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Durische Postille |
Ebene des Schicksals 11. Woche des 1. Jahres Über drei Wochen nun war Großinquisitor Luciferian von Lichterberg nun in den weiten Gefilden Farnaks unterwegs - alleine, ohne Schutz, barfuß und in Pilgergewandung, wie es das Orakel gefordert hatte, das vor einigen Wochen unerwartet mitten im Tempel auf Burg Sonnenstrahl erschienen war. Die Ebene des Schicksals sollte er finden, irgendwo im Westen.
Luciferian kaute ungehalten auf seinem Zwieback herum, Pilgernahrung. Bis dato hatte er lediglich ein paar Hasen aufgeschreckt und musste sich ein neugierigies Bauernpack vom Leibe halten. Weit und breit lag nur saftiges Weideland - hierher würde er wohl alsbald Leute hinschicken, um die Felder zu bestellen.
Mit einem Mal verschwamm die Welt um ihn herum und er wurde eingehüllt in gleißendes Licht. Er vermeinte ein Flügelpaar zu erkennen, ein leuchtendes Gesicht, makellos und engelsgleich. Und dann vernahm er eine Stimme, die in ihrer sanften Gewalt seinen ganzen Körper durchflutete:
"Sei gegrüßt, Lichtsucher! Höre, was WIR dir zu sagen haben, lerne davon und handle danach:
Die Brut der Finsternis, sie war einen Wimpernschlag vor UNS auf dieser Welt. Sie hatte ihren verderbten Samen bereits gepflanzt, als WIR hier erschienen. Ungesehen versteckt sich dieser noch und wächst doch beständig. In all den leicht wankelmütigen Völkern wurde dieser Samen gepflanzt, in den Orks der Dunkelheit, den Raffgierigen unter den Zwergen, sogar in einigen Elfenvölkern.
Manche mögen ihm widerstehen. Doch die meisten werden den Einflüsterungen anheim fallen. Ihre sterbliche Hülle wird zerrissen werden und die Dämonen werden aus ihren Körpern hervor brechen und Finsternis über Durien bringen.
WIR wissen das. Die Völker der Menschen haben lang genug gestritten. Nun ist es an der Zeit für euch, UNS zu beweisen, dass ihr verdient habt, auf dieser Welt zu sein!"
Das Gleißen verschwand, die Stimme ebenso.
Großinquisitor Luciferian von Lichterberg war unbewusst auf die Knie gesunken und nur schwer konnte er sich wieder erheben, beinahe so, als hätte jemand eine zentnerschwere Last auf seine Schultern geladen...
Äternisches Imperium
FFV: Der Held von Lichtenau 11. Woche des 1. Jahres Ausschnitt aus dem Reichsblatt:
Fürstköniglich Faldûranische Volkszeitung
politisch - patriotisch - pflichtgetreu
(herausgegeben durch die Zentralconsiley für Preßangelegenheiten im Frühjahr 1111 AID im 3. Jahre der ersprießlichen Herrschaft seiner fürstköniglichen Majestät, Ettel XII. von Falkensteyn zu Falderath)
DER HELD VON LICHTENAU!
Graf Traudur bringt rasendes Monster in Lichtenau zur Strecke!
Ganz Faldûrien atmet auf: Der seit mehreren Wochen im Reich wütende Schlächter-Stier ist bezwungen. Das Untier, welches im Laufe seines blutrünstigen Schreckenslauf Mitglieder des Adels wie auch einfaches Volk wahllos tötete (die FFV berichtete), konnte nun in der zurückliegenden Woche von seiner gräflichen Durchlaucht, Graf Traudur von Rothenwulff zu Lichtenau im heldenhaften Kampf gestoppt werden.
Es begann an einem schönen Frühlingstag im Lichtenau’schen: Die Sonne wärmte mit ihren Strahlen froh Land und Leute, die Vögel zwitscherten, die Bienen summten, die Bauern ackerten vergnügt auf den Feldern - kurz: alles war, wie es sein sollte in der schönen Grafschaft am Rande des Artaswaldes. Doch finstere Nachrichten trübten plötzlich die Frühlingsidylle: Ein riesiger Stier sei aus dem Unterholz des dunklen Estwaldes gebrochen und nun attackiere wie wild alles, was ihm vor die gewaltigen Hufe und Hörner komme! Ja, so groß sei die Wut der Bestie, dass sie nicht einmal an den Schlagbäumen der Reiches Halt gemacht und sich - wie es sich gehört! - ausgewiesen habe, sondern den Dienst habenden Grenzgardisten einfach niederwalzte! Schnell verbreitete sich die Gewissheit im ganzen Land: Frauen, Kinder und Adlige seien ihres Lebens nicht mehr sicher!
