Durische Postille

Klaurums Land!
14. Woche des 1. Jahres

Mit einem brechenden und schmatzenden Geräusch löste sich der Arm aus dem Schultergelenk als Drazera mit ihrem Maul daran zog. Der Rest des elfischen Leibes war mit Haut, Haar und Kleidung bereits fast zur gänze im Schlund von Klaurum verschwunden. Mit ein paar schnellen Schnappern wanderte der Arm als ganzes in den Tatzelwurmmagen und nach kurzer Zeit zeugten nur mehr einige Blutflecken am Boden von den Geschehnissen der letzten paar Minuten.
Klaurum leckte sich über die Schnauze. Es ging also wieder los. Seit einigen Flügen des Himmelsfeuers kamen viele Fremde aus allen Richtungen in SEIN Land.
Die Weichhäuter verstanden offenbar seine Warnung nicht, dass sie sich fernhalten sollten. Dabei hatte er sie nicht für so einfältig gehalten. Jeder Wyrmling würde diese Botschaft verstehen.
Klaurum wurde wütend. Seine Gefährtin, welche die Verstimmung des Patriarchen spürte, schmiegte ihr Haupt am Kinn Klaurums entlang, sodass eine Wolke von Aasfliegen vom Leib des Tatzelwurms aufflog. Sie zischte beruhigend und forderte ihn auf ihr zum Hort zu folgen.
Klaurum ließ sich beruhigen. Dieses eine Mal noch. Sollten sie wieder kommen würde er sie Suchen und ihre lächerlichen Holzbaracken einreisen und ihre Welpen fressen.
Er würde jeden der Weichhäuter töten, zerreisen und in den Staub treten. Denn das war SEIN Land und jeder der das nicht verstand würde seinen Zorn spüren müssen. Den Zorn eines alten, erfahrenen Tatzelwurms.

Er hob seinen Schädel und ein gewaltiges Brüllen entfuhr seiner Kehle. Drazera stimmte mit ein, sodass das ihr gemeinsames Brüllen bis über die Grenzen SEINES Reiches hinaus zu hören war. Dies war die letzte Warnung!
Hier ist Wyrmland!
Hier ist
KLAURUMS LAND!

Die Drachen


Die Nacht der echsischen Niedertracht
14. Woche des 1. Jahres

Völker Duriens, vernehmet die Worte, welche die Gebieterin des eisigen Nordens, Herrscherin der Eiszwerge und Klans des Nordens, Bergkönigin Eisengrimms und letzte der Walküren GILGA, mir aufgetragen hat zu verkünden:

„WIR sind herabgestiegen aus den himmlischen Höhen als letzte UNSERES Volkes, um den Frieden in den Grimmfrostöden und vereisten Gestaden des Nordens zu wahren. WIR sind die gekieste und einzige Herrscherin des Volkes der Eiszwerge und werden das von UNS auserkorene Volke auf den Wege des Triumphes leiten.

WIR dulden nicht, dass jenen, welchen WIR Schwesterschaft geschworen haben und UNSERE Bundesbrüder sind, in UNSEREN Landen Leid widerfährt.

Der Angriff auf die Kinder UNSERES Bruders ist gleich einem Angriff gegen UNSEREN unbändigen Willen und UNS selbst.
Welches Volk sich gar erdreisten mag, sich UNS zu widersetzen, wird erkennen, dass der Schnee sich durch ihr vergossenes Blut rot färben wird.

Jene, die mit Freundschaft im Herzen zu UNS kommen, solle Schutz an UNSEREN Herdfeuern gewährt werden, denn WIR sind voller Wohlwollen für die Diener des Gleichgewichts. Doch der Tag wird kommen, da jene die trügerisch, verblendet und voller Falschheit sind, mit der Macht von Eis und Feuer aus UNSEREM Munde zu einem Schicksal verdammt werden als gefrorene Mahnmale den Weg zu UNSEREM Thron aus den Strahlen des Nordlichts zu weisen.

