Durische Postille

Antrag auf Artenschutz der Vorx an den Rat der Förderer von Wald und Wiesen (FWW)
2. Woche des 3. Jahres

Der Rat der Förderer von Wald und Wiesen (FWW) tut vor den Augen der Herrscher aller Völker hiermit kund:
Auf der 570. Sitzung in der 2. Woche des 3. Jahres nach dem Erwachen brachte die Erste Lebenssängerin der Waldwächterin von Vordruk, Muraxa sieht-das-Spatzennest, folgendes Gesuch ein:

Hiermit beantrage ich, Muraxa sieht-das-Spatzennest, vor dem weisen Rat der Förderer von Wald und Wiesen (FWW) das sogenannte Volk der „Vorx“ unter besonderen Natur- bzw. Artenschutz nach den unter den Elfengesetzen zu Bäumen-einer-Ordnung (EG-BeO) beschriebenen Richtlinien zu stellen.

Diese Wesenheiten, welche sich selbst als „VORX“ bezeichnen, sind als besonders schützenswerte Geschöpfe aus der Gnade der Weltenseele erwachsen.

Übereinstimmenden Berichten und Gutachten zufolge sind die Vorx mitnichten als Humanoide zu bezeichnen. Vielmehr scheint eine humanoid-ähnliche Symbiose aus Pflanze und Tier dem Wesen und Gestalt der Vorx zugrunde zu liegen. Weitere Stimmen sprechen von leibgewordenem Willen der Weltenseele und wandelnder-wandelbarer-lebensdurchdrungener-Erde. Damit fallen die Vorx als Wesenheiten der Weltenseele unter die kritische Würdigung der Elfengesetze zu Bäumen-einer-Ordnung (EG-BeO).

Das Volk der Vorx lebt organisiert in sogenannten „Myzeln“ oder „Hyphen“, durch ihre ursprüngliche Lebensweise bestimmten Gruppen, in denen jeder einzelnen Spore eine ihr zugetragene Aufgabe erfüllt. Übereinstimmenden Berichten zufolge wird das ursprüngliche Habitat der Vorx unter der Vongolei-Wüste vermutet. Von hier aus ziehen sich vielerlei Gänge durch das lebensspendende Erdreich Duriens, die die Vorx so einträchtig mit der sie umgebenden Lebensfülle bewohnen.

Vielerlei Wissende unseres Volkes berichten eine besondere Nähe der Vorx zu den Sängen der Weltenseele. Scheinen die Sporen der Vorx doch bereits über Berührung und Verwachsung mit dem sie umgebendem Erdreich direkten Kontakt zu den pulsierenden Lebensadern der Weltenseele aufnehmen zu können.
Diese Gabe wurde in unserem Volk allein den engsten Vertrauten der ehrwürdigen Waldwächter zu Teil, wir wissen um diese Gabe bei keinem anderen Volk Duriens. Diese Fertigkeit sollte als Beweis um Schützens Wertigkeit der Vorx besondere Beachtung finden.

Weitere Beweise für ihre Nähe zur Weltenseele jedoch untermauern die Taten der Vorx in jüngster Zeit.

Allein mit Hilfe der Vorx und weiteren aufrechten Völkern gelang es Waldwächtern des Bundes der Alten Weisheit das Übel des Cheton, erstiegen aus dem Spalt von Raylethnor, zu bannen. Weiterhin gelang es den Vorx die geschändeten Wälder von Raylethnor aus den Klauen des gefallenen alten Volkes der Karmanhti zu entreißen, welche in jenen Tagen alle Bemühungen um eine Wiederbelebung des ehrwürdigen Waldwächters mit dem mehrfachen Tod der Lebenssänger unseres Volkes belohnten. Weiterhin genügte allein das Erscheinen einer Hyphe, dass die seit mehr als drei Monde gewaltsam geraubten Wälder von Ludmillawalde wundersamer Weise ohne einen Gefallenen wieder an unser bedrängtes Volk übergingen.

