Korrespondenz aus dem Káhet
Ni Kemi
Die Häuser Pâestumai und Morganor erschließen Jade- und Obsidian-Mienen in
Altoum
Wie uns der Sprecher der Häuser Pâestumai und Morganor am gestrigen Tag
bestätigte, ist es den beiden Familien gelungen, nach zähen Verhandlungen mit den
Eingeborenen vom Stamme der Haipu, eine Art Monopol-Vertrag auszuhandeln, der
die beiden Familien allein berechtigt, in den Stammesgebieten der Haipu im
Altimont Obsidian und vor allem Jade abzubauen. Wie wir in Erfahrung bringen
konnten, soll noch im Laufe dieses Mondes mit der Erschließung der ersten
Jade-Miene begonnen werden.
Hoher Besuch
Wie bereits vor einiger Zeit berichtet, verweilte ihre cronprincessliche Hoheit Ela
Setepen anlässlich der ersten Sitzung des Inselrates einige Tage in der südlich vor
Aeltikan gelegenen Inselstadt Re'cha als Gast Seiner Erlaucht Rodrigo Diaz de Vivarya
con ya Sermo. Die Cronprincessin nutze den Aufenthalt in der kem'schen Überseeprovinz unter anderem auch zu einer ausführlichen Besichtigung der
Hauptstadt Neu-Prêms. In dem Hátya Ni Chrysemis hatte sie einen kundigen Führer
zur Seite, der ihr die Besonderheiten Re'chas näherzubringen versuchte. Kurz nach
dem Mittagsmahle begann die Besichtigung. Die Cronprincessin, in bester Laune,
schritt am Arme seiner Erlaucht durch die Straßen der Stadt. In einigem Abstand -
jedoch stets wachsam - folgten einige Gardisten der Schwarzen Armee. Immer wieder
sorgte die kleine Gruppe für Aufmerksamkeit und sowohl ihre cronprincessliche Hoheit
als auch Seine Erlaucht hatten für die staunenden Bürger und Bürgerinnen stets ein
freundliches Lächeln auf den Lippen und so verwunderte es nicht, dass die beiden
Adeligen den einen oder anderen begeisterten Zuruf ernteten. Ein altes Mütterchen soll
sogar beim Anblick der am Arm des Hátyas untergehakten Cronprincessin gemurmelt
haben: "Ach, was für ein schönes stolzes Paar die beiden doch wären."
Die Erkundung der Stadt führte zunächst in Richtung des auf einer Halbinsel gelegene
Viertel der Achaz. Auf dem Weg dorthin machte man Halt im Tempel des HERRN,
welcher zwischen der Stadt und dem etwas abseits gelegenen Viertel der Achaz
liegt. Nach einem Gottesdienst folgte nun die Besichtigung des Achazviertels.
Anschließend folgten einige Sehenswürdigkeiten der Stadt, wie zum Beispiel der
Feuerturm, bevor man schließlich das Maraskanerviertel betrat. Die Cronprincessin
schien hochinteressiert sowie bester Laune zu sein. Darauf anschließend stattete man
jenem geheimnisumwobenen ehemaligen Stadtteil im Nordwesten - welcher den Namen "Stadt der Geister" trägt - einen Besuch ab. Nach der Großen Seuche im
Jahre 18 S.G., wo die Kranken hier wohnten, blieb jener Teil verlassen, sodass
fast alle Gebäude verfallen sind. Es wird behauptet, dass hier des Nächtens die Geister der
Verstorbenen umherwandern. Fasziniert lauschte ihre cronprincessliche Hoheit den
Erzählung seiner Erlaucht Rodrigo Diaz de Vivarya con ya Sermo. Bevor es nun wieder
zurück zur Residenz des Hátyas ging, folgte noch eine Besichtigung der Klippen.
Auch dies nahm einiges an Zeit in Anspruch. Anschließend spazierte man zurück,
wobei auffiel, dass die beiden hohen Personen offenbar ein sehr enges Verhältnis
pflegten.
Veteraninnen und Veteranen verabschiedet
In einer feierlichen Zeremonie wurden heute in der Hauptstadt der Táhekatet Chentasû
die ersten Veteraninnen und Veteranen der Schwarzen Armee nach der Inkraftsetzung
des neuen Armeegesetzes in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Den
Verabschiedeten ist gemein, dass sie alle ihre Dienstverträge im Jahre 3 S.G.
unterzeichnet und nach Ablauf der zwanzigjährigen Dienstpflicht um weitere 5 Jahre
verlängert hatten. Die meisten von ihnen haben in den frühen brabakischen Kriegen,
auf den Inseln und im Unabhängigkeitskrieg gegen Al'Anfa für das Káhet Ni Kemi
gekämpft.
