um nichts besser als dies Reich - ja Ihr steigt damit unter Eure Würde.
Wenn Ihr aufgrund dieser meiner Aussage ebenfalls einen Krieg beginnen wollt, dann solltet Ihr lieber abdanken! Das sei Euch im Guten geraten, denn gegen Euch werde ich keinen Krieg wegen dieser Sache führen...!
Nach dem Exkurs über Sinn und Unsinn von unbedachten Angriffen kommen wir noch einmal auf die Kaiserwahlen zurück.
Hier soll noch einmal unterstrichen werden, dass ich des Herzogs Ivos Worte bezüglich der Wahlvorgänge sehr zu schätzen weiss, denn sie fördern einen Entschluss.
Doch, man beachte, sollten die übrigen Reiche der Menschen in dieser Wahl nicht unbedacht bleiben!
Der Grund für meinen Einspruch ist ganz klar der, dass der zukünftige Kaiser diese Reiche ebenfalls als Unterstützung benötigen wird - sei es nun ein Kaiser der mittelländischen der antiken, gar südlicheren oder der nordischen Kultur!
Deshalb solle sich jedes weitere Menschenreich, das sich zum Kaiser berufen fühlt, sich ebenfalls zur Wahl aufstellen lassen und dies nicht weiter begründen müssen. Versäumt dies ein Reich, so kann es immer noch über den kommenden Kaiser abstimmen und sich seiner Sache anschliessen.
So lautet mein Spruch.
gezeichnet
Meister Shantus."
Reich der dunklen Sonne
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