Terra Magica Spielerverein der Freunde des Gepflegten Rollenspiels
Nuntius Magicus - Der Magische Bote

Die Macht der Adeptin
48. Woche des 2. Jahres

Nara Dhorr war den langen beschwerlichen Weg in kürzester Zeit gereist - war geflogen, denn sie hatte sich vor ihrer Abreise in der Bibliothek über die Künste der Levitation schlau gemacht. Sie war duch friedliches Land wie auch durch rauhes, orkverseuchtes Gebiet gekommen. Nun aber verdankte sie ihrer Magie, den Künsten der Levitation, ihre gelungene Flucht vor den Häschern der Orken; man hatte sie gefangennehmen und sicherlich schänden wollen - oder noch Schlimmeres, wie damals als sie... nein.
Für eien Gefangenschaft hatte sie keine Zeit, ihr widerstrebte der Gedanke, an...; noch dazu hätte es gefährlich werden, ja böse enden können, bei dem Urvolke zu bleiben. Leid. Tod. Schlimmers.
Da waren ihr gebildete Elfen lieber.

Nun hatte Nara, im Gebiet der Fyr Aschmor angekommen, zuerst weiterreisen wollen, ja sie hatte sich vorstellen und ihre Ziele bekannt geben wollen, um dann weiter ins Landesinnere vorzustossen.

Statt dessen hatte sie sich wiedergefunden in einer völlig anderen Welt - gänzlich anders als in den Büchern über die Elfen beschrieben und noch unterschiedener von ihrer Vorstellung, was nun Dunkelelfen wohl seien.
Man hatte sie erwartet und war von ihr unterrichtet. Der Meister musste sich da wieder eingemischt haben! Sie hasste ihn dafür; sie wollte es doch selbst lernen; sie wollte ohne seine Hilfe jemand werden...!

Da stand sie nun dreizehn Tage lang schon in Meditation versunken, da man sie zu warten geheissen hatte, und harrte auf ein Zeichen. Sie hatte es nicht eilig; nicht mehr. Sie war ja nun da.
Zuerst hatte sie den zunehmenden Schemrz und das Leid nicht bemerkt, als es sanft und schleichend zugenommen hatte, es hatte bald von ihr Besitz ergriffen und drohte, sie zu überwältigen, ja zusammenbrechen zu lassen.
Sie wusste nicht, was dies war oder wer, doch sie leerte ihren Geist, als sie merkte, dass er immer weiter zunehmen würde - leerte ihn, um es zu ertragen.
Man hatte sie gut ausgebildet, wusste sie zu sich zu bemerken, als der Schmerz alsbald nachließ und auf einem erträglichen Mass blieb.
Dann aber rief die Herrin der Fyr Ashmor selbst nach ihr - reif sie mit zarter Stimme. Sie solle zu ihr kommen, zum Ring des Ursprunges.
Sie hatte die Wahl, zu kommen oder zu weichen. Doch Nara zögerte keinen Augenblick! Sie wollte Macht.

Welcher Ring? Wohin sollte sie sich wenden? Sie war kurze Zeit verwirrt.
Doch es war eine Aufgabe - eine lösbare, eine Probe auf ihren Verstand.
Es musste so wie zuhause sein. Ein Reich wurde durchtränkt von der Macht seines Herrschers, um den Fortschritt und die Fruchtbarkeit des Landes voranzutreiben und damit die Ziele des Herrn zu erfüllen.
So musste es hier auch sein; ein Steinkreis. Dort würde sie von der Herrin der Fyr Ashmor selbst empfangen werden!

Bald wäre ihr Durst nach Wissen und Macht gestillt, blad würde ihrer Rache nichts mehr im Wege stehen; Lord Ephrem würde unter ihrer Hand sterben und sie könnte dann den Platz neben dem Meister einnehmen - den Platz des besten Schülers, nein, der besten Schülerin!

So liess sie sich von der ausgehenden Macht des Ringes des Ursprungs leiten, liess sich anziehen von siener Macht. Die Augen geschlossen und schell durch die Lüfte eilend machte sie sich auf den Weg - in den Schmerz und die Ungewissheit. In das Wissen und in die Macht, _ihre_ Macht...

Reich der dunklen Sonne


 (c) 2003-2004 Markus Penz