Das größte Wunder aber zeigt sich dieser Tage: Wo vielfaches Bitten und Drohen, weise Wortwebungen und wiederholte Angebote des Friedens ohne Wirkung blieben, genügt allein das Erscheinen der Vorx das gefallene Reich der Karmanthi zu Worten des Friedens zu bemüßigen. Selbst die durch den ehrfurchtgebietenden-weisen-ewigen-Lichtdrachen Ay´Layshon ausgesprochene Verkündigung des großen Friedens und Warnung vor dem Erstarken des Cheton hielt die gefallenen Knochenkrieger des Alten-Volkes-die-im-Schatten-gehen nicht davon ab, weiterhin vielfach Abgesandte des Bundes der Alten Weisheit und der Eisenkrieger-Glorianas zu ermorden. Der seit 30 Wochen währende Einmarsch ohne Kriegserklärung und allein aus dem Willen zur Machterweiterung soll nunmehr schlagartig allein durch das Erscheinen der Vorx ein Ende finden.

Und weitere Wunder zeigen sich: Wo das Reich-der-Eichhüterin-Fangorien beinahe heimlich von den Knochenkriegern ausgelöscht wurde sollen nun, da sich Sporen in diese Lande aufmachen, eroberte Provinzen an die ursprünglichen Herren zurück gehen.

Wären all diese Wunder auch ohne das Erscheinen der Vorx geschehen? Die Antragstellerin vermutet dies nicht. Die Vorx kommen nicht als strahlende Lichtgeschöpfe der Weltenseele, sondern als Erdverbundene Wesen des Lebens. Nichtsdestotrotz sollte unser Volk sie als das erkennen, was sie sind: schützenswerte Wesenheiten Duriens.

Ich ersuche hiermit die weisen Mitglieder des Rates der Förderer von Wald und Wiesen (FWW) mit ihrem Votum die Vorx als besonders gestellt vor der Weltenseele und somit schutzbedürftige Kreaturen Duriens anzuerkennen.

Muraxa sieht-das-Spatzennest, Lebenssängerin der Waldwächterin von Vordruk
Weiterhin unterstützt wird diese Petition durch Gamoscha sucht-den-Beerenzweig, Botschafterin bei den Vorx, und Xagula Tanzt-auf-dünnem-Eis, welche seit beinah einem Jahr mit den Vorx in ihren Gängen lebt und deren Lebensweise erkundet.


Abschließende Würdigung:

Der Rat der Förderer von Wald und Wiesen ersucht die Herrscher der aufrechten Völker Duriens ihren wahrheitsgemäßen Stand zu den Beschreibungen der Vorgänge um die Vorx zu prüfen.
Nach den Elfengesetzen zu Bäumen-einer-Ordnung (EG-BeO) sind für die Akkreditierung dieses Gesuches die Fürsprache dreier unabhängig voneinander sprechender Stimmen von Nöten. Somit ersucht der Rat der Förderer von Wald und Wiesen (FWW) die Herrscher der aufrechten Völker ihr Wissen um die Vorx mit uns und allen Völker zu teilen, um somit Für- oder Gegenrede zu diesem Antrag zu tätigen.

Gegeben und gezeichnet durch den Rat der Förderer von Wald und Wiesen (FFW) in dessen 570. Sitzung.

Aethoralyel Fen’Andor


Der König ist tot, lang lebe der König...
2. Woche des 3. Jahres

Nicht mehr als Spott und Hohn habe ich für euch über. Es scheint in Mode gekommen zu sein, dass alle paar Wochen ein Hohes Mitglied, wenn nicht sogar das weltliche und geistige Oberhaupt eines Reiches, von seinen eigenen Männern und Frauen hingerichtet wird.

Glaubt ihr wirklich dass nur durch den Mord an euren Oberhäuptern, alle Taten eines Volkes gesühnt werden? Seltsam ist, dass sich die Geschichte immer und immer wiederholt. Ein Volk das dem Cheton anheim gefallen ist, tötet sein Oberhaupt und alles ist vergeben und vergessen.

