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Durische Postille |
Der Eid der verbrannten Erde 15. Woche des 3. Jahres Wachtrufer, Klingensänger, Pfeilbringer, folget unserem Ruf!
Erhebet Langbogen und Speer, Klinge und Wehr.
Schwester und Brüder, alle eines Bundes Glieder, folget unserem Ruf!
Die Wacht hat ein Ende, nun folgen Tage der Schlacht.
Alte Seelen, junge Waldläufer, folget unserem Ruf!
Verlassen die Heimatwälder, in der Fremde verteidigen wir unsere Haine.
Schwarzer Panzer berste, fahler Knochen breche, fauliges Blut fließe!
Kein Morgen kann sein, wenn das Übel die Wälder schändet.
Preiset die Schlacht! Vergeht unser Volk in diesem Kampf, so war unser Opfer gerecht!
Seelensänger sollen singen über gefallenen Leibern.
Preiset die Schlacht! Denn siegen wir, so kehrt das Leben zurück.
Und aus verbrannter Erde entstehen neue Wälder!
„Der Eid der verbrannten Erde“
gesungen auf dem Schlachtfeld von Raylethnor, frei übersetzt aus dem Elbischen in die gemeine Sprache
(Gerücht)
Gehört in den Tiefen der Westsichlinger Berge 13. Woche des 3. Jahres Laut hallten ihre Schritte durch die Gewölbegänge. Längst hatten sie die tiefsten offiziell bekannten Keller der alten Festungsanlage hinter sich gelassen, doch der nur spärlich vom flackernden Fackelschein erhellte Gang schien kein Ende nehmen zu wollen. Finster und abweisend blickten die hünenhaften Stauen, welche alle Dutzend Schritt an den mit arkanen Glyphen verzierten Säulen des in den Fels getriebenen Ganges ihre ewige Wacht hielten, den in die Finsternis vordringenden Menschenzug an. Dies waren sie also: Die Wächter von Kharan, die versteinerten Helden des ersten Drachenkrieges, deren Bestimmung nun dem Schutz des Innersten Zirkels der verborgenen Magierfestung galt. So zumindest die Legende. Vielleicht waren es aber auch nur in den Stein gehauene Abbilder altertümlicher Krieger und Zauberer, die etwaige Eindringlinge nervös machen und Diebesgesindel abschrecken sollten.
Obwohl er eigentlich nicht als Eindringling gelten sollte – zumindest hoffte er das – verfehlten die Statuen ihre Wirkung nicht. Selbst er, Meister des dritten Kreises, Kenner der rhythanischen Formeln von Ak’krabar, Initiierter des Unsichtbaren Lichtordens von Khaal und, nicht zuletzt, Dozent und Inhaber des Lehrstuhls für Angewandte telekinetische Zauberei (II-IV), konnte eine gewisse Nervosität nicht abstreiten. Schuld hieran war aber natürlich wieder einmal dieser unmögliche Dekan. Statt die rituellen Formeln des Schutzes zu intonieren und so zumindest für ausreichende Vorsichtsmaßnahmen (oder wenigstens eine weihevolle Stimmung) zu sorgen, summte dieser erzmagische Einfaltspinsel ein dümmliches Gassenlied. Es war schlicht zum Verzweifeln. Als der letzte Leiter der Hohen Schule der Arkanen Künste eines viel zu frühen und womöglich nicht ganz natürlichen Todes gestorben war (das Turmzimmer des Alten war späteren Berichten zu Folge Opfer einer spontanen Selbstentflammung mit anschließender Explosion geworden), hatte niemand aus dem Collegiumskreise den Mumm gehabt, sich zum Nachfolger küren zu lassen. Zu sehr sorgten sich die Dozenten der Akademie, in dem hitzig geführten Kampf um den Dekanshut selbst den Neid eines heimlichen Konkurrenten herauszufordern und Opfer eines „nicht aufklärbaren Unfalls“ zu werden. Niemand hatte den Mut gehabt, vor zu treten. Bis auf diesen Hofnarr von einem Zauberer, Carolus „den Gelben“. Schon bei dem Gedanken an den verhassten Dekan überkam Magister Rotharian ein unwilliges Schütteln. Niemand hatte geglaubt, dass sich der bis auf den zum Pferdeschwanz gebundenen Haarkranz glatzköpfige, stets in hellgelbe Gewänder gewandte und mit fernelfischen Klimbim-Symbolen behangene Weltenbummler und ‚Rucksackmagier’, wie er sich selbst im Scherz nannte, sich lange an der Spitze der Schule würde halten können. Doch die Hollerheider Frohnatur erwies sich bald als offenbar unverwüstlich: Auch Dutzende von mehr oder minder verhüllten Unfälle hatten der notorischen Fröhlichkeit des völlig naiven wie burschikosen Gutmenschen nichts anhaben können – stets war er bei sich anbahnenden Unglücken wie durch höhere Fügung rechtzeitig beiseite getreten, hatte sich rechtzeitig geduckt oder hatte einen ausnahmsweise einem anderen den Vortritt gelassen, meist sogar demjenigen, der die Falle gestellt hatte...
