ACADEMIA LIMBOLOGICA publicat
Opus veritatis scientiæque
13. Rahja im 31. Götterlauf nach Hal
CXXXIII. Ausgabe


Al Gebra: Das Mes-kha-rê'sche Paradoxon

- aus einem Vortrag von Quenadya Mes-kha-rê vor dem Kollegium der Dekata -

(Quenadya Mes-kha-rê ist eine in Fachkreisen anerkannte Autorität auf den Gebieten der Al Gebra und Derometrie. Sie gilt weithin als Expertin für Paradoxien und Kegelberechnungen. Das so genannte Mes-kha-rê- oder Mezkarai-Paradoxon wurde von ihr im Jahre 22 S.G. (26 n.H.) in die akademische Diskussion eingebracht.)

"Nehmen wir zur Veranschaulichung des Problems ein Beispiel zur Hand. Auf der einen Seite haben wir den Hl. Laguan, einen Helden par excellence, schnell, wendig und tapfer. Wir betrachten ihn am Strand, weit und breit kein Hindernis für unseren Helden. Vor ihm, ein paar Schritt nur, kriecht eine Schildkröte durch den Sand, der wir diesen Vorsprung gönnen wollen. Sobald der Held das Tier erblickt, rennt er los, denn ein solches Mahl ist nicht zu verachten. Er ist in kürzester Zeit an der Stelle, wo die Schildkröte ihre Flucht begonnen hat. Doch währenddessen ist auch die Schildkröte ein kleines Stückchen voran gekommen. Sie hat erneut einen, wenn auch wesentlich kleineren Vorsprung vor dem Heiligen Laguan. Die Situation ist im Grunde genommen dieselbe wie vorher. Wieder gelangt Laguan unverzüglich an den Punkt, wo eben noch die Schildkröte war, wieder ist die Schildkröte ein winziges Stück weiter. So geht es ganz offensichtlich weiter bis in alle Ewigkeit, und so sehr sich der Heilige auch beeilt, die Schildkröte wird er nie und nimmer einholen, geschweige denn überholen. Die Abstände werden zwar immer kürzer, sie werden aber eben immer kürzer!

Wissenschaftlicher, durch Zahlen ausgedrückt, reduziert sich das Problem auf folgende Frage: Kann Laguan, der - empirisch - zwölfmal so schnell läuft wie die Schildkröte, diese einholen, wenn sie einen Vorsprung von, sagen wir, einem Stadion (1 Stadion = 184,97 Schritt) hat?
Hat Laguan ein Stadion zurückgelegt, so ist die Schildkröte um 1/12 Stadion weiter gekrochen,... hat er dieses Zwölftel durcheilt, so hat sie noch einen Vorsprung von 1/144 Stadion,... durchläuft er ihn, ist sie ihm noch 1/1728 Stadion voraus, usw. Ergo: Laguan kann die Schildkröte nie einholen!

Ich will die Paradoxie von Laguan und der Schildkröte aus diesem Grunde wie die ebenfalls von mir dargestellte Halbierungsparadoxie als Stadionparadoxie bezeichnen. Eine logische Analyse zeigt, dass ich, um folgerichtig zu sein, den Weg des Laguan in immer kürzere Abschnitte einteile, die unendlich klein werden. In Gedanken kann ich das durchaus tun, in der Praxis lässt sich das aber nicht realisieren, da der Weg, den der Heilige durchläuft, eine Teilungsgrenze hat..."

