Terra Magica Spielerverein der Freunde des Gepflegten Rollenspiels
Nuntius Magicus - Der Magische Bote

Die Kaiserkrönung
11. Woche des 3. Jahres

Zu Kadenz, am Krönungsaltar der Kaiser, endete endlich, was lange Zeit zuvor begonnen hatte. Abgesandte vieler Reiche standen am Krönungsaltar und wohnten der Krönungszeremonie bei, teils jubilierend, teils aber auch finsteren Blickes.

Schon zu Zeiten, als die ersten Kaiser des Nordens hier gekrönt wurden, war es eine große Befreiung für die Menschen in den Gebieten um die Erbel und bis weit hinauf in den Norden, dass jemand über ihre Sicherheit wachte und den begehrlichen Blicken standhielt, die die Barbaren an den Grenzen der Ordnung in der Menschen Ländereien warfen, die das Imperium damals nicht mehr zu Schützen bereit war; dass es jemanden gab der sie am Ende gar gegen den Angriff des Imperiums höchstselbst verteidigt hatte.

Auch diesmal wieder hatten sich die Bauern der Umgebung in ihrer feierlichsten Gewandung rund um die Anlage versammelt, und jubelten einem jeden Ritter zu, der irgendwie hervorstach, denn kaum einer von ihnen kannte den neuen Kaiser. Doch niemand störte sich an dem sonnigen Tag daran und die Ritter Zûrans machten keine Anstalten irgendjemandem den Spaß zu verderben und richteten sich im Sattel auf und genossen die ausgelassen zur Schau getragene Freude, die allerorts in den Straßen herrschte.

Die Zeremonie begann, als Calant vortrat und vor dem Krönungsaltar niederkniete, wie es schon viele Kaiser vor ihm getan hatten. Ruhe senkte sich allmählich über das Areal um den Altar und selbst die Menschen weiter hinten bemerkten allmählich, dass der erwartete Augenblick sich näherte und verstummten. Knolan, der alte Magier, der Zeit seines Lebens über den Altar gewacht hatte und seine Kraft aus ihm bezog, trat hinter dem Altar hervor, die alte Krone der Könige des Nordens in Händen. Die Krone des alten Imperiums, das beinahe die gesamte Menschenheit Terras umfasste, war immer noch zu Terrenor, so mußte einstweilen die diese reichen. Doch auch sie hatte eine lange und ruhmreiche Vergangenheit und ihre schlanke, anmutige Form zeugten von Erhabenheit und Macht und sie passte wie angegossen und wirkte wie eine wunderschöne Verzierung des offenen goldenen Helms, den Calant trug.

Knolan sprach die alten Worte, die auf dem Altar eingraviert überliefert waren und Calant leistete den Schwur der Kaiser. Er schwor alles in seiner Macht stehende zu tun, die Ländereien seinen Untertanen zu erhalten, sie zu verteidigen.

Es war nicht überliefert, dass die frisch gekrönten Kaiser ihre Regentschaft mit einer Rede begannen, einige hatten es vielleicht getan, einige nicht. Viele erwarteten es vielleicht, doch Calant warf einen Blick über die versammelten und wußte, was jene von ihm erwarteten, die ihn zum Kaiser gemacht hatten. Es bedurf keiner Worte. Stattdessen hob er die linke und deutete den Zeremonienmeistern die Feierlichkeiten zu beginnen und es erhob sich ein Jubel in der Erbefpfalz wie er seit Generationen nicht mehr gehört worden war.

Calant schritt durch die Reihen der Vertreter der Fürsten und der Gäste der alten Rassen und nickte einem jedem einzelnen von ihnen zu und schüttelte nach Menschensitte dem alten Othil, seinem zwergischem Berater und väterlichem Freund und dem weisen Elben Iriondriel Feuerflug die Hand und lächelte ihnen dankbar zu. Dann ging er langsamen Schrittes weiter durch die Menge, und ignorierte Selopheles, der ihn während der ganzen Zeremonie mit undurchsichtigem Blick gemustert hatte ...

Rittermark Hervanal


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