Rotharian fluchte innerlich. Es war einfach nicht gerecht. Dieser Hanswurst von einem Erzmagier und Akademieleiter brachte mit seinen exzentrischen Teezeremonien, der khandarischen Knochenwerferei und altelbischen Entspannungstänzen noch den ganzen Stand der Magierschaft in Verruf! Jahrhundertelang hatte sich die Durkirche gemüht, die Magier im Reiche zu verteufeln, die Bevölkerung blickte mit Furcht und Schrecken, aber wenigstens mit Respekt zu ihnen auf. Und nun kam dieser panflöteträllernde Scharlatan mit seinen aus aller Welt zusammengesammelten, völlig profanen Erinnerungskrempel (mit Grausen erinnerte sich Rotherian etwa an das süddurische Wickelgewand, welches ihm der spärlich bekleidete Dekan einst voller Stolz präsentiert hatte) und missachtete die seit Äonen überlieferten Regeln der Magierschaft und ihre Symbole der arkanen Macht.
„Frischen Wind“, nannte der Gelbe das, und „Abschied nehmen von überfrachtetem Aberglauben und verstaubtem Plunder“. Denn Magie, die nicht den Menschen diene, so die Überzeugung des selbsterklärten Praxismagiers, die solle „gefälligst zum Cheton fahren“... Bei den heulenden Hunden des Weltenkerkers von Gor’Kattak – hatte man so etwas schon gehört?! Mit den richtigen Formeln und in den richtigen Händen war der „staubige Plunder“, welcher seit Jahrhunderten in den Mauern der Akademie gehortet wurde, machtvoll genug, einen Heer von Orkanen zu befehligen!
„Wir lagen vor O-sim-bar und hatten nur Schnaps an Bord“, erklang es fröhlich von der Spitze des Zuges. Rotharian wollte schier platzen. Selbst in den Blutroten Katakomben der Magierfeste, welche sie soeben passierten, schien dem Erzmagier jeder Sinn für Mysterien und Tradition zu fehlen. Statt der hier angebrachten sieben rituellen Beschwörungen von Bel’Hrraz stimmte der Wandermagier nun also Seemannsgesänge an... Rhotarian wagte nicht, zu seinem Nebenmann zu blicken, zu sehr fürchtete er, dieser könnte den Zorn in seinen Augen sehen und ihn beim Dekan denunzieren, um seine Stellung zu schwächen. „Unter Deck stank es nach Zwergen – über die Reling sprang mancher sofort!“, tönte es weiter und mit stillem Entsetzen meinte Rhotarian, ein leichtes Schunkeln bei den vermummten Fackelträgern festzustellen, welche den Zug begleiteten.
Endlich hatten sie ihr Ziel fast erreicht: der Gang weitete sich in ein dunkles Gewölbe, dessen hohe Decke nicht mehr auszumachen war. Am gegenüberliegende Ende war die „Letzte Pforte“ auszumachen – ein übermannsgroßes Tor aus in Drachenodem gehärtetem Stahl, in welches tausend Augenpaare eingesetzt waren. Ob die Augen tatsächlich von den trollischen Heeren stammten, welche in grauer Vorzeit die Magierfeste bestürmt hatten, oder eben nur täuschend echt aus zahllosen Edelsteinen gearbeitet waren – Rhotarian war es gleich. Beeindruckt blickten er und die übrigen, ebenfalls unter dunkelroten Roben verborgenen Magier des Zuges auf das vor ihnen liegende Tor, welches sie von ihrem Zielort, der Geheimen Kammer von Ka’al, trennten. Selbst dem immerfröhlichen Carolus schien es angesichts dieses Ortes die Sprache zu verschlagen. Hier würde der Dekan nun die geheimen Worte der Macht flüstern, welche so wohlbehütet waren, dass sie seit Urzeiten nur von einer Spektabilität zur nächsten weitergerecht wurden.