Schon am Morgen des Tages war der Marktplatz Djáests für die Zeremonie vorbereitet
worden. Auf einer kleinen Bühne, verziert mit Lanzen, Standarten und Bannern, war ein
kleiner Tisch aufgebaut worden, auf dem einundzwanzig gesiegelte Pergamentrollen
lagen. Das oberste Kommando der Schwarzen Armee unter der Führung der Fédàykîm-Gardekriegsherrin war nahezu vollzählig angetreten, um den in tadelloser Uniform und
Disziplin angetretenen einundzwanzig Männern und Frauen in einer letzten Zeremonie
für ihre Taten für das Reich und das Volk der Kemi zu danken. Und so geschah es
dann auch. Pünktlich nach dem Mittagsregen marschierte der kleine Trupp unter der
Führung der einundfünfzigjährigen Hauptfrau Merit'semát in bester Ordnung auf die
Tribüne zu, um direkt vor der Tribüne stillzustehen und die anwesenden Offizierinnen
und Offiziere zu grüßen. Gardekriegsherrin Chanya Al'Mout'pekeret erwiderte den
militärischen Gruß kurz und knapp und bat die Hauptfrau auf die Tribüne. Dort
verlas die Frau Gardemajorin Quenadya Mezkarai eine kurze Zusammenfassung der
Laufbahn der alten Kämpin, die hernach aus der Hand der Oberkommandierenden ihre
Entlassungsurkunde entgegennehmen durfte. Eine letzte Umarmung durch die Oberkommandierende, ein letzter Salut vor der Standarte ihres XXIV. Banners, und die
Seesoldatin verließ die Bühne als Zivilistin. So wurde diese kurze, aber würdige
Zeremonie für jede der Zwanzig wiederholt, deren Weg sich nach einer privaten Feier
im "Waskirfass" - das das Oberkommando für diesen Zweck anmietete - nach
Tel'Akhbar in Ahami führen wird, wo sie ein Stück Land zur Bewirtschaftung und
Besiedelung erhalten haben.
Opus-Korrespondent Doctor Enrico Radan Barmin
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Wenn Zaubern nicht mehr
hilft...
Eine Abhandlung über das Gebet und seine
Wirkung als Einführung der Wochengebete
16. Teil
HESinde und PERaine zum Gruße!
PERaine einmal im Jahr Dank zu sagen für die
Ernte ist gut und recht, aber in vielen Regionen der Zwölfgötterlande hat sich eingebürgert, vor bzw. nach jedem Mahl der Göttin für das leibliche Wohl zu danken. Dies finde ich nicht nur vorbildhaft, sondern auch für jeden Rechtgläubigen nachahmenswert. Hier nun
eines dieser kurzen Gebete:
PERaine, nährende Mutter
Segne dieses Mahl und
alle, die es zu sich nehmen,
sodass es Leib und Seele stärke
und Leben gebe.
Gebetsanleitung:
Alle um den Tisch versammelten reichen sich die Hände. Nun spricht das Familienoberhaupt das Gebet, die anderen bestärken es mit einem
"So sei es!". Natürlich kann der Segen auch von allen zusammen gesprochen werden oder – wie ich schon erlebt habe – jeden Tag von einem anderen Familienmitglied, was besonders Kinder
mit einschließt und sie schon religiös erzieht.
Argelia von Kuslik, Geweihte der Göttin
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Reaktionen auf vorangegangene Artikel
Ad "Wer ist Visar?"
Reaktionen zu Opus no. 124 - den
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Ihre Eminenz, die Hochgeweihte der Alleinseligmachenden und Heiligen Kem'schen
Boronsstaatskirche tut kund zu wissen:
Dass der Visarglaube innert der Grenzen des Kahet Ni Kemi mit dem Großen
Kirchenbann belegt wurde, und dies schon vor vielen Jahren. Der Ritus des Visar in der
geschilderten Form ist eine Beleidigung unseres Herrn Boron, Götterfürst, und all jene,
die visaristische Lehren predigen, ausüben und gutheißen, sollen nach kirchlichem
Rechte verfolgt und gestraft werden.
So will es der Herr!
?
Werter Marbon Brendan,
Ihr schreibt mit den größten Unsinn, den ich je gelesen habe, ihr macht jedem Dummschwätzer in garethischen Eckkneipen alle Ehre, der Geist Nandus ist an euch noch nicht mal in Form eines Hundsfotts
angegangen.
