Aventurisches Liedgut
Das Darpatienlied, von Gneisbald von Cravoldshaag.
Von der Sichel bis zum Darpat,
Vom dem Dergel bis ans Meer
Stehen Darpatiens Söhne,
eine feste Burg und Wehr
Fest wie die Trollzacken
halten alle Zeit wir stand,
Wenn die Stürme brausen
übers Raulsche Vaterland.
|: Hört den Ruf, Darpatier,
unser Wappen ist der Stier.
Heil, Fürstin Irmegunds Land! :|
Wo fiel'n die schwarzen Schergen?
Wo versank die dunkle Brut?
In der Darpatier Bergen,
An der Darpatier Wut.
Wer warf die rote Krone
Nieder in den Sand?
Wer hält die Freiheit hoch
Im Raulschen Vaterland?
|: Hört den Ruf... :|
Auf sturmumtostem Kalke
Starben einst vielhundert Mann
Für der Darpatier Treue
Traf sie der Schänder Bann.
Viel hundert Brüder fielen
durch verdorb'ne Hand.
Viele hundert Brüder
Für ihr Darpatienland.
|: Hört den Ruf... :|
Aus der Väter Blut und Wunden
Wächst der Söhne Heldenmut.
ganz Darpatien soll's bekunden:
Für die Freiheit Gut und Blut.
Fest wie die Trollzacken halten
Allezeit wir stand,
Wenn die Stürme brausen
Übers Raulsche Vaterland.
|: Hört den Ruf... :|
(nach Hermann Grote: Das Niedersachsenlied)
Ein Söldnerlied, gehört in einer darpatischen Taverne, getreulich aufgeschrieben von Severus Hesindeguth
Auf und Rauf,
stürmt der Trutzen Mauerwehr.
Unser Lied,
unser Banner,
weht jetzt über Feindesland.
Der Sold klingelt uns im Ohre,
ewig schon seid Beginn von Zeit und Raum.
Schnell verprassen wir,
mit Blut erkauftes Geld.
Doch die Weiber und die Weine,
sind des Söldners höchstes Glück.
Stecken wir auch doch manches Kloster an,
ha'm wir doch den heil'gen Kor.
Sein Speer, sein blut'ger Ruf,
sind uns stets Befehl.
Drum hebet jetzt den Krug
und leeret ihn aufs Mal,
so wie ein echter Söldner trinken tut.
Thorwalscher Ottagesang der Rabenstürmer-Ottajasko
Eldgrimm's Sturm
Neunhundertachtzig war's,
als sieben stolze Ottas
zum Sturme bliesen
auf den güldnen Rabe.
Wir war'n tapfer, mutig,
zu jedem Kampf bereit,
als wir die Sklavenschiffe und Galeeren sah'n.
Drauf, drauf,
rief unser Het, Eldgrimm Swafgoldsson,
und wir sangen wilde Lieder,
wohl zu Swafnirs Ehr.
Mit der Wogen Macht,
mit des Sturmes Kraft,
schlugen wir die Rabensöldner mitten ins Gesicht.
Wir zogen blank,
enterten nach Hjalder Brauch,
und warfen feige Kuttenträger über Bord.
Die hochmütige Fratzen schlugen wir entzwei,
befreiten ganze hunder Dutzend Mann,
und mit Swafnirs blinder Wut,
schlugen wir jetzt sogar den Koch zu Brei.
Jetzt loderten die schwarzen Seelenfänger,
auf der höchsten Rahe noch
die zwanzig Kuttenträger,
ihr Schweigelob jetzt ewig halten mag.
Ja, dies war Eldgrimms Sturm,
so war's vor über vierzig Jahr',
jetzt lasset uns vom Mete saufen,
dass wir wieder Raben rupfen.
Dran und dran,
lasst uns ewig stürmen
bis die Schlange und der Rabe
endlich von weißer Flosse
fall'n.