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Emmerian ya Hiligan

Vorwort der Redaktion: Dies ist der zweite Beitrag in unserer geplanten Reihe von Lebensläufen, welche die Jugend der unterschiedlichsten Personen aus allen Teilen Aventuriens zum Thema haben sollen und als lehrreiche und erbauliche Lektüre gedacht sind. Auch weiterhin bitten wir um die Zusendung eigener Werke, um sie an dieser Stelle publizieren zu können. Man beachte dazu den Artikel von adeptus maior Eborëus Zachariad in Ausgabe 131 (Artikel einsehen...).
für die Redaktion,
Meisterin Sheddja

Geboren wurde ich im 5. Jahr vor der Regentschaft Hals an einem schönen Sommermorgen, an dem Sonne und Regen einen prächtigen Regenbogen geformt hatten, um mich auf Dere zu begrüßen. Sofort nahm mich mein Vater in den Arm, hob mich hoch und rief immer wieder laut aus, ich sei Emmerian, sein Junge, sein kleiner Magier. Doch so schnell es mich auf Dere erreicht hatte, so bald verließ mich das Glück auch wieder, merkbar daran, als meine Mutter behauptete, mein Vater wäre nicht mein Erzeuger gewesen, mein leiblicher Vater also. Verzweifelt und verärgert über diese Tatsache rannte mein Vater davon, um sich von dieser Buße rein zu waschen. Doch schon wenig später erfuhr meine Mutter von seinem Tod, den er im hastigen Kampf mit einem Dämonen verlor.
Meine Mutter zog mit meinen zwei älteren Geschwistern, Carmena und Jurlianda, und mir zu meiner Tante, ihrer Schwester. Nur kurz nachdem meine Mutter meine zwei jüngeren Geschwister, Jorgen und Harlia, zur Welt gebracht hatte, erkrankte sie und meine zwei älteren Geschwister an einer daimoniden Krankheit, wie man mir erzählte. Ich bekam gar nicht richtig mit, wie meine Mutter vor sich hinsiechte – ‚krank ist sie eben’, meinte ich oft. Eines Tages, als ich von zu Hause kam, war der Medicus anwesend, gerade schlug er sein letztes Boronsrad über meiner Mutter. Als ich das sehen musste, überkam mich ein Schwall von Gefühlen, denen ich nur Ausdruck verleihen konnte, indem ich weinend vor das Haus lief. Die Botschaft, dass selbst meine zwei großen Schwestern an diesem Vormittag von Golgari geholt worden waren, brachte mich an einen Tiefpunkt, den ich niemals dachte erreichen zu müssen.
Ich weilte noch ein weiteres Jahr bei meiner Tante und meinem Onkel, ein gedienter Magier, dessen Geschichten mich als kleinen Jungen schon immer fasziniert hatten. Selbiger schickte mich auch auf die Beilunker Magieakademie, fernab von meiner Heimat, der aranischen Grenze zum Lieblichen Feld. Ich aber hatte mich eben dem Waffenhandwerk verschworen und schlich mich schon in meiner ersten Woche als Eleve von einem Traum getrieben davon; ich versuchte mein Glück in einem Rondratempel. Nach kurzer Zeit aber, als sie mein magisches Wesen entdeckt hatten, schickten mich auch die Geweihten der Rondra wieder nach Beilunk, sagten mir, ich könne dort meine magischen Fähigkeiten erlernen und trotzdem meinen Rondradienst absolvieren.
Also strengte ich mich besonders an und nach acht Jahren Studium absolvierte ich die Examinatio mit Bravour und stieg sofort als Leutnant in das Armeewesen ein. Nach wiederum zwei Jahren härtester Arbeit wurde mir der Dienst als Oberstleutnant vorgeschlagen. Doch in eben dem Moment, in dem ich die Meldung freudigst annehmen wollte, war mir ein anderer Speichellecker zuvor gekommen und ich hätte als Adjutant an seiner Seite stehen sollen. Ich, beleidigt und verärgert aber, zog weg von Beilunk, mein Glück alleine zu suchen, es herauszufordern und zu stellen.
Doch schon ein halbes Jahr später musste ich vernehmen, dass die Heptarchien nun über Beilunk lagen und die Akademie nach Gareth verlegt worden war. Ich hörte – dort angekommen – außerdem, dass viele, wenn nicht gar alle meine früheren Studienkollegen im Kampf gegen die Heptarchen gefallen waren. Ich, mir meiner militärischen Möglichkeiten bewusst, verschrieb mich voll und ganz dem Kampf wider die Heptarchien. Auf dem Weg stolperte ich über einen kleinen Kauz, welcher sich den Flügel gebrochen hatte. Außerdem hatte er eine schillernde Kette um den Hals, die sich nicht abnehmen ließ. Ich nahm mich seiner an und als sein Flügel verheilt war, wollte er mich nicht mehr verlassen. Irgendwie scheint er mir inzwischen gleich dick wie hoch zu sein und meine Schulter nur mehr höchst selten zu verlassen.
Nachdem ich zwei Expeditionen mit harmlosem Beginn und schrecklichem Ende in die Heptarchien erlebt hatte, setze ich mich einstweilen als Magister in Arkania zur Ruhe, um mir dort eine profitable Existenz aufzubauen und um neuen Eleven das zu zeigen, wovon ich glaube, dass es in der Magie wirklich geht.

