|
|
Nuntius Magicus - Der Magische Bote |
Die große Schlacht 35. Woche des 5. Jahres Ein gewaltiges Schauspiel bietet sich dem Zuschauer dieser Tage in Shugra-Azgash. Während die Verteidiger noch hinter den Mauern stehen, kann man zusehen, wie sich die Heeresverbände der Zwerge, Elfen und Orks vereinigen. Hunderte zwergische Infanteriekämpfer in blinkenden Rüstungen, eine schier undurchdringliche Phalanx bildend, neben einer Hunderterschaft fast noch präziser ausgerichteten Elbenspeerträgern, weiter drüben eine Hunderterschaft zwergischer Drachentöter in ihren Mithrilrüstungen, dann wieder eine Schwadron Elbenreiter, angeführt von einem guten Dutzend Einhornreitern. Diese tödliche Präzision steht im Gegensatz zur Wildheit und scheinbaren Wirrheit der Orkkrieger, die gar zu
Tausenden gekommen waren, mit oder ohne Wölfen. Dieser Pulk an entschlossenen Kriegern scheint jederzeit eine beliebige Form annehmen zu können.
Dahinter stehen Seite an Seite über tausend zwergische Drakariere neben 150 Silvadhwen, den wohl tödlichsten Bogeschützen Terras. Weiter drüben formieren sich über 200 Orkspeerläufer neben über 400 Kriegstrollen, die, zwergengroße Steine schleppend, alles überragen. In der Ferne kann man eine ganze Horde orkischer Katapulte sehen, und auch einige Menschenkatapulte und Brazdas werden kampffertig gemacht.
Dann steht für eine Weile alles still. Und ohne dass man sehen kann, wie Barak dar Kaala, der die Orkwolfreiter anführt, oder Hochkönig Engerim Eisenarm, der auf dem Feldherrnhügel steht, ein Zeichen gibt, ertönt plötzlich das Grollen zwergischer Brazdas und das Heulen orkischer Katapultgeschosse. Kaum dass man mitbekommt, dass die Schlacht beginnt, ist der Orkwall schon weggeschossen. Alles macht sich nun bereit, um weiter vorzurücken, als plötzlich aus dem Staub und den Trümmern des Orkwalles ein vielen vertrauter Trompetensignalton erschallt: „Kavallerieangriff!“ Und einen Augenblick später hört man das Trommeln tausender Hufe, das den Boden erzittern lässt. Dann taucht die Silhouette von Hunderten Rittern und Ordensrittern aus dem Staub auf, die in halsbrecherischem Gallopp auf die Angreifer zuhalten. Auch einige Hundert Panterreiter, Riesenspinnen, abtrünnige Orkwolfreiter sowie einige Wahnsinnstänzer begleiten den Ausfall. Schon verdunkelt sich der Himmel und es senkt sich ein mörderischer Hagel von Armbrustbolzen und Pfeilen auf die Angreifer und die Verteidiger herab. Katapultgeschosse fliegen in beide Richtungen.
Die Infanterie der Angreifer formiert sich, um den Ausfall der berittenen Verteidiger abzufangen. Dieser Angriff schlägt aber wie der Blitz in den Reihen der Angreifer ein, und die rechte Flanke, gehalten von den gerüsteten Zwergenkriegern, droht zu brechen. Da aber preschen hunderte von Orkwolfreitern vor und lenken den Feind ab, der nicht mehr weiß, was ihm geschieht. Gleichzeitig füllt die Orkinfanterie die Lücken in den Reihen der Zwergenkrieger, und der erste Ansturm ist gestoppt. Doch dann, nur kurze Zeit später, kommt die „Infanterie“ des Feindes, gar grässlich anzusehende Dämonen, zur Schlacht hinzu, und die Fronten prallen erneut aufeinander.
Dann scheint sich für eine Weile nicht viel zu tun, nur dass die Lebenden auf beiden Seiten weniger und die Toten mehr werden. Dank zwergischer und elbischer Bolzen – und Pfeilpräzision gemeinsam mit der Fähigkeit der orkischen Katapultkommandeure bricht plötzlich die Linie der ausfallenden Verteidiger, die Ordensritter des Kaisers werden eingekesselt und niedergemetztelt.
Wenig später fällt auch die Mauer der Stammesfeste, die Orkwolfreiter überrennen die noch immer über tausend Schützen, die hinter der nicht mehr vorhandenen Festung stehen.
Und auch wenn die Schlacht von den vereingten Heeren der Zwerge, Elfen und Orks gewonnen wurde, so ist der Preis, den sie dafür zu zahlen hatten, hoch: Wohl an die 5000 Tote säumten das Schlachtfeld. Ordensritter lagen neben Zwergenkriegern, Pantherreiter neben Silberlöwen, Riesenspinnen neben erloschenen Feuerriesen, Dämonen neben Orkkriegern.
So hat es sich zugetragen und so soll es geschrieben werden.
Die Schlachtberichterstatter des Domron Rogmarok und der Dalidaar
Domron Rogmarok
|
|