Die schneebedeckten Lande UNSERES Reiches sollen bald getränkt werden mit dem stinkenden Blute der niederen Brut der Tatzelwürmer. Und allen, welche sich gleichermaßen erdreisten UNSEREN Herrschaftsanspruch im Norden anzuzweifeln, wird es gleich ergehen!

Wer Wind sät, soll Sturm ernten!“

Dargetan am Tage, der im Buche des eisigen Grolls fortan vermerkt sei als „Die Nacht der echsichen Niedertracht“

Eisengrimm - Klans des Nordens


Drachenhatz
14. Woche des 1. Jahres

Gylga, ehrbare Walküre des Nordens!

Mit Schrecken vernahmen wir die Kunde, dass unser Bote, welcher das von uns angefertigte Kleinod zu euch bringen sollte, das Opfer eines hinterhältigen Angriffs wurde!
Tatzelwürmer scheinen die Ländereien, die zwischen uns liegen, gefährlich und unsicher zu machen und einer von ihnen hat nicht nur gestohlen, was euch zusteht, sondern auch unseren geliebten Satsumi auf dem Gewissen.

Ich rufe euch auf, gemeinsam mit den Elfen Nihonkunis Jagd auf diese Biester zu machen, denn die niederen Geschuppten sind seit jeher ein Feind der Elfen! Alleine ihr Gestank ist erbärmlich und weder Reisender noch Tier sind vor ihnen sicher!

Ryuichi Tadashi Takimoto, Wissensführer der Elfen Nihonkunis

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FFV: Bund von Weihirsch und Falken
13. Woche des 1. Jahres

Ausschnitt aus dem Reichsblatt:

Fürstköniglich Faldûranische Volkszeitung
politisch - patriotisch - pflichtgetreu
(herausgegeben durch die Zentralconsiley für Preßangelegenheiten im Frühjahr 1111 AID im 3. Jahre der ersprießlichen Herrschaft seiner fürstköniglichen Majestät, Ettel XII. von Falkensteyn zu Falderath)


BUND VON WEIßHIRSCH UND FALKEN!
Schildland-Vertrag unter Dach und Fach!

Die Verhandlungen zwischen dem Ritterorden der heiligen Mission von Gloriana und den fürstköniglichen Spitzendiplomaten des Falkenthrons wurde diese Woche erfolgreich abgeschlossen. Im „Schildland-Vertrag“ vereinbarten die Vertreter beider Reiche nun wirtschaftliche und zivilisatorische Zusammenarbeit sowie gegenseitige Unterstützung in Krieg- wie in Friedenszeiten.

Marienhöh - Wochenlang zogen sich die Verhandlungen hin, nun steht endlich fest: Der Ritterorden von Gloriana und das Fürstkönigtum Faldûrien werden in Zukunft Seit an Seit den Fährnissen der Zukunft entgegen gehen. Im jüngst geschlossenen „Schildland-Vertrag“ verpflichteten sich die Vertreter der Krone und des Ordensgroßmeisters, Guillaume de Molay, fortan zu gegenseitiger Bündnistreue und brüderlichem Zusammenwirken.
„Wie in alten Zeiten werden die Reichsgrenzen nun auch wieder in Wallysien verteidigt“, schwärmt Hauptunterhändlerin Baronin Gesine von Köhm (Alter geheim) stolz von ihrem diplomatischen Erfolg. Anlass für den enge Schulterschluss mit dem Orden wären zunächst vor allem die vielfältigen kulturellen Anknüpfungspunkte und gemeinsamen Ziele gewesen, so von Köhm: „Der Orden ist wie wir eine Stütze der zivilisierten Welt, deren Errungenschaften und Bewahrung er sich mit unbedingter Härte zu verteidigen verpflichtet hat!“ Doch auch angesichts der immer bedrohlicheren Situation an den Reichsgrenzen (vgl. den Beitrag in dieser Ausgabe) sei ein Zusammenschluss mit dem Orden sinnvoll und geboten gewesen. „Nun weiß einjeder: Wer den Kampf mit dem einen sucht, wird den Krieg mit beiden haben!“, ist auch der Sonderemissär der Reichsconsiley für Trutz und Schutz, Consileyrat Theo Apfelhain (40), überzeugt und verweist damit auf die friedenssichernde Wirkung des Bundes.
Der Orden, welcher sich den ‚Schutz der Pilger, Priester und Heiligtümer des wahren Glaubens’ als oberstes Ziel gesetzt hat und im Reich aufgrund seiner wildreichen Wälder auch als Weißhirschorden bekannt ist, wird von der Dur-Kirche als „klar dur-gläubig“ klassifiziert. „Ist doch logisch,“ erklärte der Sekretär des Dur-Hohepriesters zu Falderath, Primus von Estur (54), gegenüber unserem Korrespondenten: „Die Verehrung unseres Herren Dur ist der einzig wahre Glaube – jeder, der sich dem Schutz des wahren Glaubens verschrieben hat, dient demnach auch dem Herrn.“
(Mehr zum Orden, den Verhandlungen und den Inhalten des Vertrags auf S. 2)