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In eigener Sache: Die Visar-Expedition

Geschätzte hesindegetreue Leserschaft!

Ein Mitglied des Argelianischen Gerichtes sowie ein Bruder aus dem Orden der Draconiter traten – schon vor geraumer Zeit – an mich heran, auf dass ich dieser Angelegenheit bezüglich des Irrglaubens um den vielgenannten ‚Visar’ nachgehen solle, um etwaigen Schaden sowohl vom Initiator des Ganzen, dem Herren Marbon Brendan, als auch von unserem Blatt abzuwenden (siehe Opus no. 131).
In diesem Sinne machte sich eine hesindegefällige Gruppe unter meiner Leitung auf, um den Autor Marbon Brendan selbst um eine Stellungnahme zu bitten. Obwohl wir uns wie vorgeschrieben meldeten und praiostags nochmals der zuständige Bote geschickt wurde, gelang es uns nicht in Kontakt zu treten.
So verweilten wir dort um später ein Zusammentreffen zu arrangieren. Befremdlicherweise war kurz darauf einer der vorgesehenen Expeditionsteilnehmer verschwunden, uns allerdings eine Nachricht hinterlassend, dass die Expedition bereits aufgebrochen sei. Ein rasches Absuchen umliegender Strecken und etwaiger Routen führte zu keinem Ergebnis.
Diese Vorkommnisse gestalten nun eine weitere Untersuchung äußerst schwierig, doch wir hoffen in Bälde mehr über den Verbleib der Expedition herausfinden zu können.

Hesinde mit Euch!

Hochwürden Argelia von Kuslik

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Reaktionen auf vorangegangene Artikel


Reactiones ad „Der Ursprung des Lebens“
Reaktionen zu Opus no. 132 - den Artikel einsehen...

Ich möchte mit diesem Schriftstück auf den Artikel "Der Ursprung des Lebens" aus dem jüngsten Opus antworten:

Die Frage, woher LOS und SUMU kamen, habe ich in meinem Artikel im letzten Opus schon einmal zu beantworten gesucht (siehe Opus no. 131: Die Elemente). Dass diese beiden Urwesen Zeit und Raum mit ihrem Willen beeinflussen können, ist unverkennbar. Doch auch sie entstanden aus einem Wesen, genauso wie sie durch ihren Willen entstanden: Das Chaos hat einen Willen, es bildet Untereinheiten nach beliebigen, sagen wir chaotischen Prinzipien. Diese Gebilde können sehr mächtig sein und haben einen eigenen Trieb nach Veränderung und Profilierung. So kämpften die beiden annähernd gleich starken Wesen und schufen so die uns bekannte Erste Sphäre.
Die Frage, woher das Chaos kam, kann man auch durch eine Annahme klären. Da, wo nichts ist, versucht alles zu sein. Indem alles an einem Ort zu sein versucht, entsteht Chaos. Dieses Chaos wurde vor unendlich langer Zeit zu einer Art Wesen, das diesen Willen nach Veränderung in sich trug und heute noch trägt.

