ACADEMIA LIMBOLOGICA publicat
Opus veritatis scientiæque
6. Rahja im 31. Götterlauf nach Hal
CXXXII. Ausgabe


Von den Dienern Sumus und Satuarias im tiefen Süden

Aus einem Aufsatz einer Novizin der Dekata; neuzeitlich:

„Nicht nur fähige Zauberer der wissenschaftlichen Gildenmagie wie die Spektabilitäten der Dekata, den Cancellarius des Kahet oder den Cronjustitiar oder auch die berüchtigten Zaubertänzer der Waldmenschen, die Geisterseher und Keulenschwinger, gemeinhin: Schamanen genannt, gibt es in unserem Heiligen Nisutreich.
Auch Anbeter der Sumu und deren angeblicher Tochter Satuaria soll es hier geben. Dabei ist zu beachten, dass die Diener Sumus, vulgo: Druiden, im tiefen Süden äußerst selten sind. Von einem Vorfall weiß man zu berichten, und dieser Druide suchte Ujak zu vernichten.

Dafür sprechen aber Gerüchte und Sagen von einigen Töchtern Satuarias, vulgo: Hexen, die hier wirken. Wenig nur sollen es sein und ihnen sei allensamt an Geheimhaltung ihrer Profession gelegen. Nach Berichten von Augenzeugen aus dem Câbas und Irakema soll es im Regengebirge einen Zirkel geben, der sich dort regelmäßig trifft. Sowohl auf câbaser, als auch auf irakema’er Seite sollen in niederen Höhen regelmäßig im Freimond des Efferd helle Feuer im Regengebirge gesehen worden sein.

Einigen Personen des Kahets sagt man nach, niedere Zauberkräfte - wie sie Hexen verwenden - zu nutzen. In so manchem Dorf gibt es angeblich eine weise Frau mit Zauberkräften, die mit Tieren spricht und Wunden mit ihrer – bei Borons Tochter Hesinde – Spucke verschließt!

Auch im Adel sollen diverse Personen der Götzin Satuaria dienen. Manch eine Sahet oder Akîbet soll eine Hexe sein, doch traut sich niemand, die Wahrheit auszusprechen. Weiß man doch, wie rachsüchtig die Töchter Satuarias sind – und will man vermeiden, dass Kornkäfer über die Felder herfallen oder es Kröten vom Himmel regnet!“

(Das sind nur Auszüge aus einem seitenlangen Aufsatz)

Aus einem anonymen Brief an die Dekata:

„Wohl wahr ist es, dass es mitnichten nur arkan begabte Regelfetischisten mangelnder Begabung im Kahet gibt. Die sogenannten Gildenmagi müssen sich damit abfinden, dass die Magie innerhalb unserer Reiches nicht allein von ihnen praktiziert wird.
Die Töchter Satuarias wirken im Verborgenen, wie es ihre Art ist, und doch möchte ich mit der Erlaubnis all meiner Schwestern ein paar Geheimnisse offenbaren.
In SEINEM Heiligen Reich wirken insbesondere kluge Schwestern des Wissens und weise Seherinnen von Heute und Morgen, wie auch wenige Töchter der Nacht. Wenn euch diese Begriffe nichts sagen, dann ist es euer Problem.

Satuaria ist eine friedliche Göttin, eine Muttergöttin voller Liebe, aber auch voller Zorn, wenn jemand sich IHREN Geboten widersetzt. IHR Wirken ist eng mit dem der Achazgöttin Ssad’Huarr verknüpft – beide Göttinnen sind eins, wie die Töchter und Söhne Satuarias schon vor langer Zeit erkannten, und wie es die Spitzkappenträger in ihrer maßlosen Ignoranz immer noch leugnen.

Unsere Kräfte sind nicht schädlicher als die der Gildenmagier. Im Gegenteil: Uns sind unsere magischen Fähigkeiten von der Natur, von der Erdmutter Sumu und ihrer Tochter Satuaria verliehen – wir nutzen die vorhandenen Gaben aller uns umgebenden Elemente, um hier und da etwas Wunderbares zu bewirken. 
Welchen Grund hätten wir, Kröten vom Himmel regnen zu lassen, um es mit den Worten der Novizin zu sagen? Dies ist ein Bereich der Paktierer, denn das Regnen von Kröten widerspricht IHR und dem natürlichen Wirken. Wendet Euch also bei vom Himmel regnenden Kröten, fliegenden Schweinen und dreiköpfigen Kühen an sie.
Der Umgang mit dämonischen Kräften ist IHR ein Gräuel! Geht eine Schwester einen Pakt ein, so ist sie keine Schwester mehr! Wir sind keine Dämonenanbeterinnen! Merkt Euch das!
Unsere Energie, die Fähigkeit Matricen zu formen und damit Cantiones zu wirken – so die blasierte Ausdrucksweise der Händewedler – stammt nicht aus den fernen Sphären, sondern von IHR! SATuaria selbst verlieh uns die Kraft und die Fähigkeit, die Kräfte der Erde, des Himmels und des Wassers zu nutzen, die um uns herum sind.