Ein Marschlied der andergastschen Kriegsmeuten, gehört in einer Schenke im Svellt. Aus den Reiseberichten des Retadorius Nandusdank, archiviert im Hesindetempel zu
Firunsdan.
Hebt den Speer,
reckt das Schwert,
jetzt geht's drauf und dran!
Lang ham' wir allen Hoh'n ertrah'n,
jetz' geht's Nostria selber an den Krag'n!
Ham wir doch,
bess'res Kriegerwerkzeug als das G'schmeiß!
Brauchen nicht,
zu kuschen vor den Fliegenfressern!
Sind doch selber,
stärker als der stärkste Bär!
Bier aus Ferdok,
Stahl der Goblins,
unser Herz ist andergast'sch,
sind die stärksten Kämpfer,
hier und jetzt!
Lied eines aufsässigen Barden, der auf dem Markt von Ferdok verhaftet wurde. Aus den Reiseberichten des Retadorius Nandusdank, archiviert im Hesindetempel zu
Firunsdan.
Hört ihr Leute, lasst euch sagen,
was sich zugetragen,
bei den Fürsten, hohen Pfaffen,
die hier auf dem Taler stehn:
Sie sitzen grad' bei Tische,
fressen Ammern und auch Wild,
bekakeln mit den Damen,
hecken aus,
uns mehr zu schröpfen!
Wollen mehr,
ham' wohl nich' genug,
sind schon fett:
reicht wohl nich'!
Genossen, Brüder,
wollt ihr dass?
Der Pfaffe tönt ins selbe Horn,
wie der Fürst,
wie der Kaiser,
alle wollen unser Brot.
Wir wollen aber selber fressen,
selber uns're Kleinen stillen,
können nicht mehr in die hung'ren Augen seh'n!
Lasst uns schreien,
lasst uns kämpfen,
hatt's ja wohl im Svellt gebracht!
Soll nun auch den Kosch erschüttern!
Nun steh' auf,
wer den Knüppel nimmt,
nun schrei hier,
wem das Kreuze drückt,
von den leck'ren, leck'ren Speisen,
die er trägt für fette Fürsten,
kommt ihr Brüder, Schwestern,
stehet auf!
Saufgesang aus einer der Söldnerschenken Gareths. Aus den Reiseberichten des Reatdorius Nandusdank, archiviert im Hesindetempel zu
Firunsdan.
He Wirt komm her!
Will noch mehr!
Seh' schon wieder aller Becher Grund!
Hey hey hey!
Sind schon müde vom marschieren, defilieren,
für die Fürstenbrut.
Unsereins ist froh ums Bier,
wenn der Hauptmann endlich still!
Freunde,
lasst uns heut' die Nacht durchsaufen,
ohne Federlesen,
heut' war's schlimm,
bald wird's schlimmer,
wenn der Hauptmann uns hier sieht!
He Wirt komm her...
Ein Stück tulamidischer Liebeslyrik, gehört in einer Karawanserei, nahe der nördlichen Khom. Aus den Reiseberichten des Retadorius Nandusdank, archiviert im Hesindetempel zu
Firunsdan.
O Du Tropfen Leben in der Wüste,
Du Perle am Hals Rahjas.
Dein Glitzern in den Augen,
Dein schöner, immer sanfter Mund,
betören mich,
machen alle meine Sinne taumeln.
Nur Du,
meine Arange in den Gärten der Götter,
machst noch lächeln,
mein Herz, das ich Dir geb'.
Sollst bestimmen, richten,
Du allein,
ob es bricht,
vor Gram und Liebesweh.
Du kannst singen,
dass es wieder heilt,
dass es wieder springt und tanzt,
wenn Du, meine süße Traube,
bei mir bist und wir versinken,
in den Träumen von
Zulhamin und Zulhamid.
(von: Falko Blumenthal)
Loblieder an die Götter findet man bei den Gebeten
und Lobliedern an alle XIIe.
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