Durische Postille

Brandrodung
15. Woche des 1. Jahres

Sobald die Spore von der Sturmwüsten Garde entdeckt wird, hastet sie über die Dünen in Richtung einer felsigen Anhöhe. Vom Muttermyzel klar auf ihr Ziel zugetrieben wirft sie ihren Körper ohne Rücksicht auf Verluste über die Dünen. Immer schneller hastet sie in Richtung Felsen. Die ersten Speere, mehr um die Entfernung zu testen als um ihr Ziel zu treffen, prallen nur wenige Schritt hinter der Spore auf die Steine und klappern in die Tiefe einer Kluft. Die nächste Salve würde die Spore bestimmt treffen, doch da hechtet sie über eine Hügelkuppe. Nun blutdurstig nimmt die Garde die Verfolgung auf. Die Sklaven werden nach vorne gepeitscht und die Krieger verfallen in einen leichten Trab, die Säbel blitzend in ihren erhobenen Händen. Einen gellenden Kampfschrei in ihren Kehlen stürmen sie über die Hügelkuppe...

Nur um direkt dem massiven Leib eines leibhaftigen Feuerdrachen in all seiner versengenden Pracht gegenüber zu stehen.

Die Spore, beim Anblick des Ungetüms wohl von allen vergessen, späht neugierig aus einer Felsenspalte in der sie sich gequetscht hat. Einem nahen Beobachter würde die fremdartige Intelligenz auffallen die aus ihren Augen blitzt...

Scharlachhorn blickt verärgert auf das Gewusel vor sich. Tief holt er Atem.
Als die Luft aus seinen Lungen herausgepresst wir, entzündet sich diese mit einem lauten Knall. Die kleinen Weichhäuter verbraten in wenigen Augenblicken.

Vorx-Myzel


Worte des Friedens
15. Woche des 1. Jahres

Geehrter großer Inquisitor Luciferian vom Berg-des-Lichts,

Wir verstehen Euren Zorn und Eure Ereiferung und tun hiermit kund, dass auch Wir voller Sorge um den Frieden an Unseren Grenzen sind.

Eure Einschüchterungen erscheinen Uns dennoch unangebracht und Verleumdungen vor Aller Völker Augen einem weisen Reich, wie dem Euren, nicht würdig. Wir ersuchen Euch auf Worte des Zorns Worte der Besinnung folgen zu lassen. Bereits vor vielen Wochen hättet Ihr Uns ein einfaches Gesuch zukommen lassen können, keine Grenzläufer in Euer Reich zu entsenden. Diesem wären Wir gern gefolgt.

Nach der Botschaft Eures Hauptmannes in der 7. Woche diesen Jahres gingen Wir von einem wachsam beäugenden, aber friedlichen Grenzverlauf aus. Euer Truppenführer berief sich auf den Erlass Eurer Herrscher zur Tötung Unserer Männer und setzte diesen mit bereits 13, in Bälde 15 Seelen für den Weltenbaum wahrlich vortrefflich um. Unser Volk trauert um die Gefallenen, dennoch entsenden Wir Unseren Glückwunsch zur Tatkraft und Treue Eurer Abgesandten.

In der Tat beorderten Wir Unsere todesmutigen Botschafter in Euer Reich, da Wir mit zunehmenden Erstaunen und beginnender Missgunst die Stationierung hunderter Soldaten (!) an Unseren Grenzen wahrnahmen. Möglicherweise handelte es sich hierbei allein um Bewaffnete zur Aufrechterhaltung des Grenzfriedens. Doch gestattet Uns den Gedanken, dass Wir Uns bei Eurem , von Uns sicherlich missverstandenem, kriegerischen Gebaren der Wahrung der Grenzen nicht in Gänze sicher sein konnten.

Es war in keinster Weise Unsere Absicht Euch oder Euer Volk zu provozieren. Den vielfachen Tod Unserer Männer sahen auch wir nicht als Grund kriegerische Handlungen einzuleiten. Wir wünschen Frieden mit allen Reichen in Zeiten dieses Sturmes über den Wäldern.