„Dann woll’n wir mal das Sprüchlein aufsagen, auf dass der alten Knarztüre die Augen auf und übergehen, wie? Hoffentlich sind die Scharniere nicht zu stark verostet – wir müssten sonst den Hausmeister nochmal nach hochschicken, um ein paar Klumpen Schmierfett zu holen...“, lachte der Erzmagus in die andächtige Stille.
Rhotarians Gesicht verfärbte sich unter seiner Kapuze so sehr, dass dunkle Rottöne sich variierend abwechselten. Innerlich zählte er langsam bis hundertunddreizehn.
Als der kleinwüchsige Erzmagus sich schließlich vorbeugte und die magischen Worte sprach, durchwehte ein hallendes Wispern die Katakomben. Rumpelnd und knarrend öffneten sich die Türflügel allmählich, Staub und Nebel stiegen auf. Hinter diesen Pforten ruhte das wichtigste Artefakt der Hohen Schule für Bewegungs und Austreibungsmagie. Seit vielen Jahrzehnten war es nicht mehr benutzt worden. Ob die alte Magie, welche in ihm ruhte, noch immer lebendig war? Und ob es seinen Zweck erfüllen und rechtzeitig jene zusammenbringen würde, welche sich geschworen hatten, der sich ausbreitenden Dunkelheit mit festem Willen und dem Mut der Verzweiflung entgegen zu treten? Als sich eine blau leuchtende Kugeln an der Spitze von Deakn Carolus’ Magierstabs manifestierte und den vor ihnen liegenden, von dampfenden Nebelschwaden verhüllten Raum erhellten, hielt Rhoterian den Atem an. Angespannt starrte er in die Finsternis und versuchte, im blau fluoreszierenden Licht der Fackel erste Konturen zu erkennen...
(Gerücht)
Kapitän Eisenhand gefallen - die Piraten führerlos 13. Woche des 3. Jahres Der Himmel über dem Eiland von Artas hatte alle Schleusen geöffnet und man konnte kaum zwanzig Schritt weit sehen. Dennoch wussten all jene Getreuen, die sich hier auf dem Piratenfort um den Kapitän der Kapitäne versammelt hatten, dass der Feind dort draußen lauerte. Mit einer enormen Flotte waren sie gekommen und an etlichen Stellen angelandet. Dort draußen im Nebel und Regen wetzten sie ihre Schwerter, spannten ihre Bögen und rollten ihre Katapulte heran.
Kapitän Eisenhand war kein König, kein Kriegsherr oder Herrscher. Er hatte mit einigem Glück versucht die über den Süden Duriens verstreuten Piraten zu einen und ihnen eine gemeinsame Richtung zu geben. Wenn er sich nun umsah, wusste er nicht, ob ihm dieses Vorhaben geglückt war oder nicht. Es waren tausende Piraten gekommen, alte Seebären genauso wie junge, erfolgreiche Kaperer, um ihm in diesem aussichtslosen Kampf beizustehen. Dennoch arbeiteten auch viele Piratenkapitäne hinter seinem Rücken in ihre eigenen Taschen, für ihre eigenen Ziele und hintertrieben seinen Versuch eines gemeinsamen Piratenreiches.
Kapitän Eisenhand gab seinen Leuten mit einem Wink zu verstehen, dass sie ihre Posten beziehen sollten. Bald würde der Angriff erfolgen. Wer jahrelang gemeinsam auf See unterwegs war, wer an fremden Küsten anlandete ohne sie vorher ausspionieren zu können, der brauchte keine großen Worte. Seine Leute wussten, was zu tun war. Sie zogen sich zurück, weit hinter die Mauern des Forts. Eisenhand wollte die Elfen, Orks und Menschen der Mor'Kishai, die nichts mehr wollten als seinen Tod, überraschen. Sollten sie meinen sie würden auf keine Gegenwehr treffen. Manche würden leichtsinnig werden und sich zu weit vorwagen.
