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Nuntius Magicus - Der Magische Bote |
Die Rede des Trolls an die Orks 1. Woche des 5. Jahres Trollpatsch, Sohn des Felsknartsch, der mächtige Troll, dessen Haut aus Fels zu sein scheint und in dessen Augen das Feuer aus den Essen der Zwerge leuchtet, steht auf einem gewaltigen Fels in Schwertland. Um ihn herum sind die Lager der Orks, mit denen er hierher gereist ist, ursprünglich im Auftrag Barak dar Kaalas.
Stöhnend und ächzend hebt er einen Gesteinsbrocken hoch über den Kopf und donnert ihn mit voller Wucht auf den Boden unter dem Fels. Ein leichtes Zittern geht durch den Boden in der nahen Umgebung und das Berstens des Steins auf dem felsigen Untergrund lässt die Orks von ihrer momentanen Tätigkeit aufsehen. Mit laut und deutlich zu vernehmender Stimme beginnt der Troll zu sprechen:
"Tapfere und mächtige Orks des Blutpfad-Clans! Barak dar Kalaa wurde besiegt, und nun erhebt ein Dämon Anspruch auf den Titel des Häuptlings aller Orks. Doch bedenke die folgenden Dinge, Volk der Orks:
Barak wurde nicht getötet, er wurde lediglich zum Opfer eines Hinterhalts, der nur mittels übelster Magie der Dämonen durchgeführt werden konnte. Das Dämonenkind hat Barak weder gemäß euren Traditionen gefordert, noch hat es ihm einen ordentlichen Kampf geliefert.
Und bedenkt weiter, dass es nun, da es sich schon einbildet, Barak tatsächlich besiegt zu haben, die Würde des Häuptlings an einen anderen weitergibt. Wer solches tut, ist unwürdig, sage ich euch, und er hat weder das Recht die Häuptlingswürde für sich, noch für einen anderen zu beanspruchen.
Desweiteren, ihr tapferen Orks, denkt zurück an jene Zeit, als man glaubte der große Snaga da Brecha wäre tot gewesen. War es nicht so, dass er zurückkehrte, weitaus mächtiger und stärker als je zuvor? Und hat er nicht all jene, die sich in der Zwischenzeit nicht seinen Wünschen gemäß verhielten, hart und unerbittlich bestraft? Barak dar Kalaa ist nicht tot, und so wahr ihr selbst Orks seid, wisst ihr, dass er zurückkehren wird!
Zudem, ihr Krieger der Orks, wird Palan Corax, der dunkle Magier, dessen willenloser Diener sowohl der Kaiser der Menschen als auch Abbadon sind, die alten Rassen Terras vernichten. Und auch, oder besser: gerade ihr, zählt zu diesen alten Rassen. Denkt ihr wirklich, er hat vergessen, dass ihr euch seinem ausdrücklichen Befehl vor der Schlacht in Schwertland widersetzt habt?
Ihr Orks aller Länder, ich fordere euch auf: Stellt euch nicht hinter den, der euch am Ende zu vernichten trachtet! Beugt euer Haupt nicht vor einem Kind, einem dämonischen, und gebt euch damit der Lächerlichkeit preis!
Selten sind jene Momente des Schicksals, in denen ein ganzes Volk entscheiden kann, welchen Weg es in Zukunft beschreiten soll, denn üblicherweise gibt es dafür mächtige Anführer, Häuptlinge oder Könige, die die Last dieser Entscheidung tragen. Doch die 1. Woche dieses neuen Jahres ist ein solch schicksalshafter Augenblick, an dem ihr, das Volk der Orks, eures Häuptlings beraubt, über euer eigenes Wohl entscheidet.
Dies ist eine harte Prüfung, vor die euch die Mächte des Schicksals nun stellen, doch es ist zweifelsohne EURE Prüfung. Ihr müsst entscheiden, und niemand anderer kann euch diese Last abnehmen - auch und schon gar nicht ein Dämon."
Domron Okosch
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