Sollte es dem Frieden zuträglich sein, wird kein weiterer Elf unseres Volkes über die Ostgrenzen in Euer Reich vordringen, so auch Ihr gelobt die Grenzen zu wahren. Sollte es Eurem Orden die Aufgabe erleichtern den Frieden im Süden herzustellen, wäre dies sicherlich im Interesse aller Völker.

Diese Worte des Hohes Paares Rubinia Seelensang und Vorel vom Sonnenhain sollen gelten als bis dass Frieden zwischen Unseren Völkern vereinbart wurde oder die Steine Eurer Städte unter den Wurzeln der alten Wälder zerbersten.

Aethoralyel Fen’Andor


Eine Warnung
15. Woche des 1. Jahres

Dem elfischen Hexenpack vom "Bund der Alten Weisheit" wird hiermit Kund getan:

Jene Weisheit, welche ihr in eurem Namen führt, scheint vielmehr Argwohn und Heimtücke zu sein.
Über Wochen hinweg entsendet ihr Spione über eure Grenzen in unsere Lande, obwohl ihr wisst, dass ihr hier nicht willkommen seid. Stetig brecht ihr Recht, indem ihr bewaffnet in unser Territorium marschiert. Andauernd verhöhnt ihr unsere Reichsgrenzen und Ansprüche, die für euch nicht zu gelten scheinen.
Noch nie hat einer der unseren euer Reich infiltriert, eure Grenzen überschritten, eure Gebiete betreten.

Darum sei euch gesagt:
Entsendet noch einen eurer Mannen zu uns, setzt noch einen Fuß auf unseren heiligen Boden und wir werden dies als kriegerischen Akt ansehen. Wir wünschen keinen Konflikt mit euch. Ihr jedoch scheint euch danach zu sehnen, das Blut unschuldiger Männer und Frauen zu vergießen, wo dies nicht nötig ist.

Auch unsere Geduld ist enden wollend.

Dem standhaften Reiche Keltarauns sei jedoch gesagt, dass unsere Kohorte "Wüstensturm" ihren Marschbefehl bereits erhalten habt. Wo andere Herrrscher nur ihren egoistischen dunklen Absichten folgen, folgen wir dem Licht und der Freiheit für die wahrlich guten Völker Duriens. Wir marschieren ohne den Wunsch einer Expansion, ohne die Aussicht auf Gold und Reichtum. Wir marschieren für Völker wie Keltaraun.
Bleibt standhaft, weicht keinen Schritt zurück vor der Finsternis.

Wir kommen!

Großinquisitor Luciferian von Lichterberg
in der 15. Woche des 1. Jahres
Feldlager der Kohorte "Wüstensturm"

Äternisches Imperium


FFV: „Es strahle Licht durch dunkle Wolken..."
14. Woche des 1. Jahres

Ausschnitt aus dem Reichsblatt:

Fürstköniglich Faldûranische Volkszeitung
politisch - patriotisch - pflichtgetreu
(herausgegeben durch die Zentralconsiley für Preßangelegenheiten im Frühjahr 1111 AID im 3. Jahre der ersprießlichen Herrschaft seiner fürstköniglichen Majestät, Ettel XII. von Falkensteyn zu Falderath)


"ES STRAHLE LICHT DURCH DUNKLE WOLKEN..."
Hüter der Sonne Ecoranus III. entsendet hohen Legaten nach Homber!

Lange schwieg die Heilige Kirche unseres Herren Dur zu den Ereignissen der Reichsfreigrafschaft Homber, nun reagiert der heilige Sonnenlenker selbst: Der Hüter der rechten Glaubens, Ecoranus III., hat in dieser Woche einen hohen Legaten ernannt, welcher die Vorkommnisse in Homber im Namen der Kirche prüfen und über die zukünftige Situation der Grafschaft befinden soll.