Noch bevor die Reichsconsiley für Trutz und Schutz den Notstand ausrufen und das 1. Reichsgarderegiment in die Grafschaft entsenden konnte, nahm sich Graf Traudur von Rothenwulff (17), nach dem tragischen Tod seine Vaters im letzten Jahr (die FFV berichtete) nunmehr Landesvater der Grafschaft Lichtenau, heldenhaft der Gefahr an. Umsichtig berief er eine Gruppe gutausgebildeter Jagdexperten ein, um dem Treiben des Monsters auf einen Schlag zu beenden. Heldenhaft stellte sich der tollkühne Traudur an die Spitze der Gemeinschaft, welche noch am gleichen Tag auszog, dem Stier das fürchten zu lehren. Nach kurzer Suche und grauenvollen Kampf stellte sich heraus: Das Monster hatte seine Rechnung ohne den guten Grafen gemacht! Rasch rang seine gräfliche Durchlaucht unter heroischem und selbstlosen Einsatz seines Lebens das mordende Urvieh nieder und machte ihm den Garaus. „Es war als-wie-wenn unser Herr Dur persönlisch dat riesije Viesch zerschmettert hätten tät“, beschrieb ein Wanderer die Konfrontation (43), der das Geschehen atemlos verfolgte. Und weiter: „Also wie wenn da sonnen Blitz aus heiterem Himmel aufe Erde knallt und dann da alles so grillt. So war das! Dat is jedenfalls meine persönlisch-subjektive Meinung.“
Damit gab der Graf ein exzellentes Beispiel für Kühnheit, Tapferkeit und Furchtlosigkeit – Tugenden, die jeden im Fürstkönigtum auszeichnen sollten. Wieder einmal triumphierte damit faldûranischer Geist und Heldenmut über das sinnlose Walten roher Kräfte. Stolz kann ein Volk sein, dass einen solchen Adel hat!
Des weiteren in dieser Ausgabe:
--- Fürstköniglicher Heldenmut - Fürstkönig Ettel XII. verleiht Grad Traudur den Falkenverdienstorden am silbernen Band! Alles über die Zeremonie, die Kleider der Hofdamen und des Fürstkönigs neue Frisur! (Weiter auf S. 3-5)
--- Gloriana in Aufruhr: Ritterorden benennt Grafschaften um - Mehr als 100 Postsendungen kommen nicht an! Die Stellungnahme der Reichsconsiley für Diplomatie und Postwesen: „Ruhe bewahren und nochmal verschicken.“ (Weiter auf S. 6)
--- Planungen für Interventionstrupp gegen Naturkatastrophen. Reichsconsiley für Trutz und Schutz sagt Problem-Stieren den Kampf an: „Wer sich einfügt, kann bleiben - wer andere niederwalzt, kommt auf den Grill!“ (Weiter auf S. 7)
--- Streit um Homber: Sichelzwerge beanspruchen die traditionell aufmüpfige Grafschaft. Homber: Segen oder Fluch? Die Meinung unseres Experten: „Wir sollten froh sein, dass überhaupt jemand diese ewig aufsässigen Streithähne will. Statt zu lamentieren, sollten wir den Sichelzwergen dankbar sein und ihnen noch was oben draufgeben, wenn sie das Stinkloch nehmen!“ (Weiter im Streitgespräch auf S. 8).
Mór´kishai Báofu Sun
Bündnis des Nordens 11. Woche des 1. Jahres An GILGA, Gebieterin des eisigen Nordens, Herrscherin der Eiszwerge und Klans des Nordens, Bergkönigin Eisengrimms und letzte der Walküren!
Ehrbare Walküre des Nordens!
Mit Freuden vernehme ich die Worte, die ihr uns übersendet und nicht weniger als Freude ist es, die ich euch erwidern möchte.
Auch in unseren Aufzeichnungen gibt es viele Geschichten über das kleinwüchsige Volk der Berge, das deren Schätze und Gemmen mehr zu würdigen Wisse als das Leben, dass ihnen inne wohnt.
Als Gleicher unter Gleichen und doch Sprecher und Wissender der Elfen Nihonkunis erwidere ich euren Ruf zum Bunde mit Freuden. Es soll euch weder durch unsere Hand noch durch unser Schweigen so lange Schaden zukommen, solange unser Bündnis währe und seid euch gewiss, dass wir uns an unsere Abmachungen halten, solange unsere Leben und das unserer Nachfahren reichen wird.