Ich hoffe für euch dass ihr nun dem einzig wahren Weg, dem ewigen Kreislauf, folgt. Dennoch sehen wir argwöhnisch auf euer Volk und eure Verbündeten. Wir machen keinen Hehl draus, dass wir Verrätern am Kreislauf der Natur ,nicht trauen.

Merkt euch meine Worte. Wir messen ein Reich an seinen Taten nicht nach seinen Oberhäuptern.

Môr`Kishai besthar bar fukisham, Gijak Pies!

Obrock Morg Osh – Eisenhmaul
Herr von Brazokâhr
Kriegshäuptling des I Chetonbann
Obrock Bel`Hai Draût Kûhl – Môr`Kishai

Môr`Kishai Draût Kûhl


Neulich im Schattenrat
2. Woche des 3. Jahres

Der inzwischen berühmte Nachrichtenkarrensegler fährt in die Thronhalle ein. Er zittert am ganzen Körper. Er hält ein ganzes Bündel Eildepeschen bereit, und scheint sich sammeln zu müssen. Er hat gelernt, dass der Überbringer schlechter Nachrichten selten geliebt wird.

Eure Majestät, werter Schattenrat! Lasst mich sortieren, denn es wahrhaft schwer, den Überblick zu behalten:
1) Ludmillawalde wurde vom Bund der alten Weisheit eingenommen.
2) Raylethnor wurde von Sporen überrannt, diese strategisch wichtige Wüstenei ist unter deren Kontrolle, und sie scheinen weiter vorzustoßen
3) Der Drache Scharlachhorn konnte zwar von unserer Armee gestellt werden, doch hielt er sich einfach außer Reichweite und vernichtete ca 400 Mann
4) In Nihon sind Söldner der Zwerge gelandet und haben die Stadt eingenommen.

Abwartend steht der Bote da, um kurz darauf ungläubig auf seine Hände zu schauen. Seine Nägel wachsen, seine Haut spannt sich wie Papier über sein Gesicht, und schlagartig altert der Bote, auf seinen Lippen ein stummer Schrei. Sekunden später ist nur noch ein Häufchen Asche zu sehen.

"VATER!" ruft Prinz Sinthoras, was bei den Göttern hast du getan, du hast einen unseres Blutes ermordet, du - bist ein Seelenreiter!"

König Kalphagor wendet sich zu seinem Sohn, das Weiß seiner Augen ist absoluter Finsternis gewichen. "Hier meinen zu viele, etwas sagen zu müssen." Gemächlich schreitet er die Tafel ab, und ein Ratsmitglied nach dem anderen teilt das selbe Schicksal wie der Bote. Als er jedoch beim Prinzen ankommt, geschieht nichts. Irritiert bleibt König Kalphagor stehen, mit ungläubigem Blick.

Seelenreißer, sein Bannschwert, musste gerade eben von seiner Schwertscheide in die Hand des Prinzen gesprungen sein. Dieser hält die Klinge überrascht in der Hand, und nickt grimmig. Mit einer beinahe beiläufig wirkenden Handbewegung durchtrennt er seinem Vater den Hals, und ungläubiges Raunen erhebt sich, als mehrere Dutzend Lichtgestalten, in deren Zügen Dankbarkeit zu stehen scheint, aufsteigen und schließlich verblassen.

Nach einer kurzen Zeit, die allen Versammelten eine Ewigkeit erscheint, spricht der Prinz:
"Hier sind meine Befehle:
Leitet Friedensverhandlungen mit dem Schildbund ein, und auch mit diesen "Sporen". Als Zeichen unseres guten Willens darf die Stadt Merwingen samt den umliegenden Gebieten binnen 10 Wochen an Fangorien zurückgegeben werden.
Wenn der Drache nicht besiegt werden kann, bleibt uns keine Wahl, als ihn verwüsten zu lassen und danach unsere Häuser wieder aufzubauen.
General Khat Thamul aber wird nach Norden geschickt, um zu sehen, was die Eiszwerge zur Tat ihrer Vasallen sagen."

