Teil II Nach
den Kämpfen bei Igls im Februar zwischen Ritter Rothar und
Baldur auf der einen, und Ritter Gunther und Jomar auf der
anderen Seite zerstreuten sich die Getreuen von Rothar und
Baldur in alle Winde, während die Kufsteiner und Innsbrucker
Truppen fast ganz Nordtirol einnehmen konnten. Baldur wurde in
diesem Kampfe getötet, konnte jedoch durch die wunderliche
Insignie des Mistelzweiges wieder belebt werden, während
Rothar - schwer verletzt - von der Inquisition gefangen
genommen wurde.
In Südtirol setzte der Bischof von Chur, nachdem sein
Vogt Rothar seiner Position enthoben wurde, einen neuen
Herrscher ein. Dieser schien sich den Nordtirolern nicht
unterwerfen zu wollen, denn dass der neue Graf einer der
Ritter aus dem Norden werden soll, stand außer Zweifel. So
wurden die Grenzen auf beiden Seiten schwer bewacht, bis es
dann im Sommer zu einem unerwarteten Zwischenfall kam...
Rothar sollte mit einem Gefangenentransport der
Inquisition nach Rom überführt werden, damit dort der Vorwurf
der Ketzerei geprüft wird - so wollte es sein Bischof. Doch
zwischen Sterzing und Bozen, in der Talenge bei Klausen,
wurden seine Wächter von maskierten Angreifern umstellt und
entwaffnet. Man trieb die Männer der Inquisition ohne
Blutvergießen in die Flucht und befreite Rothar den Zänker.
Wer hinter diesem Überfall steckt, kann nur vermutet werden.
Dies war Anlass genug für die Nordtiroler Ritterschaft
ihre Getreuen um sich zu versammeln und Richtung Südtirol zu
ziehen. Da am Brenner die meisten Truppen erwartet wurden,
wählte man den Weg über das Grubenjoch bei den Obernberger
Seen. Dort traf man unverhofft auf den Südtiroler Ritter und
seine Mannen und ob es Verhandlungen oder Kampf geben wird,
mögen diese Tage zeigen... |