Aber zu erst die Fakten, dann die Schlussfolgerungen.
Visar ist die südaventurische Bezeichnung des Todesgottes oder auch Herren der Erinnerung, wie man auf dem "Stab des Vergessens" nachlesen kann, diese Insignien des göttlichen Talismanes hättet ihr auch in jedem Borontempel verschriftlicht zur Kenntnis nehmen können, also ist eure Gleichsetzung mit dem Diener Golgari falsch, da dieser
keinesfalls Herr über die Erinnerungen ist, sondern nur die Seelen Verstorbener hinüberleitet ins Reich der Toten, um dort von Rethon gewogen und in ihr gewünschtes Paradies
einzugehen. Keinesfalls wird irgendwo berichtet, dass Golgari die Seelen Verdammter oder Paktierer höchstselbst in die Seelenmühle der Dämonenspähre wirft, sondern
dass diese von Boten des jeweiligen Dämonenherren geholt werden.
Ich bezweifle, ob eurer Theorie der Gleichheit zwischen Golgari und einem Gehörnten Dämon auch nur irgendjemand ernsthaft Glauben schenken wird, alleine das Argument augenscheinlicher Gleichheit im Aussehen, beide sollen Vogelähnlichkeit sein, ist wohl dahingestellt, auch der Shruuf ist vogelähnlich, bringt aber sicherlich keine Seelen zu
Rethon. Allein die Annahme einer universellen Kraft, die weder dämonischer noch göttlicher Herkunft ist und
dennoch in beiden Sphären einkehren kann, ist wohl eher unwahrscheinlich.
Weiterhin disqualifiziert ihr euch eigentlich durch eure Behauptung Kor sei der personifizierte Krieg, was ist dann bitte Rondra? Aber ich bin kein Rondrageweihter und überlasse deren Ehrenrettung und eventuelle Duellforderung einem Knappen der
Leuin.
Möge euch beim verbreiten weiterer Lügen die Zunge verdorren und am Gaumen festkleben.
Seine Hochwürden,
Praiodan Greif
Inquisitor der heiligen Kirche des Götterfürsten PRAios
Träger des Schwertes Ucuri
Doctor der Theologica, Sphairologica et Historica
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Ich grüße Euch im Namen der weisen Göttin, werter
Marbon.
Ich halte Euer Traktat für äußerst interessant. Eure Idee ist höchst innovativ, doch Eure Begründungen kann ich nicht vollständig nachvollziehen. Dies mag wohl daran liegen,
dass ich Dämonologie ständig vermeide und deswegen kaum etwas darüber weiß. Von einem Dämonischen "Seelendieb" höre ich das erste Mal. Ich kenne nur den Beinamen
PHExens, der Seelendieb lautet, da er die Seelen seiner Gläubigen vor
PRAios' Nase wegschnappt, bevor dieser über sie richtet. Ansonsten kann ich Eure Schlussfolgerungen vollständig verstehen und
wüsste nichts dem entgegen zu setzen. Eure Hypothese wird zudem noch von der Magierphilosophie gestützt. Doch ich würde eine Einschränkung machen: Es lassen sich keine Götter erschaffen, sondern nur sogenannte
anthromorphe Personifizierungen, also wenn zum Beispiel alle Leute glauben würden, die Socken verschwänden aus der Waschküche, weil der Sockenvertilger sie fressen würde, dann würde ein
solcher Sockenvertilger entstehen und Socken fressen. Es würde sich aber nichts ändern, weil die Socken sowieso verschwänden.
Allerdings muss ich bemerken, dass ein Halbwissen wie das Eure sehr gefährlich ist. Ihr scheint Euch sehr gut mit Dämonologie auszukennen, aber weniger mit
Theologie. Es gibt nämlich einen Alveraniar, der den leibhaftigen Tod darstellt. Er ist ein Skelett mit einem schwarzen Mantel, einem schwarzen Pferd (manche behaupten ein dämonides Shadifriit, ab das ist
erfundener Blödsinn), eine Sense und ein Schwert. Mit der Sense macht er einen so feinen Schnitt durch die Kehle,
dass die Seele entweichen kann und er sie mitnimmt. Adligen steht das Schwert zu. So schickt
BORon MArbo, Golgari oder den
leibhaftigen Tod zu einem, wenn man stirbt. Diese geleiten einen dann ins
Jenseits. Also sind sie mitnichten "das Ende des Lebens", sondern "der Beginn des Todes", also nur die Eskorte in
BORons Hallen.