Nur eine Stunde später war der Kampf im vollen Gange. Eisenhand selbst führte seine Piraten auf die feindlichen Schützen zu, rannte in erster Reihe vorneweg. Feldherren, Ränge, Abzeichen - das alles gab es unter Piraten nicht.
Sein Plan hatte funktioniert, die Schützen der Mor'Kishai waren in die Falle getappt. Und auch wenn seine Leute unter den Geschossen fielen, so hätten sie sie bald gestellt und dann gab es kein Entkommen mehr. Schon konnte Eisenhand die Furcht in den Gesichtern der Feinde erkennen, als ein Banner von rechts erschien. "Pah! Söldnerpack!" Eisenhand spuckte aus und widmete sich wieder ganz dem Feind vor ihm. Er konnte diese Söldlinge noch nie ausstehen. Mit erhobenem Säbel warf er sich dem ersten Elfenbogenschützen entgegen, als ihn etwas hart an der Seite traf. Sein Säbel fuhr zwar tief in die Schulter des Elfen, doch Eisenhand spürte einen stechenden Schmerz in seiner Brust. Ungläubig starrte er auf den Armbrustbolzen, der bis zum Anschlag zwischen seinen Rippen steckte. Er taumelte rückwärts, blickte nach rechts und fiel hintüber. Den aufbrandenden Jubel der Söldner konnte er schon nicht mehr hören.
Etliche Stunden später wurde es dunkel. Der Kampf um das Eiland von Artas hatte den ganzen Tag über gedauert und noch konnte sich eine Hand voll Piraten im Inneren des Forts halten. Für heute Nacht würden sich die Angreifen zurück ziehen, nur um am Morgen zum letzten Sturm auf das Fort anzusetzen.
Kapitän Eisenhand war gefallen, die Piraten führerlos. Ob sich einer der Piraten nun im Rat der Kapitäne durchsetzen würde können, war mehr als nur fraglich. Zu unterschiedlich waren die Charaktere der Piraten, ihre Ziele und Methoden. So würde also in Zukunft wieder jeder für sich kämpfen und man würde sich gewiss auch in die Quere kommen. Ob das für die Küsten Duriens ruhigere Zeiten bereit hielt, musste sich erst zeigen.
Piraten des Südmeers
Werde zum Heiland wider das Cheton! 12. Woche des 3. Jahres Fafniel, UNSER Kind, UNSER wunderschöner Prinz, WIR werden dir niemals Schranken aufzeigen, denn in Dir spiegelt sich UNSERE eigene göttliche Herrlichkeit in so wundervoller Weise wieder, wie WIR es niemals erhofften!
Wenn dein heißkaltes Blut danach verlangt dein Volk gegen das Cheton zu schicken, so solle es geschehen. Du bist UNSER Kind, UNSER halbgöttlicher Prinz in dessen prachtvollen Eisschuppen das Nordlicht auf ewig schimmert. Alles solle so geschehen wie es du es erwünschst und wie es Deiner Herrlichkeit gebührt!
Sende dein Kriegsvolk aus, das du nach deinem Abbild geformt hast, um es mit unseren Knechten gemeinsam kämpfen und sterben zu lassen. UNSERE Knechte werden südwärts nach Umbra-Zar schreiten um sich mit den tapfersten freien Völkern und deren Kriegern zu vereinen und gegen das tote Blut des Cheton zu marschieren. WIR heben den Chetonhammer hoch, auf dass er es zerschmettere. UNSER Volk wird sich an der Schlacht der freien Völker gegen das Cheton beteiligen und solle bestehen oder daran vergehen. Wenn es verwirkt, so ward es nicht würdig genug, um in UNSEREM Namen zu streiten. So lasse auch dein Volk an diesem größten aller Kriege teilhaben.