Ja, auch im Adel gibt es uns. Warum auch nicht? Und welche Tochter Satuarias, die einen Rang im altehrwürdigen Reich der Kemi besitzt, verheimlicht ihre Kräfte wirklich?

Eure Novizin hat schlechte Arbeit geleistet. Sie stützt sich auf Gerüchte und Halbwahrheiten und posaunt sie als unumstößliche Fakten heraus.“

Aussagen verschiedener Bürger des Kemireiches:

„Mein Ochs’ ging durch, riss mich zu Boden und so ratterte mein Wagen über mein Bein und es knackte fürchterlich. Und es tat fürchterlich weh und ich schrie fürchterlich. Da kam dann die Apothekerin, sah sich das Bein an und legte dann ihre Hand drauf. Es wurde warm und schon Minuten später war es wieder ganz! Es tat nicht mehr weh!“
Bauer aus Djasét; etwa 21 S.G.

„Es war eine Vollmondnacht und ich konnte nicht schlafen. Da ging ich noch mal kurz hinaus und sah mir den schönen Mond an. Da flog doch tatsächlich eine Gestalt vorbei, direkt durch das helle Mondlicht! Jaaah, vielleicht kräftig gebaut und auf einem Stecken. Mehr konnte ich nicht sehen.“
Fischerstochter aus Jaldosh; etwa 28 S.G.

„Ich weiß... weiß einfach nicht. Ich erinnere mich an ein Feuer, das ich in den Bergen gesehen habe...und dass ich gerne dorthin wollte. Ich sehe auch eine Frau, aber nur... nur Schemen, oder so. Und dann wachte ich am nächsten Morgen auf, neben meinem Bett ein paar Goldstücke und Naschwerk. Ja, es war im Freimond des EFFerd!“
Schneidergeselle aus Andju; 27 S.G.

„Ja, wir gehen, wenn wir uns wehtun, dann immer zu der alten Salla. Die wohnt dort drüben, in der Kate dort. Sie hilft uns dann, spuckt uns auf das Wehwehchen, und es tut nicht mehr weh. Und dann sind wir auch ganz lieb und schenken ihr mal Blumen oder was für ihre Katze.“
Ein Kind aus Meria; 25 S.G.

„Wir wanderten so durch die Berge und ein furchtbar kalter Wind fuhr uns durch die Gesichter. Dann ließ er auf einmal nach, so ganz urplötzlich. Und wenige Schritt vor uns stand diese alte Frau in weite weiße, auch gar pelzverbrämte Gewänder gekleidet. Sie ließ gerade die Arme sinken und sah uns dann an. Der schneeweiße Rabe auf ihrer Schulter krächzte. »Ihr seid in großer Gefahr. Apokáphyr ist erwacht. Geht!« Wir lachten die Schrulle aus, was faselte die da bloß, dachten wir. Und fragten sie, wer sie überhaupt ist. »Ká’Sebá, die Hüterin der Gipfel!« Dann verschwand sie plötzlich in einem Lufthauch...“
Abenteurer; in der Taverne Cadrims; neuzeitlich

„Ja, das war damals im Unabhängigkeitskrieg, wo alle alle bekämpften. Wir waren mit unseren Männern im Dschungel und hinter uns, vor uns, rechts, links, oben, unten - alles nur Al’Anfaner. Wir mussten einen sicheren Weg finden. Vor allem mit den Dörflern – denn die wollten wir in Sicherheit bringen. Da bot uns diese junge Frau ihre Hilfe an. Sie würde die Feinde ablenken, sagte sie. Die hatte Mut! Die anderen zogen schon mal weiter und ich blieb bei dem hübschen Ding, zum Schutz natürlich! Sie konzentrierte sich und plötzlich erschienen dicke, undurchdringliche Nebelschwaden wie aus dem Nichts und senken sich dann in Richtung der feindlichen Lager!...“
Veteran aus Ahét; neuzeitlich