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SCHATTEN ÜBER HOMBER!
Die umstrittenste Grafschaft des Reiches kommt nicht zur Ruhe!

Nachdem die Reichsfreigrafschaft Homber in den letzten Wochen durch die unerwarteten Besitzansprüche des Volkes der Sichelzwerge von sich Reden machte, wurden in den letzten Wochen nun Fakten geschaffen: die duranische Legion übernahm die Grafschaft in einem unerwarteten Handstreich. Droht ein Krieg an der Ostgrenze des Reiches?

Nebelmoor/Homber – Im ganzen Reich ist die Grafschaft Homber als die streitbarste und wohl auch umstrittenste Region Faldûriens bekannt. Kommt die Rede auf Homber, weiß wohl einjeder eine eigene kleine Anekdote über die Freisinnigkeit und Sturheit der Bewohner dieser Provinz zu berichten, welche unter den Völkern der Falkenkrone schon immer eine Sonderstellung einnahm – und stets auch aktiv einforderte. Bäurischer Stolz und der Mut zur eigenen Meinung hat in Homber Tradition – und gibt auch in anderen Grafschaften Anlass zum Schmunzeln wie zum Kopfschütteln. „Kindsköpfe“, lachen die einen, während kronloyalere Kreise in der einzigen „Reichsfreigrafschaft“ eine separatistische Denkmanufaktur dämonokratischer Kräfte am Werke sehen. War die Beziehung zwischen Reich und Freigrafschaft bislang von solch liebevollen, aber auch spannungsreichen Vorurteilen geprägt, so blieb sich Homber auch in den letzten Wochen treu und überraschte mal wieder alle.
Alles begann vor wenigen Wochen: Zunächst nutzte eine Abordnung der Sichelzwerge des Stammes „Zharr’ Moroth“ die Abwesenheit des Grafen und seiner Truppen und besetzte das friedlich-freisinnige Land, welches die Zwerge bald für die – Berichten zufolge wohl recht ruppige - Anwerbung von Minenarbeitern und Soldaten nutzen. In der zurückliegenden Woche folgte nun gleich der nächste Paukenschlag: Die Duranische Legion, ein Bund kriegserfahrener und nicht minder ruppiger Söldlinge, marschierte jüngst ohne Vorwarnung in die Grafschaft ein, vertrieb die zwergischen Okkupanten nur, um das schöne Homberland als Basislager für ihre unternehmerischen Aktivitäten zu nutzen - und gleich wieder zu besetzen.
Was in jedem anderen Fall wohl unverzüglich den Reichsverteidigungsnotstandsakt von 463 AID und die Reichsconsiley für Trutz und Schutz gerufen hätte, setzt in Homber –wie sollte es anders sein – einen durch Sonderregelungen hochkomplizierten Verfahrensprozess in Kraft. „Durch seinen Statuts als Reichsfreigrafschaft ist in Homber zunächst jede Dorfgemeinschaft zu befragen, bevor eine Verletzung der Reichsgrenzen festgestellt werden kann“, erklärt uns Dr. Tietje van Thaumel (46), Gelehrter für Reichsorganisationsrecht an der Falderather „Fürstkönig-Ettel-VI- Universität für Angewandte Theorie, Empirie und Spekulatie“. Der Fachmann weiß: „Und Du lieber Dur, bis die Homber was in aller Einigkeit beschließen – ja, das kann Monate dauern!“
Gelassener bewerten die Consileysekretäre der Reichsconsiley für Diplomatie und Postwesen die Lage: „Statt für verhängnisvolles Säbelrasseln ist dies vor allem die Stunde der Diplomatie!“, meint ein hochrangiger Vertreter der Consiley, der ungenannt bleiben wollte. „Statt immer fort zu kritisieren, sollten wir vielmehr dankbar für das aufwändige Verfahren in Homber sein. Es verschafft uns die nötige Zeit für Verhandlungen. Nur so können wir Vertrauen aufbauen und unsere konfligierenden Meinungen mit gegenseitigem Verständnis und Respekt ausgleichen, um so eine gemeinsame Lösung finden, die allen gerecht wird.“
Inwieweit diese Einschätzung allerdings zu Gerüchten passen soll, dass in der Grafschaft Artas und nahe der Stadt Osimbar weitere Truppen der Duranischen Legion an Land gegangen sein und sollen, wollte bislang kein Vertreter der genannten Consiley kommentieren.


