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Nuntius Magicus - Der Magische Bote |
Die Entstehung der ersten Bannsklaven 14. Woche des 1. Jahres Er ist stolz, er ist Shugra-Azgash, er ist Arac. Langsam schreitet der Sohn des Häuptlings richtung Stammeszelt. Irgendetwas stimmt hier nicht. Die tierischen Instinkte des Orken spielen verückt. Er richt Blut. Sein Blick richtet sich nach unten. Er watet in Blut. Seine Rechte greift den bösartig gezahnten Säbel fester, als er wieder aufblickt. Da hängen sie. Dutzende seiner Stammesbrüder, abgeschlachtet wie Jagdwild. Blut fließt aus, von rotgefiederten Pfeilen durchborten, Leibern. Er hat keine Angst, er hat niemals Angst. Sein forschender Blick durchdringt die Düsternis des Zeltinneren und seine Wut steigt. Wut, auf seine schwachen Brüder. Wären sie wahre Shugra-Azgash, hätten sie die Angreifer vernichtet...
... Die Welt beginnt sich zu drehen, als etwas hart in seinen Rücken einschlägt. Der metallene Geschmack von Blut breitet sich in seinem Mund aus, als er seine Wut und seine Schmerzen gen Himmel brüllt. Sie haben ihm eine Falle gestellt. Die Angreifer sind noch hier. Blitzschnell wirft er sich herum, der beginnende Kampfrausch lässt jeglichen Schmerz erlöschen. Er zögert, kann es wahr sein, was er da sieht? Eine einzelne, großgewachsene, schlanke Gestalt, steht ihm in etwa 200 Schritt entfernung gegenüber. Er vermeint auf den dunklen Gesichtszügen die Andeutung eines Lächelns zu erkennen, als die Schützin langsam ihren Bogen senkt. Sie hat doch nicht alleine alle Wachen beseitigt?
Er stürmt mit wildem Geschrei auf die Shadar zu. Er kennt keine Furcht. Sie scheint auf ihn zu warten. Die Distanz ist bald überbrückt. Schon hebt er seine Waffe zu einem mächtigen Hieb. Berge von stählernen Muskeln straffen sich in seinen Armen. Arme, die schon so manchen Gegner getötet haben. Nun wird sie büßen... Mit einer blitzschnellen, fließenden Bewegung befreit die nun lachende Shadar ihre diamantscharfe kurze Klinge von dem verborgenen Rückenhalfter und reißt ihren Arm in einer halbmondförmigen Bewegung nach oben. Die Sicht des Orken verschleihert sich. Er sieht wie durch roten Nebel. Brennender Schmerz durchzuckt seine rechte Gesichtshälfte. Dann verlässt ihn sein Bewusstsein, als das Gift auf der noch immer in seinem Rücken steckenden Pfeilspitze seine Wirkung tut.
Ein finsteres, unterirdisches Gewölbe. Hagere, dunkle Gestalten in schwarzen Kutten beugen sich über ihr Opfer. Das Opfer erwacht. "Schmerzen! Es tut weh! Was ist mit meinen Augen? Kann mich nicht bewegen! Bin so schwach...". Sie bearbeiten den Körper mit spitzen Metallgegenständen, an die Schläuche angeschlossen sind. Einige dieser Dorne sind am Kopf angebracht, wo sie direkt in das primitive Gehirn des Orken stechen. An Stellen die genau berechnet wurden. Ja, alles wurde genau geplant. Die Kuttenträger betrachten den, vor ihnen festgeschnallten Leib mit wissenschaftlichem Interesse. Wie wird diese niedere Kreatur auf die unsagbaren Schmerzen des Eingriffs reagieren? Natürlich hätten sie die Nerven des Versuchsobjekts betäuben können, doch wozu? Der Zorn in den gelben Augen der Kreatur weicht namenlosem Entsetzen, als sie erkennt, was mit ihr geschieht. Viele andere sind in ähnlichem Zustand wie der Sohn des Häuptlings. Der penetrante Gestank von Urin und Fäkalien dringt in seine Nüstern. Er kann richen, dass einige von ihnen schon tot sind. Sie hatten Glück... oder doch nicht? Ein paar der Kadaver scheinen sich zu bewegen... oder hat er sich getäuscht. Das Flüstern einer Stimme lenkt ihn ab. Sanftes Licht beginnt das Gewölbe zu erhellen, als alle anwesenden Shadar in das Ritual einstimmen. In diesem krankhaften, grünen Licht sieht alles nur noch schrecklicher aus. Zum ersten Mal in seinem Leben hat er Angst... sogar panische Angst! Er beginnt sich gegen seine Fesseln zu stemmen... vergebens! Etwas eiskaltes greift nach seinem Geist, umklammert seine Seele und steuert seine Instinkte. Der Ausweg in den befreienden Wahnsinn ist nahe, als mit einem mal alles aufhört. Die Angst und die Schmerzen sind einer neuen, nie gekannten Gewissheit gewichen. Nie mehr wird er alleine in seinem Kopf sein, denn SIE ist da... auf ewig! "JA HERRIN! ICH EXISTIERE UM ZU DIENEN..."
Der ewige Bund des Nazgart Blutarch, Sohn des früheren Häuptlings der Shugra-Azgash, Diener von Traja Lysanda Jala Myrlak ìs Morgalad
Fyr Ashmor
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