Dein Schicksal sei ein anderes, so höre die Prophezeiung vom Throne des Nordlichtes: Deiner harrt ein Schiff an der Schneeküste Fjarns. Die Flotte der Eiszwerge und einige Auserwählte werden dich an das jenseitige Eiland Lysthernias führen, wo du zu neuer Pracht heranwachsen sollst. Gleich einer Raupe, die sich zu einem Schmetterling wandelt, so sollst auch du jene Gestalt im hohen Norden erfahren, welche dich zum Schwert des Nordens werden lässt. WIR verheißen dir, dass WIR dir den Polardiamanten darbringen werden, den du dir als Seelenstein einverleiben wirst, um die Macht des Nordens in dir zu bündeln. In deiner halbgöttlichen Gestalt sollst du zum Avatar des Nordens und zum Erlöser werden, auf dass du im Zeitpunkt, da das Cheton alles zu verschlingen droht, die Welt mit deinem Eishauche im ewigen Winter bewahrst. Mag auch der Weltenbrand hereinbrechen, so sollst du, UNSER Kind, der Welt kühle Linderung verschaffen. In der Reinheit deiner Eiswüste solle kein Cheton bestehen. Werde so zum Heiland dieser Welt wenn niemand sonst mehr dem Übel zu widerstehen imstande ist.
Auf dem Eilande Lysthernias indes herrscht ein Krieg gegen zaubermächtige Riesen. Dort auf dem Amboss des Nordens sollen Helden geschmiedet werden, welche dich als UNSEREN Heerführer schließlich begleiten. Wenn sich UNSER Than im Kampfe gegen die Riesen bewährt, so soll er dein Vertrauter sein und dich behüten wenn du im Eisigen Norden zu deiner vollkommenen Gestalt gelangst und ein Volk von Frost- und Seewürmern zu deinem Gefolge kürst, um gegen das Cheton zu streiten.
Gehe mit UNSEREM Segen, Prinz des Nordlichts, Du Verhießener Avatar des Nordens!
Eisengrimm - Klans des Nordens
Ein Wort an die Soldaten ! 12. Woche des 3. Jahres „Herr, Herr habt ihr die letzten Verleumdungen und Beleidigungen der Postille gelesen? Das ist jetzt schon der Zweite Artikel, den die Zentralkritzeley für Verleumdungen und Hetze herausbringt“: ruft ein Soldat seinem Kommandanten zu. „Die reden von Gedanken, die sie über irgendwen haben, die dann doch wer anderer gedacht hat und die dann der eine auch gedacht hat, aber der hatte sie davor, als wenn sowas nie passieren würde..... oder so etwa. Naja das war der dumme und langwierige Teil, aber danach wird’s auch nicht viel besser. Trotzdem war er irgendwie lustig, wie üblich. Immer wieder schreiben die Tel Torak und dazu gehört immer ein Blödsinn, den sie dazu schreiben. Die müssen echt wenig vertragen oder noch mehr saufen als wir, Chef. Was hältst denn du davon?
Als der Krieger näher kommt, bemerkt er, dass eine Zweite Gestalt neben seinem Kommandanten steht und er erkennt sie sofort. Wie angewurzelt bleibt der Soldat stehen und ihm schläft sein lächelndes Gesicht ein. Sofort nimmt er Grundstellung an und schlägt seine Faust auf die Brust zum militärischen Gruß an den Höchst anwesenden. Dieser dreht sich um in seiner schimmernden Rüstung, seinem Hammer am Rücken und seine stechenden Augen blicken den Soldaten an. Keine Emotion zeigt sein Gesicht, denn es ist Karras al Karrnak der König der Bergzwerge von Tel Torak persönlich.
„Bringt mir einen Krug Bier und dem Soldaten auch einen. Ihr alle, Rührt Euch holt Euch was zu trinken und hört mir zu:“
Es wird getan wie befohlen und die Soldaten, mehrere Hundert setzen sich und hören die Worte ihres Königs:
„Soldat, du hast gefragt, was dein Kommandant davon hält. Oft ist es gut einmal im Kreise seiner guten Leute ein wahres Wort zu sprechen und nicht nur dem Wahnsinn zu lauschen, der dort draußen verbreitet wird. Ich will Euch keine Antworten geben sondern ihr sollt selbst denken Kameraden und damit auf den Kern kommen, den es zu erkunden gilt.
Also wenn ihr mich fragt, wundert es mich, dass die Faldurier überhaupt etwas schreiben. Recht lange hatten wir Ruhe vor ihnen und dem diplomatischen oder eher mühsamen Gerede. Aber fragen wir uns lieber, was er damit bezweckt.