Egregiusz zu Thorwal zum "Ursprung des Lebens"

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Werte Collegae, ich möchte mich nicht mit langen Vorreden aufhalten.
Die von Adeptus Alix Zander diskutierte Frage nach dem Ursprung des Lebens und seine Antwort stellen letztlich doch nur eine weitere Theorie dar, die in ihren Grundzügen doch sowieso schon vorhanden ist und sogar von ihm genannt wurde. Wir haben die zwei Weltprinzipien LOS und SUMU. Beide waren sie und werden für immer sein. Das ist jene geheimnisumwobene Entität, die hier scheinbar neu ins Verwirrspiel der Schöpfungstheorien geworfen wird.
Nach der Auffassung des Tsakultes werden LOS und SUMU in einem ewigen Kreislauf vernichtet und wiedergeboren.
Es bedarf nicht der Zuhilfenahme einer anderen, neuen Kraft. Vielmehr sollten wir uns Gedanken über die schon existierenden Kräfte machen.

Mit kollegialen Grüßen,
M.M.
N.C.A.H.

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Verbesserung zu „Der Ursprung des Lebens“
Der Artikel erschien in Opus no. 132 - den Artikel einsehen...

Sehr geehrte Collegae!
Ich wurde von einem Freund auf einige kleine Fehler in meinem Artikel aufmerksam gemacht, die ich hiermit berichtigen möchte...
Es ist mir zwar zutiefst peinlich, meine eigenen Aussagen widerrufen zu müssen, aber da ich einen Fehler in meinem Artikel gemacht habe, muss dies wohl sein.
Mein Fehler war, dass ich die Kosmogonika außer Acht ließ, obwohl sie die wichtigste Schöpfungssage ist, da sie unser heutiges Weltbild repräsentiert.
Ich zitiere nun:

„ ... LOS, der Allgott, streifte durch die Unendlichkeit, als er SUMU erblickte. SUMU, die Urriesin, war aus sich selbst entstanden und ruhte...“

Jedenfalls wissen wir nun, dass SUMU sich selbst erschaffen hat, was die Theorie, dass alles aus dem Chaos kommt, widerlegt. Natürlich nur, wenn die Kosmogonika stimmt, aber wir glauben jetzt einfach mal, sie stimmt. Nun bleibt immer noch die Frage, woher LOS kommt, denn wir wissen aus dieser Sage nur, dass er da war. Woher, ist jedoch ein Rätsel.
Kommen wir zurück auf SUMU.
SUMU ist laut der Kosmogonika aus sich selbst entstanden. Wenn dem so wäre, frage ich mich noch immer, wie dies sein konnte.

Nun kommt die Schöpfungsgeschichte, die ich bisher in meinem Theorem nicht beachtet habe: Der Zwillingsglaube von RUR und GROR.
Ich war in der Hesinde-Bibliothek zu Kuslik, um mein Wissen etwas aufzufrischen und meinen Artikel auch diesem Glauben zu widmen.
In den Schriften „Rur und Gror: Die göttlichen Zwillinge von Maraskan“ findet sich nichts über die Herkunft oder die Entstehung von RUR und GROR. Und was besonders ... äh, sagen wir 'seltsam' ist, ist die Tatsache, dass RUR und GROR zwar Zwillinge sind (beide sind zweigeschlechtlich), aber wider dieser Tatsache weder Mutter noch Vater besitzen...

Nun, ich hoffe alle Fehler an meinem Artikel sind berichtigt.
Adeptus Alix Zander,
Schule des Wandelbaren zu Tuzak

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In dieser Ausgabe

 


Impressum

Publiziert von der Academia Limbologica
Der Opus im Schwarzen Limbus
* Markus Penz
9.12.2001

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Spielerverein der Freunde
des Gepflegten Rollenspiels

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