Terra Magica Spielerverein der Freunde des Gepflegten Rollenspiels
Nuntius Magicus - Der Magische Bote

Der ewigliche Bund
33. Woche des 4. Jahres

Mit nur unwesentlicher Verspätung, die seid jeher dem wiedererwachten kaiserlichen Geschlecht zu eigen, waren die Vorbereitungen zu Kadenz in der 33. Woche des Vierten Jahres des Zeitalters der Hierophanten nun vollendet. Nur ein auserwählter Kreis fand sich unter der bewährtem Aufsicht einiger Wachtruppen König Turos I. ein.

Seit die Menschen Hochkönige und Kaiser gekrönt hatten, war an deren Seite stets eine Kaiserin, eine Hochkönigin gestanden. Kaum jemals war sie so bekannt gewesen wie der Caesar selbst und nur selten hatte sie den ihr gebührenden Platz in den Geschichtsbüchern gefunden. Doch speziell hier im Norden, in den Landen nördlich des Tyreno, war die Kaiserin stets gleichberechtigte Herrscherin gewesen und während der Kaiser Hof hielt und den zeremoniellen Pflichten nachkam, war die Kaiserin es, die die Provinzen bereiste und regierte.

Calant, der Kaiser der Menschen hatte seine Kaiserin erwählt. Oder war es aber auch so, dass er erwählt worden war, Gilga, die Göttliche, die Maid des Nordens zu lieben? Oftmals waren die Wege des Schicksals verworren, doch hier konnte kein Zweifel bestehen, dass jene füreinander bestimmt waren.

Nur wenige Gäste waren geladen worden und erblickten nun die atemberaubende Schönheit, welche auf den Altar zuschritt. Ein Mensch war sie, das sagte einem die Vernunft, doch sogleich mußten einem jeden Zweifel kommen, ob solch wunderschöne Züge, solch Vollkommenheit, äußerlich wie innerlich, bei einem gewöhnlichem sterblichen Menschen möglich war und gar mancher vermeinte elbisches Erbe in ihr zu erblicken.

Obgleich in festlichster Robe und mit den erhabenen und würdigen Zügen des Kaisers aller Menschen schritt Calant neben ihr her, doch in ihrer Gegenwart zog er kaum Blicke auf sich.

Bruder Lasan erwartete die beiden schon am Altar. Er war ein Mitglied des Ordens der Ihaleïten und hatte sich bereit erklärt, die Trauung vorzunehmen. Gleich der Solaris-Kirche, die in jener Gegend vorherrschend war, war der Orden ein Teil jener Kirche, die Valar verehrte. Der Bruder selbst war bescheiden gekleidet, doch seine Augen glänzten beinahe übernatürlich und kein Fehl konnte man ihn ihnen erkennen.

Er führte die Trauung nach den alten Traditionen des Nordens durch und als es so weit war, sprach der Kaiser ein festes, überzeugtes JA und sah seiner Geliebten in die Augen und sie blies mit wundervoller Stimme ein hauchzartes JA durch ihren Schleier. Da ward der Bund vollendet, das Reich hatte seine Kaiserin ...

Rittermark Hervanal


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