Einen Haken hat aber auch dieses: Wenn der leibhaftige Tod eine Sense benötigt, warum haben
MArbo und Golgari dies nicht? Es könnte also sein, dass
Visar und der Tod übereinstimmen. Ich folgere daraus: Der Tod ist die anthromorphe Personifizierung, also das Ende des Lebens, während
Golgari und MArbo die Eskorte sind. Da das Dämonische
Zerrbilder der Götter und Alveraniare bildet, ist ein Rabenähnlicher Gehörnter, der Seelen zu
BORons Gegenspielerin zerrt, nur zu wahrscheinlich. Doch Eure Thesen werfen zwei Fragen auf: Wie viele personifizierte Naturgewalten gibt es? Und warum sollte jemand den leibhaftigen Tod verehren? Es wäre sinnlos, zu ihm zu beten.
BORon wirkt ständig seine alltäglichen Wunder, wie Schlaf, Vergessen, aber auch Tod. Und seine Gegenspielerin kann einem Macht bescheren, aber warum sollte man den Tod an sich anbeten?
NAndus möge Euch und mich erleuchten,
Madajan Nandusstolz
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Reactio ad Madajan Nandusstolz
Reaktion zu Opus no. 124 - den
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Werter Majadan Nandusstolz,
Ich las mit großer Freude und Entzücken euren grosspurigen Artikel, in dem ihr mal schnell in zwölf Zeilen die Welt erklärt und euch ganz schön mit Ruhm bekleckert.
Ihr wollt also ein Buch mit 500 Meisterformel redigieren und wollt über 200 Formeln, wovon 20 selbstkonzipiert sind, miterschaffen haben?
Nun, lasst euch gesagt sein, dass ich jahrelang als Scriptor in den Bleikammern zu Gareth arbeitete und nicht annähernd
so viele Cantiones dort lagern, wobei man erwarten könnte, dass die Schaffenskraft etlicher finsterer Magier in etlichen Jahrhunderten mehr hervorbringen sollte, als es euer Geist in einem Lebens schafft. Aber ich kann mich irren und ihr seid wahrhaftig von Hesinde gesegnet, es soll ja Puniner Magier geben, die Hesinde das wertvollste gestiftet haben, das in ihrem
Besitz war, ihren Verstand, und da kann man schon auf göttliches Wohlwollen hoffen, sollte aber nicht darauf vertrauen.
Nun über eure Wiederlegungen zur marakanischen Religion beziehe ich weiter keine Stellung, da ich diese schon im maraskanischen Feldzug des seligen Kaisers Raul mit Feuer und Schwert als widerlichste Häresie bekämpfte, die unter
PRAios Scheibe weilt.
Zu euerer Argumentation zu den Elementen verweise ich auf meine Lehrschrift im
Opus
87, der sich dieser Sache theologisch und sphairologisch annimmt und bespricht.
Ich bitte euch hiermit um Auskunft über eure Heimatakademie, Lehrmeister und weitere Bildungseinrichtungen, die ihr besucht habt, sowie eine Zusendung über veröffentlichte Cantiones aus eurer Hand.
Seine Hochwürden
Praiodan Greif
Inquisitor der heiligen Kirche des Götterfürsten PRAios
Träger des Schwertes Ucuri
Doctor der Theologica, Sphairologica et Historica
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Leserbriefe zu der "Contrathese wider die sieben Elemente"
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Ich möchte mir eine gezielte Provokation meiner Selbst verbitten und möchte Euren verblendeten Geist ein wenig aufklären und Eure Beweisführungen in jener Reihenfolge widerlegen, in der Ihr sie erstellt habt.