Des weiteren in dieser Ausgabe:

--- „Ich bin dann mal in Gloriana“: Ritterorden veröffentlicht Wegführer mit gesammelten Pilgerrouten zu heiligen Stätten. Die schönsten Pilgerpfade im Vergleich! (Weiter auf S. 3)

--- Blitzumfrage unter Falderather Adel zum Thema „Was tun mit Homber?“ ergibt: „Schluss mit dem Firlefranz - brennt alles nieder!“ (45%), „Homber ist ein Stinkloch – aber es ist und bleibt UNSER Stinkloch!“ (25%) „Verdammte Gossenjournaille: Runter von meinem Grund und Boden!!“ (15 %) (Weiter auf S. 4).

---„Seelenfresser ante portas“ – Falderather Fernbildungsakademie bietet Handreichung im Umgang mit orkischen Räubern. „Erst die Armbrust abfeuern, dann fragen“, rät Ork-Expertin Tamala von Tannenwald-Schmalz. (Die Übersicht der besten Tipps auf S. 6-7)

Mór´kishai Báofu Sun


Das Portal . . .
13. Woche des 1. Jahres

"Vater, der Aufenthaltsort des Speeres ist nun bekannt. Er ist in der Saffach-Wüste!"

"Gut gemacht, Sinthoras. Lass mich sehen - wir müssen durch die Lande von Pylien, durch das Äthernische Imperium und dann noch weiter südlich Richtung Keltaraun."

"Aber Vater, das verblendete Menschenvolk des Äthernischen Imperiums dulden keinen, der kein Mensch ist, innerhalb ihrer Grenzen. Und wir werden mit sehr vielen Soldaten ziehen müssen, denn die Saffach Wüste ist Kriegsgebiet."

"Hm. Wenn wir mit den Menschen Krieg führen, triumphiert wohl dieses Wüstenvolk. Wenn wir es nicht tun, überlassen wir Sie ihrem Schicksal. Vielleicht heißt der Speer unseres Volkes deswegen Speer des Schicksals.

Stellen wir eine Armee auf und hoffen wir, dass unsere Magier in der Zwischenzeit so weit sind, um ein Portal dorthin zu erschaffen. So könnten wir dorthin reisen ohne vorher gegen die Verblendeten Krieg führen zu müssen."


Gespräch zwischen König Kalphagor und Prinz Sinthoras, aufgezeichnet in Ashnad Zhul

Karmanthi