Wieder und wieder schreibt er wider uns Tel Torakern (Ein Raunen geht durch die Menge). Wozu soll das dienen? Die Völker wissen alle bescheid über das was passiert ist und jeder von ihnen ist ein Herrscher, der selbst seine Gedanken ordnen kann, also warum der Blödsinn? Ja genau. Wegen Eurem Raunen. Kein Wort eines Gegners darf Euch Eure Sinne rauben. Nie dürft ihr Blind werden. Haltet Euch im Zaum Kameraden. Andererseits tut ihr das was der Gegner will. Ihr macht einen Fehler.
Aber was ist das weitere Ansinnen? Faldurien mischt sich wieder ein, aber mit welcher Begründung? Ich gebe Euch die Antwort.
Wie viele Männer schickt der Mann, der sich in seiner eigenen Festung einschließt, aufs Feld. Welche Armee ist unterwegs wider dem Cheton? Wieviel Unterstützung hat er zugesagt? Er hat ja die schlagkräftigste Armee, die in Durien so gerne Länder verheert.
Es ist einfach große Reden zu schwingen, aber eine Axt muss man erst zu halten wissen um mitreden zu können. Kameraden. Ich hier selbst bin etwas ratlos, aber das Verhalten fügt sich in die Taten und mehr die Worte, die der Faldurier bis zuletzt von sich gab. Es deutet auf ein Weltbild hin, das er sich selbst zugeschnitzt hat und geht hin bis zum Wahnsinn. Der Ton in diesen Zeiten wir immer bitterer unter den Herrschern, doch Faldurien übertrifft jeden problemlos.
Denkt selbst darüber nach was der arme Mann in seinem Turm bezweckt, doch ich glaube, dass er nur Verwirrung stiften will. Im Grunde hat er Nichts mit zureden in der Geschichte, denn er hält sich ganz dezent aus dem Schauspiel heraus, so wie der ganze Schildbund.
Ich kann Euch noch nicht sagen, was sie vorhaben meine Freunde, aber wir werden es früher oder später erfahren. Und bis dorthin warten wir hier im Osten. Bis dorthin beobachten wir und halten ein Auge auf den Schildbund. Am ehesten warten sie ab, denn sie riechen die Gunst der Stunde. Das Cheton bricht herein. Der lustige Bund stiftet Verwirrung und wenn andere Völker dann geschwächt sind, dann werden sie schon wieder einen Grund finden ihre ach so armen Ländereien zu erweitern, weil ein Botschafter vergessen hat das Licht auszumachen.
Die Glorianer töten mittlerweile unsere Kundschafter, wie ich von Krakas Wartak im Westen gehört habe, auch wenn diese deren Grenzen nicht kennen, weil nie ein Zwerg einen Fuß vorher dorthin gesetzt hat. Spürt ihr den Hass der von Glorianern und Falduriern ausgeht? Hass ist das was das Cheton antreibt und sollte nicht der Antrieb von Menschen sein.
Alleine der Bund der alten Weisheit scheint sich etwas besonnen zu haben, doch auch mit ihnen sind Verhandlung schwer und Krakas Wartak tut sein Bestes. Genug gute Völker wissen darüber Bescheid und stehen den Verhandlungen als stille Beobachter bei.
Doch wenden wir uns dem Cheton zu das Durien heimsucht. Nur eine Armee von vielen Völkern Duriens kann diese besiegen, doch Wer? Wer wir das tun? Kein Schildbund weit und breit.
Es gibt nur Zwei Völker, die im Stande sind etwas zu bewirken und in der Nähe sind um das Cheton zu schlagen. Nur zwei Völker denen andere folgen würden, weil sie sich schon oft bewiesen haben.
Die Mor Kishai als Ganzes, als mächtiger Bund und das Imperium, Sreiter der Gerechtigkeit.
Es bleibt nicht mehr viel Zeit und ich bin gespannt ob sie Willens sind oder Nicht. Ob sie doch noch andere Völker um sich zu sammeln um dem Cheton entgegen zu treten.
Genug Kameraden. Rüstet Euch und haltet Euch die Bilder vor Augen. Kämpft mit Ehre. Der Krieg der uns seit Jahren aufgezwungen wurde hat uns von Arbeitern, Bauern, Handwerkern, Flüchtlingen zu dem geformt, was wir jetzt sind. Eine Armee.
Bergzwerge von Tel Torak
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