Ad primo: Die Zitadellen der Elemente. Nun, das Fehlen einer Zitadelle der Kraft als Beweis gegen die Sieben Elemente anzuführen, ist mehr als schwachsinnig. Wissen wir nicht alle,
dass die Zitadelle der Kraft bei Madas Frevel zerstört wurde und deshalb nicht mehr aufzufinden ist? Heißt es nicht, die Zitadellen der einzelnen Elemente seien einzig aus dem jeweiligen Element? Nehmen wir rein hypothetisch an, die Zitadelle der Luft befände sich nicht weit im Westen von Gareth und bestünde aus Stürmen. Nun würde der Kristall der Luft zerstört und somit die Macht, welche die Zitadelle zusammenhält, verschwinden. Was wäre die Folge? Die Stürme breiteten sich in alle Richtungen aus und verwüsteten dabei wohl Gareth. Die Hauptstadt könnte nie wieder errichtet werden, da dort ein ewiger Sturm wäre. Könnt Ihr mir folgen? Diese Linien würde man wohl "Sturmlinien" taufen und eine Bewegung (primäre Eigenschaft der Luft) wäre in Richtung einer solchen Linie vereinfacht. Diesem Beispiel kann man wohl recht gut folgen. Nun stellt Euch vor, die Zitadelle der Kraft wäre statt dessen in unserem Beispiel. Wenn wir die Folge logischen Denkens einmal auf das Siebte Element ummünzen, sieht es so aus: Der Stein der Kraft würde zerstört und die Zitadelle
ist somit zusammengefallen. Die Folge wäre magische Energie, die sich in Linien ausbreitete. Diese Linien würde man wohl "Kraftlinien" taufen und das Zaubern wäre in Richtung einer solchen Linie vereinfacht. Nun betrachtet einmal die Welt mit dem, von mir wie von Euch wohl auch, hochgeschätzten
OCULUS. Nun sind sie äußerst chaotisch angeordnet und deuten auf keinen bestimmten Ort hin, doch es ist logisch,
dass die Zitadelle der Kraft auch an keinem Ort existierte. Nun werdet Ihr Euch wohl wundern und denken, ich widerspräche mir im selben Absatz, doch ich will auf folgendes hinaus: Wo befindet sich die Zitadelle des Erzes angeblich? In einem Gebirge, und nicht darauf, sondern im Gestein. Wo befindet sich angeblich die Zitadelle des Feuers? In der Lava eines Vulkans. Wo befindet sich angeblich die Zitadelle des Wassers? Unter Wassermassen, tief im Meer. Wo befindet sich angeblich die Zitadelle des Humus? Mitten im Wald, eingeschlossen von Ranken. Wo befindet sich angeblich die Zitadelle des Eises? Im Ewigen Eis, komplett umschlossen von selbigem. Wo befindet sich angeblich die Zitadelle der Luft? Hoch oben schwebend. Daraus folgt: Jede Zitadelle ist umschlossen von ihrem Element. Und was ist reine Kraft? Der Limbus. Also befand sich die Zitadelle in selbigem. Als Beweis fungiert wohl auch,
dass der Limbus durchzogen mit Kraftlinien ist. Wie aber kommen diese dann nach Dere? Ganz einfach: Nehmen wir den Cantus
PLANASTRALE. Mit ihm gelangt man in den Limbus, kann sich aber nur entlang der Kraftlinien bewegen. Es gibt auch natürliche Pforten, die in Globulen oder in den Limbus führen. Bei der Ausbreitung der Kraftlinien werden wohl, auf ganz Dere zusammengenommen, so viele Pforten offen gewesen sein, wie Kraftlinien heute zu finden sind. Denn durch die offenen Pforten schossen die Kraftlinien nach Dere und existieren immer noch.
Ad secundo: Die Limbusformeln. Es mag sein, dass PLANASTRALE in Dämonenbeschwörungen (in modifizierter Form) enthalten ist, doch es mag ebenfalls sein,
dass der PLANASTRALE früher Bestandteil der Magie war, die Kraft-Djinni beschwören sollte. Denn ich weiß nicht, wie man es bewerkstelligen sollte, statt eine Pforte in den Limbus eine Pforte in die Niederhöllen zu schaffen. Da erscheint die Djinn- Theorie logischer. Der
AUGE DES LIMBUS ist mit Sicherheit durch eine Combinatio der Canti
PLANASTRALE und WINDHOSE zu erreichen, so wie an der
Akademie zu Arkania aus dem FLAMMENRING und der WINDHOSE der
FEUERSTURM erschaffen wurde (siehe dazu Opus
no. 79). Doch es fehlt beim Auge des Limbus gänzlich eine Luftkomponente. Vergleichen wir den
AUGE DES LIMBUS mit WINDHOSE und
MAHLSTROM, so stellen wir fest, dass wie beim MAHLSTROM in der Nähe befindliche Personen eingezogen werden. Doch da kein Wasser drum herum ist, so vermuten Kleingeister eine
WINDHOSE- Komponente. Doch die WINDHOSE zieht nicht in den Mittelpunkt, sondern stößt Dinge umher. Beim
PLANASTRALE wirken rein magische Kräfte und keine Windmagie. Der
TRANSVERSALIS lässt sich nicht einfach durch zwei PLANASTRALE ersetzen, denn zwei Tore an der gleichen Stelle bewirken nur,
dass man dort herauskommt, wo man hineingegangen ist. Der einzige Effekt wären die Ränder, die jede Öffnung umgeben. Und wenn der Spruch dann nur noch auf sich selbst anwendbar ist, dann wäre die Wirkung nur,
dass der Zaubernde weniger magische Kräfte hätte. Was TRANSVERSALIS und
PLANASTRALE angeht: Diese beiden Zauber werden oft falsch eingeordnet. Der
PLANASTRALE erschafft eine Art Brücke aus Kraft durch den vom selben Element besetzten Raum und ist somit nicht der ÜBER
WIPFEL- Reihe, sondern dem Cantus SOLIDIRID
FARBENSPIEL zuzuordnen. Denn bei beiden Zaubern können beliebig viele Personen und beliebig viele Gegenstände durch den elementaren Raum transportiert werden. Der ÜBER
WIPFEL hingegen bewirkt, dass der Zauberer durch den elementaren Raum zu einem beliebigen Zielort gelangt und entspricht daher dem
TRANSVERSALIS.