Mündlicher Bericht eines Dekata-Magisters; neuzeitlich:

„Meines Wissens nach gibt es schon einige Hexen im kem’schen Adel. Ich habe mal selbst Nachforschungen angestellt, vor allem, da laut nisutlicher Anordnung alle, wirklich alle Zauberkundigen registriert sein müssen.“ (nickt eifrig) „Ja, zuerst kam ich da auf die ehemalige Akîbet von Pét’hesa, die jetzige Sahet von Kemhaven: Battrah. Sie hat ihre Profession nie verheimlicht und lebt mit ihrem schwarzen Raben Tapam nun auf Benbukkula. Was der Rabe zu sagen hat? Nun... das ist mir nicht ganz geläufig. Im Allgemeinen sagt man dem Hexentum verschiedene Gruppierungen nach, erkennbar an ihren Vertrauten. Ja, jede Hexe hat ein solches Zaubertier und der Rabe ist eines davon. Dann gibt es noch Katzen, Schlangen, ich glaube Kröten auch noch. 
Nun, manchmal findet man solche Rabenhexen auf Jahrmärkten, wo sie dann Inrahkarten legen und manchen Unsinn mehr. Ein Frevel? Dass sie einen Raben halten? Aus wissenschaftlicher Sicht vielleicht nicht, denn wir reiten ja auch auf Pferden, die als Heilige Tiere der Boronstochter RAHja gelten. Für genauere Informationen müsstet Ihr die Kirche selbst befragen.
Das Gespräch mit ihr war zwar von Höflichkeit, aber auch Zurückhaltung geprägt und oftmals von kryptischen Äußerungen, aber ganzheitlich betrachtet wenig informativ, was die Innere Struktur des Hexentumes angeht. Offene Bekennung zum Hexentum heißt also nicht gleich, dass alle internen Details verraten würden.

Weiterhin bekannt ist die ‚Rubinbraut’ – die Sahet Ni Jaldosh, Madanya Stragonez. Sie ist immer nur in Begleitung ihrer Rubinotter anzutreffen und zumeist auf ihrer Thalukke - die aber augenscheinlich nicht fliegen kann.
Normalerweise sind Hexen mit Schlangen sehr wissbegierig. Im Horasreich hatte ich diverse Erfahrungen mit ihnen und sie stellten sich als im Vergleich zur übrigen Bevölkerung recht gebildete Individuen heraus. Sie konnten sogar lesen, schreiben und rechnen! Aber zurück zum Punkt: Ihre Wohlgeboren Madanya Stragonez ist dagegen... hm... aufbrausend, aktiv, vielleicht auch ein wenig, sagen wir: beschränkt. Nicht unbedingt dumm, aber... Ihr wisst sicher, was ich meine? Nein? So... ähäm... sie weist nicht unbedingt die besonnene Bildung auf, wie andere ihres... äh... ja, Standes! 
Nun, auch sie verheimlicht ihre Kräfte nicht mehr als nötig, zaubert hier und zaubert da, auch mal Wetterzauber – nichts wirklich Weltbewegendes also.

Dann ist da noch die neue Akîbet von Câbas, Phatapi al’...al’Menkhauhour. Wie auch Battrah ist die Akîbet immer in Begleitung eines Boronsraben anzutreffen, also gehören die beiden derselben Spe... äh... Gruppe an. 
Sie stellte sich als intelligente Frau heraus, die ebenfalls ihre Kräfte vielleicht nicht gerade offen zur Schau stellt, aber sie auch nicht verheimlicht. Das Gespräch mit ihr war insofern schwierig, als dass sie immer zu wissen schien, was ich sagen wollte, und dass mich ihr Rabe immer wieder unterbrach mit seinem Geplapper. Ja ja! Geplapper! 
Aber wirkliche Informationen kamen auch hier nicht zustande. Eher war die Akîbet in internen Details zum Hexentum noch zurückhaltender als die Sahet Battrah. 

