Terra Magica Spielerverein der Freunde des Gepflegten Rollenspiels
Nuntius Magicus - Der Magische Bote

Schlachtvieh ?
17. Woche des 3. Jahres

Völlig fassungslos blickte Gers al Bakk von den Zinnen der hinab auf das Geschehen am Fusse der Burgmauern.
Er konnte nicht glauben, was er da mit ansehen musste.
Die Dummheit des erbelauer Bauernpacks war bereits sprichwörtlich, aber was er dort sah, dass war auch mit Dummheit nicht mehr zu erklären.

In der vergangenen Woche war eine Armee der Erbelauer im Tal einmarschiert, welche nur das Ziel haben konnte, Erbeltal wieder zurück zu erobern.
Allein das war bereits lächerlich, wo doch die Heimatprovinz der Erbelauer in Gefahr schwebte.
Die Armee hatte sich dann auch auf gemacht, und versuchte die Landbevölkerung unter ihre Knute zu zwingen, dabei die Einheiten des Schattentums in der festung völlig ausser acht lassend.
Dies konnten sich die wackeren Verteidiger Arrindrools nicht gefallen lassen.

Gers al Bakk hatte darauf den Angriff auf das dreiste Bauernpack befohlen, wohl wissend, dass sein Unterfangen auf lange Sicht vergeblich sein würde. Er und seine Mannen rechneten mit dem Tod, aber diesen bei der Verteidigung des Landes zu erlangen, welches von rechts wegen dem eigenen Reich gehörte, das war ihnen genug Trost und erfüllte sie sogar mit Stolz.
Dann jedoch geschah das unglaubliche.

Die Bogenschützen und wenigen Magier des Schattentums eröffneten den Beschuss auf das feindliche Heer und ... traf auf keinerlei Gegenwehr.
Wie Zinnsoldaten hockten die Reiter und Ritter der Erbelauer auf ihren Pferden und glichen eher lebenden Zielscheiben, denn echten Soldaten und Kriegern.
Einer nach dem anderen fiel, getroffen von den Pfeilen oder Manablitzen der Verteidiger Erbeltals.
Doch auch als die ersten tot zu Boden sanken, rührten sie sich nicht, sondern glotzten nur dümmlich der nächsten Salve entgegen.
So ging es eine ganze Weile weiter, bis Gers schliesslich das Wort an seine Mannen richtete.
"Stellt den Beschuss ein! Es ist eine Sache, den Gegner im fairen Kampfe zu töten und eine ganz andere ihn einfach dahin zu schlachten, ohne dass dieser sich verteidigt.
Lasst ab von diesen Bauern. Sie sind ganz offensichtich in den kriegsdienst gezwungen worden und zeigen sich nun starr vor Angst beim ersten Kampfe.
So können und wollen wir keinen Krieg führen. Lasst ab!"

So wurde der Beschuss eingestellt, nachdem bereits eine ganze Reihe der Gegner gefallen war. Aber eine Fortführung wäre ehrlos gewesen.

Kurze Zeit späer trafen neue Kontingente der Erbelauer ein, sie mussten damit ihre Hauptprovinz völlig von Einheiten Entblösst haben.
Gers wusste, dass er den nächsten Kampf nicht überstehen würde, sollten die Bauern diesmal ihre Angst überwinden. Doch der Tod schreckte ihn nicht.
Alles war besser, als einem soll sinnlosen Gemetzel noch ein einziges mal beiwohnen zu müssen.

Schattentum Arridrool


 (c) 2003-2004 Markus Penz