Ad tertio: Kampfzauberei. Ich empfehle Euch, meinen Artikel "Von den Anfängen der aventurischen
Zauberkunst". In ihm sind die Erklärungen zu dem FULMINICTUS enthalten. Was den
IGNIFAXIUS angeht, so mögt Ihr Recht haben, doch das widerlegt nicht die Heptalogien- Theorie.
Schlussfolgerungen: Es gibt sieben Elemente, die sich mit einem klaren Kopf nachweisen lassen. Es deutet alles darauf hin,
dass es früher eine Elementare Urformel gab, die eine a- und eine b-Variante enthielt. Mit der a-Variante ließen sich Beschwörungen (und Entschwörungen) wie
(DE-) MANIFESTO, MEISTER
MINDERER GEISTER, DJINN DES
(Elementes) und MEISTER DER ELEMENTE vornehmen, mit der b-Variante ließen sich die Elemente manipulieren, also sowohl verwandeln, als auch den Bewegungszustand ändern (nicht umsonst heißt die Zauberei, die Totes verwandelt, auch Veränderungs- Zauberei), was sowohl
ZORN DER ELEMENTE als auch AEOLITUS oder ÜBER
WIPFEL wiedergibt. Das ist das, wonach der Konvent der Urformel momentan sucht. Danach werden wir die Sphaerologischen (ein besserer Name für das Gebiet der Dämonenbeschörung, denn obwohl auch der
KOMM KOBOLD KOMM in dieses Gebiet fällt, sind Kobolde keine Dämonen) Urformel suchen, wobei wir natürlich nicht einen Durchbruch auf dem Gebiet der Dämonologie suchen, sondern nur
HESinde gefällig Wissen mehren wollen. Natürlich ließen sich dadurch Exorzismen sprechen und Kobolde rufen, was durchaus
HESinde gefällig ist. Durch eine Kombination beider Canti ließe sich wohl die Umfassende Urformel entwickeln, da alles, was derisch ist auf den Elementen basiert oder komplett dämonischen Ursprungs ist. Mit diesem Cantus wäre eine Art Freimagie möglich.
Rückmeldungen an Madajan Nandusstolz bitte bei der Nordland-Bank
in meinem Schließfach hinterlegen.
HESinde mit Euch
Madajan Nandusstolz
?
Oh HESinde, selten habe ich eine derartige Anhäufung von echtem und falschem
Wissen gelesen.
Eine Geisterbeschwörung, wie sie insbesondere von den Sumudienern vollzogen
wird, ruft ausschließlich Geister, die sich noch innerhalb der Dritten Sphäre
befinden. Er baut keine Verbindung zur Siebten Sphäre auf.
Der NECROPATHIA ermöglicht dem Geist des Magus eine Reise in die Vierte
Sphäre und ist natürlich keine Beschwörung. Man kann also mit keinem Verstorbenen Kontakt aufnehmen, der sich bereits in den Niederhöllem oder
einem der Paradiese der Fünften Sphäre befindet. Wieder keine Verbindung zur
Siebten Sphäre.
Ihr redet von einer Zitadelle, in der alle sechs Elemente vertreten sind.
Was, bitte schön, soll das sein? Es gibt zwar Gerüchte über ein "Tal der
Elemente", welches vor einigen Jahren entdeckt worden sein soll, doch ist dies (wenn diese Gerüchte wahr sein sollten) keine Elementare Zitadelle.
