Terra Magica Spielerverein der Freunde des Gepflegten Rollenspiels
Nuntius Magicus - Der Magische Bote

Die Pyramide zu Ogerstein - ein neuer Versuch
47. Woche des 3. Jahres

Mit großen, vor Staunen weit aufgerissenen Augen, standen Verlany und ihre drei Begleiter vor dem gigantischen, düsteren und mit unzähligen geheimnisvollen Symbolen übersäten Bauwerk, dessen bloßer Anblick diesen Teil der eher ländlichen Provinz vollkommen beherrschte.
Wie lange hatte die Hexe es sich schon in ihren Träumen ausgemalt, endlich an dieser Stelle zu stehen und das Wunder mit eigenen Augen zu erblicken! Endlich war es so weit.
Hunderte Male hatte sie in der Zeit ihrer Gefangenschaft die alten Berichte aus der Zeit vor dem Sternenfall studiert und nichts von dem, was sie dort gelesen hatte, kam auch nur entfernt an die Wahrheit über dieses eindrucksvolle Meisterwerk der magischen und bauwerklichen Künste heran.
Tief in ihrem Innern spürte Verlany eine Art Summen, welches von dem Gebäude aus zu gehen schien und etwas in ihr zum vibrieren brachte, von dem sie mehr ahnte denn wusste, dass es jenes Zentrum war, in welchem ihre außergewöhnliches magisches Potential schlummerte. Ein kurzer Blick zu ihren Begleitern, ließ ihr klar werden, dass es ihnen nicht anders erging. Auch sie spürten die dunkle Macht, welche von diesem Ort ausging.

Die letzten Wochen hatten die Hexe und die drei Beschwörer des Schattenordens damit verbracht, die Bevölkerung der umliegenden Ortschaften zu befragen. Sie wussten aus dem Nuntius, dass bereits die Erbelauer versucht hatten das Geheimnis der Pyramide zu Ogerstein zu ergründen. Was die Bevölkerung darüber zu berichten wussten, war nicht gerade viel. Wenige hatten wirklich etwas gesehen und noch weniger waren bereit, auch nur ein einzelnes Wort darüber zu verlieren. Es stand außer Zweifel, dass den Leuten die Pyramide unheimlich war und sie sich vor dem fürchteten, was diese hervorbringen könnte. Offenbar waren die Geschichten über den grausamen Zug der Oger nicht in Vergessenheit geraten, sondern hatten sich über Generationen hinweg gehalten und waren, wie es wohl traditionell üblich ist, im Laufe der Zeit mit immer schrecklicheren Details ausgeschmückt worden.
Das Unternehmen war gefährlich, dies wussten die Magier, welche her gesandt worden waren, um das zu tun, was den erbelauschen Bauern nicht gelungen war:
Die Oger zu beschwören und auch zu beherrschen!

Verlany hatte eine mehr als starke Ahnung, weshalb die Erbelauer gescheitert waren. Aus ihren Studien der uralten Werke und der Geschichte dieses Teiles von Terra, wusste sie, dass jene Magier, welche damals die Oger beschworen, ihre Kräfte aus dem dunklen Blute Aeons bezogen, so wie sie selbst es tat. Die Aushilfsbauernmagier Erbelauens jedoch waren, auch wenn man dies ob ihrer Gebaren nicht für möglich gehalten hätte, Nutzer der Kräfte Syts.
So war es kaum verwunderlich, wenn, obwohl sie die Oger herbeirufen konnten, es ihnen nicht gelungen war diese zu beherrschen.
Der Schattenfürst hatte nun die Hoffnung es möge den Magiern unter seiner Führung eher gelingen, jene geheimnisvollen und mächtigen Wesen so zu lenken, dass sie dem Schattentum dienlich sein würden.

Nun jedoch war es an der Zeit, einen ersten Versuch zu unternehmen. Mit kurzen Worten, wies die Hexe die anderen an, Position um den Fuß der Pyramide zu beziehen und die magischen Kardinalpunkte zu besetzen. Verlany selbst übernahm die Position, an welcher die vom in dieser Provinz liegenden magischen Quelle ausgehende Kraftlinie zu dem Bauwerk führte und dieses mit der Energie des Blutes beider Götter speiste.
Die Hexe fühlte augenblicklich, wie sie von der puren Macht der Quelle durchströmt wurde. Mit ihren eigenen Kräften stoppte sie den Strom des Teiles der Quelle, welche dem Blute Syts entsprang und leitete diesen zurück zu seinem Ursprung. So wurde die Pyramide nunmehr nur noch durch die reine Kraft Aeons gespeist.
Verlany und ihre Begleiter errichteten mit ihren eigenen Kräften eine Art Fokusschild, welcher die pure dunkle Energie im Innern der Pyramide hielt, auf dass deren gesamte Struktur immer mehr mit dunklem Mana angefüllt wurde.

Während dieser kraftraubenden aber auch erregenden Prozedur lauschte die Hexe beständig in sich hinein und wartete auf eine erste Reaktion des Bauwerks auf ihr Vorgehen.

(wird fortgesetzt)


Schattentum Arridrool


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