Begrabt meinen Vater in geweihter Erde, und beerdigt Seelenreißer mit ihm. Zu machtvoll ist diese Waffe, um von einer Person getragen zu werden.

Karmanthi


Und wieder geht ein Jahr...
2. Woche des 3. Jahres

"Ist dies wirklich Euer letztes schreiben Herr Botschafter? Ich dachte jetzt, da der Drache den Frieden erklärt hat, könntet ihr hier bleiben und Euer Reich wird wieder aufgebaut." Madric Hinkebein, der Botschafter der Edelsteinberge zu Falderath fuhr sich durch seine grauen Haare. "Wertes Fräulein, Ihr habt den Aufruf Sashnadârs gelesen und auch die arrogante Antwort der Bergalben. Nur weil nicht mehr gekämpft, heißt das nicht, dass es Frieden gibt. Und nun geht raus auf den Marktplatz und schließt euch den Feiern zum neuen Jahr an. Sucht euch einen Jüngling und genießt das Leben. Ich werde diese Nachricht selbst fertigstellen." Die Vorzimmerdame und Schreibkraft des Botschafters raffte ihren Rock und warf ihm noch ein warmes Lächeln zu. Dann trat sie durch die Tür, drehte sich aber nochmals um. "Ich wünsche ihnen dennoch alles Gute für das neue Jahr." Darauf verschwand sie in die Dunkelheit des Botschafterhauses." Sie ist ein tüchtiger Engel doch einiges wird sie noch lernen müssen", dachte sich der Botschafter. Zu den Klängen der Bardengruppe "Preiset Unser Reich", die er vom Platze her hörte lass er sich nochmal seine Botschaft an die Welt durch. Ein Offener Brief an die Botschafter in Falkensteyn, Marienhöh und im Sichelgrastal...

"Als Repräsentant des Reiches der Edelsteinberge war es mir eine Ehre die Welt und die unterschiedlichen Kulturen kennen zu lernen und Euch meine eigene näher zu bringen. Ich habe allerlei unterschiedliche Charaktere getroffen. Doch diese Zeit ist leider vorbei. Das Reich wurde in einem nicht provozierten Überfall von den drei Mächten der Bergalben, Nulfutien, Evinor und unter der Zuhilfenahme von Truppen der Legion vernichtet. Welche Aufgabe bleibt mir also noch wenn es kein Reich mehr gibt, das ich vertreten kann? Ich bin es auch leid immer wieder die bergalbischen Lügen über die zurückliegenden Geschehnisse zu revidieren.

Wenn eine Lüge der Tel Toraker aufgeklärt ist, stehen fünf neue im Raum. Es wird zu den Beiträgen Karnacks und seiner Räuberbande keine weitere Nachricht in der Postille von unserer Seite geben. Sollte ein Vertreter eines Reiches Interesse an der Sicht meiner Dinge haben, so soll er mich oder einen meiner Kollegen ansprechen und wir werden einen persönlichen Austausch ermöglichen.

An dieser Stelle möchte ich einfach die Lage schildern und einen Ausblick auf mögliche Ereignisse geben die in einigen Wochen passieren können. Unser Reich bestand aus 11 Provinzen und war im Begriff sich den Herausforderungen der Welt und des wieder erstarkenden Chetons zu stellen. Doch dies ist Vergangenheit. Das Tel Toraker Triumvirat hat sich alles einverleibt. Wäre der große Drache nicht eingeschritten wäre Faldurien und die übrigen Völker der Mitte Duriens mit uns in den Schatten gefallen. Unser König und sein Stab sind verschollen. Wir sind weniger als 400 und leben als Nomaden auf der Suche nach einer Heimat. Wir sind Gäste der Reiche die unseren Untergang verhindern wollen und die uns, obwohl wir auf die Forderung der torakischen Raubvölker alle Bündnisse mit ihnen aufgekündigt haben, dennoch in der Stunde der Not Beistand gewährt haben. Eine Gruppe mit Flüchtlingen hat versucht per Schiff ein Eiland zu finden auf das sie fliehen können, doch haben wir keinerlei Nachricht von ihnen und wir wissen nicht wo sie sind und ob sie noch sind. Und nun verhandeln einige Völker mit diesen Verbrechern über die Rückgabe von im Krieg eroberten Provinzen. Ja wir würden da auch gerne ein Wort mitreden aber wir sind wohl zu schwach um eine Beachtung zu erhalten.