Ebenso reiht Ihr Simyala, die mythische Elfenstadt, in die Elementaren Zitadellen ein. Die Zitadellen jedoch existieren seit der Erschaffung der
Welt. Simyala war vielleicht einem Element "geweiht", doch das ist in dem Zusammenhang schon alles.
Möge HESinde euch führen,
Magister Ariachos
?
Antworten des Autors von "Traktat
zu den Acht Elementen..."
Reaktionen zu Opus no. 124 - den
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Werter Collega Madajian,
in dem letzten Mond habe ich mich auf einer längeren Reise durch die Heimat der Beni Bornrech befunden und fand deshalb weder Zeit noch Möglichkeit, Eure Reactio zu lesen. Ich hoffe, Ihr könnt diese Unpässlichkeit
verzeihen.
Desgleichen möchte ich Euch aber an die Form der Etikette gemahnen: Die Meinung des werten Collegen Acerton vom Donnerberg (dem ich an dieser Stelle danken möchte, statt meiner eine Reactio geschrieben zu
haben) als das "Gefasel eines blöden alten Bocks" zu bezeichnen,
lässt nicht an den Disput denken, den Ihr Euch rühmt, angeregt zu haben, sondern an eine Stammtischrunde im Blauen Salamander.
Des weiteren lässt Euer Fehlpass, den Verfasser meines Artikels als Ismeth ibn Amed zu benennen, darauf
schließen, dass Ihr Euch wahrlich eingängig und in einzigartiger Weise mit dem Artikel befasst habt, ehe Ihr Eure Reaktion verfasst habt.
Ich verstehe Eure Haltung nicht ganz, wenn Ihr, der seinen Namen nach einem Frevler und einem Halbgott wählte, religiöse Bezüge aus dem Traktat bannen wollt – wobei Ihr nichts anderes macht. Denn Eure
Rechtfertigungen (vor allem jene aus der Reactio
im Opus no. 124, wo Ihr auf die Anzahl Hoher Entitäten bei der Entstehung der Welt – und nebenbei in nicht ganz sauberer Schleife auf Euer neuestes Traktat – verweist) beziehen sich
meines Erachtens nach auf das große Buch Eures Glaubens: Die Annalen des Götteralters.
Woher nehmt Ihr aber die Rechtfertigung, jenes Buch als Wahrheit darzustellen. Nur weil ein größerer Teil daran glaubt. Ist es nicht eher so, dass die Minderheiten die wahre Erkenntnis besitzen und die Mehrheit nur einen Bruchteil? Warum einen Glauben der Hoffnung und einen Glauben, dessen eine große Säule die Suche nach Erkenntnis ist, als Idiotie abstempeln? Gerade deshalb verstehe ich Eure Haltung nicht: Ihr selbst habt Euch der Erkenntnis verschrieben, verurteilt aber eine erkennende Religion.
Ihr bezeichnent ihn als Irrglauben. Die Welt ist schön. Was das soll? Nun, das will ich Euch gerne
nahe bringen: Die Welt wurde von Rur erschaffen – mit allem, was darauf ist. Mögt Ihr die Schöpferin in Eurem Glauben als Los bezeichnen – es bleibt ein Fakt, in dem wir uns wohl einig sind. Warum sollte also eine solche Entität etwas
Unvollkommenes und Hässliches schaffen? Das entzieht sich meinem Verständnis. Euer Verweis auf Dämonen und Borbaradianer zeugt aber von Eurem Unverständnis. So wie Rur die Welt geschaffen hat, ist sie schön. Aber er hat keine Dämonen geschaffen und auch keine Dämonenknechte. Deshalb ist es unsere Aufgabe, die
Ungeborenen zurück in den Äthrajin zu treiben und so das Maß der Schönheit zu gewähren. Was ist an dieser Sicht der Dinge falsch? Ich vermeine, dass Eure Priester dasselbe Euch ans Herz legen.
Und was die Läuse und den Dreck angeht: Beides sind natürliche Bestandteile der Welt und damit nichts Häßliches im objektiven Sinne. Eure negative Bewertung resultiert aus Eurem persönlichen Ästhetikverständnis.
Aber zurück zu meiner These: Ich habe nie behauptet, dass die Wesen vor Madas Frevel Körper ohne Seele
gewesen wären, wie Ihr es aufgreift in Eurer Reactio im Opus no.