Ich kann mir vorstellen, dass alle drei so etwas wie lokale Größen der Hexen sind. Gruppenführerinnen oder Zirkeloberste. Während der Gespräche mit ihnen stellte ich bei allen dreien ein gewisses Potential fest, bei der einen mehr, bei der anderen weniger. Nicht nur wegen ihres Standes sind sie wohl Besonderheiten, sondern auch wegen dieses Potentials. Was das genau heißt? Nun... hüstel... wie alle Hexen besitzen sie natürlich astrale Fähigkeiten, die man mittels bestimmter Cantiones für das geschulte Auge sichtbar zu machen vermag. Ich analysierte die arcanen Matricen der drei Damen und stellte fest, dass sie es durchaus mit gewöhnlichen Adepten aufnehmen könnten – rein vom erkennbaren arcanen Potential her. 

Weitere Hexen? Nun, die drei sprachen immer wieder von ‚Schwestern’ und ‚Brüdern’ – weswegen es wohl auch die eine oder andere männliche Hexe hier im Süden geben dürfte – aber genaue Zahlen nannten sie trotz meiner dezenten Nachfragen nicht. Ebenfalls wurden mir keine Namen genannt.

Ja, diese drei sind die bekanntesten, namentlich bekannten Hexen des Kemi-Reiches.“

(der Magister versprach am Ball zu bleiben, und weiteres aufzudecken)

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Drakmore Eolan Cardin

Vorwort der Redaktion: Wir danken für diesen ersten eingelangten Lebenslauf, doch auch weiterhin bitten wir die werten Leser, sich einige Stunden Zeit zu nehmen, um uns Lehrreiches und Erbauliches aus ihrer Kindheit und Jugend zu berichten - jene Zeit, die aus uns allen das machte, was wir nun sind. So soll dies auch eine Gelegenheit sein, jene Magister, die schon des öfteren im Opus publizierten, von einer ganz anderen Seite kennen- und damit verstehen zu lernen. Es ist mir darüber hinaus eine ganz besondere Freude, als ersten Lebenslauf jenen von Drakmore Eolan Cardin aus Rohelsfurthen präsentieren zu dürfen.
für die Redaktion,
Meisterin Sheddja

Drakmore Eolan Cardin wurde irgendwo im Bornland geboren. Der Vater ist unbekannt, die Mutter (wahrer Name ebenfalls unbekannt, angeblicher Name war Traviana Selsenbruck) stammte wohl aus einem kleinen Dorf nahe Norburg.

Reto Cardin, ein reicher Festumer Kaufherr, der auf den Fellhandel mit dem Norden spezialisiert war, war gerade in einer kleinen Stadt in der Nähe von Norburg, als die Stadt von Orks angegriffen wurde. Drakmores späterer Adoptivvater kämpfte mit den Mannschaften seiner Schiffe tapfer gegen die Orken, und schlug diese, die schon in der Stadt standen und einige Häuser niedergebrannt hatten, in die Flucht. Auch die leibliche Mutter von Drakmore, die mit ihrem jungen Sohn in dem Örtchen lebte, wurde in diesem Kampf getötet. Als der Kaufherr den kleinen Jungen sah, nahm er ihn, da er keinen eigenen Sohn hatte, als Adoptivsohn auf und gab ihm seinen zweiten Namen, Eolan.
Die jungen Jahre Drakmores waren von den Reisen und Abenteuern seines Adoptivvaters geprägt, den er auf seinen Handelsfahrten begleitete. Etwas verspätet, mit 7 Jahren, wurden Drakmores magische Fähigkeiten entdeckt und seine Ausbildung an der Halle des Lebens in Norburg begann. Drakmore wurde in den hohen Künsten der Magie geschult. Gegen Ende der Ausbildung stand eine Exkursion in die Bornländer Wildnis auf dem Curriculum. Zu dieser Zeit war Drakmore in eine Halbelfe namens Talia verliebt, die ebenfalls an der Akademie studierte und auch an der Exkursion teilnahm. Die Gruppe der Akademie teilte sich auf, die Aufgabe jedes Einzelnen war es, seinen Fähigkeiten in der Wildnis unter Beweis zu stellen und zu einem vereinbarten Treffpunkt zu gelangen. Bei dieser Übung wurde besagte Elfe von einem Rudel Sumpfranzen angegriffen und verwundet, Drakmore kam ihr zur Hilfe, dabei wurde er selbst jedoch schwer verletzt. Auf dem Weg zurück zur restlichen Gruppe der Akademie begegneten die beiden einem jungen Einhorn, was später als besonderer Wink des Schicksals verstanden wurde. Drakmore und die Elfe, beide aus mehreren Wunden blutend, wurden von dem Einhorn zu einer versteckten Waldhütte geführt. Dort lebte ein alter Druide, der Drakmores und Talias Wunden behandelte. Er war nicht bereit, die beiden zurück zur Gruppe der Akademie zu führen. Im Gegenteil, er verlangte, dass sie aus Dankbarkeit für ihre Rettung bei ihm blieben. Drakmore sollte sein neuer Lehrling werden. Auf Talias Wunsch, die in dem Einhorn ihre Liebe zur Natur wiedergefunden hatte und die Akademie, in die ihr menschlicher Vater sie gesteckt hatte, wie den Vater selbst abgrundtief hasste, blieben die beiden in der Tat dort. Drakmore wurde in den Künsten der Elementar- und Beherrschungsmagie unterwiesen, Talia pflegte eine intensive Freundschaft zu dem Einhorn und mit der Natur um sie herum. Nach zwei, drei Monaten hatte sich auch Drakmore mit der Situation abgefunden. Er sah den Druiden immer ein wenig als ein Forschungsobjekt an, das er studieren konnte. Auf der anderen Seite zeigte dieser ihm Dinge und lehrte ihn Fähigkeiten, die er in der Akademie niemals erlernt hätte.