Doch ich sage euch Ihr Völker in allen Himmelsrichtungen, Ihr Völker in den Bergen, Wäldern und Wüsten Duriens, Ihr Völker der Menschen, Elfen, Zwerge, Orks und ihr mystischen Völker der Drachen und der Natur schaut auf die Stadt Diamanta in der Provinz Balurs Zinne und erkennt wer dort nun auf dem Thron der ehemaligen Edelsteinberge sitzt. Karas al Karnak ist ein Kriegstyrann erster Güte. Er hat diesen Krieg nur geführt um am Rockzipfel seines geliebten Nulfu Zurack zu hängen. In seiner Heimat hat er ja mit jedem Nachbarn einen Streit angefangen, also brauchte er ein neues Spielzimmer, das er verwüsten kann. Dies ist ihm nun gelungen. Doch was wird er wohl als nächstes anstellen dieser kleine große Mann? Ihm geht es nicht um ein GEMEINSAMES Durien. Er will nur das größte Reich sein eigenen nennen, die längste Kutsche besitzen und den Prunkvollsten Thron! Er wird also seine Truppen aufrüsten und bei der ersten Gelegenheit wieder einen Krieg anzetteln. Seine Verbündeten werden ihm natürlich wieder zur Seite stehen, denn es gilt ja, den Tod ihres um sich schlagenden Paktbruders um jeden Preis zu verhindern. Selbst wenn die Welt hieran zugrunde geht. Und selbst wenn dafür das ein oder andere Volk geschlachtet werden muss. Bei seinem nächsten Versuch wird keine Macht sie alleine stoppen können. Nicht die Drachen, nicht die Legion und kein Reich wird sich allein gegen das Triumvirat behaupten können. Also wappnet euch für den Sturm, er wird kommen. Und wer wird am Ende gewinnen? Nur das Cheton bleibt als Sieger übrig. Karas bereitet ihm den Weg. Auch wenn er wohl nicht direkt ein Diener des Bösen ist, so vernichtet er in seiner Gier nach immer mehr Macht doch jene, die dem Licht dienen und das Cheton aufhalten wollen.