122. Denn eine Seele haben sie immer schon gehabt. Es geht darum, dass ihnen bis zu diesem Zeitpunkt nicht ein freier Geist in dem Maßen zur Verfügung stand, wie es jetzt der Fall ist. Und hättet Ihr mein Traktat aufmerksamer gelesen, wäre Euch sicher aufgefallen, dass ich darin benenne, dass mit dem Untergang der Zitadelle der Magie auch die Zitadelle des Geistes
vergangen ist – und damit ist die Frage nach dem Standort jener Zitadelle hinfällig.
Wenn Ihr mir jetzt aber genau beweisen könnt, dass die Wesen vor Madas Frevel genauso freien Willens waren, wie wir es jetzt sind, dann ziehe ich allerdings meine These zurück. Ein solcher Beweis ist aber dahingehend meines Erachtens nicht mehr möglich, da wir keinerlei Verständnis von den Wesen früherer Kulturen haben und allerhöchstens deren subjektive Meinung als Grundlage hätten.
Eure These, dass mit der Vernichtung Pyrdakors der Hohe Diener Famerlor dem Bruderlosen anheimfallen müsste, ist vollkommen richtig und an dieser Stelle möchte ich Euch mein Lob für diese wahre Erkenntnis
aussprechen. Doch wurde der Güldene Drache nie vernichtet, denn er weilt immer noch in dieser Welt. Dies mögt Ihr verstehen, wenn Ihr Euch näher mit der Drachen-Ei Akademie nahe As’Tuzak befasst.
Alles andere hat der werte College Acerton schon vollkommen richtig dargelegt.
Nun aber noch etwas zu Eurer Person: Ihr rühmt Euch, mein Traktat in zehn Minuten widerlegt zu haben. Zudem erscheint mir Euer gesamter zweiter Artikel wie eine Hymne auf Euch selbst.
Dass Ihr zwanzig Thesen selber
erstellt habt, spricht für Euch und ist eine nicht zu verachtende Leistung. Im Bereich der Zauberwerkstatt und der Analyse seid Ihr wahrscheinlich wahrlich eine Koryphäe.
Was allerdings Magietheorie und magiephilosophische Diskussionen angeht, da seid Ihr noch einzigartiger. Eine Widerlegung in zehn Minuten zu erstellen, zeugt nicht von Können, sondern von falscher Arroganz – was aber bekanntlich einigen Garethjas eigen ist und ihnen nicht immer förderlich ist, wie wir wissen. Für mich zeigt es, dass Ihr Euch gar nicht eingehend mit dem Thema beschäftigt habt, sondern nur die für Euch erstbeste Formulierung aufgegriffen habt, um diese dann selbstgefällig zu zerreißen. Nun, wie Ihr seht, ist das nicht der richtige Weg für eine argumentative Diskussion, die beinhaltet, dass man sich erst mit allen Aspekten des
Themas vertraut macht, um sich nicht hinterher in Ausflüchte verstricken zu müssen.
Um in Euer Sprache zu bleiben:
Ich möchte auf eine winzige Kleinigkeit hinweisen, die allerdings Eure gesamte Reactio zum Einstürzen bringen könnte: Ihr habt Euch nicht die Ruhe und die Zeit genommen, ein wirklich stabiles Konstrukt
aufzubauen, das wirklich entschieden das meinige zu Fall bringen könnte.
Wenn es Euch interessiert: Ich habe mir eindringlich alle drei Reactiae (Eure beiden und die eine von College Acerton) mehrmals durchgelesen und mir für das Verfassen dieses Textes Zeit genommen. Alles in allem
resultiert daraus eine Arbeitszeit von drei Stunden, die mir bei Euren kurzen Textes und wackeligen Behauptungen angemessen erschien.
Schade, dass Ihr mir nicht Nandus' Erleuchtung wünscht, dafür möge er Euch erleuchten, dass er nur ein Aspekt Hesindes ist, den ihr personalisiert habt. Aber ich bin zuversichtlich, dass Ihr dies in dem einen oder anderem Leben erkennen werdet.
Hochachtungsvoll,
Keideran der Erleuchtete
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Zu dem "Traktat zu den Acht
Elementen und zur Wiedergeborenen Magie"
Reaktion zu Opus no. 121 - den
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Ihr habt schon richtig geschrieben, dass die Elemente sich gegenseitig
beeinflussen. Doch inwiefern beeinflussen sich Contraelemente? Sie vernichten
einander! Wo das eine ist, kann das andere nicht sein! Wäre also Geist das
Contraelement zur Magie, dürften alle Magiebegabten keinen Geist haben. Geistverändernde Magie wäre
ebenso wenig möglich.
Überdenkt also noch einmal eure Meinung.
Möge HESinde euch führen,
Magister Ariachos
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In dieser Ausgabe
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