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Durische Postille |
Versporung 2. Woche des 1. Jahres Dunkle Wolken hangen tief über dem zerklüfteten Land. Immer wieder zuckten Blitze durch den düsteren Vorhang. Ein Flüstern in der Ferne, gefolgt von zornigem Grollen über Rashdark. Doch all dies war nur das leise Atmen eines schlafenden Kindes im Vergleich zum Getöse das aus der Tiefe drang. Wie gebannt starrte der Eremit in den Abgrund. Ein dünner Faden Speichel troff aus seinem Mundwinkel, nur für einen Augenblick das passende Gegenstück zum wahnsinnigen Glitzern in seinen Augen, bis eine Windböe es in die Vergessenheit riss. Die klamme Kutte eng um seinen dürren Körper geschlungen, trotzte er dem Unwetter. Dann wurde sein stundenlanges Warten belohnt. Mit einem berstenden Knall hämmerte in nur wenigen Schritten Entfernung eine Lanze aus Licht in den Boden. Doch nicht einmal das grelle Aufblitzen und der ohrenbetäubende Knall konnten ihn von seiner Entdeckung ablenken. Er hatte es zum wiederholten Male gesehen. Eine Bewegung. Etwas drang ... nein wucherte! aus der Tiefe. Schon bald war der Krater des neugeborenen Vulkans von dichtem Fadenwerk überzogen. Nur kurz später zogen sich die ersten Gestalten über den Rand des Abrisses und schwärmten in alle Richtungen aus ...
(Gerücht)
Flugblatt: Nord-Falderath zur Besiedlung freigegeben! 2. Woche des 1. Jahres "Höret, höret!
Im Namen seiner Majestät, Fürstkönig Ettel XII. von Falkensteyn zu Falderath, ergeht der höchstweise Beschluss, die schönen Ländereien im Norden der herrlichen Reichskapitale Falderaths erneut mit tatkräftigen und fleißigem Volke zu pöblieren!
Nicht länger sollen die saftigen Auen und Wiesen vor den Toren Falderaths bloß Feldmaus und Fuchs als Heimstatt dienen! Fortan stehet es jedem aufrechten Manne frei, gleich vor den Toren der Stadt zu siedeln und mit ehrlicher Arbeit Tagbrot und Wohlstand zu verdingen. Die lieblichen Hügel und schattigen Wäldchen Nord-Falderaths bieten durch ihre Ruhe, den Schutz wachsamer Gardisten, fruchtbare Ackerböden, eine einmalige historische Kulturlandschaft und frische Naturluft den idealen Platz für jede junge Handwerkerfamilien, ruhebedürftige Gelehrte, fleißige Krämer oder lustige Wanderarbeiter. Kommt nach Faldûrien, das Land, wo die Sonne heiter für jeden lacht!
Jedem, der aus der Fremde die Reise in die Reichskapitale antritt, um sich als neuer Bürger seinen Traum vom Glück zu verwirklichen und sein Häuschen in Nord-Falderath zu bauen, gewährt seine Majestät – denkt nur, Fürstkönig Ettel selbst! – seine volle Unterstützung. Nicht nur sind neuankommende Bürger von allen Zöllen befreit und stehen unter dem besonderen Schutz der Reichsgarde! Nein, nein – in seiner Großmütigkeit beschenkt der Fürstkönig jeden neuen Bürger mit 1 Silbertaler, 100 Fuß Land und einem Schwein oder einem Fass Falderather Weizenbräu!
Was macht Ihr also noch hier? Macht euer Glück im Land des Falken! Kommt nach Faldûrien, dem Land mit Schinken und Bier für jedermann!
(Addendum:
Alle Ländereien wurden von der „Gesellschaft für Exorzisten der Kirche unseres Herren Dur“ geprüft und für verhältnismäßig sicher befunden, von einer Garantie gegen Spuk sieht die Reichconsiley für Landwirtschaft allerdings ausdrücklich ab. Etwa bestehende Ruinen von Vorsiedlern oder Wehranlagen Alt-Faldearths sind auf eigene Kosten und in Absprache mit der Reichsconsiley für Historien- und Denkmalpflege zu entfernen. Gültigkeit des Angebots für je eine Familie und nur so lange der Vorrat reicht. Der Versuch der Ein- und Wiederausbürgerung und Wiedereinbürgerung (etc.) ist strafbar. Es gelten die Bestimmungen des Gesetzes für „Angebothe mit etwaigem Haken“, Reichsverordnungsblatt MDIIIa-c)“
- aus einer im ganzen Land verteilten und ausgerufenen Flugschrift
Mór´kishai Báofu Sun
Der Schattenprinz 1. Woche des 1. Jahres "Vater, wann werde ich nun mit der Suche beginnen können? Ist die Zeit des Versteckens nicht vorbei? Sind wir nicht zu höherem bestimmt? Wollen wir nicht ein Reich errichten, das unsere Feinde erzittern lässt?"
"Gemach, gemach, Sinthoras, Durien wurde nicht an einem Tag erbaut. Wir wollen zunächst den Göttern und Erschaffern dieses Kontinentes unseren Dank aussprechen. Denn nur Ihnen ist es zu verdanken, wenn der Dunkelmond erneut erscheint und unsere Zeit gekommen ist.
Danach werden wir erkunden, ob es auch andere Völker hier gibt, welche Verbündete gegen unsere ALTEN FEINDE sein könnten. Andere Völker werden uns hassen, weil wir nicht sind wie sie - Ihnen werden wir beweisen müssen, dass wir stand - und werhaft sind.
Und dann, wenn all diese Dinge getan und entschieden sind, wirst du mein Sohn, Prinz Sinthoras, den Schicksalspeer suchen."
Gehört, gesehen und aufgezeichnet in Ashnad Zhul, Metropole der Dunkelelfen
Karmanthi
Der Prediger 1. Woche des 1. Jahres "Lange genug musste Durien in Finsternis und Hoffnungslosigkeit darben. Dach nun geht! Geht hinaus und bringt allen Völkern das brennende Licht des Friedens und der Gerechtigkeit!"
(Gerücht)
Eine neue Welt 1. Woche des 1. Jahres Langsam, ganz langsam, schlichen sie sich die Hügelkuppe aufwärts, um einen Blick in das nächste Tal zu erhaschen. Was würde sie dort erwarten? Drachen? Trolle? Oger?
Doch als sie es schließlich wagten, ihre zaghaften Blicke auf die sich vor ihnen erstreckende Ebene zu werfen, wurde ihnen klar: Keine Feinde in Sicht. Als sich auch in der nächsten Woche keine Feinde zeigten, beschlossen sie, Kalphagor zu berichten, dass eine neue Heimat gefunden worden sei . . .
(Gerücht)
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