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Nuntius Magicus - Der Magische Bote |
Die Reisen des Illamvi - Teil 2 26. Woche des 3. Jahres Aus den Reiseaufzeichnungen des Illamvi:
Ich wusste gar nicht, dass ich meine Gedanken ausgesprochen hatte. Doch irgend wie hatte ich das Gefühl, dass jemand oder etwas mir zuhörte. Und so schilderte ich meine letzten Wochen, die Geschichte meiner Wanderungen. Es schien mir, dass manchmal leichte Wellen wie freundliche Worte zu meinen Füssen gluckerten.
Als ich geendet hatte und ehrfurchtsvoll auf die stille Ebene des Wassers blickte, verzaubert und plötzlich keinen Durst mehr empfindend, da begann sich das Wasser plötzlich zu bewegen und eine Fontäne entstand aus dem Nichts.
Überrascht schaute ich auf, merkte das Tropfen meine Haut benässten und meine Lippen, welch herrliches Gefühl. Der Staub der Wüste wurde in einem leichten Sprühregen von mir gewaschen und es schient dass auch meine Seele wurde von jeder Last befreit war. Ich würde leben und den Göttern danken können.
Dann bemerkte ich inmitten dieser Fontäne ein Gesicht, das mich mit freundlichen Augen, den Mund leicht zu einem Lächeln verzogen, ansah. Ich konnte nicht sagen, ob es einer Frau oder einem Mann gehörte, doch es spendete Trost, auch wenn es zugleich fremdartig und faszinierend war. Eine Hand aus Wasser streckte sich vor, kam nahe an mein Gesicht und unwillkürlich öffnete ich den Mund.
Die Hand legte etwas darin ab - herrliche Kühle und Frische durchflutete mich und als die Fontäne sich langsam zurückzog sprudelten noch einige Worte aus ihr hervor:
"Dies ist ein heiliger Aquamerin, ein Stein des Wassers, der dir auf allen Reisen kühles Nass spenden wird. Gedenke diesem Geschenk und ehre die Kräfte der Natur."
Ich glaubte zu träumen. Die Quelle hatte mit mir gesprochen, sie hatte mich getränkt, ja sogar ein Geschenk überreicht.
Die Erinnerung an die Wochen im Sand waren davongespühlt. Ich hatte das Gefühl schon ewig hier zu leben. Ich fühlte mich eins mit dem Wasser, eins mit der Quelle, ja eins mit der Natur.
Ich hatte das Gefühl als ränne alle Flusse der Erde durch meinen Körper, als könnte ich jeden Topfen in den Fluten der Tyreno-Bucht spüren. Ich wurde von einem kleinen Mädchen mit roten Zöpfen, durchdringenden blauen Augen und merkwürdigen braunen Kleidern getrunken, ich fiel auf das Haupt eines riesigen Elefanten, ich wurde von einem Beduinen auf ein brennendes Haus in einer Wüstenstadt geworfen.
Ich versuchte meinen Geist zusammenzuhalten und sich nicht dem Verlagen hinzugeben ganz mit dem Wasser zu verschmelzen. Was war ich? Wo war ich? Wer war ich?
Seinen ganzen Willen aufwendend konzentrierte ich mich ich wieder auf das vor mir schwebende Gesicht. Immer noch schaute es mich an. Ich meinte Sorgenfalten auszumachen, als hätte es mitbekommen was in mir vorging. Mit dem Gesicht vor Augen, wurde ich mir wieder bewusst. Ich war ein Mensch, einer der Mogul. Ich war Illamvi. Ich bin Illamvi.
Nachdem mein Geist wieder in mir ruhte, mein Verstand aber immer noch im Rausch der Erlebnisse sprach ich die Quelle an:
"Sorge dich nicht um mich, ich werde nicht dem Drang nachgeben. Doch ich werde die Erfahrung nie vergessen und so wie ein Teil von mir immer an diesem Ort bleiben wird, so werde ich einen Teil von hier immer in mit mir tragen. Von jetzt an werde ich nicht nur Arcanar dienen, sondern auch Mutter Natur. Mögen meine Taten die Natur bewaren und den Leuten von eurer Schönheit und der Güte künden.
So ihr mir gewährt, möchte ich noch einige Tage hier rasten und anschließend meine Schritte wieder der Wüste zu wenden. Mit eurem Geschenk hat die Wüste ihren Schrecken verloren, wenn ich auch auf der langen Wanderung durch die Wasser armen Lande eure Gegenwart vermissen werde. Aber ich werde wissen, dass auch in den Wüsten die Natur ist und mit leiten wird."
Dies waren meine Worte und auch heute, viele Tage später, weißt ich sie noch genau, sind sie doch in meinem Herz und ich folge täglich ihrem Credo.
Das Gesicht schien ein letztes Mal zu lächeln, dann zerliefen die Konturen wie Regen auf einer Glaswand. Schließlich war nur noch die Fontäne zu sehen. Doch ich wusste, dass die Essenz der Natur noch anwesend war, ja ich spürte ihre Kraft wie sie diesen Ort in Wellen durchflutete. "Mögest du diesen Ort auf ewig vor den Schatten der schwarzen Seite schützen." murmelte ich und machte mich an ein Lager aufzuschlagen und endlich zu rasten.
Illamvi Botschafter Arcanars
Diener von Mutter Natur
10. Woche des 3. Jahres
Reich Arcanar
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