Durische Postille

Rettet die Baumhirten!
10. Woche des 1. Jahres

Nirgends in Durien fühlen sich die Baumhirten besonders zu Hause wie in den tiefsten Wäldern. In ihrer Nachbarschaft finden sich vor Allem Eschen, Buchen, Eichen und bis zu 500 Jahre alte Tannen. Diese Wälder sind Heimat für Bären, Wölfe, Vögel, Fledermäuse, Reptilien und besonders bedrohten Tierarten wie die Segelohrendrossel.

Doch diese einzigartige Wildnis mitten in Durien soll nun geopfert werden: Völker machen sich auf die Baumhirten zu erschlagen und die umliegenden Wälder abzuholzen. Mit Brandrodung soll wertvoller Lebensraum und deren Bewohner vernichtet werden.

Die schwerwiegenden Schäden am Kreis des Lebens und Gleichgewicht der Welt werden geflissentlich übersehen. Die zuständigen Reiche machen nicht einmal einen Hehl aus ihren Machenschaften.

Aber es gibt Hoffnung: ein Zusammenschluss der Völker kann die Wächter des Waldes noch retten! Unterzeichnet eine Petition im „Forum der Nationen“ für den Schutz der Baumhirten im Namen Eures Volkes oder bittet die Führer eurer Reiche dies zu tun. Eure Signatur kann Leben retten!

Aethoralyel Fen’Andor


Offizielle Bekanntmachung
10. Woche des 1. Jahres

Veröffentlichtungen des "Alleinen Offiziallen Amtsblattes zu Gloriana"
- herausgegeben zu Gloriana -

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Der Großkomtur des Ordens der heiligen Mission von Gloriana gibt in Einvernehmen mit dem Offizium für Innere Angelegenheiten bekannt, dass gemäß altem Brauch und überlieferter Sitte die Komtureien und Balleien des Reichsgebietes der historischen Tradition und Überlieferung folgenden rückbenannt wurden.

Zukünftig sind die bisherigen Komtureien Großebene, nördliche Großebene, östliche Großebene, südlicher Hornwald und südlicher Wall unter den Namen Marienhöh, Wallysien, Moormund, Forstenau und Aschbergen als die einzig richtigen in Siegel, Wappen und Schrift zu führen.

Nebst dieser Rückbesinnung wurde die Ballei Ebene von Gloriana in Liwelund umbenannt um an die glorreiche Vergangenheit dieser altvorderen Provinz zu erinnern.

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Der Großmeister
Guillaume de Molay

V.i.s.d.G.P: Der Bombast des Offiziums für Innere Angelegenheiten Rickbert Schipmolen

Xenokratisches Hochkönigreich Aules Magnus


An der Küste Keltarauns
10. Woche des 1. Jahres

Sanft übertönten die traumhaften Klänge der Nebelharfe das Rauschen des Meeres von der Küste. Die Musikerin spielte flink und grandios, ja magisch auf diesem komplizierten Instrument.
Während er die Berichte aus den Provinzen las lauschte er den beruhigenden Klängen aus seiner Heimat.

Truppen des Archontats Hebeseth marschierten von allen Richtungen gegen die Ländereien des Volkes.
Eine angreifende Armee der Wüstengeißel wurde in Tzyan zerschlagen. Eine weitere in östlichen Saffach Ausläufern auf dem Marsch abgefangen und vernichtet.
Weitere Sklavenjäger waren diese Woche in Anrinfas eingefallen, doch auch sie würden alle sterben.
Der Tanz des Stahls mit Hebeseth war noch zu keinem Stillstand gekommen. Er schien in Fahrt zu kommen, bis zu einem Punkt an dem er möglicherweise nicht mehr aufzuhalten waren. Mitreißender Musik gleich, wurden die Bewegungen schneller und schneller.

Er nahm einen Schluck des dunkelvioletten Weins aus der Kristallkaraffe und gestattete seinen Gedanken kurz zu Ilyria abschweifen zu lassen.
Wie weit mochte die Aufgabe der Schönen inzwischen wohl gediehen sein?

