Terra Magica Spielerverein der Freunde des Gepflegten Rollenspiels
Nuntius Magicus - Der Magische Bote

In den Hallen des Bergkönigs
2. Woche des 3. Jahres

Im gewaltigen Thronsaal unter dem Berg ist eine lautstarke Diskussion im Gange. Mehrere Heerführer und Berater aus den Bergkönigreichen beider Domroi und der Eisernen Wacht sind sich offenkundig uneins über die weitere Vorgangsweise im Krieg gegen die Nordleute und die Frage, wie dem Dracheneinfall am besten zu begegnen sei. Am oberen Ende der großen Halle auf einem Podest sieht man drei Gestalten das Geschehen überblicken: Auf dem Thronsessel in der Mitte sitzt Bergkönig Atogrosch Eisenbart, Herr dieser Hallen und Gastgeber der Versammlung. Zu seiner rechten sitzt, ebenfalls auf einem steinernen Thron, der eigens für den hohen Besuch errichtet und reich verziert wurde, Dorgram Stahlfaust, der König der Hallen der Eisernen Wacht. Zur linken des Bergkönigs flimmert die Luft und die schemenhafte Gestalt eines uralten, greisen Zwerges ist zu sehen - ein Ahnengeist, dessen Anwesenheit nur die wenigsten bemerken. Bergkönig Atogrosch Eisenbart sitzt ruhig auf seinem leicht erhöhten Thron und hört geduldig zu. Es ist Aufgabe der Berater, sich zu streiten und verschiedene Varianten aufzuzeigen, und seine Aufgabe, hernach zu entscheiden.
Da bemerkt er, daß die Wachen am Eingang mit einem Mal einen recht nervösen Eindruck machen. Lärm dringt in den Thronsaal. Irgendetwas scheint sie sehr zu beunruhigen. Einer der Wachposten schickt sich an, nachzusehen, was denn da eigentlich los sei, als er plötzlich einen lauten Warnruf ausstößt und alle Wachen gleichzeitig ihre Äxte ziehen. Im Thronsaal ist es jetzt völlig ruhig, bis auf das gelegentliche Geräusch einer Axt, die aus dem Gürtel gezogen wird. Atogrosch ist ebenfalls aufgestanden und blickt gespannt zum Eingang. Der Feind hier im Herzen des Reiches! Wie hat er sich den Weg durch die Festungsringe und die ausgedehnten Wohnhöhlen der Hauptstadt gebahnt? Und wie soll ihm das gelungen sein, ohne daß er bislang entdeckt wurde?
Die Wachen am Eingang heben ihre Waffen, doch keiner schlägt zu, als ein einzelner Mann den Thronsaal betritt. Unbehelligt durchquert Skjartulf, Herr von Skjartheim, gemessenen Schrittes den Thronsaal. Gut drei Schritt vor dem Thron bleibt er stehen, und zieht mit einer fließenden Bewegung sein Schwert. Die Zwerge in der näheren Umgebung machen sich bereit, ihren König zu verteidigen, doch Atogrosch bedeutet ihnen mit einer Handbewegung, es geschehen zu lassen.
"Eure Krieger haben meine Mannen besiegt und fast alle Provinzen Skjartheims erobert, Ehrwürdiges Väterchen. Ich weiß, wann ich einen Krieg nicht mehr gewinnen kann. Skjartheim kapituliert."
Damit wirft er sein Schwert auf den Boden, und mit einem merkwürdig lauten Klirren bleibt es genau zu Füßen des Bergkönigs liegen. Aufrecht bleibt Skjartulf an seinem Platz stehen und erwartet ruhig, was immer die Zukunft für ihn bereit hält.

Skjartheim


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