So verlief das Leben fast zwei volle Götterläufe recht glücklich. Eines Tages jedoch durchkämmte eine Gruppe Bannstrahler den Wald auf der Suche nach dem alten Druiden, der angeblich die Ernten der Bauern der Umgebung mit einem Hagelschlag vernichtet haben sollte. Zum Glück für Drakmore waren er und Talia nicht anwesend, als die Bannstrahler die Hütte des Alten fanden und ihn gefangen nahmen. Nach der Rückkehr der beiden einige Tage später folgten sie der Spur der Bannstrahler zum nächsten größeren Dorf: Dort war der Prozess gegen den Druiden bereits abgeschlossen, ein Inquisitor hatte ihn zum Tode auf dem Scheiterhaufen verurteilt. Der Scheiterhaufen begann gerade lichterloh zu brennen, als Drakmore und die Elfe einen verzweifelten Rettungsversuch wagten. In dem anschließenden Tumult konnte Drakmore den Alten zwar retten, Talia jedoch wurde von den Bannstrahlern überwältigt. Der Druide und er flohen zurück zur Hütte und von dort aus auf Weisung des Alten zu einer Bergkette, welche nahe der Hütte gelegen war, die Drakmore auf Weisung des Alten jedoch immer gemieden hatte. Dort angekommen, erklommen sie einen der niedrigeren Gipfel, der schwache, von den Flammen verbrannte Druide auf Drakmore gestützt.

Sie beide betraten eine große Höhle, aus deren Inneren die Hitze und der Geruch entstiegen, wie er nur von einem Drachen stammen konnte. Und in der Tat: Dort in der Höhle saß ein großer, rotgoldener Höhlendrache. Als die beiden seinen Hort betraten, begann sich der Koloss zu bewegen und nach dem Begehr der Menschen zu fragen. Daraufhin erhob der Druide sein rechte Hand, auf der nun ein flammendes Dreieck in einem Kreis wie eine Art Siegel zu sehen war. Der Druide verlangte von Arakon, dem Drachen, dass er ihm behilflich sei, an dem Inquisitor Rache für seine Entstellungen zu nehmen. Der Drache war bereit dem "Magister" (so nannte er den Alten) seinen Wunsch zu erfüllen. Auf dem Rücken des Drachen flog der Druide davon, vor Schmerz und Erschöpfung kaum fähig, sich auf dem Rücken des Drachen zu halten. Drakmore blieb nichts anderes übrig, als auf die Wiederkehr des Drachen zu warten. Nach langen, trostlosen Stunden kehrte Arakon alleine zurück. Der Alte hatte seinen Tod gefunden: Mit seinen letzten Worten hatte er den Inquisitor verflucht, sein letzter Zauber war damit der Tod des Inquisitors. Von ihm blieb nichts als Asche, wie Arakon zu berichten wusste. Der alte Druide hatte Arakon gebeten, auf Drakmore eine Weile aufzupassen, da er dazu nun nicht mehr in der Lage sei. So verbrachte Drakmore einige Wochen mit dem Drachen, in denen er die drachische Form der Kommunikation und die Magie der Drachen besser kennen lernte. Arakon war aber nicht bereit, zu verraten, warum er den Druiden "Magister" genannt hatte. Auch konnte er zu Drakmores seltsamen Namen, den ihm seine leibliche Mutter mit auf den Weg gegeben hatte, nichts sagen.