Falderath – Still war es um den höchsten Führer aller Durgläubigen in den letzten Jahren geworden. Eine lange Krankheit hatte hohen Tribut gefordert vom Hüter des rechten Glaubens, Ecoranus III (73). Letzte Woche nun nahm der einflussreiche Kirchenführer die verworrenen Ereignisse im Osten des Reiches zum Anlass die mahnende Stimme des Glaubens mit alter Kraft zu erheben.
„Im Namen des heiligen Götterältesten und Weltenträgers, im Namen des Gerechten und Allweisen, im Namen unseres Herren Dur!“, dröhnte es über den Tempelplatz, als nach drei Jahren die Torflügel des Tempels zum ersten Mal wieder von zwei Dutzend Kirchendienern knirschend aufgezogen wurden. Nach der langen Zeit der Zurückgezogenheit fand sich Kirchenoberhaupt Ecoranus III. erstaunlich schnell in seiner alten Rolle ein und verkündete – als unfehlbarer Stellvertreter Durs in den irdischen Gefilden – wie gewohnt mit donnernder Stimme den Willen des Götterfürsten: „Mit drängender Sorge sehen Wir, dass Leid gebracht wird ins Lande der Homber!“, kam seine heiligen Exzellenz schon bald zum Kern seiner Rede und führte aus: „Dunkel sind die Schatten, die auf Homber liegen, schwer die Anklagen, welche erhoben wurden.“
Allzu vieles bedürfe allerdings der Klärung, bevor ein gerechtes Urteil über die Grafschaft gesprochen werden könne, so der Lenker der Sonnenscheibe weiter. Hintergrund waren die turbulenten Ereignisse, welche die Grafschaft im Osten des Reiches zuletzt erschütterten: Nachdem erst vor wenigen Wochen eine Kampfabordnung sichelzwergischer Krieger in die Grafschaft eingezogen waren, marschierte bald darauf ein ganzes Banner fremder Söldlinge ein – was die zwergischen Besatzer wiederum dazu veranlasste, kurzerhand große Teile der von den Hombern in den Speichern und Kammern angelegten Wintervorräte nieder zu brennen und Teile der Bevölkerung zu verschleppen.
Nun sei es die Pflicht der Kirche, so der Hüter des wahren Glaubens weiter, die Fackel der Klarheit in die verworrene Trübnis Hombers tragen. Für diese schwere Bürde der Prüfung und des gerechten Ausgleichs sei ein Legat der Kirche entsandt worden, welcher im Namen des Sonnenhüters und all derer, welche rechten Glaubens seien, die Vorkommnisse und Anschuldigungen in Homber prüfen, die Sorgen der dort lebenden Menschen hören und abwägen und schließlich ein gerechtes Urteil über die Zukunft des Landstriches fällen werde. Wem dieses schwere Aufgabe zukomme, wurde zum Ende der Rede verkündet: Seine heilige Exzellenz beauftragte Eminenz Maximilian von Donnerlütt, bislang Leiter der Kongegration für Rechtsauslegung am Durkhon, stellvertretend für ihn und ganz Faldûrien, die wichtige Reise nach Homber anzutreten.

Ausdrücklich begrüßt wurde der Schritt der Kirche durch die Reichsconsiley für Diplomatie und Postwesen: „In Zeiten wie diesen sind vor allem glaubwürdige Vermittler und Beobachter gefragt, die einen neutralen Blick auf die Dinge werfen und die im Raum stehenden Anschuldigungen objektiv prüfen können“, kommentierte seine gräfliche Durchlaucht, Durhelm von Artas-Schmeyen, hoher Consiliar und Leiter genannter Consiley die Geschehnisse. „Wir sind zuversichtlich, dass Eminenz von Donnerlütt die in ihn gesetzten Erwartungen voll und ganz erfüllen wird. Sein unbescholtener Ruf, sein scharfer Verstand und sein klares Rechtsempfinden prädestinieren ihn für diese Aufgabe. In jedem Fall wird der Empfehlungsbericht des Legaten für die weiteren Beratungen der Reichsführung zur Causa Homber richtungsweisende Wirkung haben.“ Man erwarte den Bericht des kirchlichen Legaten daher gespannt, rechne aber erst in etwa einem Monat mit Einzelheiten. „Zunächst muss Legat von Donnerlütt sich ja schließlich ein Bild von der Lage machen und mit den dort lebenden Menschen in einen Dialog treten.“

Die Reichsconsiley für Trutz und Schutz wollte sich zu den Ereignissen vorerst nicht äußern: „Wir kommentieren die Geschehnisse, sobald der Bericht vorliegt“, hieß es aus den Kreisen um den Consiliar Ludger von Hügele-Corrabis. Ähnlich äußerten sich auch weitere Consileyen und das Kronsekretariat des Falkenpalastes. Auf der Reise ihrer Eminenz von Donnerlütt scheint damit nicht allein der Blick des Sonnhüters zu liegen – sondern offenbar der des ganzen Reiches.