Môr`Kishai Keltaraun


Aus den Wäldern Nihons
10. Woche des 1. Jahres

Es war ein lauer Sommertag, als Ryuichi Tadashi Takimoto, der Herr der Nihonkuni Elfen, über die Brücken der Baumsiedlung Oishi, der Heimstadt seines Volkes, spazieren ging.
Eilig kam ein Kundschafter an ihn heran gerannt.

"Herr, es häufen sich die Botschaften von Spähern und Reisenden fremder Völker, die unsere Heimatlande betreten. Es ist so wie ihr es vorausgesagt habt, ein neues Zeitalter, eine Ära des Aufbruchs, scheint angebrochen zu sein. Nicht alle von ihnen antworten auf die Botschaften, die wir ihnen senden, doch die meisten scheinen in friedlicher Absicht zu uns zu kommen."

"Dann tut wie ich euch gesagt habe und heißt sie Willkommen. Kein Wanderer soll an unseren Toren aufgehalten werden, solange er bereit ist seine Waffen mit einer Friedensbinde zu verschließen. Halte die Hände deiner Freunde, denn sie werden auch die deine halten und umarme deine Feinde, denn sie sollen keine Waffe ziehen!"

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Leichenschmaus
9. Woche des 1. Jahres

Die Hyphe, welche von den Hängen des Vulkans herabgestiegen war, stellte sich gegenüber den Sklavenjägern auf. Durch den vorangegangenen Kampf hatte das Muttermyzel den Sinn von Waffen erfahren und so hielten die orkartigen Sporen Knüppel, Steine, Vulkanglassplitter, einfach all das BE-STECK dass sie auf dem Weg zu fassen bekamen. Die fanatischen Wüstenkrieger, von den undisziplinierten Kreaturen wenig beeindruckt, setzten schreiend zum Sturmangriff an. Vor sich her trieben sie eine Schar von Sklaven, nur schlecht bewaffnet, welche ihnen als menschliche Ramme dienten. Ohne Sinn für Strategie peitschte das Muttermyzel seine Sporen nach vorne. Und so näherten sich die Fronten als die Speerwerfer des Archonten ihre tödliche Spieße vom Himmel regnen ließen. Einige der Vorx gingen lautlos zu Boden, andere rissen noch im Laufen die Spieße aus den Leibern ihrer Brüder um sie selbst gegen das Wüstenvolk zum Einsatz zu bringen. Dann prallte die Hyphe in die Reihen der Sklaven und im ersten Ansturm vergingen diese unter den Hieben, Bissen und Tritten der Sporen. Ein weiteres Mal regneten die Todesstacheln vom Himmel bevor die Horde über die Wüstenkrieger herfiel und diese mit ungezügelter Gewalt vernichtete. Gliedmaßen und Köpfe wurden aus den sterbenden Fanatikern gerissen um als Waffen gegen ihre Kumpanen zu dienen und der blutige Tross schoss unbeirrt auf die Speerwerfer zu welche ihrem Ende mit Entsetzen entgegen starrten ... auf einer Hügelkuppe nicht weit entfernt suhlte sich der mächtige Leib eines Lindwurms in den Strahlen der Sonne, immer wieder erhaschte er Blicke auf seine baldige Mahlzeit.

Nachdem alles vorbei war, wurden die gefallenen Sporen liegengelassen auf dass sie ihren Daseinszweck erfüllten, einige begannen bereits Wurzeln zu schlagen. Die Überreste der Menschlinge wurden auf einen Haufen geworfen und dann begann die eigentliche Arbeit. Schon bald war ein beachtlicher Haufen von liebevoll gehäuteten Schädeln neben der Hyphe aufgetürmt. Die größten Brocken des von den Gefallenen geernteten Fleisches trugen die Sporen in Richtung Lindwurm um ihn am Mal teilhaben zu lassen. Zugleich stopften sie sich schmatzend ihre eigenen Münder voll, brachen Knochen mit Steinen auf um an das köstliche Mark zu kommen und taumelten wie in Trance umher, bis nichts außer dem Haufen blanker Schädel an die Eindringlinge erinnerte.

Vorx-Myzel