Ich weiß natürlich, dass auf diese Postille von der Toraker Bande unzählige erboste Schreiben kommen werden, in denen man meine Worte schmäht, mich beleidigt und man vielleicht sogar meinen Verstand anzweifeln wird. Doch eines kann ich Euch versichern. Mein Geisteszustand wird regelmäßig überprüft. Meine geliebte Mutter hat mich von Fachkräften der Heilkunst testen lassen. Bei dem wehrten Bergkönig bin ich mir da nicht so sicher. Während der Verhandlungen um einen Frieden, die wir gleich eingeleitet haben und an denen sich die angreifenden Völker nur auf Druck der Duranischen Legion beteiligten, wurde immer klarer, dass hier ein Friede gar nicht gewünscht war. Der Landraub und die Vernichtung meines Volkes war nicht das Mittel der Eroberer. Sondern ihr grausames Ziel. Es braucht wohl nicht erwähnt zu werden, dass auch während der Verhandlungen über den Frieden Woche um Woche weitere Provinzen erobert wurden. Und mit jeder eroberten Provinz die Bedingungen an die ESB immer dreister und erpresserischer wurden. Als mein König am Ende sogar der Forderung zustimmte, alle gegebenen Bündniszusagen zu brechen und sich fortan neutral zu stellen, war schließlich auch dies nicht mehr genug. Als Reaktion auf den geforderten Ausstieg aus dem Schildbund, diktierten Karas, Nulfu Zurack und Izirdon uns die Bedingungen einer totalen Kapitulation.
Wären wir darauf eingegangen wären wir unfrei im eigenen Land gewesen und hätten unter der Knute der Besatzer Zwangsarbeit für sie leisten können. Ja, sind wir dann nicht selbst Schuld, dass unser Reich untergegangen ist? NEIN! Wir haben alles, alles getan, um in Frieden mit unseren Nachbarn zu leben. Wir haben Truppen geschont, als sie unser Land ungebeten betraten. Wir haben Ländereien und Gold geboten, damit sie unser Land verlassen. Wir haben unsere Bündnisse gelöst und Neutralität gelobt, um ihren Pakt nicht länger gegen uns zu haben. Nur unsere Freiheit, die wollten wir nicht opfern. Die Antwort hierauf war ein brutaler Völkermord, nichts weniger. Dies sollte eigentlich vor einem Gericht verhandelt werden, doch denke ich kaum das so eine Institution zu Stande kommt, noch das die Täter diese Akzeptieren würden oder gar dort vorstellig würden. Denn Karas, Nulfu und Izirdon kennen kein anderes Recht, als das Recht des Stärkeren. Und um der Stärkere zu bleiben, ist ihnen von Betrüg und Verleumdung bis hin zum Mord und Raub jedes Mittel recht.

Deshalb wird es nie wieder Diskussionen mit dem Triumvirat von unserer Seite geben. Wir sind es leid. Sie sind ehrlose Unpersonen mit denen nicht verhandelt werden kann. Zu gern würde ich ein Kopfgeld auf den Bergkönig aussetzen, doch wird jeder Taler, jedes Kraut und jeder Bergkäse für die Überlebenden gebraucht. Der Versuch der Sashnadâr, uns eine neue Zukunft in Durienzu ermöglichen, hat uns mit Freude und Hoffnung erfüllt und wir werden sie nie vergessen. Sollten wir Hilfe von anderen Reichen in welcher Form auch immer erhalten, werden wir es ebenfalls nicht vergessen und vergelten wenn wir es können.

Ich flehe inständig die Eisengrimm und das Imperium an. Stoppt den Krieg! Nichts ist wert, dass dafür Blut vergossen wird. Durien hat einen langen und furchtbaren Krieg hinter sich und braucht nicht noch mehr Gräber in der Erde und Vertriebene auf den Feldern. Diskutiert eure Probleme aus und findet einen Kompromiss. Böses Blut hilft nur dem Cheton und dem Totgräber. Und der karnackischen Bande, denen jedes vom Krieg geschwächte Volk in Durien ein gieriges Lächeln auf ihre Gesichter treibt."

gez. Madric Hinkebein Botschafter der Edelsteinberge

Edelsteinberge


Imperiale Proklamation
1. Woche des 3. Jahres

An die Eiszwerge des Nordens!

Euer wahres Gesicht habt ihr gezeigt und unsere Chetonwacht in Nolothlyn dahin gemetzelt!
Nun denn, für eure wallkürliche Willkür werdet ihr bezahlen.

Wir wünschen keinen Krieg mit euch, Eiszwerg, aber eine kleine Belehrung unsererseits wird euch vielleicht dabei helfen, das Eis zu brechen, das euren Verstand zu umschließen scheint.

Des weiteren erneuern wir unseren Aufruf an die letzten Elben Pyliens:
Lasst uns euch zurück geben, was das eure ist. Entsendet Emissäre in all jene Provinzen, welche wir von euren verderbten Brüdern und Schwestern gesäubert haben und wir werden euch diese zurück verantworten.

Lux triumphat!

Großinquisitor Luciferian von Lichterberg
gegeben in der 1. Woche des Jahres III

Äternisches Imperium