Des weiteren in dieser Ausgabe:

--- Yachthafen in Forstenau eröffnet – ist das beschauliche Wäldchen am Westmeer das neue Seemark? FFV spricht mit der Forstenauer Freizeitavantgarde: „Mich reizt an Forstenau die natürliche Unberührtheit“, meint etwa Durlieb von Artaswiese (19), Stammhalter der bekannten artanischen Baronengeschlechts. „Forstenau? Pah. Bei uns gibbet für den Sommer nur: Seemark. Wir kommen seit 11 Jahren jedes Jahr“, verteidigt dagegen Herr Schubiak Klompig (43), Minenarbeiter in Westsichlingen, die traditionelle Wahl Faldûriens. Pro und Contra – FFV wägt ab! (S. 2-3)

--- Bund der alten Weisheit lädt zum Herbstfest: Sind die sonnigen Tage wirklich schon gezählt? Prinzessinnen und Freiherren des Falderather Adels berichten von ihrem Sommer 1111 AID! (Weiter auf S. 4-8)

--- Neues Qualitätsgesetz für Exportwaren erzürnt Fernhandel: „Die neuen Bestimmungen, etwa in der Grafschaft Hainbruck, sind die reine Abzocke!“, meint Heribert Goldwieger (39), Gildensprecher der Gilde für Handel und Commerz. Die Consiley für Taxier-, Zoll- und Grenzfragen gibt sich ahnungslos: „Uns sind keine neuen Bestimmungen bekannt“, verkündet Oberconsiliarsrätin Durlinde Sichelsteiger auf unsere Anfrage irritiert. Man werde die geschilderten Vorfälle aber umgehend prüfen. (Mehr zum „Geister-Erlass“, den keiner verabschiedet haben will, auf S. 9)

Mór´kishai Báofu Sun


Einladung zum Fest de Fallen des ersten Laubes im Sonnenhain
14. Woche des 1. Jahres

Das geschätzte Hohe Paar Rubina Seelensang und Vorel vom Sonnenhain sprechen den Gesandten ferner Reiche, Freunden des Bundes der Alten Weisheit, allen Einwohnern und Gästen der Stadt Sonnenhain und den Bewohnern der umliegenden Provinzen Ihre Einladung zu den diesjährigen Feierlichkeiten zum Herbstfest anlässlich des Fallen des ersten Laubes aus.
Für den dritten Tag und die dritte Nacht der zweiten Woche im vierten Mondlauf des ersten Jahres nach dem Erwachen wollen Wir den Sturm über den Wäldern vergessen und Uns an den reichen Gaben, welche Uns die Weltenseele schenkte, erfreuen.
Es wurden keine Kosten und Mühen gescheut ein reichhaltiges Bankett bestückt mit den Gaben der Erde auf der Festwiese vor Sonnenhain zu errichten. Traditionelle elfische Kost wird ebenso gereicht, wie Spezialitäten aus den verbündeten und befreundeten Reichen.
Ein jeder, der an den bevorstehenden Feierlichkeiten teilnehmen möchte sei auf das herzlichste eingeladen und wird einen angemessenen Platz finden.
Eingerahmt werden die Festlichkeiten von der traditionellen Ehrung des ersten Laubes, der symbolischen Bettung der Weltenseele durch den geachteten Herrn Vorel vom Sonnenhain, Verbrennung der Standbilder der geächteten Feinde, Ehrung der Apfelmostkönigin und abendliches Masken- und Lichterfest. Für unsere Kleinsten ist ein Ziegenrennen und Helmwerfen geplant.

Aethoralyel Fen’Andor