Das Gleichgewicht ist es was wir suchen und der Friede welchen wir bringen.
Zusammen mit einem Botschafter entsenden wir, als Zeichen unseres Bündnisses, ein Katana, gefertigt aus den edelsten Hölzern der Wälder Nihons zu euch.
Möget ihr ewig währen, sore ja mata ashita aimashô!
Ryuichi Tadashi Takimoto, Wissensführer der Elfen Nihonkunis
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Großer hochoffizieller diplomatischer Empfang in Grünburg 10. Woche des 1. Jahres Wie der Maiordomus Ihrer Majestät Argelia von Eichwald mitgeteilt hat findet heute ein offizieller diplomatische Empfang in den Hallen Ihrer Majestät zu Grünburg statt. Wie wir aus informierten Kreisen erfahren haben, sind dazu Botschafter Turosch Rascheln-im-Laub vom Bund der Alten Weisheit, Botschafter Alshiras (Karmanthi) sowie Botschafterin Isabel Dolores vom Ritterorden der heiligen Mission von Gloriana geladen. Dabei sollen wichtige Bündnisse geschlossen und neue Freundschaften besiegelt werden. Wie es scheint werden hier wohl nicht nur nachbarschaftliche Freundlichkeiten ausgetauscht, sondern auch Abmachungen mit Nägeln und Köpfen gemacht.
Wie das Fest in den der Eichenhallen von Grünburg von statten gin, werden wir zu einem späteren Zeitpunkt berichten.
Hubertus Hohenlaube für die Durische Postille
Fangorien
Bündnis des Nordens 10. Woche des 1. Jahres An Ryuichi Tadashi Takimoto, den Herrscher der Alben Nihonkuni's!
Bruder!
Ihr habt eure Hand gereicht zum freundschaftlichen Bunde der Alten Völker der Eiszwerge und der Alben der Bambuswälder. Diese Geste soll nicht unerwidert bleiben, sondern Offenheit und Aufrichtigkeit erfahren!
Die Thane UNSERES Volkes rieten ab einen Bund mit Alben zu schließen, denn Zwerge seien keine Bittsteller von Alben. Es hieß, das Albenvolke sei verschlagen und hinterlistig, trage Verrat und Missgunst gegenüber dem stolzen Volke der Zwerge in sich und nutze jedwede Möglichkeit zum eigenen Vorteile. Gar wurde gespottet und gerufen, es seien Alben giftmischendes Volk, welches seine Pfeile in Krötenmilch tränke. Gleichermaßen sollen Alben des Nächtens in Vorratskammern und Brauereien schleichen, um Brot und Bier mit schwarzem Zauber verderben zu lassen und Abscheulicheres wurde gerufen, bevor UNSER Donnerhall sie Schweigen lehrte!
Haltet UNS nicht für so tadelig, wie sich UNSER Volke zeigt. WIR halten auf derlei Gespött nichts und so mag Eurem Volke von dem UNSEREN nichts anderes als Argwohn drohen, denn WIR werden den Frieden wahren.
WIR stammen von einem vergessenen, unsterblichen, himmlischen Geblüt und tragen Feuer und Eis in unsren Venen. So sind WIR den Alten Hohen Alben nicht unähnlich. So sind WIR keine Zwergin, doch stolze Gebieterin der Eiszwerge, und WIR werden die Hand, die Ihr zum freundschaftlichen Bunde reicht, nicht leichtfertig ausschlagen, wie es UNSERE kurzsichtigen Ratgeber empfehlen.
So ist UNSER Wort, dass der Handel zwischen unseren Völkern erblühen solle, sodass sich beiderlei Geschlechter an ihrer hohen Kunstfertigkeit erfreuen mögen! Wenngleich der Rest der Welt im Kriege vergeht, muss das Gleichgewicht gewahrt und der Norden vor Verheerung bewahrt werden!
Mit schwesterlichem Gruße schicken WIR mit diesem Boten einen Eiskristall aus reinstem Mithril aus den Schmieden Eisengrimms, um UNSER Wohlwollen zu bekunden!
GILGA, Gebieterin des eisigen Nordens, Herrscherin der Eiszwerge und Klans des Nordens, Bergkönigin Eisengrimms und letzte der Walküren
Eisengrimm - Klans des Nordens
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