Die Sehnsucht nach Talia ließ Drakmore jedoch nicht mehr los. Und so verließ er Arakon, um sich auf die Suche nach ihr zu machen. Damit begann eine lange Reihe von Abenteuern, im Verlaufe derer sich Drakmore einer kleinen Gruppe von Recken anschloss, unter ihnen Belal von Joborn, Estorik Beoson und Tuan Paligan. Ein weiterer Beweggrund für seine Reisen war die Suche nach seinem Adoptivvater und seinem leiblichen Vater, wobei sein seltsamer Name der einzige Hinweis ist, dass jener möglicherweise etwas mit den Drachen zu tun hat, für die sich Drakmore aus diesem Grund besonders interessiert.

Drakmore hält aus verständlichen Gründen von der Inquisition nicht viel. Seine Lieblingsspeise ist der Lachs, der in den Oberläufen des Born gefangen wird. Er ist an dem Wissen der Magier sehr interessiert und achtet durchaus ihre Kenntnisse der hohen Magie, ja er bedauert es von dieser Seite aus gesehen sogar, seine Magierausbildung abgebrochen zu haben, wenngleich ihm die Ausbildung zu einem Druiden weitaus mehr Möglichkeiten gab als die Ausbildung zu einem Norburger Heilmagier. Auf Bemühen seines Freundes Belal von Joborn, einem Abgänger des Kampfseminars Andergast, verlieh im diese Akademie nach einer Reifeprüfung (und einer Spende für die andergast’sche Armee) den Titel Magus honoris causa, den Drakmore heute führt.

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Der Ursprung des Lebens

Cehr geehrte Collegae!
Durch die Artikel in den letzten Ausgaben des Opus über den Tod und die Entitäten, die vor LOS und SUMU waren, wurde ich zum Denken angeregt.
Mir stellte sich die Frage: „Woher kamen LOS und SUMU?“
Die Theorie, dass beide aus dem Chaos kommen, ist mir auch geläufig, aber dennoch bleibt dieselbe Frage.
Ein Beispiel zur Erläuterung des Problems: Ein Huhn schlüpft aus einem Ei. Aber woher kommt dieses Ei? Richtig, von einer Henne. Ein Mensch wird geboren. Von seiner Mutter.
Also stellt sich die Frage, was vor LOS und SUMU war. Nehmen wir an, es war Chaos. Woher kam dann dieses Chaos und warum gab es zu diesem Zeitpunkt nur dieses Chaos? Nun überlegt man, so wie ich es mit einem befreundeten Anhänger der Magierphilosophie tat...
Man kommt vielleicht zu dem Schluss, dass LOS und SUMU eine Göttermutter hatten. Mit dieser Theorie stehen wir aber immer noch am Anfang, denn woher kam dann besagte Göttermutter? Mein Freund, der hier nicht genannt werden möchte, kam zu einem Ergebnis:
„Das uns bekannte war nicht immer da, LOS und SUMU, die übergöttlichen Wesen, entstanden durch ihren eigenen Willen, der so mächtig ist, dass er Raum und Zeit beliebig beeinflussen kann.“
Eine interessante Theorie. Man kann zustimmen oder man kann weiterdenken. Ich dachte weiter. Ich stimme damit überein, dass der Wille von LOS und SUMU alles beeinflussen kann. Aber wenn es vor LOS und SUMU wirklich nichts gab, da stellt sich einem doch die Frage, woher dann der Wille von LOS und SUMU kam.
Gibt es vielleicht eine Entität die älter als alles andere ist, immer existierte, immer existieren wird und ALLES nach seinen Wünschen verändern kann? Sind wir vielleicht nur Spielzeuge einer Macht, die selbst die Götter nicht begreifen und nicht ergründen können?
Mit diesem Artikel möchte ich nicht behaupten, dass es keine Götter gibt. Ich möchte nur zum Nachdenken anregen. Ich freue mich sehr auf Diskussionen mit anderen Gelehrten, Hesindegefälligen, Philosophen oder jedem anderen, der bereit ist, mit mir zu diskutieren.

Hochachtungsvoll, Adeptus Alix Zander
Schule des Wandelbaren zu Tuzak

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In dieser Ausgabe

 


Impressum

Publiziert von der Academia Limbologica
Der Opus im Schwarzen Limbus
* Markus Penz
2.12.2001

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Spielerverein der Freunde
des Gepflegten Rollenspiels

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